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Allgemeine Zeitung. Nr. 131. Augsburg, 10. Mai 1840.

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wurde die sogenannte Bewilligung, d. i. die außerordentliche für jedes Reichstagsintervall zu bestimmende jährliche Besteuerung, auf 1,426,666 Rthlr. Silber oder Hamburger Banco festgesetzt; im J. 1809 auf 2 Millionen id.; 1834 aber nur auf 831,948, woraus erhellt, daß in einem Zeitraum von 30 Jahren die Bewillignng um mehr als die Hälfte herabgesetzt worden. - Vor 30 Jahren betrug die jährliche Einfuhr von Getreide zum wenigsten 200,000 Tonnen; in den spätern Jahren sind bedeutende Quantitäten Getreide ausgeführt worden. - Im J. 1810 belief sich die ganze Oberfläche bebauten Feldes aller Art im ganzen Reich auf 65,066 schwedische Hufen, 1837 hingegen auf 65,665. - Die jährliche Eisenfabrication betrug in den Jahren 1801 bis 1810 im Durchschnitt 353,524 Schiffpfund; der Durchschnittsbelauf der spätern Jahrzehnte hingegen ist auf 502,440 Schiffpfund angewachsen. Im Jahr 1811 belief sich die ganze Ausfuhr von Stangen- und Manufactureisen auf 320,339, und 1812 sogar nur auf 273,472 Schiffpf.; dagegen machte im Jahr 1838 die Exportation von Stangeneisen und Eisenmanufacturwaaren 556,000, und 1839 sogar 570,000 Schiffpf. aus. Während derselben Zeit hat sich auch der Werth dieser Waaren beträchtlich erhöht: 1811 galt ein Schiffpfund Stangeneisen 4 Rthlr. 11 Sch. Hamb. Banco, während in den spätern Jahren der Durchschnittspreis 7 Rthlr. Hamb. Banco betragen hat. Der Werth der ganzen Eisenausfuhr von 1811 belief sich auf 2,349,400 Rthlr. schwed. Banco, wogegen der von 1839 einen Belauf von 10,456,000 Rthlr. schwed. Banco, d. h. mehr als viermal diese Summe ergab. Die Zahl der Fabriken und Manufacturwerkstätten in Schweden war am Schluß des Jahres 1838 2104, in denen 14,211 Arbeiter Beschäftigung fanden; im Jahr 1837 gab es nur 2047 Fabriken und Werkstätten mit einem Arbeiterpersonal von 13,948; was schon auf eine jährliche Vermehrung hindeutet. Der Zuwachs wird aber ungleich einleuchtender, wenn man den steigenden Werthbelauf der Fabricate in Anschlag bringt. Dieser betrug nämlich 1828 nur 7,915,089 Rthlr. schwed. Banco, wogegen er im Jahr 1838 auf 13,090,089 gestiegen war, so daß der Fabricationswerth in einem Jahrzehnt um mehr als 5 Millionen Rthlr. erhöht worden. - Der Zuwachs des Handels wird am besten durch das Steigen der Zolleinnahmen dargelegt. Im Jahre 1810 machte die Bruttozolleinahme vom Seehandel, verschiedene Specialabgaben nicht eingeschlossen, 1,632,135 Rthlr., und im Jahr 1838 belief sich dieselbe Bruttoeinnahme zu 3,987,174 Rthlr. Der auswärtige Handel Schwedens ist seit eine Reihe von Jahren fortwährend im Steigen begriffen gewesen. Die Seefahrt hat sich besonders in der Hinsicht gehoben, daß sie sich zu weit entlegenen Ländern, wo die schwedische Flagge vormals nur selten zu sehen war, ausgedehnt hat. Im Jahre 1828 wurden die Vereinigten Staaten in Nordamerika nur von 16 schwedischen Fahrzeugen besucht und nach Brasilien, dem einzigen Lande in Südamerika, wo bis dahin die schwedische Flagge erschien, kamen 38 Fahrzeuge, aber kein schwedisches Segel zeigte sich an den Barbareskenküsten von Afrika. Im Jahre 1837 hingegen betrug die Zahl der schwedischen Fahrzeuge in den Häfen der Vereinigten Staaten 112, in brasilianischen Häfen 55, in den Plataprovinzen 7, in Algier 26 u. s. w." - Aus diesen und noch andern statistischen Thatsachen folgert das Volksblatt, wie es scheint mit gutem Rechte, daß überhaupt der Wohlstand des Landes und insbesondere der verschiedenen Hauptnahrungszweige in einem wirklichen und augenscheinlichen Steigen, und nicht, wie uns die Gegner der Regierung gern beschwatzen möchten, im Sinken begriffen ist.

Neuseeland.

Mission und Colonisation.

Es ist ein schönes Ergebniß der in der Menschheit fortschreitenden Bildung, daß Namen, welche sonst nur im Lehrsaal des Geographen oder Naturforschers gehört wurden, jetzt in den Organen der unterhaltenden Belehrung uns entgegen zu treten anfangen, und daß die Angelegenheiten Neuseelands oder die Zustände von Kordofan uns eben so sehr zu interessiren beginnen, als etwa unsere Großväter die Nachrichten aus der Levante. So lange freilich unser Interesse bloß den Wunsch etwas Neues und Ungewohntes zu hören zur Quelle hätte, wären wir nicht sehr berechtigt, darauf stolz zu seyn. Aber wir dürfen freudig sagen, es ist das Menschheitsgefühl, welches eine ferne Insel der Südsee unserm Gemüthe wichtig genug macht, um mit empörtem Gefühle Dinge zu vernehmen, welche nur die halbbarbarischen Einwohner jener Eilande in ihrem Wohl und Wehe berühren. Solche Dinge berichtet uns ein Artikel aus London in der Beilage zur Allg. Zeitung vom 24 Februar d. J. eben über Neuseeland, und sie müssen um so betrübender für den Leser seyn, als nicht nur der europäische, sondern auch der christliche Name bei den Mißbräuchen betheiligt ist, welche an den Missionarien der anglicanischen Missionsgesellschaft (Church Missionary Society) gerügt werden. Und wie sehr müssen diejenigen erschrecken, welche sich durch kein Vorurtheil mehr hindern lassen, in der Thätigkeit der Missionsgesellschaften das wichtigste Mittel zu erkennen, den heidnischen Nationen nicht bloß den Vortheil der Civilisation, die für sie ein dürres Reis ohne Wurzel wäre, sondern den Segen der Christianisation zu bringen, aus welcher laut der Geschichte auch die heutige europäische Gesittung ihre besten Säfte gesogen hat. Einige geschichtliche Nachrichten aus sicherer Quelle mögen die Leser der Allgemeinen Zeitung in den Stand setzen, über den angeregten Gegenstand zu urtheilen.

Vom Jahr 1810 an gab sich der berühmte Samuel Marsden, Caplan der englischen Kirche in Neusüdwallis, Mühe, ein Missionswerk auf Neuseeland vorzubereiten. Im Jahr 1814 ließen sich die drei ersten Missionarien der Church Missionary Society daselbst nieder, und die angefangene Arbeit wurde unter zahllosen Schwierigkeiten bis jetzt fortgeführt. Die Mission besteht gegenwärtig aus sechs ordinirten Missionarien und 28 andern Engländern, die als Katechisten, Handwerker, Feldarbeiter, Buchdrucker, Dienste leisten; 23 Eingebornen sind von den Missionarien zu Predigern unter ihren Landsleuten gebildet. Nach dem letzten Berichte der Gesellschaft zählt die Mission auf 11 Stationen 53 Schulen, worin 1058 Kinder beider Geschlechter und 293 Erwachsene Unterricht empfangen; die Zahl der regelmäßigen Besucher des christlichen Gottesdienstes beträgt 2203. Von den Stationen befinden sich vier an der Inseln-Bay im nordöstlichen Theile der nördlichen Insel von Neuseeland, eine an der Nordwestseite der Insel, die übrigen sechs liegen im südlichen Theile der Insel an der Ostküste.

Später (1822) errichteten auch die Wesleyanischen Methodisten ihre Stationen auf derselben Insel, deren sie gegenwärtig sechs mit zehn Missionsarbeitern haben.

Die Missionarien der anglicanischen Gesellschaft haben die Uebersetzung und den Druck des Neuen Testaments in neuseeländischer Sprache kürzlich vollendet, und die Eingebornen, welche lesen können - und ihrer ist keine kleine Zahl - greifen begierig nach dieser geistigen Speise. Der Ackerbau wird mehr und mehr von den Eingebornen zur Quelle ihres Lebensunterhalts

wurde die sogenannte Bewilligung, d. i. die außerordentliche für jedes Reichstagsintervall zu bestimmende jährliche Besteuerung, auf 1,426,666 Rthlr. Silber oder Hamburger Banco festgesetzt; im J. 1809 auf 2 Millionen id.; 1834 aber nur auf 831,948, woraus erhellt, daß in einem Zeitraum von 30 Jahren die Bewillignng um mehr als die Hälfte herabgesetzt worden. – Vor 30 Jahren betrug die jährliche Einfuhr von Getreide zum wenigsten 200,000 Tonnen; in den spätern Jahren sind bedeutende Quantitäten Getreide ausgeführt worden. – Im J. 1810 belief sich die ganze Oberfläche bebauten Feldes aller Art im ganzen Reich auf 65,066 schwedische Hufen, 1837 hingegen auf 65,665. – Die jährliche Eisenfabrication betrug in den Jahren 1801 bis 1810 im Durchschnitt 353,524 Schiffpfund; der Durchschnittsbelauf der spätern Jahrzehnte hingegen ist auf 502,440 Schiffpfund angewachsen. Im Jahr 1811 belief sich die ganze Ausfuhr von Stangen- und Manufactureisen auf 320,339, und 1812 sogar nur auf 273,472 Schiffpf.; dagegen machte im Jahr 1838 die Exportation von Stangeneisen und Eisenmanufacturwaaren 556,000, und 1839 sogar 570,000 Schiffpf. aus. Während derselben Zeit hat sich auch der Werth dieser Waaren beträchtlich erhöht: 1811 galt ein Schiffpfund Stangeneisen 4 Rthlr. 11 Sch. Hamb. Banco, während in den spätern Jahren der Durchschnittspreis 7 Rthlr. Hamb. Banco betragen hat. Der Werth der ganzen Eisenausfuhr von 1811 belief sich auf 2,349,400 Rthlr. schwed. Banco, wogegen der von 1839 einen Belauf von 10,456,000 Rthlr. schwed. Banco, d. h. mehr als viermal diese Summe ergab. Die Zahl der Fabriken und Manufacturwerkstätten in Schweden war am Schluß des Jahres 1838 2104, in denen 14,211 Arbeiter Beschäftigung fanden; im Jahr 1837 gab es nur 2047 Fabriken und Werkstätten mit einem Arbeiterpersonal von 13,948; was schon auf eine jährliche Vermehrung hindeutet. Der Zuwachs wird aber ungleich einleuchtender, wenn man den steigenden Werthbelauf der Fabricate in Anschlag bringt. Dieser betrug nämlich 1828 nur 7,915,089 Rthlr. schwed. Banco, wogegen er im Jahr 1838 auf 13,090,089 gestiegen war, so daß der Fabricationswerth in einem Jahrzehnt um mehr als 5 Millionen Rthlr. erhöht worden. – Der Zuwachs des Handels wird am besten durch das Steigen der Zolleinnahmen dargelegt. Im Jahre 1810 machte die Bruttozolleinahme vom Seehandel, verschiedene Specialabgaben nicht eingeschlossen, 1,632,135 Rthlr., und im Jahr 1838 belief sich dieselbe Bruttoeinnahme zu 3,987,174 Rthlr. Der auswärtige Handel Schwedens ist seit eine Reihe von Jahren fortwährend im Steigen begriffen gewesen. Die Seefahrt hat sich besonders in der Hinsicht gehoben, daß sie sich zu weit entlegenen Ländern, wo die schwedische Flagge vormals nur selten zu sehen war, ausgedehnt hat. Im Jahre 1828 wurden die Vereinigten Staaten in Nordamerika nur von 16 schwedischen Fahrzeugen besucht und nach Brasilien, dem einzigen Lande in Südamerika, wo bis dahin die schwedische Flagge erschien, kamen 38 Fahrzeuge, aber kein schwedisches Segel zeigte sich an den Barbareskenküsten von Afrika. Im Jahre 1837 hingegen betrug die Zahl der schwedischen Fahrzeuge in den Häfen der Vereinigten Staaten 112, in brasilianischen Häfen 55, in den Plataprovinzen 7, in Algier 26 u. s. w.“ – Aus diesen und noch andern statistischen Thatsachen folgert das Volksblatt, wie es scheint mit gutem Rechte, daß überhaupt der Wohlstand des Landes und insbesondere der verschiedenen Hauptnahrungszweige in einem wirklichen und augenscheinlichen Steigen, und nicht, wie uns die Gegner der Regierung gern beschwatzen möchten, im Sinken begriffen ist.

Neuseeland.

Mission und Colonisation.

Es ist ein schönes Ergebniß der in der Menschheit fortschreitenden Bildung, daß Namen, welche sonst nur im Lehrsaal des Geographen oder Naturforschers gehört wurden, jetzt in den Organen der unterhaltenden Belehrung uns entgegen zu treten anfangen, und daß die Angelegenheiten Neuseelands oder die Zustände von Kordofan uns eben so sehr zu interessiren beginnen, als etwa unsere Großväter die Nachrichten aus der Levante. So lange freilich unser Interesse bloß den Wunsch etwas Neues und Ungewohntes zu hören zur Quelle hätte, wären wir nicht sehr berechtigt, darauf stolz zu seyn. Aber wir dürfen freudig sagen, es ist das Menschheitsgefühl, welches eine ferne Insel der Südsee unserm Gemüthe wichtig genug macht, um mit empörtem Gefühle Dinge zu vernehmen, welche nur die halbbarbarischen Einwohner jener Eilande in ihrem Wohl und Wehe berühren. Solche Dinge berichtet uns ein Artikel aus London in der Beilage zur Allg. Zeitung vom 24 Februar d. J. eben über Neuseeland, und sie müssen um so betrübender für den Leser seyn, als nicht nur der europäische, sondern auch der christliche Name bei den Mißbräuchen betheiligt ist, welche an den Missionarien der anglicanischen Missionsgesellschaft (Church Missionary Society) gerügt werden. Und wie sehr müssen diejenigen erschrecken, welche sich durch kein Vorurtheil mehr hindern lassen, in der Thätigkeit der Missionsgesellschaften das wichtigste Mittel zu erkennen, den heidnischen Nationen nicht bloß den Vortheil der Civilisation, die für sie ein dürres Reis ohne Wurzel wäre, sondern den Segen der Christianisation zu bringen, aus welcher laut der Geschichte auch die heutige europäische Gesittung ihre besten Säfte gesogen hat. Einige geschichtliche Nachrichten aus sicherer Quelle mögen die Leser der Allgemeinen Zeitung in den Stand setzen, über den angeregten Gegenstand zu urtheilen.

Vom Jahr 1810 an gab sich der berühmte Samuel Marsden, Caplan der englischen Kirche in Neusüdwallis, Mühe, ein Missionswerk auf Neuseeland vorzubereiten. Im Jahr 1814 ließen sich die drei ersten Missionarien der Church Missionary Society daselbst nieder, und die angefangene Arbeit wurde unter zahllosen Schwierigkeiten bis jetzt fortgeführt. Die Mission besteht gegenwärtig aus sechs ordinirten Missionarien und 28 andern Engländern, die als Katechisten, Handwerker, Feldarbeiter, Buchdrucker, Dienste leisten; 23 Eingebornen sind von den Missionarien zu Predigern unter ihren Landsleuten gebildet. Nach dem letzten Berichte der Gesellschaft zählt die Mission auf 11 Stationen 53 Schulen, worin 1058 Kinder beider Geschlechter und 293 Erwachsene Unterricht empfangen; die Zahl der regelmäßigen Besucher des christlichen Gottesdienstes beträgt 2203. Von den Stationen befinden sich vier an der Inseln-Bay im nordöstlichen Theile der nördlichen Insel von Neuseeland, eine an der Nordwestseite der Insel, die übrigen sechs liegen im südlichen Theile der Insel an der Ostküste.

Später (1822) errichteten auch die Wesleyanischen Methodisten ihre Stationen auf derselben Insel, deren sie gegenwärtig sechs mit zehn Missionsarbeitern haben.

Die Missionarien der anglicanischen Gesellschaft haben die Uebersetzung und den Druck des Neuen Testaments in neuseeländischer Sprache kürzlich vollendet, und die Eingebornen, welche lesen können – und ihrer ist keine kleine Zahl – greifen begierig nach dieser geistigen Speise. Der Ackerbau wird mehr und mehr von den Eingebornen zur Quelle ihres Lebensunterhalts

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[1043/0011] wurde die sogenannte Bewilligung, d. i. die außerordentliche für jedes Reichstagsintervall zu bestimmende jährliche Besteuerung, auf 1,426,666 Rthlr. Silber oder Hamburger Banco festgesetzt; im J. 1809 auf 2 Millionen id.; 1834 aber nur auf 831,948, woraus erhellt, daß in einem Zeitraum von 30 Jahren die Bewillignng um mehr als die Hälfte herabgesetzt worden. – Vor 30 Jahren betrug die jährliche Einfuhr von Getreide zum wenigsten 200,000 Tonnen; in den spätern Jahren sind bedeutende Quantitäten Getreide ausgeführt worden. – Im J. 1810 belief sich die ganze Oberfläche bebauten Feldes aller Art im ganzen Reich auf 65,066 schwedische Hufen, 1837 hingegen auf 65,665. – Die jährliche Eisenfabrication betrug in den Jahren 1801 bis 1810 im Durchschnitt 353,524 Schiffpfund; der Durchschnittsbelauf der spätern Jahrzehnte hingegen ist auf 502,440 Schiffpfund angewachsen. Im Jahr 1811 belief sich die ganze Ausfuhr von Stangen- und Manufactureisen auf 320,339, und 1812 sogar nur auf 273,472 Schiffpf.; dagegen machte im Jahr 1838 die Exportation von Stangeneisen und Eisenmanufacturwaaren 556,000, und 1839 sogar 570,000 Schiffpf. aus. Während derselben Zeit hat sich auch der Werth dieser Waaren beträchtlich erhöht: 1811 galt ein Schiffpfund Stangeneisen 4 Rthlr. 11 Sch. Hamb. Banco, während in den spätern Jahren der Durchschnittspreis 7 Rthlr. Hamb. Banco betragen hat. Der Werth der ganzen Eisenausfuhr von 1811 belief sich auf 2,349,400 Rthlr. schwed. Banco, wogegen der von 1839 einen Belauf von 10,456,000 Rthlr. schwed. Banco, d. h. mehr als viermal diese Summe ergab. Die Zahl der Fabriken und Manufacturwerkstätten in Schweden war am Schluß des Jahres 1838 2104, in denen 14,211 Arbeiter Beschäftigung fanden; im Jahr 1837 gab es nur 2047 Fabriken und Werkstätten mit einem Arbeiterpersonal von 13,948; was schon auf eine jährliche Vermehrung hindeutet. Der Zuwachs wird aber ungleich einleuchtender, wenn man den steigenden Werthbelauf der Fabricate in Anschlag bringt. Dieser betrug nämlich 1828 nur 7,915,089 Rthlr. schwed. Banco, wogegen er im Jahr 1838 auf 13,090,089 gestiegen war, so daß der Fabricationswerth in einem Jahrzehnt um mehr als 5 Millionen Rthlr. erhöht worden. – Der Zuwachs des Handels wird am besten durch das Steigen der Zolleinnahmen dargelegt. Im Jahre 1810 machte die Bruttozolleinahme vom Seehandel, verschiedene Specialabgaben nicht eingeschlossen, 1,632,135 Rthlr., und im Jahr 1838 belief sich dieselbe Bruttoeinnahme zu 3,987,174 Rthlr. Der auswärtige Handel Schwedens ist seit eine Reihe von Jahren fortwährend im Steigen begriffen gewesen. Die Seefahrt hat sich besonders in der Hinsicht gehoben, daß sie sich zu weit entlegenen Ländern, wo die schwedische Flagge vormals nur selten zu sehen war, ausgedehnt hat. Im Jahre 1828 wurden die Vereinigten Staaten in Nordamerika nur von 16 schwedischen Fahrzeugen besucht und nach Brasilien, dem einzigen Lande in Südamerika, wo bis dahin die schwedische Flagge erschien, kamen 38 Fahrzeuge, aber kein schwedisches Segel zeigte sich an den Barbareskenküsten von Afrika. Im Jahre 1837 hingegen betrug die Zahl der schwedischen Fahrzeuge in den Häfen der Vereinigten Staaten 112, in brasilianischen Häfen 55, in den Plataprovinzen 7, in Algier 26 u. s. w.“ – Aus diesen und noch andern statistischen Thatsachen folgert das Volksblatt, wie es scheint mit gutem Rechte, daß überhaupt der Wohlstand des Landes und insbesondere der verschiedenen Hauptnahrungszweige in einem wirklichen und augenscheinlichen Steigen, und nicht, wie uns die Gegner der Regierung gern beschwatzen möchten, im Sinken begriffen ist. Neuseeland. Mission und Colonisation. Es ist ein schönes Ergebniß der in der Menschheit fortschreitenden Bildung, daß Namen, welche sonst nur im Lehrsaal des Geographen oder Naturforschers gehört wurden, jetzt in den Organen der unterhaltenden Belehrung uns entgegen zu treten anfangen, und daß die Angelegenheiten Neuseelands oder die Zustände von Kordofan uns eben so sehr zu interessiren beginnen, als etwa unsere Großväter die Nachrichten aus der Levante. So lange freilich unser Interesse bloß den Wunsch etwas Neues und Ungewohntes zu hören zur Quelle hätte, wären wir nicht sehr berechtigt, darauf stolz zu seyn. Aber wir dürfen freudig sagen, es ist das Menschheitsgefühl, welches eine ferne Insel der Südsee unserm Gemüthe wichtig genug macht, um mit empörtem Gefühle Dinge zu vernehmen, welche nur die halbbarbarischen Einwohner jener Eilande in ihrem Wohl und Wehe berühren. Solche Dinge berichtet uns ein Artikel aus London in der Beilage zur Allg. Zeitung vom 24 Februar d. J. eben über Neuseeland, und sie müssen um so betrübender für den Leser seyn, als nicht nur der europäische, sondern auch der christliche Name bei den Mißbräuchen betheiligt ist, welche an den Missionarien der anglicanischen Missionsgesellschaft (Church Missionary Society) gerügt werden. Und wie sehr müssen diejenigen erschrecken, welche sich durch kein Vorurtheil mehr hindern lassen, in der Thätigkeit der Missionsgesellschaften das wichtigste Mittel zu erkennen, den heidnischen Nationen nicht bloß den Vortheil der Civilisation, die für sie ein dürres Reis ohne Wurzel wäre, sondern den Segen der Christianisation zu bringen, aus welcher laut der Geschichte auch die heutige europäische Gesittung ihre besten Säfte gesogen hat. Einige geschichtliche Nachrichten aus sicherer Quelle mögen die Leser der Allgemeinen Zeitung in den Stand setzen, über den angeregten Gegenstand zu urtheilen. Vom Jahr 1810 an gab sich der berühmte Samuel Marsden, Caplan der englischen Kirche in Neusüdwallis, Mühe, ein Missionswerk auf Neuseeland vorzubereiten. Im Jahr 1814 ließen sich die drei ersten Missionarien der Church Missionary Society daselbst nieder, und die angefangene Arbeit wurde unter zahllosen Schwierigkeiten bis jetzt fortgeführt. Die Mission besteht gegenwärtig aus sechs ordinirten Missionarien und 28 andern Engländern, die als Katechisten, Handwerker, Feldarbeiter, Buchdrucker, Dienste leisten; 23 Eingebornen sind von den Missionarien zu Predigern unter ihren Landsleuten gebildet. Nach dem letzten Berichte der Gesellschaft zählt die Mission auf 11 Stationen 53 Schulen, worin 1058 Kinder beider Geschlechter und 293 Erwachsene Unterricht empfangen; die Zahl der regelmäßigen Besucher des christlichen Gottesdienstes beträgt 2203. Von den Stationen befinden sich vier an der Inseln-Bay im nordöstlichen Theile der nördlichen Insel von Neuseeland, eine an der Nordwestseite der Insel, die übrigen sechs liegen im südlichen Theile der Insel an der Ostküste. Später (1822) errichteten auch die Wesleyanischen Methodisten ihre Stationen auf derselben Insel, deren sie gegenwärtig sechs mit zehn Missionsarbeitern haben. Die Missionarien der anglicanischen Gesellschaft haben die Uebersetzung und den Druck des Neuen Testaments in neuseeländischer Sprache kürzlich vollendet, und die Eingebornen, welche lesen können – und ihrer ist keine kleine Zahl – greifen begierig nach dieser geistigen Speise. Der Ackerbau wird mehr und mehr von den Eingebornen zur Quelle ihres Lebensunterhalts

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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 131. Augsburg, 10. Mai 1840, S. 1043. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_131_18400510/11>, abgerufen am 24.11.2024.