dreissig messen mit eim opfer, oder als manchen pfennig als er gibt als manig seel wirt erlost auß seinem geschlecht. Jtem sie schreiben auch die Houtzen vnd die Hutzein jn ein Bruderschafft vnd sprechen es sei zugelassen von eim Bischof mit gnad vnd ablas, dardurch der Altar auff sol komen, So wirt dann der mensch bewegt eins gibt garn das ander Flachs oder Hanff, eins Dischtucher oder Hantzweheln, oder Bruchsilber, vnd es sej nit ein Bruderschafft als die andern Questionierer haben, dann die- selben komen vber jar, er kum aber nit mer (dann keme er wider er wurde geflosselt) Jtem dise narung wirt fast gebraucht jm Swartzwald vnd jm Bregetzer wald, jn Kurwalen, vnd jn der Bar, jm Algew, jm Etschland, vnd jm Schweitzerland, do nit vil Priester sind, vnd die Kirchen weit von einander steen vnd auch die Hoff (Conclusio) Disen schleppern oder Buben gib nit, dann es ist vbel angelegt Exemplum, Einer hieß Mansuetus der lud vil bawern vff sein erste Messe gein sant Gallen, vnd do sie zu sant Gallen kamen do suchten sie jne jm Munster aber sie funden sein nit, nach dem essen funden sie jne jn der Sonnen- boß aber entran den Bawern.
Von den Zickischen
Das .xj. Capitel ist von den Zickischen, das ist von Blin- den, merck es sind dreierlej Blinden jn der wanderschafft, Etlich werden genant blocharten, das sein blinden die sind von gots gewalt blind, die geen vff den Gots ferten, vnd wann sie jn ein Stat komen so verbergen sie jre kugelhut vnd sprechen zu den leuten sie sein jn gestoln worden oder haben sie verlorn an den enden do sie gelegen sindt, vnd samelt jr einer .x. oder .xx. kap- pen domit verkauffen dann sie die kappen, Etlich werden genant Blinden die sein geblendt vmb mißtat oder boßheit wegen die jn den Landen wandern vnd gemalte Tefelin tragen vnd vor der kirchen ziehen, vnd thun sich auß sie sein zu Rom, zu sant Jacob gewesen vnd an andern ferren Steten, vnd sagen dann von grossen zeichen die do sein geschehen, das als ein betrugnus ist vnd ein beschieß, Etlich blinden werden genant die mit dem ge- brauch vmbgeen, das sein die do vor .x. jaren oder lenger ge-
dreiſſig meſſen mit eim opfer, oder als manchen pfennig als er gibt als manig ſeel wirt erloſt auß ſeinem geſchlecht. Jtem ſie ſchreiben auch die Houtzen vnd die Hutzein jn ein Bruderſchafft vnd ſprechen es ſei zugelaſſen von eim Biſchof mit gnad vnd ablas, dardurch der Altar auff ſol komen, So wirt dann der menſch bewegt eins gibt garn das ander Flachs oder Hanff, eins Diſchtucher oder Hantzweheln, oder Bruchſilber, vnd es ſej nit ein Bruderſchafft als die andern Queſtionierer haben, dann die- ſelben komen vber jar, er kum aber nit mer (dann keme er wider er wurde gefloſſelt) Jtem diſe narung wirt faſt gebraucht jm Swartzwald vnd jm Bregetzer wald, jn Kurwalen, vnd jn der Bar, jm Algew, jm Etſchland, vnd jm Schweitzerland, do nit vil Prieſter ſind, vnd die Kirchen weit von einander ſteen vnd auch die Hoff (Concluſio) Diſen ſchleppern oder Buben gib nit, dann es iſt vbel angelegt Exemplum, Einer hieß Manſuetus der lud vil bawern vff ſein erſte Meſſe gein ſant Gallen, vnd do ſie zu ſant Gallen kamen do ſuchten ſie jne jm Munſter aber ſie funden ſein nit, nach dem eſſen funden ſie jne jn der Sonnen- boß aber entran den Bawern.
Von den Zickiſchen
Das .xj. Capitel iſt von den Zickiſchen, das iſt von Blin- den, merck es ſind dreierlej Blinden jn der wanderſchafft, Etlich werden genant blocharten, das ſein blinden die ſind von gots gewalt blind, die geen vff den Gots ferten, vnd wann ſie jn ein Stat komen ſo verbergen ſie jre kugelhut vnd ſprechen zu den leuten ſie ſein jn geſtoln worden oder haben ſie verlorn an den enden do ſie gelegen ſindt, vnd ſamelt jr einer .x. oder .xx. kap- pen domit verkauffen dann ſie die kappen, Etlich werden genant Blinden die ſein geblendt vmb mißtat oder boßheit wegen die jn den Landen wandern vnd gemalte Tefelin tragen vnd vor der kirchen ziehen, vnd thun ſich auß ſie ſein zu Rom, zu ſant Jacob geweſen vnd an andern ferren Steten, vnd ſagen dann von groſſen zeichen die do ſein geſchehen, das als ein betrugnus iſt vnd ein beſchieß, Etlich blinden werden genant die mit dem ge- brauch vmbgeen, das ſein die do vor .x. jaren oder lenger ge-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0189"n="173"/>
dreiſſig meſſen mit eim opfer, oder als manchen pfennig als er<lb/>
gibt als manig ſeel wirt erloſt auß ſeinem geſchlecht. Jtem ſie<lb/>ſchreiben auch die Houtzen vnd die Hutzein jn ein Bruderſchafft<lb/>
vnd ſprechen es ſei zugelaſſen von eim Biſchof mit gnad vnd<lb/>
ablas, dardurch der Altar auff ſol komen, So wirt dann der<lb/>
menſch bewegt eins gibt garn das ander Flachs oder Hanff, eins<lb/>
Diſchtucher oder Hantzweheln, oder Bruchſilber, vnd es ſej nit<lb/>
ein Bruderſchafft als die andern Queſtionierer haben, dann die-<lb/>ſelben komen vber jar, er kum aber nit mer (dann keme er wider<lb/>
er wurde gefloſſelt) Jtem diſe narung wirt faſt gebraucht jm<lb/>
Swartzwald vnd jm Bregetzer wald, jn Kurwalen, vnd jn der<lb/>
Bar, jm Algew, jm Etſchland, vnd jm Schweitzerland, do nit<lb/>
vil Prieſter ſind, vnd die Kirchen weit von einander ſteen vnd<lb/>
auch die Hoff (Concluſio) Diſen ſchleppern oder Buben gib nit,<lb/>
dann es iſt vbel angelegt Exemplum, Einer hieß Manſuetus der<lb/>
lud vil bawern vff ſein erſte Meſſe gein ſant Gallen, vnd do ſie<lb/>
zu ſant Gallen kamen do ſuchten ſie jne jm Munſter aber ſie<lb/>
funden ſein nit, nach dem eſſen funden ſie jne jn der Sonnen-<lb/>
boß aber entran den Bawern.</p><lb/><p><hirendition="#c"><hirendition="#g">Von den Zickiſchen</hi></hi></p><lb/><p>Das .xj. Capitel iſt von den Zickiſchen, das iſt von Blin-<lb/>
den, merck es ſind dreierlej Blinden jn der wanderſchafft, Etlich<lb/>
werden genant blocharten, das ſein blinden die ſind von gots<lb/>
gewalt blind, die geen vff den Gots ferten, vnd wann ſie jn ein<lb/>
Stat komen ſo verbergen ſie jre kugelhut vnd ſprechen zu den<lb/>
leuten ſie ſein jn geſtoln worden oder haben ſie verlorn an den<lb/>
enden do ſie gelegen ſindt, vnd ſamelt jr einer .x. oder .xx. kap-<lb/>
pen domit verkauffen dann ſie die kappen, Etlich werden genant<lb/>
Blinden die ſein geblendt vmb mißtat oder boßheit wegen die jn<lb/>
den Landen wandern vnd gemalte Tefelin tragen vnd vor der<lb/>
kirchen ziehen, vnd thun ſich auß ſie ſein zu Rom, zu ſant Jacob<lb/>
geweſen vnd an andern ferren Steten, vnd ſagen dann von<lb/>
groſſen zeichen die do ſein geſchehen, das als ein betrugnus iſt<lb/>
vnd ein beſchieß, Etlich blinden werden genant die mit dem ge-<lb/>
brauch vmbgeen, das ſein die do vor .x. jaren oder lenger ge-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[173/0189]
dreiſſig meſſen mit eim opfer, oder als manchen pfennig als er
gibt als manig ſeel wirt erloſt auß ſeinem geſchlecht. Jtem ſie
ſchreiben auch die Houtzen vnd die Hutzein jn ein Bruderſchafft
vnd ſprechen es ſei zugelaſſen von eim Biſchof mit gnad vnd
ablas, dardurch der Altar auff ſol komen, So wirt dann der
menſch bewegt eins gibt garn das ander Flachs oder Hanff, eins
Diſchtucher oder Hantzweheln, oder Bruchſilber, vnd es ſej nit
ein Bruderſchafft als die andern Queſtionierer haben, dann die-
ſelben komen vber jar, er kum aber nit mer (dann keme er wider
er wurde gefloſſelt) Jtem diſe narung wirt faſt gebraucht jm
Swartzwald vnd jm Bregetzer wald, jn Kurwalen, vnd jn der
Bar, jm Algew, jm Etſchland, vnd jm Schweitzerland, do nit
vil Prieſter ſind, vnd die Kirchen weit von einander ſteen vnd
auch die Hoff (Concluſio) Diſen ſchleppern oder Buben gib nit,
dann es iſt vbel angelegt Exemplum, Einer hieß Manſuetus der
lud vil bawern vff ſein erſte Meſſe gein ſant Gallen, vnd do ſie
zu ſant Gallen kamen do ſuchten ſie jne jm Munſter aber ſie
funden ſein nit, nach dem eſſen funden ſie jne jn der Sonnen-
boß aber entran den Bawern.
Von den Zickiſchen
Das .xj. Capitel iſt von den Zickiſchen, das iſt von Blin-
den, merck es ſind dreierlej Blinden jn der wanderſchafft, Etlich
werden genant blocharten, das ſein blinden die ſind von gots
gewalt blind, die geen vff den Gots ferten, vnd wann ſie jn ein
Stat komen ſo verbergen ſie jre kugelhut vnd ſprechen zu den
leuten ſie ſein jn geſtoln worden oder haben ſie verlorn an den
enden do ſie gelegen ſindt, vnd ſamelt jr einer .x. oder .xx. kap-
pen domit verkauffen dann ſie die kappen, Etlich werden genant
Blinden die ſein geblendt vmb mißtat oder boßheit wegen die jn
den Landen wandern vnd gemalte Tefelin tragen vnd vor der
kirchen ziehen, vnd thun ſich auß ſie ſein zu Rom, zu ſant Jacob
geweſen vnd an andern ferren Steten, vnd ſagen dann von
groſſen zeichen die do ſein geſchehen, das als ein betrugnus iſt
vnd ein beſchieß, Etlich blinden werden genant die mit dem ge-
brauch vmbgeen, das ſein die do vor .x. jaren oder lenger ge-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum01_1858/189>, abgerufen am 28.04.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.
