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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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und Paulo Felgenhauern.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
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da er im eben selbigen jahr setzet: Theses con-
tra Nagelium tuae monstrant in homine adeo
apa[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]deusian dominari.
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in der haut/ ---- und istbillich/ daß man
Spott-
und
schmach-
reden wi-
der ihn.
solchem gesellen den daumen auff dem
auge halte.
Wie denn Nagelius selber hin
und wieder über solche ungütige proceduren der
Theologen klaget. Der gedachte Justus Gros-
curdt nennet ihn in seinem Angelo Apocalyptico
p.
13. einen Fantasten und teuffels-narren/
und giebt ihm die Manichaeische/ Marcioni-
ti
sche/ Flacianische/ Novatianische/ Donatisti-
sche/ Arianische ketzereyen schuld/ und schreibet:
Es verriethen seinen geist seine Luciferianische
und diabolische reden/ die er wieder Lutherum
und andere Lehrer und Prediger ausschütte.
Georgius Rostius hat ihn nicht weniger in sei-
nen schrifften nach art derer ketzermacher tra-
cti
rt/ davon dessen Prognosticon Theologi-
cum
oder Theologische weissagung vom
jüngsten tag/
(anno 1621. gedruckt) item
seine Theologische weissagung von der kir-
chen
-Reformation (anno 1625.) und an-
dere schrifften zeugen. M. Valentinus Grieß-
mann setzet im getreuen Eckard p. 118. zu
Nagelii Philosophia Nova den spruch aus
Prov. XXVII. 22. und meinet/ damit sey schon
das gantze werck wiederlegt.

Oeffentli-
che schriff-
ten.

11. Sonsten aber haben in gantzen schriff-
ten Nagelio wiedersprochen/ nebenst dem ge-
dachten Rostio, Philippus Arnoldi im Anti-
Nagelio,
oder/ daß nach dieser welt zustand
nicht ein
certum seculum, darinnen die hei-
ligen mit CHristo tausend jahr in freuden
herrschen sollen/ zu hoffen sey.
Jngleichen
Alexander Buzinger in der antwort auff das
schand-buch Nagels/
und lange hernach
Kromayerus im Corollario seiner Polymathiae
Theolog.
Ohne was noch der gedachte Rosti-
us
in seinem helden-buch vom rosen-gar-
ten
hiewieder anführet. (Conf. Koenigius in
Bibliotheca p. 565.) Baringius
in seiner war-
nung.
p. 127. gedencket noch eines andern ge-
lehrten mannes/ der Nagelio beygepflichtet ha-
Nagels
freunde.
be/ M. Nicolai Hartprechts Pfarrers zu Ho-
hen- und Thal-Ebra/ wie auch eines ungenan-
ten unter dem namen J. C. C. H. Meditatoris Jesu
Crucis,
der anno 1620. zu Hamburg Clango-
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ribus publicir
et/ und zwar/ wie dabey stehet/ ex
aedibus D. Petri a Sprekelsen,
welche schrifft
auch Grießmann im getreuen Eckard p. 120.
anführet.

12. So viel sey dißmal von Nagelio ge-
sagt/ von welchem wir uns zu Felgenhauern
wenden/ der auch schon um selbige zeit und
Felgen-
hauers le-
ben.
noch mehr hernach bekant worden. Dieser
mann war ein gebohrner Böhme/ eines Pfar-
rers sohn aus Putschwiz/ unter der herrschafft
eines Freyherrn/ wie er selbsten gedencket in der
Dedication seines Zeit-Spiegels/ die er noch
in Böhmen zu Liebetitz Anno 1620. datiret
hat. So viel man aber aus seinen schrifften
ferner abnehmen kan/ hat ihn sein vater in sei-
ner jugend studieren lassen/ wie er im Spiegel
der Weisheit und Wahrheit pag. 121. also be-
Studi[a].richtet: Jch bin auch unter Babel gewe-
sen/ habe auch auf Hohen Schulen stu-
dieret/ und war nach der zeit ein Luthe-
raner: Als ich aber erkante nach Gött-
[Spaltenumbruch] licher erkäntnis/ daß es fleischlich/
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

menschlich und animalisch war/ und nicht
nach Christo/ bin ich davon ausgegan-
gen/ und habe nicht angesehen noch mei-
ne Eltern/ noch meine freunde/ noch be-
kanten/ auch nicht geachtet beruffen zu
werden/ oder geehrt/ oder hoch erhaben/
sondern mag wol verachtet und ver-
schmähet/ und als ein Ketzer verworffen
werden/ dessen ich aber zwar nicht werth
bin/ als um der wahrheit willen etwas/
viel und alles zu leiden.
Er mag darauf/
als die Protestanten aus Böhmen vertrieben
worden/ auch haben weichen müssen/ daß er
hin und wieder in Teutschland und endlich im
Bremischen sich aufgehalten/ allwo er nach-
mahls/ wie auch im Hanoverischen/ von den
Predigern als ein Ketzer gefangen gesetzet
worden/ wie in seiner Schola Passionis zu sehen/
da er auch sein weib und kinder namhafftig
machet.

13. Die schrifften aber/ wodurch er meist
bekant und von denen Orthodoxis verworffen
worden/ sind folgende:

Speculum temporis, Zeit-Spiegel/ darin-Schriff-
ten.

nen neben vermahnung aller wird vor augen
gestellet/ was für eine zeit itzt sey unter aller-
ley Ständen/ besonders unter den meisten
geistlich-genanten und gelehrten. Hierinnen ist
auch eine kurze/ doch deutliche erweisung des ge-
heimnis der drey letzten| Gemeinen/ in der Of-
fenbarung Johannis/ beneben einer kurtzen
unterredung mit der sechsten Gemeine Phila-
delphia,
den genannten T. R. C. und andern
gelehrten von denen zeichen dieser letzten zeit/
auch verantwortet sich der auctor, warum
er in der Chronologia gesetzet/ daß ihm GOtt
die zeit des endes offenbaret hab/ neben
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Schrifft/ wo solche geheimnisse in ihren ge-
wissen numeris und deutlichen zahlen zu be-
finden/ durch GOttes gnade und antrieb des
Geistes GOttes geschrieben in 4tSun.

Chronologia oder rechnung von den jahren
der welt 1619. in 4to.

Apologeticus contra invectivas aeruginosas
Rostii,
oder kurtze verantwortung auf das
Helden-buch 1622. in 4to.

Dis-Examen, vel Examen Examinis, oder
bescheidene Antwort auf das Rostische Exa-
men Vexamen 1623. in 4to.

Christianus Christianorum oder einfältig
Christenthum in sieben fragen vorgestellet
1627. 29. und 30. in 4to.

Prodromus Evangelii aeterni, seu Chilias
sancta:
Vortrab des ewigen Evangelii/ in wel-
chem aus heiliger Göttlicher Schrifft hellkla-
rem und unwidersprechlichem zeugniß erwiesen
werden die heiligen tausend jahr des sabbaths
und ruhe des volcks GOttes/ im Reich CHri-
sti/ neben einer allgemeinen bekehrung aller Ju-
den/ und der zehen verlohrnen stämme Jsrael.
Samt einer treuhertzigen vermahnung/ wie
man sich doch weißlich und recht in diese zeit
allerdings schicken soll. Wider den satan/ und
alle diejenigen/ welche insgemein sagen: daß
die tausend jahr in der Apocalypsi vergangen
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Christi/ und bestätigung seines Reichs/ zu trost

und

und Paulo Felgenhauern.
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Georgius Roſtius hat ihn nicht weniger in ſei-
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Nagelii Philoſophia Nova den ſpruch aus
Prov. XXVII. 22. und meinet/ damit ſey ſchon
das gantze werck wiederlegt.

Oeffentli-
che ſchriff-
ten.

11. Sonſten aber haben in gantzen ſchriff-
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ligen mit CHriſto tauſend jahr in freuden
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Alexander Buzinger in der antwort auff das
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anfuͤhret.

12. So viel ſey dißmal von Nagelio ge-
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Felgen-
hauers le-
ben.
noch mehr hernach bekant worden. Dieſer
mann war ein gebohrner Boͤhme/ eines Pfar-
rers ſohn aus Putſchwiz/ unter der herrſchafft
eines Freyherrn/ wie er ſelbſten gedencket in der
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in Boͤhmen zu Liebetitz Anno 1620. datiret
hat. So viel man aber aus ſeinen ſchrifften
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Studi[a].richtet: Jch bin auch unter Babel gewe-
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[Spaltenumbruch] licher erkaͤntnis/ daß es fleiſchlich/
Jahr
MDC.
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MDCC.

menſchlich und animaliſch war/ und nicht
nach Chriſto/ bin ich davon ausgegan-
gen/ und habe nicht angeſehen noch mei-
ne Eltern/ noch meine freunde/ noch be-
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werden/ oder geehrt/ oder hoch erhaben/
ſondern mag wol verachtet und ver-
ſchmaͤhet/ und als ein Ketzer verworffen
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viel und alles zu leiden.
Er mag darauf/
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da er auch ſein weib und kinder namhafftig
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13. Die ſchrifften aber/ wodurch er meiſt
bekant und von denen Orthodoxis verworffen
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Speculum temporis, Zeit-Spiegel/ darin-Schriff-
ten.

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geſtellet/ was fuͤr eine zeit itzt ſey unter aller-
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geiſtlich-genanten und gelehrten. Hierinnen iſt
auch eine kurze/ doch deutliche erweiſung des ge-
heimnis der drey letzten| Gemeinen/ in der Of-
fenbarung Johannis/ beneben einer kurtzen
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vierzehen anweiſungen und orten in der
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der welt 1619. in 4to.

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Chriſtianus Chriſtianorum oder einfaͤltig
Chriſtenthum in ſieben fragen vorgeſtellet
1627. 29. und 30. in 4to.

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werden die heiligen tauſend jahr des ſabbaths
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[55/0067] und Paulo Felgenhauern. da er im eben ſelbigen jahr ſetzet: Theſes con- tra Nagelium tuæ monſtrant in homine adeo ἀπα_ δευσίαν dominari. Er iſt ein Fantaſt in der haut/ —— und iſtbillich/ daß man ſolchem geſellen den daumen auff dem auge halte. Wie denn Nagelius ſelber hin und wieder uͤber ſolche unguͤtige proceduren der Theologen klaget. Der gedachte Juſtus Groſ- curdt neñet ihn in ſeinem Angelo Apocalyptico p. 13. einen Fantaſten und teuffels-narren/ und giebt ihm die Manichæiſche/ Marcioni- tiſche/ Flacianiſche/ Novatianiſche/ Donatiſti- ſche/ Arianiſche ketzereyen ſchuld/ und ſchreibet: Es verriethen ſeinen geiſt ſeine Luciferianiſche und diaboliſche reden/ die er wieder Lutherum und andere Lehrer und Prediger ausſchuͤtte. Georgius Roſtius hat ihn nicht weniger in ſei- nen ſchrifften nach art derer ketzermacher tra- ctirt/ davon deſſen Prognoſticon Theologi- cum oder Theologiſche weiſſagung vom juͤngſten tag/ (anno 1621. gedruckt) item ſeine Theologiſche weiſſagung von der kir- chen-Reformation (anno 1625.) und an- dere ſchrifften zeugen. M. Valentinus Grieß- mann ſetzet im getreuen Eckard p. 118. zu Nagelii Philoſophia Nova den ſpruch aus Prov. XXVII. 22. und meinet/ damit ſey ſchon das gantze werck wiederlegt. Jahr MDC. biß MDCC. 11. Sonſten aber haben in gantzen ſchriff- ten Nagelio wiederſprochen/ nebenſt dem ge- dachten Roſtio, Philippus Arnoldi im Anti- Nagelio, oder/ daß nach dieſer welt zuſtand nicht ein certum ſeculum, darinnen die hei- ligen mit CHriſto tauſend jahr in freuden herrſchen ſollen/ zu hoffen ſey. Jngleichen Alexander Buzinger in der antwort auff das ſchand-buch Nagels/ und lange hernach Kromayerus im Corollario ſeineꝛ Polymathiæ Theolog. Ohne was noch der gedachte Roſti- us in ſeinem helden-buch vom roſen-gar- ten hiewieder anfuͤhret. (Conf. Kœnigius in Bibliotheca p. 565.) Baringius in ſeiner war- nung. p. 127. gedencket noch eines andern ge- lehrten mannes/ der Nagelio beygepflichtet ha- be/ M. Nicolai Hartprechts Pfarrers zu Ho- hen- und Thal-Ebra/ wie auch eines ungenan- ten unter dem namen J. C. C. H. Meditatoris Jeſu Crucis, der anno 1620. zu Hamburg Clango- rem Buccinæ Propheticæ de noviſſimis tempo- ribus publiciret/ und zwar/ wie dabey ſtehet/ ex ædibus D. Petri à Sprekelſen, welche ſchrifft auch Grießmann im getreuen Eckard p. 120. anfuͤhret. Nagels freunde. 12. So viel ſey dißmal von Nagelio ge- ſagt/ von welchem wir uns zu Felgenhauern wenden/ der auch ſchon um ſelbige zeit und noch mehr hernach bekant worden. Dieſer mann war ein gebohrner Boͤhme/ eines Pfar- rers ſohn aus Putſchwiz/ unter der herrſchafft eines Freyherrn/ wie er ſelbſten gedencket in der Dedication ſeines Zeit-Spiegels/ die er noch in Boͤhmen zu Liebetitz Anno 1620. datiret hat. So viel man aber aus ſeinen ſchrifften ferner abnehmen kan/ hat ihn ſein vater in ſei- ner jugend ſtudieren laſſen/ wie er im Spiegel der Weisheit und Wahrheit pag. 121. alſo be- richtet: Jch bin auch unter Babel gewe- ſen/ habe auch auf Hohen Schulen ſtu- dieret/ und war nach der zeit ein Luthe- raner: Als ich aber erkante nach Goͤtt- licher erkaͤntnis/ daß es fleiſchlich/ menſchlich und animaliſch war/ und nicht nach Chriſto/ bin ich davon ausgegan- gen/ und habe nicht angeſehen noch mei- ne Eltern/ noch meine freunde/ noch be- kanten/ auch nicht geachtet beruffen zu werden/ oder geehrt/ oder hoch erhaben/ ſondern mag wol verachtet und ver- ſchmaͤhet/ und als ein Ketzer verworffen werden/ deſſen ich aber zwar nicht werth bin/ als um der wahrheit willen etwas/ viel und alles zu leiden. Er mag darauf/ als die Proteſtanten aus Boͤhmen vertrieben worden/ auch haben weichen muͤſſen/ daß er hin und wieder in Teutſchland und endlich im Bremiſchen ſich aufgehalten/ allwo er nach- mahls/ wie auch im Hanoveriſchen/ von den Predigern als ein Ketzer gefangen geſetzet worden/ wie in ſeiner Schola Pasſionis zu ſehen/ da er auch ſein weib und kinder namhafftig machet. Felgen- hauers le- ben. Studia. Jahr MDC. biß MDCC. 13. Die ſchrifften aber/ wodurch er meiſt bekant und von denen Orthodoxis verworffen worden/ ſind folgende: Speculum temporis, Zeit-Spiegel/ darin- nen neben vermahnung aller wird vor augen geſtellet/ was fuͤr eine zeit itzt ſey unter aller- ley Staͤnden/ beſonders unter den meiſten geiſtlich-genanten und gelehrten. Hierinnen iſt auch eine kurze/ doch deutliche erweiſung des ge- heimnis der drey letzten| Gemeinen/ in der Of- fenbarung Johannis/ beneben einer kurtzen unterredung mit der ſechſten Gemeine Phila- delphia, den genannten T. R. C. und andern gelehrten von denen zeichen dieſer letzten zeit/ auch verantwortet ſich der auctor, warum er in der Chronologia geſetzet/ daß ihm GOtt die zeit des endes offenbaret hab/ neben vierzehen anweiſungen und orten in der Schrifft/ wo ſolche geheimniſſe in ihren ge- wiſſen numeris und deutlichen zahlen zu be- finden/ durch GOttes gnade und antrieb des Geiſtes GOttes geſchrieben in 4t☉. Schriff- ten. Chronologia oder rechnung von den jahren der welt 1619. in 4to. Apologeticus contra invectivas æruginoſas Roſtii, oder kurtze verantwortung auf das Helden-buch 1622. in 4to. Dis-Examen, vel Examen Examinis, oder beſcheidene Antwort auf das Roſtiſche Exa- men Vexamen 1623. in 4to. Chriſtianus Chriſtianorum oder einfaͤltig Chriſtenthum in ſieben fragen vorgeſtellet 1627. 29. und 30. in 4to. Prodromus Evangelii æterni, ſeu Chilias ſancta: Vortrab des ewigen Evangelii/ in wel- chem aus heiliger Goͤttlicher Schrifft hellkla- rem und unwiderſprechlichem zeugniß erwieſen werden die heiligen tauſend jahr des ſabbaths und ruhe des volcks GOttes/ im Reich CHri- ſti/ neben einer allgemeinen bekehrung aller Ju- den/ und der zehen verlohrnen ſtaͤmme Jſrael. Samt einer treuhertzigen vermahnung/ wie man ſich doch weißlich und recht in dieſe zeit allerdings ſchicken ſoll. Wider den ſatan/ und alle diejenigen/ welche insgemein ſagen: daß die tauſend jahr in der Apocalypſi vergangen ſeyen. Zu ehren dem theuren zeugniß JEſu Chriſti/ und beſtaͤtigung ſeines Reichs/ zu troſt und

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/67>, abgerufen am 11.05.2024.