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Allgemeine Zeitung. Nr. 37. Augsburg, 6. Februar 1840.

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sämmtliche Erzherzoge, die ganze Generalität und das Officiercorps - ein neuer Beweis der außerordentlichen Theilnahme an dem Dahingeschiedenen. Der Leichnam ward in der Schottenkirche eingesegnet, von wo sich der Zug durch die Stadt nach dem Prater in Bewegung setzte, wo sofort die weitern militärischen Trauerfeierlichkeiten vollzogen wurden, während die Leiche auf dem Wege nach Böhmen abgeführt ward, um in der gräflichen Familiengruft daselbst beigesetzt zu werden. - Der Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg wird die in Begleitung seiner Tochter beabsichtigte Reise nach London zur Vermählung der Königin, da diese um einige Tage später stattfinden wird, erst in künftiger Woche antreten. - Aus Konstantinopel hat die letzte Post außer der Anzeige von der am 10 Jan. erfolgten Rückkehr Kiamil Pascha's von Alexandria keine Neuigkeit von Belang gebracht. - In einem Artikel von der türkischen Gränze wurde kürzlich ein wallachischer Obrist mit dem Namen "Campinion" angeführt, wofür "Campiniano" zu lesen ist. Dieser Obrist befindet sich noch hier und bestätigt, wie ich höre, mündlich die in Ihrer Zeitung über ihn und die Verhältnisse in der Wallachei enthaltenen Angaben. - Wegen Besetzung der durch den Tod des Grafen Clam erledigten Würden trägt man sich noch mit weitern Combinationen, die ich jedoch, da sie noch zu unverbürgt sind, nicht anführen zu sollen glaube.

Türkei.

Kiamil Pascha, der bereits von Aegypten zurück hier eingetroffen ist, brachte ein Schreiben des Pascha's mit, worin dieser unter vielen Betheurungen seiner unwandelbaren Ergebenheit notificirt, daß er als ein treuer Vasall der hohen Pforte nicht ermangelt habe, alle zur Kundmachung des Hattischerifs erforderlichen Maaßregeln zu treffen; er habe sich beeilt nach allen, seiner Verwaltung unterworfenen Ländern die nöthigen Befehle zu erlassen, damit der erwähnte Hattischerif überall mit den gewöhnlichen Feierlichkeiten promulgirt werde. Er erklärt sich ferner mit den darin aufgestellten Grundsätzen vollkommen einverstanden und sucht nachzuweisen, wie das alleinige Streben seiner langjährigen Thätigkeit auf Verwirklichung ähnlicher Maximen in den Provinzen, die seiner Administration anvertraut, gerichtet gewesen sey. Auch er habe längst die Ueberzeugung genährt, daß nur durch vollkommene Sicherung des Lebens, des Eigenthums und der Ehre der Unterthanen das Glück der Nationen begründet werden könne, und stets habe er nach dieser Ueberzeugung gehandelt. Die Kundmachung selbst ging in Kairo unter Assistenz aller höhern Beamten des Pascha's und des Corps der Ulemas vor sich; es scheint sich indessen unter dem Volke nicht derselbe Enthusiasmus wie in Konstantinopel gezeigt zu haben. - So ungebärdig sich auch Mehemed Ali in der bekannten Conferenz mit dem Obristen Hodges benommen, so scheint doch die Widerspänstigkeit des Vicekönigs hauptsächlich auf seiner Ueberzeugung zu beruhen, daß England nicht in dem Falle sey, strenge Coercitivmaaßregeln gegen ihn in Anwendung zu bringen. Daher geht die allgemeine Meinung dahin, daß England den Vicekönig nur thatsächlich über diesen Irrthum aufzuklären brauchte, um ihn geschmeidiger zu machen, und ihm gewisse tragische Gedanken, die er nicht ohne Ostentation zur Schau trägt, aus dem Kopfe zu schlagen. Dahin gehört die Erklärung Mehemed Ali's, daß man nur über seine Leiche zu größern Concessionen gelangen werde, als die er bereits gemacht, nämlich die Abtretung Arabiens und die Ueberlassung der heiligen Städte an die Pforte. Mehemed Ali möchte der Ungewißheit, in der die Sachen schweben, allerdings ein Ende machen, doch meint er, das Temporisiren habe nur ihm, nicht Andern genützt. Dadurch habe man ihm Zeit gewährt, sich in den gehörigen Vertheidigungsstand zu setzen, seine Küsten zu befestigen, ja selbst in seinen Finanzen nützliche Reformen einzuführen. So habe er z. B. mehrere Fabriken, die früher auf seine Rechnung geführt wurden, und nur Luxusartikel lieferten, eingehen lassen; so sey er von vielen andern eitlen Unternehmungen zurückgegangen, wodurch wesentliche Ersparnisse erzielt worden, was ihn dann auch in den Stand gesetzt habe, die meisten Soldrückstände zu berichtigen. Er brauche sich vor Niemand zu fürchten, dieß werde er zu beweisen wissen. Es ist wohl leicht die Quelle zu errathen, aus der Mehemed Ali diese Zuversicht schöpft, doch dürfte er bitter sich täuschen, da, so weit unsere Nachrichten reichen, man mit Gewißheit annehmen kann, daß die andern Großmächte den Uebermuth eines türkischen Pascha's nicht werden ungestraft lassen. Mehemed Ali möge bedenken, bis zu welchem Grade seine Verlegenheit sich steigern müßte, wenn ihm nur auf einige Zeit die Communication mit seinem Sohne Ibrahim abgeschnitten würde. Die Ausführung eines solchen Plans dürfte nicht auf besondere Schwierigkeiten stoßen; die geographische Lage Syriens, die Stimmung der dortigen Stämme, welche, von einem regelmäßigen, europäischen Corps unterstützt, das Vicekönigthum in die bedenklichste Lage versetzen müßten, scheinen dafür zu bürgen. Daß dieß einen der Hauptpunkte ausmacht, die gegenwärtig unter den Mächten discutirt werden, glaube ich aus verläßlicher Quelle versichern zu kennen. - Die hier erwartete Ankunft des Erzherzogs Friedrich von Oesterreich ist noch nicht erfolgt; man glaubt, daß Se. kaiserl. Hoheit erst während der nächsten Fasten die osmanische Hauptstadt besuchen werde. - Hier scheint Alles ruhig, fast in Apathie versunken. - Wir sind jetzt im tiefsten Winter; Regen und Schnee wechseln von Tag zu Tag harmonisch mit einander ab, was die hiesigen Straßen bis zur Grundlosigkeit aufweicht. - Vergangenen Montag gab der russische Botschafter, Hr. von Butenieff, eine glänzende Soiree, bei welcher auch der berühmte Bosco mit vielem Beifall seine Kunststücke producirte.

sämmtliche Erzherzoge, die ganze Generalität und das Officiercorps – ein neuer Beweis der außerordentlichen Theilnahme an dem Dahingeschiedenen. Der Leichnam ward in der Schottenkirche eingesegnet, von wo sich der Zug durch die Stadt nach dem Prater in Bewegung setzte, wo sofort die weitern militärischen Trauerfeierlichkeiten vollzogen wurden, während die Leiche auf dem Wege nach Böhmen abgeführt ward, um in der gräflichen Familiengruft daselbst beigesetzt zu werden. – Der Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg wird die in Begleitung seiner Tochter beabsichtigte Reise nach London zur Vermählung der Königin, da diese um einige Tage später stattfinden wird, erst in künftiger Woche antreten. – Aus Konstantinopel hat die letzte Post außer der Anzeige von der am 10 Jan. erfolgten Rückkehr Kiamil Pascha's von Alexandria keine Neuigkeit von Belang gebracht. – In einem Artikel von der türkischen Gränze wurde kürzlich ein wallachischer Obrist mit dem Namen „Campinion“ angeführt, wofür „Campiniano“ zu lesen ist. Dieser Obrist befindet sich noch hier und bestätigt, wie ich höre, mündlich die in Ihrer Zeitung über ihn und die Verhältnisse in der Wallachei enthaltenen Angaben. – Wegen Besetzung der durch den Tod des Grafen Clam erledigten Würden trägt man sich noch mit weitern Combinationen, die ich jedoch, da sie noch zu unverbürgt sind, nicht anführen zu sollen glaube.

Türkei.

Kiamil Pascha, der bereits von Aegypten zurück hier eingetroffen ist, brachte ein Schreiben des Pascha's mit, worin dieser unter vielen Betheurungen seiner unwandelbaren Ergebenheit notificirt, daß er als ein treuer Vasall der hohen Pforte nicht ermangelt habe, alle zur Kundmachung des Hattischerifs erforderlichen Maaßregeln zu treffen; er habe sich beeilt nach allen, seiner Verwaltung unterworfenen Ländern die nöthigen Befehle zu erlassen, damit der erwähnte Hattischerif überall mit den gewöhnlichen Feierlichkeiten promulgirt werde. Er erklärt sich ferner mit den darin aufgestellten Grundsätzen vollkommen einverstanden und sucht nachzuweisen, wie das alleinige Streben seiner langjährigen Thätigkeit auf Verwirklichung ähnlicher Maximen in den Provinzen, die seiner Administration anvertraut, gerichtet gewesen sey. Auch er habe längst die Ueberzeugung genährt, daß nur durch vollkommene Sicherung des Lebens, des Eigenthums und der Ehre der Unterthanen das Glück der Nationen begründet werden könne, und stets habe er nach dieser Ueberzeugung gehandelt. Die Kundmachung selbst ging in Kairo unter Assistenz aller höhern Beamten des Pascha's und des Corps der Ulemas vor sich; es scheint sich indessen unter dem Volke nicht derselbe Enthusiasmus wie in Konstantinopel gezeigt zu haben. – So ungebärdig sich auch Mehemed Ali in der bekannten Conferenz mit dem Obristen Hodges benommen, so scheint doch die Widerspänstigkeit des Vicekönigs hauptsächlich auf seiner Ueberzeugung zu beruhen, daß England nicht in dem Falle sey, strenge Coërcitivmaaßregeln gegen ihn in Anwendung zu bringen. Daher geht die allgemeine Meinung dahin, daß England den Vicekönig nur thatsächlich über diesen Irrthum aufzuklären brauchte, um ihn geschmeidiger zu machen, und ihm gewisse tragische Gedanken, die er nicht ohne Ostentation zur Schau trägt, aus dem Kopfe zu schlagen. Dahin gehört die Erklärung Mehemed Ali's, daß man nur über seine Leiche zu größern Concessionen gelangen werde, als die er bereits gemacht, nämlich die Abtretung Arabiens und die Ueberlassung der heiligen Städte an die Pforte. Mehemed Ali möchte der Ungewißheit, in der die Sachen schweben, allerdings ein Ende machen, doch meint er, das Temporisiren habe nur ihm, nicht Andern genützt. Dadurch habe man ihm Zeit gewährt, sich in den gehörigen Vertheidigungsstand zu setzen, seine Küsten zu befestigen, ja selbst in seinen Finanzen nützliche Reformen einzuführen. So habe er z. B. mehrere Fabriken, die früher auf seine Rechnung geführt wurden, und nur Luxusartikel lieferten, eingehen lassen; so sey er von vielen andern eitlen Unternehmungen zurückgegangen, wodurch wesentliche Ersparnisse erzielt worden, was ihn dann auch in den Stand gesetzt habe, die meisten Soldrückstände zu berichtigen. Er brauche sich vor Niemand zu fürchten, dieß werde er zu beweisen wissen. Es ist wohl leicht die Quelle zu errathen, aus der Mehemed Ali diese Zuversicht schöpft, doch dürfte er bitter sich täuschen, da, so weit unsere Nachrichten reichen, man mit Gewißheit annehmen kann, daß die andern Großmächte den Uebermuth eines türkischen Pascha's nicht werden ungestraft lassen. Mehemed Ali möge bedenken, bis zu welchem Grade seine Verlegenheit sich steigern müßte, wenn ihm nur auf einige Zeit die Communication mit seinem Sohne Ibrahim abgeschnitten würde. Die Ausführung eines solchen Plans dürfte nicht auf besondere Schwierigkeiten stoßen; die geographische Lage Syriens, die Stimmung der dortigen Stämme, welche, von einem regelmäßigen, europäischen Corps unterstützt, das Vicekönigthum in die bedenklichste Lage versetzen müßten, scheinen dafür zu bürgen. Daß dieß einen der Hauptpunkte ausmacht, die gegenwärtig unter den Mächten discutirt werden, glaube ich aus verläßlicher Quelle versichern zu kennen. – Die hier erwartete Ankunft des Erzherzogs Friedrich von Oesterreich ist noch nicht erfolgt; man glaubt, daß Se. kaiserl. Hoheit erst während der nächsten Fasten die osmanische Hauptstadt besuchen werde. – Hier scheint Alles ruhig, fast in Apathie versunken. – Wir sind jetzt im tiefsten Winter; Regen und Schnee wechseln von Tag zu Tag harmonisch mit einander ab, was die hiesigen Straßen bis zur Grundlosigkeit aufweicht. – Vergangenen Montag gab der russische Botschafter, Hr. von Butenieff, eine glänzende Soirée, bei welcher auch der berühmte Bosco mit vielem Beifall seine Kunststücke producirte.

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[0296/0008] sämmtliche Erzherzoge, die ganze Generalität und das Officiercorps – ein neuer Beweis der außerordentlichen Theilnahme an dem Dahingeschiedenen. Der Leichnam ward in der Schottenkirche eingesegnet, von wo sich der Zug durch die Stadt nach dem Prater in Bewegung setzte, wo sofort die weitern militärischen Trauerfeierlichkeiten vollzogen wurden, während die Leiche auf dem Wege nach Böhmen abgeführt ward, um in der gräflichen Familiengruft daselbst beigesetzt zu werden. – Der Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg wird die in Begleitung seiner Tochter beabsichtigte Reise nach London zur Vermählung der Königin, da diese um einige Tage später stattfinden wird, erst in künftiger Woche antreten. – Aus Konstantinopel hat die letzte Post außer der Anzeige von der am 10 Jan. erfolgten Rückkehr Kiamil Pascha's von Alexandria keine Neuigkeit von Belang gebracht. – In einem Artikel von der türkischen Gränze wurde kürzlich ein wallachischer Obrist mit dem Namen „Campinion“ angeführt, wofür „Campiniano“ zu lesen ist. Dieser Obrist befindet sich noch hier und bestätigt, wie ich höre, mündlich die in Ihrer Zeitung über ihn und die Verhältnisse in der Wallachei enthaltenen Angaben. – Wegen Besetzung der durch den Tod des Grafen Clam erledigten Würden trägt man sich noch mit weitern Combinationen, die ich jedoch, da sie noch zu unverbürgt sind, nicht anführen zu sollen glaube. Türkei. Konstantinopel, 15 Jan. Kiamil Pascha, der bereits von Aegypten zurück hier eingetroffen ist, brachte ein Schreiben des Pascha's mit, worin dieser unter vielen Betheurungen seiner unwandelbaren Ergebenheit notificirt, daß er als ein treuer Vasall der hohen Pforte nicht ermangelt habe, alle zur Kundmachung des Hattischerifs erforderlichen Maaßregeln zu treffen; er habe sich beeilt nach allen, seiner Verwaltung unterworfenen Ländern die nöthigen Befehle zu erlassen, damit der erwähnte Hattischerif überall mit den gewöhnlichen Feierlichkeiten promulgirt werde. Er erklärt sich ferner mit den darin aufgestellten Grundsätzen vollkommen einverstanden und sucht nachzuweisen, wie das alleinige Streben seiner langjährigen Thätigkeit auf Verwirklichung ähnlicher Maximen in den Provinzen, die seiner Administration anvertraut, gerichtet gewesen sey. Auch er habe längst die Ueberzeugung genährt, daß nur durch vollkommene Sicherung des Lebens, des Eigenthums und der Ehre der Unterthanen das Glück der Nationen begründet werden könne, und stets habe er nach dieser Ueberzeugung gehandelt. Die Kundmachung selbst ging in Kairo unter Assistenz aller höhern Beamten des Pascha's und des Corps der Ulemas vor sich; es scheint sich indessen unter dem Volke nicht derselbe Enthusiasmus wie in Konstantinopel gezeigt zu haben. – So ungebärdig sich auch Mehemed Ali in der bekannten Conferenz mit dem Obristen Hodges benommen, so scheint doch die Widerspänstigkeit des Vicekönigs hauptsächlich auf seiner Ueberzeugung zu beruhen, daß England nicht in dem Falle sey, strenge Coërcitivmaaßregeln gegen ihn in Anwendung zu bringen. Daher geht die allgemeine Meinung dahin, daß England den Vicekönig nur thatsächlich über diesen Irrthum aufzuklären brauchte, um ihn geschmeidiger zu machen, und ihm gewisse tragische Gedanken, die er nicht ohne Ostentation zur Schau trägt, aus dem Kopfe zu schlagen. Dahin gehört die Erklärung Mehemed Ali's, daß man nur über seine Leiche zu größern Concessionen gelangen werde, als die er bereits gemacht, nämlich die Abtretung Arabiens und die Ueberlassung der heiligen Städte an die Pforte. Mehemed Ali möchte der Ungewißheit, in der die Sachen schweben, allerdings ein Ende machen, doch meint er, das Temporisiren habe nur ihm, nicht Andern genützt. Dadurch habe man ihm Zeit gewährt, sich in den gehörigen Vertheidigungsstand zu setzen, seine Küsten zu befestigen, ja selbst in seinen Finanzen nützliche Reformen einzuführen. So habe er z. B. mehrere Fabriken, die früher auf seine Rechnung geführt wurden, und nur Luxusartikel lieferten, eingehen lassen; so sey er von vielen andern eitlen Unternehmungen zurückgegangen, wodurch wesentliche Ersparnisse erzielt worden, was ihn dann auch in den Stand gesetzt habe, die meisten Soldrückstände zu berichtigen. Er brauche sich vor Niemand zu fürchten, dieß werde er zu beweisen wissen. Es ist wohl leicht die Quelle zu errathen, aus der Mehemed Ali diese Zuversicht schöpft, doch dürfte er bitter sich täuschen, da, so weit unsere Nachrichten reichen, man mit Gewißheit annehmen kann, daß die andern Großmächte den Uebermuth eines türkischen Pascha's nicht werden ungestraft lassen. Mehemed Ali möge bedenken, bis zu welchem Grade seine Verlegenheit sich steigern müßte, wenn ihm nur auf einige Zeit die Communication mit seinem Sohne Ibrahim abgeschnitten würde. Die Ausführung eines solchen Plans dürfte nicht auf besondere Schwierigkeiten stoßen; die geographische Lage Syriens, die Stimmung der dortigen Stämme, welche, von einem regelmäßigen, europäischen Corps unterstützt, das Vicekönigthum in die bedenklichste Lage versetzen müßten, scheinen dafür zu bürgen. Daß dieß einen der Hauptpunkte ausmacht, die gegenwärtig unter den Mächten discutirt werden, glaube ich aus verläßlicher Quelle versichern zu kennen. – Die hier erwartete Ankunft des Erzherzogs Friedrich von Oesterreich ist noch nicht erfolgt; man glaubt, daß Se. kaiserl. Hoheit erst während der nächsten Fasten die osmanische Hauptstadt besuchen werde. – Hier scheint Alles ruhig, fast in Apathie versunken. – Wir sind jetzt im tiefsten Winter; Regen und Schnee wechseln von Tag zu Tag harmonisch mit einander ab, was die hiesigen Straßen bis zur Grundlosigkeit aufweicht. – Vergangenen Montag gab der russische Botschafter, Hr. von Butenieff, eine glänzende Soirée, bei welcher auch der berühmte Bosco mit vielem Beifall seine Kunststücke producirte.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 37. Augsburg, 6. Februar 1840, S. 0296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_037_18400206/8>, abgerufen am 25.11.2024.