Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Sect. II. Num. LIX. Eißlebische händel wegen Crypto-Calvinisini.
[Spaltenumbruch] cation copiam mit eingelegt/ will aber unter
dessen niemand die Cantzel verstatten.

Den 15. Mart. schreibt der oberauffseher an
die Herren Graffen/ beschweret sich/ daß JJ.
GG. dem Superintendenten seinen abschied
geben/ da doch vom Herrn Administratore ihm
solches zuthun befohlen/ begehret derohalben
biß auff Fürstl. resolution dem Superintenden-
ten kein inhalt zu thun.

Desselbigen Tages kommt Fürstl. resolu-
tion
an/ und wird dem oberauffseher mit ernst
befohlen/ daß er jüngsten befehl exequiren und
Seitlern enturlauben/ und die geistliche kupf-
fer von sich stellen solte.

Den 5. Apr. 1592. mittwoch nach quasimo-
dogeniti
ließ M. Seitler den Calvinismum öf-
fentlich lauffen/ und negirte publice praesen-
tiam corporis Christi in terris.
Dieser predigt
halber wird er folgendes Tages vom ministerio
schrifftlich und mündlich gesprochen; Erkläret
sich darauff/ daß er/ was er geredet/ für ihnen
wol vertheidigen wolte/ will gleichwol auff
ihr schreiben weder mündlich noch schrifftlich
antworten/ sondern beruhet auff seinem irr-
thum trotziglich/ derowegen wird seine predigt
folgenden freytag in der predigt publice, je-
doch mit gebührlicher bescheidenheit refutiret
und widerleget. Darauff antwortet er mit
grosser unbescheidenheit folgenden sontag mi-
sericordias Domini,
in der amptpredigt/ und
will seinen errorem vertheidigen auß D. Hes-
husij
testament.

Diese antwort weil sie die auditores sehr irre
und stutzig machte/ ward in der vesper predigt
wiederlegt/ dictis scripturae, consensu ecclesiae,
forma concordiae
und ipso testamento & aliis
Heshusii scriptis,
und den auditoribus funda-
menta veritatis
gewiesen/ und für falscher lehre
gewarnet.

Folgenden montag inhibirt der oberauffse-
her schrifftlich/ daß man den Superintenden-
ten auff der Cantzel nicht verdächtig machen
solte.

Den 15. April. unterstehet sich Seitler auf
befehl deß oberauffsehers das gemeine gebett
zu ändern/ und die bergverwalter dem Rath
vorzusetzen.

Den 29. April. 92. haben Melchior Kling
und N. Bussäus dem oberauffseher abermal
einen Fürstl. befehl zu Leiptzig insinuirt/ daß
er Seitlern angesichts enturlauben solle.
Dieweil er aber denselben nicht exequirt/ und
die mora den Herren Graffen beschwerlich/
auch den kirchen nachtheilig/ kommen die an-
wesenden Herren Graffen/ und der abwesen-
den Diener den 5. Maij zusammen/ schliessen
1. folgendes montags das ministerium mit
Herrn Autumno zuversöhnen/ 2. folgenden
mittwochs Hr. Autumnum zu introduciren/
3. und den Donnerstag hernach der Rendtmei-
sterin sache vorzunehmen.

Desselbigen Tags bestellt V. G. H. Graf
Bruno die folgende ampts-predigt mit M.
Augustino,
und wird in allen Kirchen die
Verodnung gethan/ daß die bestätigung
Herrn Autumni, so auff folgenden mittwo-
chen geschehen solte/ nach der predigt abge-
kündigt würde.

Diß thut der substitut dem oberauffseher
bey eigener post zuwissen/ beschweret sich un-
terdessen gegen die Herren Graffen solches
[Spaltenumbruch] fürnehmens/ begehret der sache anstand zu ge-
ben biß auff des oberauffsehers ankunfft.

Die Herren Graffen aber fahren nichts
weniger fort/ schicken den 7. Maij dem mini-
sterio 3. citationes
zu/ 1. zur reconcilitation
mit Autumno, 2. zur investitur Autumni,
und 3. zur verhör mit der Rendtmeisterin.

Den 8. Maij. schickt M. Seitler dem mi-
nisterio
eine inhibition, daß sie sich von ihm an
Autumnum nicht solten weisen lassen.

Diese inhibitio aber wird nichts geachtet/
sondern desselbigen tags die vergleichung
zwischen Herrn Autumno und dem ministerio
in V. G. Hrn. Graff Brunen hause um 9.
uhr vormittag folgender massen vorgenom-
men.

Den 8. Maij um 9. Uhr vormittag kom-
men in V. G. H. Graff Brunen hause zusam-
men die wolgebohrne und edle Graffen und
Herren zu Mansfeld/ etc. Graff Carl der äl-
tere/ Graff Bruno/ Graff Hanß George/
Graff Volrat in der person/ von wegen der
Graffen von Arnstein M. Wolffgangus
Melhorn/ Melchior kling/ der Herren
Graffen von Artern Rath/ an stadt der Her-
ren Graffen von Schraplono/ D. Schlich-
te-kroll/ und Otto Puchbach/ an stadt
der Fürstin und Graff Ernsts/ Wolffgang
Weisener. Und ward erstlich der Herr Au-
tumnus
hinein gefordert/ und mit ihm noth-
wendige unterredung gehalten/ trat zwey-
mahl abe/ und worden endlich dimittiret.
Darnach ward das ministerium auch hinein
gefordert/ und von D. Schlichte-kroll im
nahmen der Herren Graffen vorgehalten:

Daß die Herren Graffen diese zusammen-
kunfft angeordnet/ das wären JJ. GG. aus
folgenden ursachen bewogen worden: Die-
weil JJ. GG. nach absterben Herren Men-
celii
den Herrn Autumnum zum Superinten-
den
ten an seine städte eligirt, vocirt, und zu
Mansfeldt investiren/ praesentiren und das
ministerium an ihn weisen lassen/ dasselbe
auch ihre handgelöbniß gethan/ und für ihren
Superintendenten zuerkennen zugesagt. Und
aber George Witzthumb oberauffseher allhier
sich unterstanden JJ. GG. zuwider M.
Phil. Seidlerum
zum Superintendenten in JJ.
GG. Graffschafft einzutringen/ und das mi-
nisterium
aus furcht für gewalt sich an densel-
ben weisen lassen/ und also vom Herrn Autum-
no
abgetretten/ welches zwar JJ. GG. da-
mahls geschehen lassen müssen/ aber gleich-
wohl nichts weniger sich dessen an gebühren-
den orthen beschweret.

Wenn dann JJ. GG. so viel erhalten/
daß ihnen ihr jus patronatus wiederumb
heimgestelt/ und vom Herrn Administratore
der Chur-Sachsen und dem Chur-Fürsten
zu Brandenburg JJ. Gnädigste Herren ge-
dachtem oberauffseher befohlen worden/
daß er bemelten Seitler abschaffen/ und JJ.
GG. die Superintendenten ihres gefallens be-
stellen lassen solte/ und aber er solches JJ.
GG. zu verdruß muthwillig verzögert/ und
hochgedachter Chur-und Fürsten befehl
nicht nachsetzte/ als wären JJ. GG. entschlos-
sen ihren Superintendenten Herrn Georgium
Autumnum
auf nechst künfftigen Mittwoche
in der kirchen zu S. Andreas allhier praesenti-
ren/ und das ministerium allhier und andere/ so

dem
L l l l 3

Th. IV. Sect. II. Num. LIX. Eißlebiſche haͤndel wegen Crypto-Calviniſini.
[Spaltenumbruch] cation copiam mit eingelegt/ will aber unter
deſſen niemand die Cantzel verſtatten.

Den 15. Mart. ſchreibt der oberauffſeher an
die Herren Graffen/ beſchweret ſich/ daß JJ.
GG. dem Superintendenten ſeinen abſchied
geben/ da doch vom Herrn Adminiſtratore ihm
ſolches zuthun befohlen/ begehret derohalben
biß auff Fuͤrſtl. reſolution dem Superintenden-
ten kein inhalt zu thun.

Deſſelbigen Tages kommt Fuͤrſtl. reſolu-
tion
an/ und wird dem oberauffſeher mit ernſt
befohlen/ daß er juͤngſten befehl exequiren und
Seitlern enturlauben/ und die geiſtliche kupf-
fer von ſich ſtellen ſolte.

Den 5. Apr. 1592. mittwoch nach quaſimo-
dogeniti
ließ M. Seitler den Calviniſmum oͤf-
fentlich lauffen/ und negirte publicè præſen-
tiam corporis Chriſti in terris.
Dieſer predigt
halber wird er folgendes Tages vom miniſterio
ſchrifftlich und muͤndlich geſprochen; Erklaͤret
ſich darauff/ daß er/ was er geredet/ fuͤr ihnen
wol vertheidigen wolte/ will gleichwol auff
ihr ſchreiben weder muͤndlich noch ſchrifftlich
antworten/ ſondern beruhet auff ſeinem irr-
thum trotziglich/ derowegen wird ſeine predigt
folgenden freytag in der predigt publicè, je-
doch mit gebuͤhrlicher beſcheidenheit refutiret
und widerleget. Darauff antwortet er mit
groſſer unbeſcheidenheit folgenden ſontag mi-
ſericordias Domini,
in der amptpredigt/ und
will ſeinen errorem vertheidigen auß D. Heſ-
huſij
teſtament.

Dieſe antwort weil ſie die auditores ſehr irre
und ſtutzig machte/ ward in der veſper predigt
wiederlegt/ dictis ſcripturæ, conſenſu eccleſiæ,
forma concordiæ
und ipſo teſtamento & aliis
Heshuſii ſcriptis,
und den auditoribus funda-
menta veritatis
gewieſen/ und fuͤr falſcher lehre
gewarnet.

Folgenden montag inhibirt der oberauffſe-
her ſchrifftlich/ daß man den Superintenden-
ten auff der Cantzel nicht verdaͤchtig machen
ſolte.

Den 15. April. unterſtehet ſich Seitler auf
befehl deß oberauffſehers das gemeine gebett
zu aͤndern/ und die bergverwalter dem Rath
vorzuſetzen.

Den 29. April. 92. haben Melchior Kling
und N. Buſſaͤus dem oberauffſeher abermal
einen Fuͤrſtl. befehl zu Leiptzig inſinuirt/ daß
er Seitlern angeſichts enturlauben ſolle.
Dieweil er aber denſelben nicht exequirt/ und
die mora den Herren Graffen beſchwerlich/
auch den kirchen nachtheilig/ kommen die an-
weſenden Herren Graffen/ und der abweſen-
den Diener den 5. Maij zuſammen/ ſchlieſſen
1. folgendes montags das miniſterium mit
Herrn Autumno zuverſoͤhnen/ 2. folgenden
mittwochs Hr. Autumnum zu introduciren/
3. und den Donnerſtag hernach der Rendtmei-
ſterin ſache vorzunehmen.

Deſſelbigen Tags beſtellt V. G. H. Graf
Bruno die folgende ampts-predigt mit M.
Auguſtino,
und wird in allen Kirchen die
Verodnung gethan/ daß die beſtaͤtigung
Herrn Autumni, ſo auff folgenden mittwo-
chen geſchehen ſolte/ nach der predigt abge-
kuͤndigt wuͤrde.

Diß thut der ſubſtitut dem oberauffſeher
bey eigener poſt zuwiſſen/ beſchweret ſich un-
terdeſſen gegen die Herren Graffen ſolches
[Spaltenumbruch] fuͤrnehmens/ begehret der ſache anſtand zu ge-
ben biß auff des oberauffſehers ankunfft.

Die Herren Graffen aber fahren nichts
weniger fort/ ſchicken den 7. Maij dem mini-
ſterio 3. citationes
zu/ 1. zur reconcilitation
mit Autumno, 2. zur inveſtitur Autumni,
und 3. zur verhoͤr mit der Rendtmeiſterin.

Den 8. Maij. ſchickt M. Seitler dem mi-
niſterio
eine inhibition, daß ſie ſich von ihm an
Autumnum nicht ſolten weiſen laſſen.

Dieſe inhibitio aber wird nichts geachtet/
ſondern deſſelbigen tags die vergleichung
zwiſchen Herrn Autumno und dem miniſterio
in V. G. Hrn. Graff Brunen hauſe um 9.
uhr vormittag folgender maſſen vorgenom-
men.

Den 8. Maij um 9. Uhr vormittag kom-
men in V. G. H. Graff Brunen hauſe zuſam-
men die wolgebohrne und edle Graffen und
Herren zu Mansfeld/ ꝛc. Graff Carl der aͤl-
tere/ Graff Bruno/ Graff Hanß George/
Graff Volrat in der perſon/ von wegen der
Graffen von Arnſtein M. Wolffgangus
Melhorn/ Melchior kling/ der Herren
Graffen von Artern Rath/ an ſtadt der Her-
ren Graffen von Schraplono/ D. Schlich-
te-kroll/ und Otto Puchbach/ an ſtadt
der Fuͤrſtin und Graff Ernſts/ Wolffgang
Weiſener. Und ward erſtlich der Herr Au-
tumnus
hinein gefordert/ und mit ihm noth-
wendige unterredung gehalten/ trat zwey-
mahl abe/ und worden endlich dimittiret.
Darnach ward das miniſterium auch hinein
gefordert/ und von D. Schlichte-kroll im
nahmen der Herren Graffen vorgehalten:

Daß die Herren Graffen dieſe zuſammen-
kunfft angeordnet/ das waͤren JJ. GG. aus
folgenden urſachen bewogen worden: Die-
weil JJ. GG. nach abſterben Herren Men-
celii
den Herrn Autumnum zum Superinten-
den
ten an ſeine ſtaͤdte eligirt, vocirt, und zu
Mansfeldt inveſtiren/ præſentiren und das
miniſterium an ihn weiſen laſſen/ daſſelbe
auch ihre handgeloͤbniß gethan/ und fuͤr ihren
Superintendenten zuerkennen zugeſagt. Und
aber George Witzthumb oberauffſeher allhier
ſich unterſtanden JJ. GG. zuwider M.
Phil. Seidlerum
zum Superintendenten in JJ.
GG. Graffſchafft einzutringen/ und das mi-
niſterium
aus furcht fuͤr gewalt ſich an denſel-
ben weiſen laſſen/ und alſo vom Herrn Autum-
no
abgetretten/ welches zwar JJ. GG. da-
mahls geſchehen laſſen muͤſſen/ aber gleich-
wohl nichts weniger ſich deſſen an gebuͤhren-
den orthen beſchweret.

Wenn dann JJ. GG. ſo viel erhalten/
daß ihnen ihr jus patronatus wiederumb
heimgeſtelt/ und vom Herrn Adminiſtratore
der Chur-Sachſen und dem Chur-Fuͤrſten
zu Brandenburg JJ. Gnaͤdigſte Herren ge-
dachtem oberauffſeher befohlen worden/
daß er bemelten Seitler abſchaffen/ und JJ.
GG. die Superintendenten ihres gefallens be-
ſtellen laſſen ſolte/ und aber er ſolches JJ.
GG. zu verdruß muthwillig verzoͤgert/ und
hochgedachter Chur-und Fuͤrſten befehl
nicht nachſetzte/ als waͤren JJ. GG. entſchloſ-
ſen ihren Superintendenten Herrn Georgium
Autumnum
auf nechſt kuͤnfftigen Mittwochē
in der kirchen zu S. Andreas allhier præſenti-
ren/ und das miniſterium allhier und andere/ ſo

dem
L l l l 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0757" n="454"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. II. Num. LIX.</hi> Eißlebi&#x017F;che ha&#x0364;ndel wegen <hi rendition="#aq">Crypto-Calvini&#x017F;ini.</hi></fw><lb/><cb/><hi rendition="#aq">cation copiam</hi> mit eingelegt/ will aber unter<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en niemand die Cantzel ver&#x017F;tatten.</p><lb/>
            <p>Den 15. Mart. &#x017F;chreibt der oberauff&#x017F;eher an<lb/>
die Herren Graffen/ be&#x017F;chweret &#x017F;ich/ daß JJ.<lb/>
GG. dem <hi rendition="#aq">Superintenden</hi>ten &#x017F;einen ab&#x017F;chied<lb/>
geben/ da doch vom Herrn <hi rendition="#aq">Admini&#x017F;tratore</hi> ihm<lb/>
&#x017F;olches zuthun befohlen/ begehret derohalben<lb/>
biß auff Fu&#x0364;r&#x017F;tl. <hi rendition="#aq">re&#x017F;olution</hi> dem <hi rendition="#aq">Superintenden-</hi><lb/>
ten kein inhalt zu thun.</p><lb/>
            <p>De&#x017F;&#x017F;elbigen Tages kommt Fu&#x0364;r&#x017F;tl. <hi rendition="#aq">re&#x017F;olu-<lb/>
tion</hi> an/ und wird dem oberauff&#x017F;eher mit ern&#x017F;t<lb/>
befohlen/ daß er ju&#x0364;ng&#x017F;ten befehl <hi rendition="#aq">exequi</hi>ren und<lb/>
Seitlern enturlauben/ und die gei&#x017F;tliche kupf-<lb/>
fer von &#x017F;ich &#x017F;tellen &#x017F;olte.</p><lb/>
            <p>Den 5. Apr. 1592. mittwoch nach <hi rendition="#aq">qua&#x017F;imo-<lb/>
dogeniti</hi> ließ <hi rendition="#aq">M.</hi> Seitler den <hi rendition="#aq">Calvini&#x017F;mum</hi> o&#x0364;f-<lb/>
fentlich lauffen/ und <hi rendition="#aq">negirte publicè præ&#x017F;en-<lb/>
tiam corporis Chri&#x017F;ti in terris.</hi> Die&#x017F;er predigt<lb/>
halber wird er folgendes Tages vom <hi rendition="#aq">mini&#x017F;terio</hi><lb/>
&#x017F;chrifftlich und mu&#x0364;ndlich ge&#x017F;prochen; Erkla&#x0364;ret<lb/>
&#x017F;ich darauff/ daß er/ was er geredet/ fu&#x0364;r ihnen<lb/>
wol vertheidigen wolte/ will gleichwol auff<lb/>
ihr &#x017F;chreiben weder mu&#x0364;ndlich noch &#x017F;chrifftlich<lb/>
antworten/ &#x017F;ondern beruhet auff &#x017F;einem irr-<lb/>
thum trotziglich/ derowegen wird &#x017F;eine predigt<lb/>
folgenden freytag in der predigt <hi rendition="#aq">publicè,</hi> je-<lb/>
doch mit gebu&#x0364;hrlicher be&#x017F;cheidenheit <hi rendition="#aq">refuti</hi>ret<lb/>
und widerleget. Darauff antwortet er mit<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er unbe&#x017F;cheidenheit folgenden &#x017F;ontag <hi rendition="#aq">mi-<lb/>
&#x017F;ericordias Domini,</hi> in der amptpredigt/ und<lb/>
will &#x017F;einen <hi rendition="#aq">errorem</hi> vertheidigen auß <hi rendition="#aq">D. He&#x017F;-<lb/>
hu&#x017F;ij</hi> te&#x017F;tament.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;e antwort weil &#x017F;ie die <hi rendition="#aq">auditores</hi> &#x017F;ehr irre<lb/>
und &#x017F;tutzig machte/ ward in der <hi rendition="#aq">ve&#x017F;per</hi> predigt<lb/>
wiederlegt/ <hi rendition="#aq">dictis &#x017F;cripturæ, con&#x017F;en&#x017F;u eccle&#x017F;iæ,<lb/>
forma concordiæ</hi> und <hi rendition="#aq">ip&#x017F;o te&#x017F;tamento &amp; aliis<lb/>
Heshu&#x017F;ii &#x017F;criptis,</hi> und den <hi rendition="#aq">auditoribus funda-<lb/>
menta veritatis</hi> gewie&#x017F;en/ und fu&#x0364;r fal&#x017F;cher lehre<lb/>
gewarnet.</p><lb/>
            <p>Folgenden montag <hi rendition="#aq">inhibi</hi>rt der oberauff&#x017F;e-<lb/>
her &#x017F;chrifftlich/ daß man den <hi rendition="#aq">Superintenden-</hi><lb/>
ten auff der Cantzel nicht verda&#x0364;chtig machen<lb/>
&#x017F;olte.</p><lb/>
            <p>Den 15. April. unter&#x017F;tehet &#x017F;ich Seitler auf<lb/>
befehl deß oberauff&#x017F;ehers das gemeine gebett<lb/>
zu a&#x0364;ndern/ und die bergverwalter dem Rath<lb/>
vorzu&#x017F;etzen.</p><lb/>
            <p>Den 29. April. 92. haben Melchior Kling<lb/>
und N. Bu&#x017F;&#x017F;a&#x0364;us dem oberauff&#x017F;eher abermal<lb/>
einen Fu&#x0364;r&#x017F;tl. befehl zu Leiptzig <hi rendition="#aq">in&#x017F;inui</hi>rt/ daß<lb/>
er Seitlern ange&#x017F;ichts enturlauben &#x017F;olle.<lb/>
Dieweil er aber den&#x017F;elben nicht <hi rendition="#aq">exequi</hi>rt/ und<lb/>
die <hi rendition="#aq">mora</hi> den Herren Graffen be&#x017F;chwerlich/<lb/>
auch den kirchen nachtheilig/ kommen die an-<lb/>
we&#x017F;enden Herren Graffen/ und der abwe&#x017F;en-<lb/>
den Diener den 5. Maij zu&#x017F;ammen/ &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en<lb/>
1. folgendes montags das <hi rendition="#aq">mini&#x017F;terium</hi> mit<lb/>
Herrn <hi rendition="#aq">Autumno</hi> zuver&#x017F;o&#x0364;hnen/ 2. folgenden<lb/>
mittwochs Hr. <hi rendition="#aq">Autumnum</hi> zu <hi rendition="#aq">introduci</hi>ren/<lb/>
3. und den Donner&#x017F;tag hernach der Rendtmei-<lb/>
&#x017F;terin &#x017F;ache vorzunehmen.</p><lb/>
            <p>De&#x017F;&#x017F;elbigen Tags be&#x017F;tellt V. G. H. Graf<lb/>
Bruno die folgende ampts-predigt mit <hi rendition="#aq">M.<lb/>
Augu&#x017F;tino,</hi> und wird in allen Kirchen die<lb/>
Verodnung gethan/ daß die be&#x017F;ta&#x0364;tigung<lb/>
Herrn <hi rendition="#aq">Autumni,</hi> &#x017F;o auff folgenden mittwo-<lb/>
chen ge&#x017F;chehen &#x017F;olte/ nach der predigt abge-<lb/>
ku&#x0364;ndigt wu&#x0364;rde.</p><lb/>
            <p>Diß thut der <hi rendition="#aq">&#x017F;ub&#x017F;titut</hi> dem oberauff&#x017F;eher<lb/>
bey eigener po&#x017F;t zuwi&#x017F;&#x017F;en/ be&#x017F;chweret &#x017F;ich un-<lb/>
terde&#x017F;&#x017F;en gegen die Herren Graffen &#x017F;olches<lb/><cb/>
fu&#x0364;rnehmens/ begehret der &#x017F;ache an&#x017F;tand zu ge-<lb/>
ben biß auff des oberauff&#x017F;ehers ankunfft.</p><lb/>
            <p>Die Herren Graffen aber fahren nichts<lb/>
weniger fort/ &#x017F;chicken den 7. Maij dem <hi rendition="#aq">mini-<lb/>
&#x017F;terio 3. citationes</hi> zu/ 1. zur <hi rendition="#aq">reconcilitation</hi><lb/>
mit <hi rendition="#aq">Autumno,</hi> 2. zur <hi rendition="#aq">inve&#x017F;titur Autumni,</hi><lb/>
und 3. zur verho&#x0364;r mit der Rendtmei&#x017F;terin.</p><lb/>
            <p>Den 8. Maij. &#x017F;chickt <hi rendition="#aq">M.</hi> Seitler dem <hi rendition="#aq">mi-<lb/>
ni&#x017F;terio</hi> eine <hi rendition="#aq">inhibition,</hi> daß &#x017F;ie &#x017F;ich von ihm an<lb/><hi rendition="#aq">Autumnum</hi> nicht &#x017F;olten wei&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;e <hi rendition="#aq">inhibitio</hi> aber wird nichts geachtet/<lb/>
&#x017F;ondern de&#x017F;&#x017F;elbigen tags die vergleichung<lb/>
zwi&#x017F;chen Herrn <hi rendition="#aq">Autumno</hi> und dem <hi rendition="#aq">mini&#x017F;terio</hi><lb/>
in V. G. Hrn. Graff Brunen hau&#x017F;e um 9.<lb/>
uhr vormittag folgender ma&#x017F;&#x017F;en vorgenom-<lb/>
men.</p><lb/>
            <p>Den 8. Maij um 9. Uhr vormittag kom-<lb/>
men in V. G. H. Graff Brunen hau&#x017F;e zu&#x017F;am-<lb/>
men die wolgebohrne und edle Graffen und<lb/>
Herren zu Mansfeld/ &#xA75B;c. Graff Carl der a&#x0364;l-<lb/>
tere/ Graff Bruno/ Graff Hanß George/<lb/>
Graff Volrat in der per&#x017F;on/ von wegen der<lb/>
Graffen von Arn&#x017F;tein <hi rendition="#aq">M.</hi> Wolffgangus<lb/>
Melhorn/ Melchior kling/ der Herren<lb/>
Graffen von Artern Rath/ an &#x017F;tadt der Her-<lb/>
ren Graffen von Schraplono/ <hi rendition="#aq">D.</hi> Schlich-<lb/>
te-kroll/ und Otto Puchbach/ an &#x017F;tadt<lb/>
der Fu&#x0364;r&#x017F;tin und Graff Ern&#x017F;ts/ Wolffgang<lb/>
Wei&#x017F;ener. Und ward er&#x017F;tlich der Herr <hi rendition="#aq">Au-<lb/>
tumnus</hi> hinein gefordert/ und mit ihm noth-<lb/>
wendige unterredung gehalten/ trat zwey-<lb/>
mahl abe/ und worden endlich <hi rendition="#aq">dimitti</hi>ret.<lb/>
Darnach ward das <hi rendition="#aq">mini&#x017F;terium</hi> auch hinein<lb/>
gefordert/ und von <hi rendition="#aq">D.</hi> Schlichte-kroll im<lb/>
nahmen der Herren Graffen vorgehalten:</p><lb/>
            <p>Daß die Herren Graffen die&#x017F;e zu&#x017F;ammen-<lb/>
kunfft angeordnet/ das wa&#x0364;ren JJ. GG. aus<lb/>
folgenden ur&#x017F;achen bewogen worden: Die-<lb/>
weil JJ. GG. nach ab&#x017F;terben Herren <hi rendition="#aq">Men-<lb/>
celii</hi> den Herrn <hi rendition="#aq">Autumnum</hi> zum <hi rendition="#aq">Superinten-<lb/>
den</hi>ten an &#x017F;eine &#x017F;ta&#x0364;dte <hi rendition="#aq">eligirt, vocirt,</hi> und zu<lb/>
Mansfeldt <hi rendition="#aq">inve&#x017F;ti</hi>ren/ <hi rendition="#aq">præ&#x017F;enti</hi>ren und das<lb/><hi rendition="#aq">mini&#x017F;terium</hi> an ihn wei&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en/ da&#x017F;&#x017F;elbe<lb/>
auch ihre handgelo&#x0364;bniß gethan/ und fu&#x0364;r ihren<lb/><hi rendition="#aq">Superintenden</hi>ten zuerkennen zuge&#x017F;agt. Und<lb/>
aber George Witzthumb oberauff&#x017F;eher allhier<lb/>
&#x017F;ich unter&#x017F;tanden JJ. GG. zuwider <hi rendition="#aq">M.<lb/>
Phil. Seidlerum</hi> zum <hi rendition="#aq">Superintenden</hi>ten in JJ.<lb/>
GG. Graff&#x017F;chafft einzutringen/ und das <hi rendition="#aq">mi-<lb/>
ni&#x017F;terium</hi> aus furcht fu&#x0364;r gewalt &#x017F;ich an den&#x017F;el-<lb/>
ben wei&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en/ und al&#x017F;o vom Herrn <hi rendition="#aq">Autum-<lb/>
no</hi> abgetretten/ welches zwar JJ. GG. da-<lb/>
mahls ge&#x017F;chehen la&#x017F;&#x017F;en mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ aber gleich-<lb/>
wohl nichts weniger &#x017F;ich de&#x017F;&#x017F;en an gebu&#x0364;hren-<lb/>
den orthen be&#x017F;chweret.</p><lb/>
            <p>Wenn dann JJ. GG. &#x017F;o viel erhalten/<lb/>
daß ihnen ihr <hi rendition="#aq">jus patronatus</hi> wiederumb<lb/>
heimge&#x017F;telt/ und vom Herrn <hi rendition="#aq">Admini&#x017F;tratore</hi><lb/>
der Chur-Sach&#x017F;en und dem Chur-Fu&#x0364;r&#x017F;ten<lb/>
zu Brandenburg JJ. Gna&#x0364;dig&#x017F;te Herren ge-<lb/>
dachtem oberauff&#x017F;eher befohlen worden/<lb/>
daß er bemelten Seitler ab&#x017F;chaffen/ und JJ.<lb/>
GG. die <hi rendition="#aq">Superintenden</hi>ten ihres gefallens be-<lb/>
&#x017F;tellen la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;olte/ und aber er &#x017F;olches JJ.<lb/>
GG. zu verdruß muthwillig verzo&#x0364;gert/ und<lb/>
hochgedachter Chur-und Fu&#x0364;r&#x017F;ten befehl<lb/>
nicht nach&#x017F;etzte/ als wa&#x0364;ren JJ. GG. ent&#x017F;chlo&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en ihren <hi rendition="#aq">Superintenden</hi>ten Herrn <hi rendition="#aq">Georgium<lb/>
Autumnum</hi> auf nech&#x017F;t ku&#x0364;nfftigen Mittwoch&#x0113;<lb/>
in der kirchen zu S. Andreas allhier <hi rendition="#aq">præ&#x017F;enti-</hi><lb/>
ren/ und das <hi rendition="#aq">mini&#x017F;terium</hi> allhier und andere/ &#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L l l l 3</fw><fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[454/0757] Th. IV. Sect. II. Num. LIX. Eißlebiſche haͤndel wegen Crypto-Calviniſini. cation copiam mit eingelegt/ will aber unter deſſen niemand die Cantzel verſtatten. Den 15. Mart. ſchreibt der oberauffſeher an die Herren Graffen/ beſchweret ſich/ daß JJ. GG. dem Superintendenten ſeinen abſchied geben/ da doch vom Herrn Adminiſtratore ihm ſolches zuthun befohlen/ begehret derohalben biß auff Fuͤrſtl. reſolution dem Superintenden- ten kein inhalt zu thun. Deſſelbigen Tages kommt Fuͤrſtl. reſolu- tion an/ und wird dem oberauffſeher mit ernſt befohlen/ daß er juͤngſten befehl exequiren und Seitlern enturlauben/ und die geiſtliche kupf- fer von ſich ſtellen ſolte. Den 5. Apr. 1592. mittwoch nach quaſimo- dogeniti ließ M. Seitler den Calviniſmum oͤf- fentlich lauffen/ und negirte publicè præſen- tiam corporis Chriſti in terris. Dieſer predigt halber wird er folgendes Tages vom miniſterio ſchrifftlich und muͤndlich geſprochen; Erklaͤret ſich darauff/ daß er/ was er geredet/ fuͤr ihnen wol vertheidigen wolte/ will gleichwol auff ihr ſchreiben weder muͤndlich noch ſchrifftlich antworten/ ſondern beruhet auff ſeinem irr- thum trotziglich/ derowegen wird ſeine predigt folgenden freytag in der predigt publicè, je- doch mit gebuͤhrlicher beſcheidenheit refutiret und widerleget. Darauff antwortet er mit groſſer unbeſcheidenheit folgenden ſontag mi- ſericordias Domini, in der amptpredigt/ und will ſeinen errorem vertheidigen auß D. Heſ- huſij teſtament. Dieſe antwort weil ſie die auditores ſehr irre und ſtutzig machte/ ward in der veſper predigt wiederlegt/ dictis ſcripturæ, conſenſu eccleſiæ, forma concordiæ und ipſo teſtamento & aliis Heshuſii ſcriptis, und den auditoribus funda- menta veritatis gewieſen/ und fuͤr falſcher lehre gewarnet. Folgenden montag inhibirt der oberauffſe- her ſchrifftlich/ daß man den Superintenden- ten auff der Cantzel nicht verdaͤchtig machen ſolte. Den 15. April. unterſtehet ſich Seitler auf befehl deß oberauffſehers das gemeine gebett zu aͤndern/ und die bergverwalter dem Rath vorzuſetzen. Den 29. April. 92. haben Melchior Kling und N. Buſſaͤus dem oberauffſeher abermal einen Fuͤrſtl. befehl zu Leiptzig inſinuirt/ daß er Seitlern angeſichts enturlauben ſolle. Dieweil er aber denſelben nicht exequirt/ und die mora den Herren Graffen beſchwerlich/ auch den kirchen nachtheilig/ kommen die an- weſenden Herren Graffen/ und der abweſen- den Diener den 5. Maij zuſammen/ ſchlieſſen 1. folgendes montags das miniſterium mit Herrn Autumno zuverſoͤhnen/ 2. folgenden mittwochs Hr. Autumnum zu introduciren/ 3. und den Donnerſtag hernach der Rendtmei- ſterin ſache vorzunehmen. Deſſelbigen Tags beſtellt V. G. H. Graf Bruno die folgende ampts-predigt mit M. Auguſtino, und wird in allen Kirchen die Verodnung gethan/ daß die beſtaͤtigung Herrn Autumni, ſo auff folgenden mittwo- chen geſchehen ſolte/ nach der predigt abge- kuͤndigt wuͤrde. Diß thut der ſubſtitut dem oberauffſeher bey eigener poſt zuwiſſen/ beſchweret ſich un- terdeſſen gegen die Herren Graffen ſolches fuͤrnehmens/ begehret der ſache anſtand zu ge- ben biß auff des oberauffſehers ankunfft. Die Herren Graffen aber fahren nichts weniger fort/ ſchicken den 7. Maij dem mini- ſterio 3. citationes zu/ 1. zur reconcilitation mit Autumno, 2. zur inveſtitur Autumni, und 3. zur verhoͤr mit der Rendtmeiſterin. Den 8. Maij. ſchickt M. Seitler dem mi- niſterio eine inhibition, daß ſie ſich von ihm an Autumnum nicht ſolten weiſen laſſen. Dieſe inhibitio aber wird nichts geachtet/ ſondern deſſelbigen tags die vergleichung zwiſchen Herrn Autumno und dem miniſterio in V. G. Hrn. Graff Brunen hauſe um 9. uhr vormittag folgender maſſen vorgenom- men. Den 8. Maij um 9. Uhr vormittag kom- men in V. G. H. Graff Brunen hauſe zuſam- men die wolgebohrne und edle Graffen und Herren zu Mansfeld/ ꝛc. Graff Carl der aͤl- tere/ Graff Bruno/ Graff Hanß George/ Graff Volrat in der perſon/ von wegen der Graffen von Arnſtein M. Wolffgangus Melhorn/ Melchior kling/ der Herren Graffen von Artern Rath/ an ſtadt der Her- ren Graffen von Schraplono/ D. Schlich- te-kroll/ und Otto Puchbach/ an ſtadt der Fuͤrſtin und Graff Ernſts/ Wolffgang Weiſener. Und ward erſtlich der Herr Au- tumnus hinein gefordert/ und mit ihm noth- wendige unterredung gehalten/ trat zwey- mahl abe/ und worden endlich dimittiret. Darnach ward das miniſterium auch hinein gefordert/ und von D. Schlichte-kroll im nahmen der Herren Graffen vorgehalten: Daß die Herren Graffen dieſe zuſammen- kunfft angeordnet/ das waͤren JJ. GG. aus folgenden urſachen bewogen worden: Die- weil JJ. GG. nach abſterben Herren Men- celii den Herrn Autumnum zum Superinten- denten an ſeine ſtaͤdte eligirt, vocirt, und zu Mansfeldt inveſtiren/ præſentiren und das miniſterium an ihn weiſen laſſen/ daſſelbe auch ihre handgeloͤbniß gethan/ und fuͤr ihren Superintendenten zuerkennen zugeſagt. Und aber George Witzthumb oberauffſeher allhier ſich unterſtanden JJ. GG. zuwider M. Phil. Seidlerum zum Superintendenten in JJ. GG. Graffſchafft einzutringen/ und das mi- niſterium aus furcht fuͤr gewalt ſich an denſel- ben weiſen laſſen/ und alſo vom Herrn Autum- no abgetretten/ welches zwar JJ. GG. da- mahls geſchehen laſſen muͤſſen/ aber gleich- wohl nichts weniger ſich deſſen an gebuͤhren- den orthen beſchweret. Wenn dann JJ. GG. ſo viel erhalten/ daß ihnen ihr jus patronatus wiederumb heimgeſtelt/ und vom Herrn Adminiſtratore der Chur-Sachſen und dem Chur-Fuͤrſten zu Brandenburg JJ. Gnaͤdigſte Herren ge- dachtem oberauffſeher befohlen worden/ daß er bemelten Seitler abſchaffen/ und JJ. GG. die Superintendenten ihres gefallens be- ſtellen laſſen ſolte/ und aber er ſolches JJ. GG. zu verdruß muthwillig verzoͤgert/ und hochgedachter Chur-und Fuͤrſten befehl nicht nachſetzte/ als waͤren JJ. GG. entſchloſ- ſen ihren Superintendenten Herrn Georgium Autumnum auf nechſt kuͤnfftigen Mittwochē in der kirchen zu S. Andreas allhier præſenti- ren/ und das miniſterium allhier und andere/ ſo dem L l l l 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/757
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/757>, abgerufen am 05.06.2024.