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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XLVII. Dav. Joris Lebens Beschreibung.
[Spaltenumbruch] gen (als allein natürlich und darzu durch noth
gedrungen) ge wesen/ welches ihm aber allezeit/
wo er nur einen finger in die asche gesteckt oder
ichtwas böses zu geschwind geredet oder ge-
than hatte/ (was etwa von der alten verderbten
kindischen natur mag kindlich zuwegen bracht
worden seyn) alsobald aus getrieben ward/ so
wol von seinen eltern als auch von frembden
leuten/ bald von seinem meister bald auch von
GOtt selbst in seinem hertzen/ daher er im-
mer oder gar selten einen gantzen geruhigen
unbeträngten tag gehabt/ wiewol er sich als
ein anderer in aller kindlichen angebohrnen un-
art befunden/ sondern war allzeit in sorgen und
in seinem gemüth niedergeschlagen gehalten/
sich von seiner natur abzuziehen/ weil er sonst
eben auch in der boßheit nach dem fleisch der
welt würde ohn alle zucht nach gelauffen seyn/
wo ihn GOTT nicht sonderlich bewahret
hätte.

Er wurde dann als ein anderer schüler erst
in eine kleine/ darnach in eine grössere schule
geschicket. Aber was war es? Ob er gleich
als ein anderer seines gleichen lernete/ so konte
er doch an dem lernen (wie man derer viele
mehr findet) keine lust oder begierde kriegen/
jedoch war er endlich so weit gestiegen/ daß er
schon in quartam kommen. Doch hat er in sol-
cher Zeit nicht mehr davon behalten/ als das
schlechteste kauffmanns latein/ und doch nicht
gewiß/ sondern meist gantz ungereimt/ wie er
selber auff allerley weise wol hörte und deßwe-
gen auch gesagt; Daß wir GOttes hand
an ihm und in seiner art und Geist ver-
spüren solten/ weil er zu keiner gelehrten
weißheit und klugheit bequem wäre.

Wann er lernen solte/ so mahlte er männer-
gen/ und wiewol er kein hertz zum studiren hat-
te/ so bezeigte er sich dennoch als ein anderer/
und gar sonderlich religioes an heiligkeit und in
heiligen dingen wol gesinnt/ das auch dem tau-
sendsten nicht widerfähret/ daß ihn das nicht
verführet hat/ so wol gefiel es ihm/ Gott mit
äusserlicher heiligkeit zu dienen/ da man doch
damahls die abergläubische und abgöttische
dinge auch von jugend an zuthun pflegte.
Weil er nun keine lust zum lernen/ sondern
viel lieber zur kunst hatte und allezeit von na-
tur männergen mahlte/ sprach je einer und der
andere/ es wäre schade/ daß er kein künstler
würde; Und da jeder unter den künstlichsten
handwerckern ihn gern gehabt hätte/ gab ihm
sein vatter und mutter die wahl/ wozu er am
liebsten gesinnt wäre/ das wolten sie ihn ler-
nen lassen. Seine großmutter hätte ihn gern
zu einem organisten und seine mutter zu einem
goldschmid gehabt/ weil darinn eben keine sor-
ge oder gefahr der seelen gestanden/ aber es ge-
fiel ihm/ daß er möchte lernen auff gläser schrei-
ben oder mahlen/ nicht aber ein goldschläger zu
werden.

Und das kam ihm aus einer menschlichen
blöden art von einer sonderlichen erzehlung ein/
als ein hurtiger jüngling dieselbe kunst eins-
mals excolirte. Ferner daß vortreffliche reiche
leute/ die einen grossen namen hätten/ solche
ihre kindern lerneten/ ja auch bey Käysern/ Kö-
nigen und Bischöffen/ Päbsten und Cardinä-
len/ die diese kunst gelernet/ sehr lieb und werth
[Spaltenumbruch] und in grossen ehren gehalten würden/ und sie
an ihrer seite mit den edelsten sitzen/ gehen und
stehen könten/ und auff ihren kleidern gold/ sei-
de und jubeelen tragen möchten. Dis war es
das ihn insoderheit (wie man dencken kan) die
kunst zu lernen erweckete. Als er nun ein-
mal dazu bestättiget und wieder durch böß re-
giment und andere conditionen davon genom-
men worden/ ward er 2. oder 3. jahr darnach in
seines vatters kram-laden gestellet und zu aller-
hand wahren zu seinem nutzen zu bedienen ge-
halten. Worauff sein vatter sampt 2. brüdern
4. schwestern und andere mehr im hause an der
pestilentz gestorben. Nach disesem ist er zu einem
reichen mächtigen kauffman kommen/ der ihn
sehr werth gehabt. Und wo dis nicht gewesen/
so wolte ihn einer von seiner mutter freunden in
die cantzeley am hofe bracht haben. Aber Gott
hatte es geschicket/ daß er zu diesem vortreffliche
erfahrnen mann kommen war/ der ihm (da er
18. oder 19. jahr alt war) anbot/ so er treulich
diente/ seine einige tochter zu geben/ und das
sagte er/ daß ers hörte in seiner gegenwart/ sol-
che gunst hatte der reiche mann gegen ihm. Jch
halte daß er ohn zweiffel mehr als hundert tau-
send gülden reich war/ denn dieser jüngling
selbst sein geld/ renten und alles was einkam/
beschrieben.

Uber diß hatte er noch einen grossen kasten
voll geld/ welchen der jüngling selbst gesehen/
und als er einsmals dabey saß/ hat er ihn vor
seinen augen auffgethan/ es war früh morgens
um 4. uhr/ und ließ ihn dabey sitzend einen brieff
schreiben und gieng von ihm in sein cabinet-
gen/ welches er recht über dem kasten hatte/ dar-
inn er alles übersehen konte. Aber der jüngling
war warlich so einfältig/ daß er überall nichts
davon wuste und war unversucht von dem gel-
de: Dennoch wars unglaublich. Aber was
solte ihm (da er so alt war) dran liegen? Es war
in dem kasten ein winckel/ den hatte er abge-
theilt mit einen mittel-brett/ der war gantz voll
grosse stücke gold/ so feste gepacket/ ich halte gar
mit einen hammer zusammen getrieben/ daß
mans nur ansehen aber kein stück ausziehen
konte/ und das war lauter gold. Des silbers
war noch viel mehr an der zahl/ es war wol ver-
muthlich auff die 100 tausend fl. werth/ wenns
biß auff den boden so feste zusammen gewesen
ist/ als man wol dencken kan/ daß es so gewesen
sey. Er hatte kein weib noch kind mehr als das
einige/ und war nachgehends zum burgermei-
ster der stadt erwählet und sehr groß von Anse-
hen und hielt allein hauß mit seiner tochter/ 2.
dienstmägden und einem mädgen. Gleichwol
konte der jüngling hier nicht bleiben wegen des
anstosses des kastens/ weil er sich zu etwas bes-
ser geneigt fand/ als einen solchen geld-gott zu-
überkommen. Denn das mochte ihn nicht ver-
gnügen/ wie grosse dinge und verheissungen
ihm auch dieser reiche mann zusagte/ und wenn
er bey ihm bleiben wolte/ so wolte er ihm dazu
noch die kunst unterweilen lernen lassen nach
seinem belieben und begehren.

Aber er konte in dem hause nicht dauren und
bleiben/ sondern gieng unter dem vorwand sei-
ner mutter weg/ und bat so lange biß er Urlaub
bekam von dannen zu ziehen und thät auch so/
und blieb also in dem winckel an statt seines

vatters
A. K. H. Vierdter Theil. E e e

Th. IV. Sect. II. Num. XLVII. Dav. Joris Lebens Beſchreibung.
[Spaltenumbruch] gen (als allein natuͤrlich und darzu durch noth
gedrungen) ge weſen/ welches ihm aber allezeit/
wo er nur einen finger in die aſche geſteckt oder
ichtwas boͤſes zu geſchwind geredet oder ge-
than hatte/ (was etwa von der alten verderbten
kindiſchen natur mag kindlich zuwegen bracht
worden ſeyn) alſobald aus getrieben ward/ ſo
wol von ſeinen eltern als auch von frembden
leuten/ bald von ſeinem meiſter bald auch von
GOtt ſelbſt in ſeinem hertzen/ daher er im-
mer oder gar ſelten einen gantzen geruhigen
unbetraͤngten tag gehabt/ wiewol er ſich als
ein anderer in aller kindlichen angebohrnen un-
art befunden/ ſondern war allzeit in ſorgen und
in ſeinem gemuͤth niedergeſchlagen gehalten/
ſich von ſeiner natur abzuziehen/ weil er ſonſt
eben auch in der boßheit nach dem fleiſch der
welt wuͤrde ohn alle zucht nach gelauffen ſeyn/
wo ihn GOTT nicht ſonderlich bewahret
haͤtte.

Er wurde dann als ein anderer ſchuͤler erſt
in eine kleine/ darnach in eine groͤſſere ſchule
geſchicket. Aber was war es? Ob er gleich
als ein anderer ſeines gleichen lernete/ ſo konte
er doch an dem lernen (wie man derer viele
mehr findet) keine luſt oder begierde kriegen/
jedoch war er endlich ſo weit geſtiegen/ daß er
ſchon in quartam kommen. Doch hat er in ſol-
cher Zeit nicht mehr davon behalten/ als das
ſchlechteſte kauffmanns latein/ und doch nicht
gewiß/ ſondern meiſt gantz ungereimt/ wie er
ſelber auff allerley weiſe wol hoͤrte und deßwe-
gen auch geſagt; Daß wir GOttes hand
an ihm und in ſeiner art und Geiſt ver-
ſpuͤren ſolten/ weil er zu keiner gelehrten
weißheit und klugheit bequem waͤre.

Wann er lernen ſolte/ ſo mahlte er maͤnner-
gen/ und wiewol er kein hertz zum ſtudiren hat-
te/ ſo bezeigte er ſich dennoch als ein anderer/
und gar ſonderlich religiœs an heiligkeit und in
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ſendſten nicht widerfaͤhret/ daß ihn das nicht
verfuͤhret hat/ ſo wol gefiel es ihm/ Gott mit
aͤuſſerlicher heiligkeit zu dienen/ da man doch
damahls die aberglaͤubiſche und abgoͤttiſche
dinge auch von jugend an zuthun pflegte.
Weil er nun keine luſt zum lernen/ ſondern
viel lieber zur kunſt hatte und allezeit von na-
tur maͤnnergen mahlte/ ſprach je einer und der
andere/ es waͤre ſchade/ daß er kein kuͤnſtler
wuͤrde; Und da jeder unter den kuͤnſtlichſten
handwerckern ihn gern gehabt haͤtte/ gab ihm
ſein vatter und mutter die wahl/ wozu er am
liebſten geſinnt waͤre/ das wolten ſie ihn ler-
nen laſſen. Seine großmutter haͤtte ihn gern
zu einem organiſten und ſeine mutter zu einem
goldſchmid gehabt/ weil darinn eben keine ſor-
ge oder gefahr der ſeelen geſtanden/ aber es ge-
fiel ihm/ daß er moͤchte lernen auff glaͤſer ſchrei-
ben oder mahlen/ nicht aber ein goldſchlaͤger zu
werden.

Und das kam ihm aus einer menſchlichen
bloͤden art von einer ſonderlichen erzehlung ein/
als ein hurtiger juͤngling dieſelbe kunſt eins-
mals excolirte. Ferner daß vortreffliche reiche
leute/ die einen groſſen namen haͤtten/ ſolche
ihre kindern lerneten/ ja auch bey Kaͤyſern/ Koͤ-
nigen und Biſchoͤffen/ Paͤbſten und Cardinaͤ-
len/ die dieſe kunſt gelernet/ ſehr lieb und werth
[Spaltenumbruch] und in groſſen ehren gehalten wuͤrden/ und ſie
an ihrer ſeite mit den edelſten ſitzen/ gehen und
ſtehen koͤnten/ und auff ihren kleidern gold/ ſei-
de und jubeelen tragen moͤchten. Dis war es
das ihn inſoderheit (wie man dencken kan) die
kunſt zu lernen erweckete. Als er nun ein-
mal dazu beſtaͤttiget und wieder durch boͤß re-
giment und andere conditionen davon genom-
men worden/ ward er 2. oder 3. jahr darnach in
ſeines vatters kram-laden geſtellet und zu aller-
hand wahren zu ſeinem nutzen zu bedienen ge-
halten. Worauff ſein vatter ſampt 2. bruͤdern
4. ſchweſtern und andere mehr im hauſe an der
peſtilentz geſtorben. Nach diſeſem iſt er zu einem
reichen maͤchtigen kauffman kommen/ der ihn
ſehr werth gehabt. Und wo dis nicht geweſen/
ſo wolte ihn einer von ſeiner mutter freunden in
die cantzeley am hofe bracht haben. Aber Gott
hatte es geſchicket/ daß er zu dieſem vortrefflichē
erfahrnen mann kommen war/ der ihm (da er
18. oder 19. jahr alt war) anbot/ ſo er treulich
diente/ ſeine einige tochter zu geben/ und das
ſagte er/ daß ers hoͤrte in ſeiner gegenwart/ ſol-
che gunſt hatte der reiche mañ gegen ihm. Jch
halte daß er ohn zweiffel mehr als hundert tau-
ſend guͤlden reich war/ denn dieſer juͤngling
ſelbſt ſein geld/ renten und alles was einkam/
beſchrieben.

Uber diß hatte er noch einen groſſen kaſten
voll geld/ welchen der juͤngling ſelbſt geſehen/
und als er einsmals dabey ſaß/ hat er ihn vor
ſeinen augen auffgethan/ es war fruͤh morgens
um 4. uhr/ und ließ ihn dabey ſitzend einen brieff
ſchreiben und gieng von ihm in ſein cabinet-
gen/ welches er recht uͤber dem kaſten hatte/ dar-
inn er alles uͤberſehen konte. Aber der juͤngling
war warlich ſo einfaͤltig/ daß er uͤberall nichts
davon wuſte und war unverſucht von dem gel-
de: Dennoch wars unglaublich. Aber was
ſolte ihm (da er ſo alt war) dran liegen? Es war
in dem kaſten ein winckel/ den hatte er abge-
theilt mit einen mittel-brett/ der war gantz voll
groſſe ſtuͤcke gold/ ſo feſte gepacket/ ich halte gar
mit einen hammer zuſammen getrieben/ daß
mans nur anſehen aber kein ſtuͤck ausziehen
konte/ und das war lauter gold. Des ſilbers
war noch viel mehr an der zahl/ es war wol ver-
muthlich auff die 100 tauſend fl. werth/ weñs
biß auff den boden ſo feſte zuſammen geweſen
iſt/ als man wol dencken kan/ daß es ſo geweſen
ſey. Er hatte kein weib noch kind mehr als das
einige/ und war nachgehends zum burgermei-
ſter der ſtadt erwaͤhlet und ſehr groß von Anſe-
hen und hielt allein hauß mit ſeiner tochter/ 2.
dienſtmaͤgden und einem maͤdgen. Gleichwol
konte der juͤngling hier nicht bleiben wegen des
anſtoſſes des kaſtens/ weil er ſich zu etwas beſ-
ſer geneigt fand/ als einen ſolchen geld-gott zu-
uͤberkommen. Denn das mochte ihn nicht ver-
gnuͤgen/ wie groſſe dinge und verheiſſungen
ihm auch dieſer reiche mann zuſagte/ und wenn
er bey ihm bleiben wolte/ ſo wolte er ihm dazu
noch die kunſt unterweilen lernen laſſen nach
ſeinem belieben und begehren.

Aber er konte in dem hauſe nicht dauren und
bleiben/ ſondern gieng unter dem vorwand ſei-
ner mutter weg/ und bat ſo lange biß er Urlaub
bekam von dannen zu ziehen und thaͤt auch ſo/
und blieb alſo in dem winckel an ſtatt ſeines

vatters
A. K. H. Vierdter Theil. E e e
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[401/0697] Th. IV. Sect. II. Num. XLVII. Dav. Joris Lebens Beſchreibung. gen (als allein natuͤrlich und darzu durch noth gedrungen) ge weſen/ welches ihm aber allezeit/ wo er nur einen finger in die aſche geſteckt oder ichtwas boͤſes zu geſchwind geredet oder ge- than hatte/ (was etwa von der alten verderbten kindiſchen natur mag kindlich zuwegen bracht worden ſeyn) alſobald aus getrieben ward/ ſo wol von ſeinen eltern als auch von frembden leuten/ bald von ſeinem meiſter bald auch von GOtt ſelbſt in ſeinem hertzen/ daher er im- mer oder gar ſelten einen gantzen geruhigen unbetraͤngten tag gehabt/ wiewol er ſich als ein anderer in aller kindlichen angebohrnen un- art befunden/ ſondern war allzeit in ſorgen und in ſeinem gemuͤth niedergeſchlagen gehalten/ ſich von ſeiner natur abzuziehen/ weil er ſonſt eben auch in der boßheit nach dem fleiſch der welt wuͤrde ohn alle zucht nach gelauffen ſeyn/ wo ihn GOTT nicht ſonderlich bewahret haͤtte. Er wurde dann als ein anderer ſchuͤler erſt in eine kleine/ darnach in eine groͤſſere ſchule geſchicket. Aber was war es? Ob er gleich als ein anderer ſeines gleichen lernete/ ſo konte er doch an dem lernen (wie man derer viele mehr findet) keine luſt oder begierde kriegen/ jedoch war er endlich ſo weit geſtiegen/ daß er ſchon in quartam kommen. Doch hat er in ſol- cher Zeit nicht mehr davon behalten/ als das ſchlechteſte kauffmanns latein/ und doch nicht gewiß/ ſondern meiſt gantz ungereimt/ wie er ſelber auff allerley weiſe wol hoͤrte und deßwe- gen auch geſagt; Daß wir GOttes hand an ihm und in ſeiner art und Geiſt ver- ſpuͤren ſolten/ weil er zu keiner gelehrten weißheit und klugheit bequem waͤre. Wann er lernen ſolte/ ſo mahlte er maͤnner- gen/ und wiewol er kein hertz zum ſtudiren hat- te/ ſo bezeigte er ſich dennoch als ein anderer/ und gar ſonderlich religiœs an heiligkeit und in heiligen dingen wol geſinnt/ das auch dem tau- ſendſten nicht widerfaͤhret/ daß ihn das nicht verfuͤhret hat/ ſo wol gefiel es ihm/ Gott mit aͤuſſerlicher heiligkeit zu dienen/ da man doch damahls die aberglaͤubiſche und abgoͤttiſche dinge auch von jugend an zuthun pflegte. Weil er nun keine luſt zum lernen/ ſondern viel lieber zur kunſt hatte und allezeit von na- tur maͤnnergen mahlte/ ſprach je einer und der andere/ es waͤre ſchade/ daß er kein kuͤnſtler wuͤrde; Und da jeder unter den kuͤnſtlichſten handwerckern ihn gern gehabt haͤtte/ gab ihm ſein vatter und mutter die wahl/ wozu er am liebſten geſinnt waͤre/ das wolten ſie ihn ler- nen laſſen. Seine großmutter haͤtte ihn gern zu einem organiſten und ſeine mutter zu einem goldſchmid gehabt/ weil darinn eben keine ſor- ge oder gefahr der ſeelen geſtanden/ aber es ge- fiel ihm/ daß er moͤchte lernen auff glaͤſer ſchrei- ben oder mahlen/ nicht aber ein goldſchlaͤger zu werden. Und das kam ihm aus einer menſchlichen bloͤden art von einer ſonderlichen erzehlung ein/ als ein hurtiger juͤngling dieſelbe kunſt eins- mals excolirte. Ferner daß vortreffliche reiche leute/ die einen groſſen namen haͤtten/ ſolche ihre kindern lerneten/ ja auch bey Kaͤyſern/ Koͤ- nigen und Biſchoͤffen/ Paͤbſten und Cardinaͤ- len/ die dieſe kunſt gelernet/ ſehr lieb und werth und in groſſen ehren gehalten wuͤrden/ und ſie an ihrer ſeite mit den edelſten ſitzen/ gehen und ſtehen koͤnten/ und auff ihren kleidern gold/ ſei- de und jubeelen tragen moͤchten. Dis war es das ihn inſoderheit (wie man dencken kan) die kunſt zu lernen erweckete. Als er nun ein- mal dazu beſtaͤttiget und wieder durch boͤß re- giment und andere conditionen davon genom- men worden/ ward er 2. oder 3. jahr darnach in ſeines vatters kram-laden geſtellet und zu aller- hand wahren zu ſeinem nutzen zu bedienen ge- halten. Worauff ſein vatter ſampt 2. bruͤdern 4. ſchweſtern und andere mehr im hauſe an der peſtilentz geſtorben. Nach diſeſem iſt er zu einem reichen maͤchtigen kauffman kommen/ der ihn ſehr werth gehabt. Und wo dis nicht geweſen/ ſo wolte ihn einer von ſeiner mutter freunden in die cantzeley am hofe bracht haben. Aber Gott hatte es geſchicket/ daß er zu dieſem vortrefflichē erfahrnen mann kommen war/ der ihm (da er 18. oder 19. jahr alt war) anbot/ ſo er treulich diente/ ſeine einige tochter zu geben/ und das ſagte er/ daß ers hoͤrte in ſeiner gegenwart/ ſol- che gunſt hatte der reiche mañ gegen ihm. Jch halte daß er ohn zweiffel mehr als hundert tau- ſend guͤlden reich war/ denn dieſer juͤngling ſelbſt ſein geld/ renten und alles was einkam/ beſchrieben. Uber diß hatte er noch einen groſſen kaſten voll geld/ welchen der juͤngling ſelbſt geſehen/ und als er einsmals dabey ſaß/ hat er ihn vor ſeinen augen auffgethan/ es war fruͤh morgens um 4. uhr/ und ließ ihn dabey ſitzend einen brieff ſchreiben und gieng von ihm in ſein cabinet- gen/ welches er recht uͤber dem kaſten hatte/ dar- inn er alles uͤberſehen konte. Aber der juͤngling war warlich ſo einfaͤltig/ daß er uͤberall nichts davon wuſte und war unverſucht von dem gel- de: Dennoch wars unglaublich. Aber was ſolte ihm (da er ſo alt war) dran liegen? Es war in dem kaſten ein winckel/ den hatte er abge- theilt mit einen mittel-brett/ der war gantz voll groſſe ſtuͤcke gold/ ſo feſte gepacket/ ich halte gar mit einen hammer zuſammen getrieben/ daß mans nur anſehen aber kein ſtuͤck ausziehen konte/ und das war lauter gold. Des ſilbers war noch viel mehr an der zahl/ es war wol ver- muthlich auff die 100 tauſend fl. werth/ weñs biß auff den boden ſo feſte zuſammen geweſen iſt/ als man wol dencken kan/ daß es ſo geweſen ſey. Er hatte kein weib noch kind mehr als das einige/ und war nachgehends zum burgermei- ſter der ſtadt erwaͤhlet und ſehr groß von Anſe- hen und hielt allein hauß mit ſeiner tochter/ 2. dienſtmaͤgden und einem maͤdgen. Gleichwol konte der juͤngling hier nicht bleiben wegen des anſtoſſes des kaſtens/ weil er ſich zu etwas beſ- ſer geneigt fand/ als einen ſolchen geld-gott zu- uͤberkommen. Denn das mochte ihn nicht ver- gnuͤgen/ wie groſſe dinge und verheiſſungen ihm auch dieſer reiche mann zuſagte/ und wenn er bey ihm bleiben wolte/ ſo wolte er ihm dazu noch die kunſt unterweilen lernen laſſen nach ſeinem belieben und begehren. Aber er konte in dem hauſe nicht dauren und bleiben/ ſondern gieng unter dem vorwand ſei- ner mutter weg/ und bat ſo lange biß er Urlaub bekam von dannen zu ziehen und thaͤt auch ſo/ und blieb alſo in dem winckel an ſtatt ſeines vatters A. K. H. Vierdter Theil. E e e

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/697>, abgerufen am 24.05.2024.