Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858.Diebe befinden, sind sehr interessant und beurkunden den psycho- Leben und Ende des berüchtigten Anführers einer Wildschützenbande, Matthias Klostermayer oder des sogenannten Bayerischen Hiesels, aus gerichtlichen Urkunden gezogen und mit genau nach den Umständen jeder Begebenheit gezeichneten Kupfern gezieret. Frankfurt und Leipzig 1776. Gleich der schon erwähnten actenmäßigen Biographie des Kostanzer Hans, eine Schwäbische Jauners-Geschichte, aus zuver- lässigen Quellen geschöpft und pragmatisch bearbeitet. Stutt- gart 1789. Jn diesem für den Criminalisten und Psychologen in hohem 16 *
Diebe befinden, ſind ſehr intereſſant und beurkunden den pſycho- Leben und Ende des berüchtigten Anführers einer Wildſchützenbande, Matthias Kloſtermayer oder des ſogenannten Bayeriſchen Hieſels, aus gerichtlichen Urkunden gezogen und mit genau nach den Umſtänden jeder Begebenheit gezeichneten Kupfern gezieret. Frankfurt und Leipzig 1776. Gleich der ſchon erwähnten actenmäßigen Biographie des Koſtanzer Hans, eine Schwäbiſche Jauners-Geſchichte, aus zuver- läſſigen Quellen geſchöpft und pragmatiſch bearbeitet. Stutt- gart 1789. Jn dieſem für den Criminaliſten und Pſychologen in hohem 16 *
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Diebe befinden, ſind ſehr intereſſant und beurkunden den pſycho-
logiſchen Scharfblick und die tiefe Menſchenkenntniß des Verfaſſers.
Leben und Ende des berüchtigten Anführers einer Wildſchützenbande,
Matthias Kloſtermayer oder des ſogenannten Bayeriſchen Hieſels,
aus gerichtlichen Urkunden gezogen und mit genau nach den
Umſtänden jeder Begebenheit gezeichneten Kupfern gezieret.
Frankfurt und Leipzig 1776.
Gleich der ſchon erwähnten actenmäßigen Biographie des
Friedr. Schwan, Hannikel u. A. iſt auch dies Buch, welches mit
actengetreuer Ausführlichkeit und lebendiger pſychologiſcher Auf-
faſſung das Leben und Ende eines verwegenen, blutdürſtigen und
beiſpiellos rachſüchtigen Räubers darſtellt, für die Gaunerliteratur
beachtenswerth. Vor dem Titel wird in einem ſchlecht gerathenen
Kupferſtich der Hieſel mit ſeinem Buben und ſeinem allerdings
merkwürdigen Hunde dargeſtellt. Der am Schluß beigegebene
dreigetheilte Kupferſtich zeigt die Gefangennahme und die Hin-
richtung des Hieſel, in welchen Darſtellungen jene Zeit ſich noch
immer gefiel.
Koſtanzer Hans, eine Schwäbiſche Jauners-Geſchichte, aus zuver-
läſſigen Quellen geſchöpft und pragmatiſch bearbeitet. Stutt-
gart 1789.
Jn dieſem für den Criminaliſten und Pſychologen in hohem
Grade wichtigen Buche wird die meiſterhaft geſchriebene Biogra-
phie eines der großartigſten Gauner gegeben, die je gelebt haben.
Die Darſtellung iſt überall klar und verſtändlich und zeichnet ſich
durch ihre Ausführlichkeit und tiefe geiſtige Auffaſſung der Jndi-
vidualität des Koſtanzer Hans (Johann Baptiſta Herrenberger)
aus, deſſen Jugendgeſchichte, Uebergang zum Gaunerleben, Gau-
nertreiben, ſowie Znſammenleben mit der ruchloſen Schleiferbärbel,
der Frau des Schleifer-Toni (Scherenſchleifer Antonius Krämer),
die überall wie ſein böſer Genius erſcheint (vgl. S. 87 fg.), in
der anziehendſten und ſpannendſten Weiſe erzählt wird. Das Buch
iſt ein glänzender Beweis von der ausgezeichneten criminaliſtiſchen
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