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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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und Paulo Felgenhauern.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.

Nova Cosmographia & dimensio circuli,
1660. in 12mo.

Nebenst diesen werden in dem Postillion
noch viel andere Manuscripta genennet/ wel-
che mir aber nicht zu gesichte gekommen.

14. Anlangend aber den vortrag dieses
mannes/ so ist fast aus allen tituln seiner bü-
cher zu sehen/ daß er sich zu keiner parthey be-
kannt oder halten wollen/ wie seine obenangezo-
gene erklärung lautet/ wie auch folgende worte
Felgen-
hauers
worte von
der gewis-
sens-frey-
heit.
aus dem Spiegel der Weisheit p. 106. Unter
Papisten/ Lutheranern und Calvinisten
gehen/ so wir nach menschlicher weise
reden/ die letzten zwar den andern in et-
was vor/ wiewol sie alle drey an dem
thier und seinem geheimnis zugleich
schuld haben/ und demnach keine besser
ist als die andere.
Wie auch diese aus dem
Und den
secten.
sendbrieff an die Hirten pag. 64. Jch bin
auch ein Sectirer gewesen/ ein stoltzer auf-
geblasener Phariseer/ und meinete/ nie-
mand wäre mir gut gnug. GOTT er-
barme es/ daß ich so gesündigt habe.
---- Jch habe biß auf diesen tag mit
keiner einigen
Secte mich gemein gemacht/
habe aber auch keine neue
Secte gestiff-
tet/ wie etwa ein
Sectirer mich bezüchti-
gen möchte.
Und deswegen schreibet man
ihm nach/ er habe einen Syncretismum zwi-
schen Juden und Christen stifften wollen/ weil
er auch an den berühmten Rabbi zu Amster-
dam Menaffe Benlsrael geschrieben/ an welchen
sein Bonum Nuntium Israeli de tribus signis
adventus Messiae dedici
ret ist.

15. Man hat ihn auch ferner vor einen
Enthusiasten gehalten/ darauf er aber in der
verantwortung wieder Rostii Helden-buch
Von der
Heil.
Schrifft.
pag. 3. u. f. also antwortet: Jch habe die zeit
meines lebens weder eine
vision noch of-
fenbarung gehabt/ sondern allein der
einzigen [B]ibel mich gebraucht/ wie ein
ieder aus meinem Zeit-Spiegel sehen
kan. Wenn ich aber von der offenba-
rung ie solte schreiben und sagen/ so ver-
stehe ichs anders nicht/ als wie es
Paulus
Und der
erleuch-
tung.
versteht Gal. I. 12, Eph. I. 17. Jst nun Pau-
lus
kein Enthusiast oder Wiedertäuffer/
so bin ich auch keiner.
Und ferner: Jch
bin auch kein himmlischer Prophet nach
des spötters lügen/ sondern ich erweise
aus dem geist/ durch welchen ich rede
und schreibe/ auch meine
vocation und be-
ruff von GOTT/ daß ich
immediate von
GOTT empfangen die wahrheit/ eben
wie
Lutherus, und durch die offenbarung
JEsu Christi/ wie
Paulus und die Apo-
steln durch den Heiligen Geist. Sind
nun sie den spöttern keine himmlische
Propheten/ wie komme dann ich dazu?
Jch rühme mich billig meines HErrn
JEsu Christi und des Geistes seiner
weisheit und offenbarung/ denn ich bin
nicht werth der geringsten barmhertzig-
keit GOttes.

16. Die vornehmsten puncte aber/ darin-
nen man wieder ihn gestritten/ sind nebenst
der lehre von dem künfftigen reich Christi die
jenigen/ welche insgemein vor Enthusiastisch
gehalten werden. Von Christo hat er wieder
[Spaltenumbruch] die Socinianer gar ernstlich geschrieben/ undJahr
MDC.
biß
MDCC.

sich einen feind ihrer heillosen lehre bekant
in der refutation Paralogismorum. Woselbst
er auch pag. 9. schreibet: Er habe gesehen/ daßVom So-
ciniani-
sino.

alle/ die wieder die Socinianer öffentlich ge-
schrieben/ in allen drey Secten sämtlich müssen
verlohren geben/ und den Socinianern gar nicht
antworten können. Allein in dieser materie von
der person Christi hat er diese seine eigene mei-
nung häuffigbehaupten wolle/ daß der menschVon der
mensch-
heit CHri-
sti.

Christus Jesus keine creatur sey/ wie son-
derlich in seinem neuen Licht des wahren
Glaubens
pag. 13. u. f. pag. 64. u. f. Item im
neuen
Theologischen Licht pag. 28. zu se-
hen. Jn seinem glaubens-bekäntnis lautet seine
antwort hievon also: Vom Sohn GOttes
Jesu Christo glaube und bekenne ich/ daß
JEsus CHristus GOttes Sohn sey und
ist.
1. Joh. 1. 7. cap. IV. 15. V. 5. und gar
nicht eine creatur: Denn der Sohn GOt-
tes ist ja keine creatur/ ob er wol ist der an-
fang der creatur GOttes/
Apoe. III. 14.
und der erstgeborne aller creaturen/ Col I.
15. so ist er darum nicht auch selbst eine
creatur/ vielmehr ist durch ihn alles ge-
schaffen/ was im himmel und aufferden
ist
v. 16. auch die welt/ Heb. I. 2. Die erde
und der himmel/
v. 10. es ist alles durch
ihn und um seinet willen geschaffen
cap. II.
10. und er ist vor allen. Col. I. 17. der erste
und der letzte
Apoc. XXII. 13. So denn
nun JEsus CHristus GOttes Sohn ist/
und der Schöpffer aller dinge/ so kan er je
nicht auch selbst eine creatur seyn/ sonst
müste er auch sein selbst schöpffer seyn.
So ist nun diß mein glaube und bekänt-
niß zur seligkeit: Jch glaube an GOtt
und seinen Sohn/ und nicht an eine crea-
tur. Durch diesen glauben nun überwinde
ich die gantze welt/
1. Joh. V. 5. welche ne-
ben GOtt und seinem Sohn auch an eine
creatur glaubet/ und ich habe das zeugniß
GOttes/ welches grösser ist als das zeug-
niß der menschen/
v. 9. 10. 11. (conf. p. 162.
seqq.)

17. Aus dieser meinung aber hat er ferner
geglaubet/ daß das fleisch CHristi vom him-
mel sey/ aus 1. Cor. XV. 47. 48. davon er also
schreibet: Jch glaube/ daß CHristus sey
und ist ein himmlischer mensch und der
HErr aus dem himmel/ nach den hellen
klaren worten GOttes/ und von dem
irdischen menschen Adam also weit un-
terschieden/ als der himmel von der er-
den/ und als GOtt von der creatur/ weil
er nicht auch seelisch ist/ sondern ein le-
bendig machender geist/
1. Cor. XV. 45.
und GOtt/ 1. Tim. VI. 13. und daß zween
Adam seyn/ einer eine lebendige seele und
eine creatur/ der andere der lebendig
machende geist und Gott der schöpffer etc.

Seine andere expressiones von der wiederge-
burth und den übrigen materien sind in dem ge-
dachten bekäntniß kürtzlich beysammen zufin-
den.

18. Von dem wesen und gebrauch desVom
Abend-
ma[h]l/ dem
innern
und äus-
sern.

Abendmahls stehen im vorhofe des tempels p.
210. diese gedancken: Soll ich denn auch
nicht mehr zu ihrem Abendmahl gehen?

Jch
A. K. H. Dritter Theil. H
und Paulo Felgenhauern.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.

Nova Coſmographia & dimenſio circuli,
1660. in 12mo.

Nebenſt dieſen werden in dem Poſtillion
noch viel andere Manuſcripta genennet/ wel-
che mir aber nicht zu geſichte gekommen.

14. Anlangend aber den vortrag dieſes
mannes/ ſo iſt faſt aus allen tituln ſeiner buͤ-
cher zu ſehen/ daß er ſich zu keiner parthey be-
kannt oder halten wollen/ wie ſeine obenangezo-
gene erklaͤrung lautet/ wie auch folgende worte
Felgen-
hauers
worte von
der gewiſ-
ſens-frey-
heit.
aus dem Spiegel der Weisheit p. 106. Unter
Papiſten/ Lutheranern und Calviniſten
gehen/ ſo wir nach menſchlicher weiſe
reden/ die letzten zwar den andern in et-
was vor/ wiewol ſie alle drey an dem
thier und ſeinem geheimnis zugleich
ſchuld haben/ und demnach keine beſſer
iſt als die andere.
Wie auch dieſe aus dem
Und den
ſecten.
ſendbrieff an die Hirten pag. 64. Jch bin
auch ein Sectirer geweſen/ ein ſtoltzer auf-
geblaſener Phariſeer/ und meinete/ nie-
mand waͤre mir gut gnug. GOTT er-
barme es/ daß ich ſo geſuͤndigt habe.
—— Jch habe biß auf dieſen tag mit
keiner einigen
Secte mich gemein gemacht/
habe aber auch keine neue
Secte geſtiff-
tet/ wie etwa ein
Sectirer mich bezuͤchti-
gen moͤchte.
Und deswegen ſchreibet man
ihm nach/ er habe einen Syncretiſmum zwi-
ſchen Juden und Chriſten ſtifften wollen/ weil
er auch an den beruͤhmten Rabbi zu Amſter-
dam Menaffe Benlſrael geſchrieben/ an welchen
ſein Bonum Nuntium Iſraeli de tribus ſignis
adventus Mesſiæ dedici
ret iſt.

15. Man hat ihn auch ferner vor einen
Enthuſiaſten gehalten/ darauf er aber in der
verantwortung wieder Roſtii Helden-buch
Von der
Heil.
Schrifft.
pag. 3. u. f. alſo antwortet: Jch habe die zeit
meines lebens weder eine
viſion noch of-
fenbarung gehabt/ ſondern allein der
einzigen [B]ibel mich gebraucht/ wie ein
ieder aus meinem Zeit-Spiegel ſehen
kan. Wenn ich aber von der offenba-
rung ie ſolte ſchreiben und ſagen/ ſo ver-
ſtehe ichs anders nicht/ als wie es
Paulus
Und der
erleuch-
tung.
verſteht Gal. I. 12, Eph. I. 17. Jſt nun Pau-
lus
kein Enthuſiaſt oder Wiedertaͤuffer/
ſo bin ich auch keiner.
Und ferner: Jch
bin auch kein himmliſcher Prophet nach
des ſpoͤtters luͤgen/ ſondern ich erweiſe
aus dem geiſt/ durch welchen ich rede
und ſchreibe/ auch meine
vocation und be-
ruff von GOTT/ daß ich
immediatè von
GOTT empfangen die wahrheit/ eben
wie
Lutherus, und durch die offenbarung
JEſu Chriſti/ wie
Paulus und die Apo-
ſteln durch den Heiligen Geiſt. Sind
nun ſie den ſpoͤttern keine himmliſche
Propheten/ wie komme dann ich dazu?
Jch ruͤhme mich billig meines HErrn
JEſu Chriſti und des Geiſtes ſeiner
weisheit und offenbarung/ denn ich bin
nicht werth der geringſten barmhertzig-
keit GOttes.

16. Die vornehmſten puncte aber/ darin-
nen man wieder ihn geſtritten/ ſind nebenſt
der lehre von dem kuͤnfftigen reich Chriſti die
jenigen/ welche insgemein vor Enthuſiaſtiſch
gehalten werden. Von Chriſto hat er wieder
[Spaltenumbruch] die Socinianer gar ernſtlich geſchrieben/ undJahr
MDC.
biß
MDCC.

ſich einen feind ihrer heilloſen lehre bekant
in der refutation Paralogismorum. Woſelbſt
er auch pag. 9. ſchreibet: Er habe geſehen/ daßVom So-
ciniani-
ſino.

alle/ die wieder die Socinianer oͤffentlich ge-
ſchrieben/ in allen drey Secten ſaͤmtlich muͤſſen
verlohren geben/ und den Socinianern gar nicht
antworten koͤnnen. Allein in dieſer materie von
der perſon Chriſti hat er dieſe ſeine eigene mei-
nung haͤuffigbehaupten wollë/ daß der menſchVon der
menſch-
heit CHri-
ſti.

Chriſtus Jeſus keine creatur ſey/ wie ſon-
derlich in ſeinem neuen Licht des wahren
Glaubens
pag. 13. u. f. pag. 64. u. f. Item im
neuen
Theologiſchen Licht pag. 28. zu ſe-
hen. Jn ſeinem glaubens-bekaͤntnis lautet ſeine
antwort hievon alſo: Vom Sohn GOttes
Jeſu Chriſto glaube und bekenne ich/ daß
JEſus CHriſtus GOttes Sohn ſey und
iſt.
1. Joh. 1. 7. cap. IV. 15. V. 5. und gar
nicht eine creatur: Denn der Sohn GOt-
tes iſt ja keine creatur/ ob er wol iſt der an-
fang der creatur GOttes/
Apoe. III. 14.
und der erſtgeborne aller creaturen/ Col I.
15. ſo iſt er darum nicht auch ſelbſt eine
creatur/ vielmehr iſt durch ihn alles ge-
ſchaffen/ was im himmel und aufferden
iſt
v. 16. auch die welt/ Heb. I. 2. Die erde
und der himmel/
v. 10. es iſt alles durch
ihn und um ſeinet willen geſchaffen
cap. II.
10. und er iſt vor allen. Col. I. 17. der erſte
und der letzte
Apoc. XXII. 13. So denn
nun JEſus CHriſtus GOttes Sohn iſt/
und der Schoͤpffer aller dinge/ ſo kan er je
nicht auch ſelbſt eine creatur ſeyn/ ſonſt
muͤſte er auch ſein ſelbſt ſchoͤpffer ſeyn.
So iſt nun diß mein glaube und bekaͤnt-
niß zur ſeligkeit: Jch glaube an GOtt
und ſeinen Sohn/ und nicht an eine crea-
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ich die gantze welt/
1. Joh. V. 5. welche ne-
ben GOtt und ſeinem Sohn auch an eine
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v. 9. 10. 11. (conf. p. 162.
ſeqq.)

17. Aus dieſer meinung aber hat er ferner
geglaubet/ daß das fleiſch CHriſti vom him-
mel ſey/ aus 1. Cor. XV. 47. 48. davon er alſo
ſchreibet: Jch glaube/ daß CHriſtus ſey
und iſt ein himmliſcher menſch und der
HErr aus dem himmel/ nach den hellen
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irdiſchen menſchen Adam alſo weit un-
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1. Cor. XV. 45.
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Adam ſeyn/ einer eine lebendige ſeele und
eine creatur/ der andere der lebendig
machende geiſt und Gott deꝛ ſchoͤpffer ꝛc.

Seine andere expreſſiones von der wiederge-
burth und den uͤbrigen materien ſind in dem ge-
dachten bekaͤntniß kuͤrtzlich beyſammen zufin-
den.

18. Von dem weſen und gebrauch desVom
Abend-
ma[h]l/ dem
innern
und aͤuſ-
ſern.

Abendmahls ſtehen im vorhofe des tempels p.
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[57/0069] und Paulo Felgenhauern. Nova Coſmographia & dimenſio circuli, 1660. in 12mo. Nebenſt dieſen werden in dem Poſtillion noch viel andere Manuſcripta genennet/ wel- che mir aber nicht zu geſichte gekommen. 14. Anlangend aber den vortrag dieſes mannes/ ſo iſt faſt aus allen tituln ſeiner buͤ- cher zu ſehen/ daß er ſich zu keiner parthey be- kannt oder halten wollen/ wie ſeine obenangezo- gene erklaͤrung lautet/ wie auch folgende worte aus dem Spiegel der Weisheit p. 106. Unter Papiſten/ Lutheranern und Calviniſten gehen/ ſo wir nach menſchlicher weiſe reden/ die letzten zwar den andern in et- was vor/ wiewol ſie alle drey an dem thier und ſeinem geheimnis zugleich ſchuld haben/ und demnach keine beſſer iſt als die andere. Wie auch dieſe aus dem ſendbrieff an die Hirten pag. 64. Jch bin auch ein Sectirer geweſen/ ein ſtoltzer auf- geblaſener Phariſeer/ und meinete/ nie- mand waͤre mir gut gnug. GOTT er- barme es/ daß ich ſo geſuͤndigt habe. —— Jch habe biß auf dieſen tag mit keiner einigen Secte mich gemein gemacht/ habe aber auch keine neue Secte geſtiff- tet/ wie etwa ein Sectirer mich bezuͤchti- gen moͤchte. Und deswegen ſchreibet man ihm nach/ er habe einen Syncretiſmum zwi- ſchen Juden und Chriſten ſtifften wollen/ weil er auch an den beruͤhmten Rabbi zu Amſter- dam Menaffe Benlſrael geſchrieben/ an welchen ſein Bonum Nuntium Iſraeli de tribus ſignis adventus Mesſiæ dediciret iſt. Felgen- hauers worte von der gewiſ- ſens-frey- heit. Und den ſecten. 15. Man hat ihn auch ferner vor einen Enthuſiaſten gehalten/ darauf er aber in der verantwortung wieder Roſtii Helden-buch pag. 3. u. f. alſo antwortet: Jch habe die zeit meines lebens weder eine viſion noch of- fenbarung gehabt/ ſondern allein der einzigen Bibel mich gebraucht/ wie ein ieder aus meinem Zeit-Spiegel ſehen kan. Wenn ich aber von der offenba- rung ie ſolte ſchreiben und ſagen/ ſo ver- ſtehe ichs anders nicht/ als wie es Paulus verſteht Gal. I. 12, Eph. I. 17. Jſt nun Pau- lus kein Enthuſiaſt oder Wiedertaͤuffer/ ſo bin ich auch keiner. Und ferner: Jch bin auch kein himmliſcher Prophet nach des ſpoͤtters luͤgen/ ſondern ich erweiſe aus dem geiſt/ durch welchen ich rede und ſchreibe/ auch meine vocation und be- ruff von GOTT/ daß ich immediatè von GOTT empfangen die wahrheit/ eben wie Lutherus, und durch die offenbarung JEſu Chriſti/ wie Paulus und die Apo- ſteln durch den Heiligen Geiſt. Sind nun ſie den ſpoͤttern keine himmliſche Propheten/ wie komme dann ich dazu? Jch ruͤhme mich billig meines HErrn JEſu Chriſti und des Geiſtes ſeiner weisheit und offenbarung/ denn ich bin nicht werth der geringſten barmhertzig- keit GOttes. Von der Heil. Schrifft. Und der erleuch- tung. 16. Die vornehmſten puncte aber/ darin- nen man wieder ihn geſtritten/ ſind nebenſt der lehre von dem kuͤnfftigen reich Chriſti die jenigen/ welche insgemein vor Enthuſiaſtiſch gehalten werden. Von Chriſto hat er wieder die Socinianer gar ernſtlich geſchrieben/ und ſich einen feind ihrer heilloſen lehre bekant in der refutation Paralogismorum. Woſelbſt er auch pag. 9. ſchreibet: Er habe geſehen/ daß alle/ die wieder die Socinianer oͤffentlich ge- ſchrieben/ in allen drey Secten ſaͤmtlich muͤſſen verlohren geben/ und den Socinianern gar nicht antworten koͤnnen. Allein in dieſer materie von der perſon Chriſti hat er dieſe ſeine eigene mei- nung haͤuffigbehaupten wollë/ daß der menſch Chriſtus Jeſus keine creatur ſey/ wie ſon- derlich in ſeinem neuen Licht des wahren Glaubens pag. 13. u. f. pag. 64. u. f. Item im neuen Theologiſchen Licht pag. 28. zu ſe- hen. Jn ſeinem glaubens-bekaͤntnis lautet ſeine antwort hievon alſo: Vom Sohn GOttes Jeſu Chriſto glaube und bekenne ich/ daß JEſus CHriſtus GOttes Sohn ſey und iſt. 1. Joh. 1. 7. cap. IV. 15. V. 5. und gar nicht eine creatur: Denn der Sohn GOt- tes iſt ja keine creatur/ ob er wol iſt der an- fang der creatur GOttes/ Apoe. III. 14. und der erſtgeborne aller creaturen/ Col I. 15. ſo iſt er darum nicht auch ſelbſt eine creatur/ vielmehr iſt durch ihn alles ge- ſchaffen/ was im himmel und aufferden iſt v. 16. auch die welt/ Heb. I. 2. Die erde und der himmel/ v. 10. es iſt alles durch ihn und um ſeinet willen geſchaffen cap. II. 10. und er iſt vor allen. Col. I. 17. der erſte und der letzte Apoc. XXII. 13. So denn nun JEſus CHriſtus GOttes Sohn iſt/ und der Schoͤpffer aller dinge/ ſo kan er je nicht auch ſelbſt eine creatur ſeyn/ ſonſt muͤſte er auch ſein ſelbſt ſchoͤpffer ſeyn. So iſt nun diß mein glaube und bekaͤnt- niß zur ſeligkeit: Jch glaube an GOtt und ſeinen Sohn/ und nicht an eine crea- tur. Durch dieſen glauben nun uͤberwinde ich die gantze welt/ 1. Joh. V. 5. welche ne- ben GOtt und ſeinem Sohn auch an eine creatur glaubet/ und ich habe das zeugniß GOttes/ welches groͤſſer iſt als das zeug- niß der menſchen/ v. 9. 10. 11. (conf. p. 162. ſeqq.) Jahr MDC. biß MDCC. Vom So- ciniani- ſino. Von der menſch- heit CHri- ſti. 17. Aus dieſer meinung aber hat er ferner geglaubet/ daß das fleiſch CHriſti vom him- mel ſey/ aus 1. Cor. XV. 47. 48. davon er alſo ſchreibet: Jch glaube/ daß CHriſtus ſey und iſt ein himmliſcher menſch und der HErr aus dem himmel/ nach den hellen klaren worten GOttes/ und von dem irdiſchen menſchen Adam alſo weit un- terſchieden/ als der himmel von der er- den/ und als GOtt von der creatur/ weil er nicht auch ſeeliſch iſt/ ſondern ein le- bendig machender geiſt/ 1. Cor. XV. 45. und GOtt/ 1. Tim. VI. 13. und daß zween Adam ſeyn/ einer eine lebendige ſeele und eine creatur/ der andere der lebendig machende geiſt und Gott deꝛ ſchoͤpffer ꝛc. Seine andere expreſſiones von der wiederge- burth und den uͤbrigen materien ſind in dem ge- dachten bekaͤntniß kuͤrtzlich beyſammen zufin- den. 18. Von dem weſen und gebrauch des Abendmahls ſtehen im vorhofe des tempels p. 210. dieſe gedancken: Soll ich denn auch nicht mehr zu ihrem Abendmahl gehen? Jch Vom Abend- mahl/ dem innern und aͤuſ- ſern. A. K. H. Dritter Theil. H

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/69>, abgerufen am 11.05.2024.