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Allgemeine Zeitung. Nr. 50. Augsburg, 19. Februar 1840.

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Dänemark.

Die dänische Marine besteht derzeit aus 6 Linienschiffen mit 486 Kanonen, 7 Fregatten mit 312 K., 4 Corvetten mit 86 K., 5 Briggs mit 64 K. und 3 Schoonern mit 20 K., im Ganzen 25 Schiffen mit 968 Kanonen. Von diesen Schiffen liegt noch das Linienschiff Christian VIII von 84 K. und die Fregatte Thetis von 48 K. auf dem Stapel. Außerdem besitzt die Marine 3 Kutter und 79 Kanonenschaluppen und Jollen.

Nach dem in diesen Tagen erschienenen Archiv fürs Seewesen, redigirt vom Capitän Dahlerup, sind im vorigen Jahre zu der hiesigen Kriegsflotte keine größern Schiffe hinzugekommen, auf dem Stapel befindet sich aber ein Linienschiff, das den Namen "Christian VIII" erhält; es ist schon so weit fertig, daß es zu Anfang Sommers ablaufen kann, und soll vollständiger in Stand gesetzt werden als früher gebräuchlich war. Auch die Fregatte "Thetis" wird in diesem Jahr fertig. Ferner ist eine neue Fregatte, welche 24 pfündige Kanonen führen soll, unter Arbeit, ingleichen eine Brigg von 16 Kanonen. Von Bombenkanonen-Schaluppen sind zwei fertig geworden, drei andere bedeutend avancirt. Von Bombenkanonen-Jollen sind fünf völlig, fünf beinahe fertig geworden.

Man schreibt aus Kiel vom 6 Febr.: "Immer mehr Glauben gewinnt hier das Gerücht, daß die Collegialverwaltung in unserm Land aufgehoben und dagegen die Departementalverwaltung eingeführt werden solle. Es wird nicht an Stimmen fehlen, welche diese Abänderung mit Jubel begrüßen; nur ist noch die Frage, ob diese Stimmen nicht zum Theil von solchen herrühren, welche den wesentlichen Unterschied eines constitutionellen und eines absolut regierten Staates nicht vollständig aufgefaßt haben. Nur in einem constitutionellen Staate kann von wirklicher Verantwortlichkeit der Minister die Rede seyn, und nur wo diese stattfindet, scheint mir die Departementaleinrichtung ganz unbedenklich, ja unbedingt nothwendig: denn ohne dieselbe können die Volksvertreter gar nicht einmal wissen, an wen sie sich eigentlich wegen der Verantwortlichkeit zu halten haben. In einem absolut regierten Staate hingegen scheint mir eben die Collegialverwaltung gewissermaßen ein Unterpfand beschränkter
Willkürherrschaft. Gehen wir nun aber besonders in die nähern Verhältnisse, welche bei uns vorliegen, ein, so finden wir in den Herzogthümern und namentlich in Holstein, in staatlicher und industrieller Beziehung ganz andere Interessen als in Dänemark. Wie sollen diese bei einer Departementalverwaltung beiderseits gewahrt werden? Man nennt vorläufig den Grafen v. Reventlow-Criminil als designirten Justizminister; das wäre allerdings im holsteinischen - aber auch im dänischen Interesse? Und wenn nun die Holsteiner für diesesmal den Vorzug behaupten, kann sich dieß nicht bald genug, bei dem fortwirkenden Einflusse der dänischen Umgebung auf die Regierung, ganz zu ihrem Nachtheil ändern?"

Oesterreich.

Die letzte Post aus Dalmatien bringt die Nachricht von dem am 6 d. M. erfolgten jähen Tod des Civil- und Militärgouverneurs dieser Provinz, Se. Exc. des k. k. Kämmerers, Geheimenraths und Feldzeugmeisters, Grafen Vetters v. Lilienberg. Noch vor kurzem hatte der Verstorbene sein 50jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Man vermuthet, der dem Hofkriegsrathe zugetheilte k. k. Generalmajor Zanini werde den erledigten Posten des Vicepräsidenten dieses Dikasteriums einnehmen. Se. Maj. der Kaiser haben dem türkischen Botschaftsrath und Geschäftsträger, Hrn. v. Mavrojeny, den Orden der eisernen Krone 2ter Classe verliehen. Künftige Woche wird noch ein großer Hofball gegeben werden, und, wie verlautet, damit der Schluß der Carnevalsfeste bei Hof gemacht seyn. Auch in den beiden Societäten des Adels und Mittelstandes geht der dießjährige lange Fasching in einer Stille vorüber, deren man sich seit Jahren nicht erinnert. Der Krankenstand des Wiener allgemeinen Krankenhauses betrug am 11 Febr. 2644 und am 12 2645 Individuen. Es ist jedoch zu bemerken, daß ungeachtet des Höhenstandes der Erkrankungsfälle die Intensität der schon endemisch zu nennenden Krankheiten nicht sehr erheblich ist, da bei dem Ihnen bisher mitgetheilten Krankenstand des Universalspitals vom 1 bis 12 Febr. die schwächste Ziffer der Sterblichkeit auf 5, die stärkste, bisher nur einmal vorgekommene, auf 14 Verstorbene sich stellt. Aus Preßburg bringen so eben erhaltene Privatmittheilungen die Anzeige, daß in ständischen Circularsitzungen die Mehrheit der Stimmen die Stellung der in der königl. Proposition verlangten Recruten vollzählig, nach mehreren lebhaften Debatten und mit Anknüpfung einiger Bedingnisse, worunter auch die Anstellung ungarischer Officiere bei ungarischen Regimentern, entschieden hat. Zunächst kömmt nun dieser Gegenstand bei der Ständetafel zur Verhandlung. - Man will wissen, daß die Ernennung des Ferik Pascha Mustapha zum Kaimakam (etwa Viceadmiral) der türkischen Flotte in Alexandrien, geschehen sey, um wo möglich die Vermischung der Türken mit den Aegyptiern zu hindern, und die erstern von den letztern abgesondert zu erhalten. Unsere Dampfschifffahrt auf der untern Donau von Preßburg nach Pesth, Semlin und Drenkova beginnt schon am 17 und 18 d. M., da die Donau völlig vom Eis frei ist. - Noch vor fünf bis sechs Jahren besorgte die türkische Regierung die Offenhaltung der Sulinamündungen dadurch, daß sie die Landleute jener Gegenden zur Wegschaffung des sich anhäufenden Sandes anhielt, und ihnen dafür die Abgaben erließ. Seitdem sie von Handhabung dieser Maaßregel abgegangen, haben die Versandungen so sehr zugenommen, daß jetzt ein Italiener in Galacz mit dem Plan aufgetreten ist, diese Schifffahrtshemmung auf Kosten einer zu gründenden Actiengesellschaft zu beseitigen. Er hat diesen Plan, der eine ausführliche Auseinandersetzung der anzuwendenden Operationen, so wie ihrer Kosten und jener für fortdauernde Offenhaltung dieser Mündungen enthält, einigen der hiesigen fremden Gesandtschaften und andern Autoritäten bereits mitgetheilt.

Aegypten.

Der Vicekönig hat eine neue Conferenz mit dem englischen Generalconsul gehabt. Dieser suchte durch Vorstellungen den alten Mehemed zur Nachgiebigkeit zu stimmen, und obwohl er hierin von den Agenten Rußlands, Oesterreichs und Preußens mit großer Energie unterstützt wird, so scheint der Vicekönig doch die gemachten Vorstellungen zu verachten und kein Gewicht auf Drohungen zu legen, die nach seiner Meinung nie in Erfüllung gehen können. Die Kriegsrüstungen haben bereits einen Umfang genommen, daß Niemand hier über die Geldquellen, die sich ihm in letzter Zeit geöffnet haben, mehr in Zweifel ist. Ein ungeheures Material ist nach S. Jean d'Acre und nach dem Taurus von hier abgegangen, und Viele glauben wirklich, daß es Mehemed Ali dießmal Ernst sey, kein Haar breit nachzugeben. Auch waren die an die Consuln gerichteten Erklärungen des Pascha's wirklich der Art, daß man versucht seyn könnte, jener Meinung beizupflichten. Diese Erklärungen sind nun folgende: Er lege keinen Werth mehr auf die Verleihung der Erblichkeitsrechte, sey es auf Aegypten allein oder auch auf andere Länder zugleich. Er werde behalten, was er besitze und auch

Dänemark.

Die dänische Marine besteht derzeit aus 6 Linienschiffen mit 486 Kanonen, 7 Fregatten mit 312 K., 4 Corvetten mit 86 K., 5 Briggs mit 64 K. und 3 Schoonern mit 20 K., im Ganzen 25 Schiffen mit 968 Kanonen. Von diesen Schiffen liegt noch das Linienschiff Christian VIII von 84 K. und die Fregatte Thetis von 48 K. auf dem Stapel. Außerdem besitzt die Marine 3 Kutter und 79 Kanonenschaluppen und Jollen.

Nach dem in diesen Tagen erschienenen Archiv fürs Seewesen, redigirt vom Capitän Dahlerup, sind im vorigen Jahre zu der hiesigen Kriegsflotte keine größern Schiffe hinzugekommen, auf dem Stapel befindet sich aber ein Linienschiff, das den Namen „Christian VIII“ erhält; es ist schon so weit fertig, daß es zu Anfang Sommers ablaufen kann, und soll vollständiger in Stand gesetzt werden als früher gebräuchlich war. Auch die Fregatte „Thetis“ wird in diesem Jahr fertig. Ferner ist eine neue Fregatte, welche 24 pfündige Kanonen führen soll, unter Arbeit, ingleichen eine Brigg von 16 Kanonen. Von Bombenkanonen-Schaluppen sind zwei fertig geworden, drei andere bedeutend avancirt. Von Bombenkanonen-Jollen sind fünf völlig, fünf beinahe fertig geworden.

Man schreibt aus Kiel vom 6 Febr.: „Immer mehr Glauben gewinnt hier das Gerücht, daß die Collegialverwaltung in unserm Land aufgehoben und dagegen die Departementalverwaltung eingeführt werden solle. Es wird nicht an Stimmen fehlen, welche diese Abänderung mit Jubel begrüßen; nur ist noch die Frage, ob diese Stimmen nicht zum Theil von solchen herrühren, welche den wesentlichen Unterschied eines constitutionellen und eines absolut regierten Staates nicht vollständig aufgefaßt haben. Nur in einem constitutionellen Staate kann von wirklicher Verantwortlichkeit der Minister die Rede seyn, und nur wo diese stattfindet, scheint mir die Departementaleinrichtung ganz unbedenklich, ja unbedingt nothwendig: denn ohne dieselbe können die Volksvertreter gar nicht einmal wissen, an wen sie sich eigentlich wegen der Verantwortlichkeit zu halten haben. In einem absolut regierten Staate hingegen scheint mir eben die Collegialverwaltung gewissermaßen ein Unterpfand beschränkter
Willkürherrschaft. Gehen wir nun aber besonders in die nähern Verhältnisse, welche bei uns vorliegen, ein, so finden wir in den Herzogthümern und namentlich in Holstein, in staatlicher und industrieller Beziehung ganz andere Interessen als in Dänemark. Wie sollen diese bei einer Departementalverwaltung beiderseits gewahrt werden? Man nennt vorläufig den Grafen v. Reventlow-Criminil als designirten Justizminister; das wäre allerdings im holsteinischen – aber auch im dänischen Interesse? Und wenn nun die Holsteiner für diesesmal den Vorzug behaupten, kann sich dieß nicht bald genug, bei dem fortwirkenden Einflusse der dänischen Umgebung auf die Regierung, ganz zu ihrem Nachtheil ändern?“

Oesterreich.

Die letzte Post aus Dalmatien bringt die Nachricht von dem am 6 d. M. erfolgten jähen Tod des Civil- und Militärgouverneurs dieser Provinz, Se. Exc. des k. k. Kämmerers, Geheimenraths und Feldzeugmeisters, Grafen Vetters v. Lilienberg. Noch vor kurzem hatte der Verstorbene sein 50jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Man vermuthet, der dem Hofkriegsrathe zugetheilte k. k. Generalmajor Zanini werde den erledigten Posten des Vicepräsidenten dieses Dikasteriums einnehmen. Se. Maj. der Kaiser haben dem türkischen Botschaftsrath und Geschäftsträger, Hrn. v. Mavrojeny, den Orden der eisernen Krone 2ter Classe verliehen. Künftige Woche wird noch ein großer Hofball gegeben werden, und, wie verlautet, damit der Schluß der Carnevalsfeste bei Hof gemacht seyn. Auch in den beiden Societäten des Adels und Mittelstandes geht der dießjährige lange Fasching in einer Stille vorüber, deren man sich seit Jahren nicht erinnert. Der Krankenstand des Wiener allgemeinen Krankenhauses betrug am 11 Febr. 2644 und am 12 2645 Individuen. Es ist jedoch zu bemerken, daß ungeachtet des Höhenstandes der Erkrankungsfälle die Intensität der schon endemisch zu nennenden Krankheiten nicht sehr erheblich ist, da bei dem Ihnen bisher mitgetheilten Krankenstand des Universalspitals vom 1 bis 12 Febr. die schwächste Ziffer der Sterblichkeit auf 5, die stärkste, bisher nur einmal vorgekommene, auf 14 Verstorbene sich stellt. Aus Preßburg bringen so eben erhaltene Privatmittheilungen die Anzeige, daß in ständischen Circularsitzungen die Mehrheit der Stimmen die Stellung der in der königl. Proposition verlangten Recruten vollzählig, nach mehreren lebhaften Debatten und mit Anknüpfung einiger Bedingnisse, worunter auch die Anstellung ungarischer Officiere bei ungarischen Regimentern, entschieden hat. Zunächst kömmt nun dieser Gegenstand bei der Ständetafel zur Verhandlung. – Man will wissen, daß die Ernennung des Ferik Pascha Mustapha zum Kaimakam (etwa Viceadmiral) der türkischen Flotte in Alexandrien, geschehen sey, um wo möglich die Vermischung der Türken mit den Aegyptiern zu hindern, und die erstern von den letztern abgesondert zu erhalten. Unsere Dampfschifffahrt auf der untern Donau von Preßburg nach Pesth, Semlin und Drenkova beginnt schon am 17 und 18 d. M., da die Donau völlig vom Eis frei ist. – Noch vor fünf bis sechs Jahren besorgte die türkische Regierung die Offenhaltung der Sulinamündungen dadurch, daß sie die Landleute jener Gegenden zur Wegschaffung des sich anhäufenden Sandes anhielt, und ihnen dafür die Abgaben erließ. Seitdem sie von Handhabung dieser Maaßregel abgegangen, haben die Versandungen so sehr zugenommen, daß jetzt ein Italiener in Galacz mit dem Plan aufgetreten ist, diese Schifffahrtshemmung auf Kosten einer zu gründenden Actiengesellschaft zu beseitigen. Er hat diesen Plan, der eine ausführliche Auseinandersetzung der anzuwendenden Operationen, so wie ihrer Kosten und jener für fortdauernde Offenhaltung dieser Mündungen enthält, einigen der hiesigen fremden Gesandtschaften und andern Autoritäten bereits mitgetheilt.

Aegypten.

Der Vicekönig hat eine neue Conferenz mit dem englischen Generalconsul gehabt. Dieser suchte durch Vorstellungen den alten Mehemed zur Nachgiebigkeit zu stimmen, und obwohl er hierin von den Agenten Rußlands, Oesterreichs und Preußens mit großer Energie unterstützt wird, so scheint der Vicekönig doch die gemachten Vorstellungen zu verachten und kein Gewicht auf Drohungen zu legen, die nach seiner Meinung nie in Erfüllung gehen können. Die Kriegsrüstungen haben bereits einen Umfang genommen, daß Niemand hier über die Geldquellen, die sich ihm in letzter Zeit geöffnet haben, mehr in Zweifel ist. Ein ungeheures Material ist nach S. Jean d'Acre und nach dem Taurus von hier abgegangen, und Viele glauben wirklich, daß es Mehemed Ali dießmal Ernst sey, kein Haar breit nachzugeben. Auch waren die an die Consuln gerichteten Erklärungen des Pascha's wirklich der Art, daß man versucht seyn könnte, jener Meinung beizupflichten. Diese Erklärungen sind nun folgende: Er lege keinen Werth mehr auf die Verleihung der Erblichkeitsrechte, sey es auf Aegypten allein oder auch auf andere Länder zugleich. Er werde behalten, was er besitze und auch

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[0398/0006] Dänemark. Die dänische Marine besteht derzeit aus 6 Linienschiffen mit 486 Kanonen, 7 Fregatten mit 312 K., 4 Corvetten mit 86 K., 5 Briggs mit 64 K. und 3 Schoonern mit 20 K., im Ganzen 25 Schiffen mit 968 Kanonen. Von diesen Schiffen liegt noch das Linienschiff Christian VIII von 84 K. und die Fregatte Thetis von 48 K. auf dem Stapel. Außerdem besitzt die Marine 3 Kutter und 79 Kanonenschaluppen und Jollen. Nach dem in diesen Tagen erschienenen Archiv fürs Seewesen, redigirt vom Capitän Dahlerup, sind im vorigen Jahre zu der hiesigen Kriegsflotte keine größern Schiffe hinzugekommen, auf dem Stapel befindet sich aber ein Linienschiff, das den Namen „Christian VIII“ erhält; es ist schon so weit fertig, daß es zu Anfang Sommers ablaufen kann, und soll vollständiger in Stand gesetzt werden als früher gebräuchlich war. Auch die Fregatte „Thetis“ wird in diesem Jahr fertig. Ferner ist eine neue Fregatte, welche 24 pfündige Kanonen führen soll, unter Arbeit, ingleichen eine Brigg von 16 Kanonen. Von Bombenkanonen-Schaluppen sind zwei fertig geworden, drei andere bedeutend avancirt. Von Bombenkanonen-Jollen sind fünf völlig, fünf beinahe fertig geworden. Man schreibt aus Kiel vom 6 Febr.: „Immer mehr Glauben gewinnt hier das Gerücht, daß die Collegialverwaltung in unserm Land aufgehoben und dagegen die Departementalverwaltung eingeführt werden solle. Es wird nicht an Stimmen fehlen, welche diese Abänderung mit Jubel begrüßen; nur ist noch die Frage, ob diese Stimmen nicht zum Theil von solchen herrühren, welche den wesentlichen Unterschied eines constitutionellen und eines absolut regierten Staates nicht vollständig aufgefaßt haben. Nur in einem constitutionellen Staate kann von wirklicher Verantwortlichkeit der Minister die Rede seyn, und nur wo diese stattfindet, scheint mir die Departementaleinrichtung ganz unbedenklich, ja unbedingt nothwendig: denn ohne dieselbe können die Volksvertreter gar nicht einmal wissen, an wen sie sich eigentlich wegen der Verantwortlichkeit zu halten haben. In einem absolut regierten Staate hingegen scheint mir eben die Collegialverwaltung gewissermaßen ein Unterpfand beschränkter Willkürherrschaft. Gehen wir nun aber besonders in die nähern Verhältnisse, welche bei uns vorliegen, ein, so finden wir in den Herzogthümern und namentlich in Holstein, in staatlicher und industrieller Beziehung ganz andere Interessen als in Dänemark. Wie sollen diese bei einer Departementalverwaltung beiderseits gewahrt werden? Man nennt vorläufig den Grafen v. Reventlow-Criminil als designirten Justizminister; das wäre allerdings im holsteinischen – aber auch im dänischen Interesse? Und wenn nun die Holsteiner für diesesmal den Vorzug behaupten, kann sich dieß nicht bald genug, bei dem fortwirkenden Einflusse der dänischen Umgebung auf die Regierung, ganz zu ihrem Nachtheil ändern?“ Oesterreich. _ Wien, 14 Febr. Die letzte Post aus Dalmatien bringt die Nachricht von dem am 6 d. M. erfolgten jähen Tod des Civil- und Militärgouverneurs dieser Provinz, Se. Exc. des k. k. Kämmerers, Geheimenraths und Feldzeugmeisters, Grafen Vetters v. Lilienberg. Noch vor kurzem hatte der Verstorbene sein 50jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Man vermuthet, der dem Hofkriegsrathe zugetheilte k. k. Generalmajor Zanini werde den erledigten Posten des Vicepräsidenten dieses Dikasteriums einnehmen. Se. Maj. der Kaiser haben dem türkischen Botschaftsrath und Geschäftsträger, Hrn. v. Mavrojeny, den Orden der eisernen Krone 2ter Classe verliehen. Künftige Woche wird noch ein großer Hofball gegeben werden, und, wie verlautet, damit der Schluß der Carnevalsfeste bei Hof gemacht seyn. 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Proposition verlangten Recruten vollzählig, nach mehreren lebhaften Debatten und mit Anknüpfung einiger Bedingnisse, worunter auch die Anstellung ungarischer Officiere bei ungarischen Regimentern, entschieden hat. Zunächst kömmt nun dieser Gegenstand bei der Ständetafel zur Verhandlung. – Man will wissen, daß die Ernennung des Ferik Pascha Mustapha zum Kaimakam (etwa Viceadmiral) der türkischen Flotte in Alexandrien, geschehen sey, um wo möglich die Vermischung der Türken mit den Aegyptiern zu hindern, und die erstern von den letztern abgesondert zu erhalten. Unsere Dampfschifffahrt auf der untern Donau von Preßburg nach Pesth, Semlin und Drenkova beginnt schon am 17 und 18 d. M., da die Donau völlig vom Eis frei ist. – Noch vor fünf bis sechs Jahren besorgte die türkische Regierung die Offenhaltung der Sulinamündungen dadurch, daß sie die Landleute jener Gegenden zur Wegschaffung des sich anhäufenden Sandes anhielt, und ihnen dafür die Abgaben erließ. Seitdem sie von Handhabung dieser Maaßregel abgegangen, haben die Versandungen so sehr zugenommen, daß jetzt ein Italiener in Galacz mit dem Plan aufgetreten ist, diese Schifffahrtshemmung auf Kosten einer zu gründenden Actiengesellschaft zu beseitigen. Er hat diesen Plan, der eine ausführliche Auseinandersetzung der anzuwendenden Operationen, so wie ihrer Kosten und jener für fortdauernde Offenhaltung dieser Mündungen enthält, einigen der hiesigen fremden Gesandtschaften und andern Autoritäten bereits mitgetheilt. Aegypten. _ Alexandrien, 25 Jan. Der Vicekönig hat eine neue Conferenz mit dem englischen Generalconsul gehabt. Dieser suchte durch Vorstellungen den alten Mehemed zur Nachgiebigkeit zu stimmen, und obwohl er hierin von den Agenten Rußlands, Oesterreichs und Preußens mit großer Energie unterstützt wird, so scheint der Vicekönig doch die gemachten Vorstellungen zu verachten und kein Gewicht auf Drohungen zu legen, die nach seiner Meinung nie in Erfüllung gehen können. Die Kriegsrüstungen haben bereits einen Umfang genommen, daß Niemand hier über die Geldquellen, die sich ihm in letzter Zeit geöffnet haben, mehr in Zweifel ist. Ein ungeheures Material ist nach S. Jean d'Acre und nach dem Taurus von hier abgegangen, und Viele glauben wirklich, daß es Mehemed Ali dießmal Ernst sey, kein Haar breit nachzugeben. Auch waren die an die Consuln gerichteten Erklärungen des Pascha's wirklich der Art, daß man versucht seyn könnte, jener Meinung beizupflichten. Diese Erklärungen sind nun folgende: Er lege keinen Werth mehr auf die Verleihung der Erblichkeitsrechte, sey es auf Aegypten allein oder auch auf andere Länder zugleich. Er werde behalten, was er besitze und auch

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Deutsches Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-06-28T11:37:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 50. Augsburg, 19. Februar 1840, S. 0398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_050_18400219/6>, abgerufen am 24.11.2024.