Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.Das Dritte Buch. baldt brennen würden/ angeschrien. Als sie jhnenzum drittenmal geruffet/ warff er mit bedecktem Haüpte vnd gekehretem Rücken das Fewer vnter. Solches that Radirobanes bey einem andern Stos- se/ vnd Archombrotus wider bey einem andern. Die vbrigen worden von jhren Freunden auch geschwin- de angesteckt. Am schrecklichsten aber war zusehen/ wie die erregeten vnd wütenden Soldaten/ mit jhren Gefangenen vmbgiengen. Zwar der Innwohner verschonete man; aber die andern/ welche sich beym Lycogenes vnterhalten lassen/ führte man gebunden zu den Holtzhauffen/ da sie Hauffenweise ersto- chen worden/ vnnd das Fewer mit jhrem Blute be- sprengeten. Die sieghafften Knechte rufften die ver- storbenen Geister jhrer Rottgesellen/ zu so erschreck- licher Vergeltung/ biß der König vor solcher Grau- samkeit eine Abschew bekam/ vnd die vbrigen Ge- fangenen gleichsam als zu einer anderen Straffe verwahren ließ. Zu den Cörpern der Feinde aber/ da- mit sie nicht durch vervnreinigung der Lufft erst nach jhrem Tode schadeten/ schickte man die Scher- gen mit Hacken/ welche sie in beygelegene Wässer vnd Gruben vnverschorren werffen musten. Als der Tumult auffhörete/ vnd das Fewer be- Vber- C c iiij
Das Dritte Buch. baldt brennen wuͤrden/ angeſchrien. Als ſie jhnenzum drittenmal geruffet/ warff er mit bedecktem Hauͤpte vnd gekehretem Ruͤcken das Fewer vnter. Solches that Radirobanes bey einem andern Stoſ- ſe/ vnd Archombrotus wider bey einem andern. Die vbrigen worden von jhren Freunden auch geſchwin- de angeſteckt. Am ſchrecklichſten aber war zuſehen/ wie die erꝛegeten vnd wuͤtenden Soldaten/ mit jhren Gefangenen vmbgiengen. Zwar der Innwohner verſchonete man; aber die andern/ welche ſich beym Lycogenes vnterhalten laſſen/ fuͤhrte man gebunden zu den Holtzhauffen/ da ſie Hauffenweiſe erſto- chen worden/ vnnd das Fewer mit jhrem Blute be- ſprengeten. Die ſieghafften Knechte rufften die ver- ſtorbenen Geiſter jhrer Rottgeſellen/ zu ſo erſchreck- licher Vergeltung/ biß der Koͤnig vor ſolcher Grau- ſamkeit eine Abſchew bekam/ vnd die vbrigen Ge- fangenen gleichſam als zu einer anderen Straffe verwahren ließ. Zu den Coͤrpern der Feinde aber/ da- mit ſie nicht durch vervnreinigung der Lufft erſt nach jhrem Tode ſchadeten/ ſchickte man die Scher- gen mit Hacken/ welche ſie in beygelegene Waͤſſer vnd Gruben vnverſchorꝛen werffen muſten. Als der Tumult auffhoͤrete/ vnd das Fewer be- Vber- C c iiij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0451" n="407"/><fw place="top" type="header">Das Dritte Buch.</fw><lb/> baldt brennen wuͤrden/ angeſchrien. Als ſie jhnen<lb/> zum drittenmal geruffet/ warff er mit bedecktem<lb/> Hauͤpte vnd gekehretem Ruͤcken das Fewer vnter.<lb/> Solches that Radirobanes bey einem andern Stoſ-<lb/> ſe/ vnd Archombrotus wider bey einem andern. Die<lb/> vbrigen worden von jhren Freunden auch geſchwin-<lb/> de angeſteckt. Am ſchrecklichſten aber war zuſehen/<lb/> wie die erꝛegeten vnd wuͤtenden Soldaten/ mit jhren<lb/> Gefangenen vmbgiengen. Zwar der Innwohner<lb/> verſchonete man; aber die andern/ welche ſich beym<lb/> Lycogenes vnterhalten laſſen/ fuͤhrte man gebunden<lb/> zu den Holtzhauffen/ da ſie Hauffenweiſe erſto-<lb/> chen worden/ vnnd das Fewer mit jhrem Blute be-<lb/> ſprengeten. Die ſieghafften Knechte rufften die ver-<lb/> ſtorbenen Geiſter jhrer Rottgeſellen/ zu ſo erſchreck-<lb/> licher Vergeltung/ biß der Koͤnig vor ſolcher Grau-<lb/> ſamkeit eine Abſchew bekam/ vnd die vbrigen Ge-<lb/> fangenen gleichſam als zu einer anderen Straffe<lb/> verwahren ließ. Zu den Coͤrpern der Feinde aber/ da-<lb/> mit ſie nicht durch vervnreinigung der Lufft erſt<lb/> nach jhrem Tode ſchadeten/ ſchickte man die Scher-<lb/> gen mit Hacken/ welche ſie in beygelegene Waͤſſer<lb/> vnd Gruben vnverſchorꝛen werffen muſten.</p><lb/> <p>Als der Tumult auffhoͤrete/ vnd das Fewer be-<lb/> gu<supplied>ndte</supplied>: zu ſincken/ ſtiege Meleander auff einen<lb/> erhabenen Ort. Daſelbſt lobte er als ein Koͤnig<lb/> mit kurtzen Worten die jenigen derer Leiehbegaͤng-<lb/> niß nunmehr geſchehen were; ſagte/ daß ſie dennoch<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C c iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">Vber-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [407/0451]
Das Dritte Buch.
baldt brennen wuͤrden/ angeſchrien. Als ſie jhnen
zum drittenmal geruffet/ warff er mit bedecktem
Hauͤpte vnd gekehretem Ruͤcken das Fewer vnter.
Solches that Radirobanes bey einem andern Stoſ-
ſe/ vnd Archombrotus wider bey einem andern. Die
vbrigen worden von jhren Freunden auch geſchwin-
de angeſteckt. Am ſchrecklichſten aber war zuſehen/
wie die erꝛegeten vnd wuͤtenden Soldaten/ mit jhren
Gefangenen vmbgiengen. Zwar der Innwohner
verſchonete man; aber die andern/ welche ſich beym
Lycogenes vnterhalten laſſen/ fuͤhrte man gebunden
zu den Holtzhauffen/ da ſie Hauffenweiſe erſto-
chen worden/ vnnd das Fewer mit jhrem Blute be-
ſprengeten. Die ſieghafften Knechte rufften die ver-
ſtorbenen Geiſter jhrer Rottgeſellen/ zu ſo erſchreck-
licher Vergeltung/ biß der Koͤnig vor ſolcher Grau-
ſamkeit eine Abſchew bekam/ vnd die vbrigen Ge-
fangenen gleichſam als zu einer anderen Straffe
verwahren ließ. Zu den Coͤrpern der Feinde aber/ da-
mit ſie nicht durch vervnreinigung der Lufft erſt
nach jhrem Tode ſchadeten/ ſchickte man die Scher-
gen mit Hacken/ welche ſie in beygelegene Waͤſſer
vnd Gruben vnverſchorꝛen werffen muſten.
Als der Tumult auffhoͤrete/ vnd das Fewer be-
gundte: zu ſincken/ ſtiege Meleander auff einen
erhabenen Ort. Daſelbſt lobte er als ein Koͤnig
mit kurtzen Worten die jenigen derer Leiehbegaͤng-
niß nunmehr geſchehen were; ſagte/ daß ſie dennoch
Vber-
C c iiij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |