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Allgemeine Zeitung. Nr. 167. Augsburg, 15. Juni 1840.

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gewesenen Orten ereignet sich nicht Ein Fall mehr; auch Turtukai ist bereits wieder gänzlich frei.

Der englische Plan zur Ausführung von Coercitivmaaßregeln gegen den Pascha von Aegypten scheint für den Augenblick gescheitert zu seyn; wenigstens stößt er auf ein bedeutendes, unvorhergesehenes Hinderniß. Zur Unterstützung der beabsichtigten Blokade Aegyptens verlangte dieser Tage Lord Ponsonby, daß ein türkisches Corps von 20,000 Mann sogleich gegen die syrischen Gränzen vorrücke. Dieses Ansinnen ward von der Pforte abgelehnt, indem sie ihre Stellung nicht mehr compromittiren könne, als sie es bereits sey.

Lord Ponsonby hat in den letzten Tagen häufige Unterredungen mit Reschid Pascha gehabt. Er soll ihm Vertrauen einzuflößen gesucht haben, damit er unter den kritischen Umständen beharrlich bleibe und sich durch die vielen Widerwärtigkeiten, mit denen er zu kämpfen hat, nicht beugen lasse. Reschid Pascha scheint aber zu fühlen, daß er bald vom politischen Theater abtreten muß, da er außer Stande ist, den Sturm zu beschwören, der sich erhebt, wenn nicht ganz unerwartete Ereignisse ihm zu statten kommen. Er soll daher Lord Ponsonby versichert haben, daß er sehnlichst wünsche, seinem Souverän und seiner Nation nützlich seyn zu können, daß er gewiß Alles aufbieten werde, um sich zu behaupten und die Geschäfte gewissenhaft fortführen zu können, daß er aber glaube, daß dieß schwer, fast nicht durchzuführen sey, wenn nicht bald etwas in London geschehe, das die schwebende Frage, von welcher die Existenz der Pforte abhängt, wenigstens auf den Wendepunkt bringe. Er soll hinzugefügt haben, daß es besser wäre, irgend etwas von den Mächten thun zu sehen, sey es selbst nicht ganz im Wunsche der Pforte, als sie unthätig zu wissen, denn dadurch verliere die Pforte die letzten Kräfte. Lord Ponsonby war damit völlig einverstanden. Er soll Reschid Pascha nicht verhehlt haben, daß er schon längere Zeit in diesem Sinne geschrieben und seine Regierung angegangen habe, einen entscheidenden Schritt zu thun, daß es ihm bis jetzt nicht gelungen sey, sie dazu zu vermögen; er sey aber überzeugt, wenn irgend eine feindliche Demonstration, sie möge nun von der Pforte oder von Mehemed Ali ausgehen, stattfinde, werde das brittische Cabinet ohne Verzug einschreiten und der Pforte beistehen. Er glaube daher, daß es zweckmäßig wäre, die Pforte, die Initiative ergreifen zu sehen, wenn Reschid Pascha wünsche, daß etwas geschehe; nach seiner Ansicht wäre es am besten, wenn die noch unter den Fahnen des Sultans stehenden Truppen einem tüchtigern Führer, den er bereits im Auge habe, anvertraut würden, um Mehemed Ali abzutrotzen, was er nicht gutwillig zurückerstatten wolle. Dieser Vorschlag schien Reschid Pascha nicht sehr einladend zu seyn; wenigstens ging er nicht gleich darauf ein, sondern behielt sich Bedenkzeit vor, die er dann dazu benützte, um die Ansicht der andern Botschafter darüber kennen zu lernen. Alle ohne Ausnahme riethen ihm, ein so gefährliches Experiment nicht zu unternehmen. Der französische Botschafter besonders warnte vor einem solchen Schritt; er rieth Reschid Pascha, vertrauensvoll den Ausgang der Londoner Berathungen abzuwarten, da er die Ueberzeugung habe, daß es daselbst bald zu einem Uebereinkommen unter den Mächten kommen werde; so sehr er sonst für eine directe Verständigung zwischen der Pforte und Mehemed Ali sey, zöge er es doch vor, die Pforte unausgesetzt an die Mächte appelliren, als sie ihrem sichern Untergang auf den von Lord Ponsonby gegebenen Rath entgegengehen zu sehen. Reschid Pascha fühlte bald, daß es besser sey, die Ansichten des Hrn. v. Pontois zu theilen; er verweigerte daher auf das bestimmteste, dem Wunsche Ponsonby's nachzukommen. Chosrew Pascha neigte sich, wie es scheint, zu den Rathschlägen Ponsonby's, was ihn dann mit Pontois sehr schlecht stellte und seinen Sturz beschleunigte.

Druckfehler.

In der vorgestrigen Beilage soll es in dem Artikel: Die deutschen Publicisten und die Pentarchie" statt der Kriegsminister Paskewitsch heißen: der Kriegsmeister.

gewesenen Orten ereignet sich nicht Ein Fall mehr; auch Turtukai ist bereits wieder gänzlich frei.

Der englische Plan zur Ausführung von Coërcitivmaaßregeln gegen den Pascha von Aegypten scheint für den Augenblick gescheitert zu seyn; wenigstens stößt er auf ein bedeutendes, unvorhergesehenes Hinderniß. Zur Unterstützung der beabsichtigten Blokade Aegyptens verlangte dieser Tage Lord Ponsonby, daß ein türkisches Corps von 20,000 Mann sogleich gegen die syrischen Gränzen vorrücke. Dieses Ansinnen ward von der Pforte abgelehnt, indem sie ihre Stellung nicht mehr compromittiren könne, als sie es bereits sey.

Lord Ponsonby hat in den letzten Tagen häufige Unterredungen mit Reschid Pascha gehabt. Er soll ihm Vertrauen einzuflößen gesucht haben, damit er unter den kritischen Umständen beharrlich bleibe und sich durch die vielen Widerwärtigkeiten, mit denen er zu kämpfen hat, nicht beugen lasse. Reschid Pascha scheint aber zu fühlen, daß er bald vom politischen Theater abtreten muß, da er außer Stande ist, den Sturm zu beschwören, der sich erhebt, wenn nicht ganz unerwartete Ereignisse ihm zu statten kommen. Er soll daher Lord Ponsonby versichert haben, daß er sehnlichst wünsche, seinem Souverän und seiner Nation nützlich seyn zu können, daß er gewiß Alles aufbieten werde, um sich zu behaupten und die Geschäfte gewissenhaft fortführen zu können, daß er aber glaube, daß dieß schwer, fast nicht durchzuführen sey, wenn nicht bald etwas in London geschehe, das die schwebende Frage, von welcher die Existenz der Pforte abhängt, wenigstens auf den Wendepunkt bringe. Er soll hinzugefügt haben, daß es besser wäre, irgend etwas von den Mächten thun zu sehen, sey es selbst nicht ganz im Wunsche der Pforte, als sie unthätig zu wissen, denn dadurch verliere die Pforte die letzten Kräfte. Lord Ponsonby war damit völlig einverstanden. Er soll Reschid Pascha nicht verhehlt haben, daß er schon längere Zeit in diesem Sinne geschrieben und seine Regierung angegangen habe, einen entscheidenden Schritt zu thun, daß es ihm bis jetzt nicht gelungen sey, sie dazu zu vermögen; er sey aber überzeugt, wenn irgend eine feindliche Demonstration, sie möge nun von der Pforte oder von Mehemed Ali ausgehen, stattfinde, werde das brittische Cabinet ohne Verzug einschreiten und der Pforte beistehen. Er glaube daher, daß es zweckmäßig wäre, die Pforte, die Initiative ergreifen zu sehen, wenn Reschid Pascha wünsche, daß etwas geschehe; nach seiner Ansicht wäre es am besten, wenn die noch unter den Fahnen des Sultans stehenden Truppen einem tüchtigern Führer, den er bereits im Auge habe, anvertraut würden, um Mehemed Ali abzutrotzen, was er nicht gutwillig zurückerstatten wolle. Dieser Vorschlag schien Reschid Pascha nicht sehr einladend zu seyn; wenigstens ging er nicht gleich darauf ein, sondern behielt sich Bedenkzeit vor, die er dann dazu benützte, um die Ansicht der andern Botschafter darüber kennen zu lernen. Alle ohne Ausnahme riethen ihm, ein so gefährliches Experiment nicht zu unternehmen. Der französische Botschafter besonders warnte vor einem solchen Schritt; er rieth Reschid Pascha, vertrauensvoll den Ausgang der Londoner Berathungen abzuwarten, da er die Ueberzeugung habe, daß es daselbst bald zu einem Uebereinkommen unter den Mächten kommen werde; so sehr er sonst für eine directe Verständigung zwischen der Pforte und Mehemed Ali sey, zöge er es doch vor, die Pforte unausgesetzt an die Mächte appelliren, als sie ihrem sichern Untergang auf den von Lord Ponsonby gegebenen Rath entgegengehen zu sehen. Reschid Pascha fühlte bald, daß es besser sey, die Ansichten des Hrn. v. Pontois zu theilen; er verweigerte daher auf das bestimmteste, dem Wunsche Ponsonby's nachzukommen. Chosrew Pascha neigte sich, wie es scheint, zu den Rathschlägen Ponsonby's, was ihn dann mit Pontois sehr schlecht stellte und seinen Sturz beschleunigte.

Druckfehler.

In der vorgestrigen Beilage soll es in dem Artikel: Die deutschen Publicisten und die Pentarchie“ statt der Kriegsminister Paskewitsch heißen: der Kriegsmeister.

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[1336/0008] gewesenen Orten ereignet sich nicht Ein Fall mehr; auch Turtukai ist bereits wieder gänzlich frei. _ Konstantinopel, 27 Mai. Der englische Plan zur Ausführung von Coërcitivmaaßregeln gegen den Pascha von Aegypten scheint für den Augenblick gescheitert zu seyn; wenigstens stößt er auf ein bedeutendes, unvorhergesehenes Hinderniß. Zur Unterstützung der beabsichtigten Blokade Aegyptens verlangte dieser Tage Lord Ponsonby, daß ein türkisches Corps von 20,000 Mann sogleich gegen die syrischen Gränzen vorrücke. Dieses Ansinnen ward von der Pforte abgelehnt, indem sie ihre Stellung nicht mehr compromittiren könne, als sie es bereits sey. _ Konstantinopel, 27 Mai. Lord Ponsonby hat in den letzten Tagen häufige Unterredungen mit Reschid Pascha gehabt. Er soll ihm Vertrauen einzuflößen gesucht haben, damit er unter den kritischen Umständen beharrlich bleibe und sich durch die vielen Widerwärtigkeiten, mit denen er zu kämpfen hat, nicht beugen lasse. Reschid Pascha scheint aber zu fühlen, daß er bald vom politischen Theater abtreten muß, da er außer Stande ist, den Sturm zu beschwören, der sich erhebt, wenn nicht ganz unerwartete Ereignisse ihm zu statten kommen. Er soll daher Lord Ponsonby versichert haben, daß er sehnlichst wünsche, seinem Souverän und seiner Nation nützlich seyn zu können, daß er gewiß Alles aufbieten werde, um sich zu behaupten und die Geschäfte gewissenhaft fortführen zu können, daß er aber glaube, daß dieß schwer, fast nicht durchzuführen sey, wenn nicht bald etwas in London geschehe, das die schwebende Frage, von welcher die Existenz der Pforte abhängt, wenigstens auf den Wendepunkt bringe. Er soll hinzugefügt haben, daß es besser wäre, irgend etwas von den Mächten thun zu sehen, sey es selbst nicht ganz im Wunsche der Pforte, als sie unthätig zu wissen, denn dadurch verliere die Pforte die letzten Kräfte. Lord Ponsonby war damit völlig einverstanden. Er soll Reschid Pascha nicht verhehlt haben, daß er schon längere Zeit in diesem Sinne geschrieben und seine Regierung angegangen habe, einen entscheidenden Schritt zu thun, daß es ihm bis jetzt nicht gelungen sey, sie dazu zu vermögen; er sey aber überzeugt, wenn irgend eine feindliche Demonstration, sie möge nun von der Pforte oder von Mehemed Ali ausgehen, stattfinde, werde das brittische Cabinet ohne Verzug einschreiten und der Pforte beistehen. Er glaube daher, daß es zweckmäßig wäre, die Pforte, die Initiative ergreifen zu sehen, wenn Reschid Pascha wünsche, daß etwas geschehe; nach seiner Ansicht wäre es am besten, wenn die noch unter den Fahnen des Sultans stehenden Truppen einem tüchtigern Führer, den er bereits im Auge habe, anvertraut würden, um Mehemed Ali abzutrotzen, was er nicht gutwillig zurückerstatten wolle. Dieser Vorschlag schien Reschid Pascha nicht sehr einladend zu seyn; wenigstens ging er nicht gleich darauf ein, sondern behielt sich Bedenkzeit vor, die er dann dazu benützte, um die Ansicht der andern Botschafter darüber kennen zu lernen. Alle ohne Ausnahme riethen ihm, ein so gefährliches Experiment nicht zu unternehmen. Der französische Botschafter besonders warnte vor einem solchen Schritt; er rieth Reschid Pascha, vertrauensvoll den Ausgang der Londoner Berathungen abzuwarten, da er die Ueberzeugung habe, daß es daselbst bald zu einem Uebereinkommen unter den Mächten kommen werde; so sehr er sonst für eine directe Verständigung zwischen der Pforte und Mehemed Ali sey, zöge er es doch vor, die Pforte unausgesetzt an die Mächte appelliren, als sie ihrem sichern Untergang auf den von Lord Ponsonby gegebenen Rath entgegengehen zu sehen. Reschid Pascha fühlte bald, daß es besser sey, die Ansichten des Hrn. v. Pontois zu theilen; er verweigerte daher auf das bestimmteste, dem Wunsche Ponsonby's nachzukommen. Chosrew Pascha neigte sich, wie es scheint, zu den Rathschlägen Ponsonby's, was ihn dann mit Pontois sehr schlecht stellte und seinen Sturz beschleunigte. Druckfehler. In der vorgestrigen Beilage soll es in dem Artikel: Die deutschen Publicisten und die Pentarchie“ statt der Kriegsminister Paskewitsch heißen: der Kriegsmeister.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 167. Augsburg, 15. Juni 1840, S. 1336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_167_18400615/8>, abgerufen am 27.04.2024.