Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Sect. II. Num. XLIV. David Joris erklär. Cap. 7. Röm.
[Spaltenumbruch] sondern dem HERRN JESU CHristo/
der da arm/ demüthig/ sanfftmüthig und
schlecht ware/ und uns vermahnet von ihme
zu lernen/ und seinem wort und Geiste
gleich zu werden. Darum/ wann wir erst
so sind/ so hat man rechte weißheit und er-
käntnis der heiligen dinge/ wie auch verstand/
einen andern aus dem Geist mit krafft zu leh-
ren/ und nicht auß dem buchstaben. Dar-
um wolle sich doch niemand ohne diesen Geist
vergreiffen/ oder hervor treten zu urtheilen/
oder von der rotte zu seyn/ die es alles wollen
bedeuten und außlegen/ und darzu noch
ohne dem Geist der warheit. Ach! daß wir
die hand öffters auff unsern mund geleget/
und unser unvermögen und nichtigkeit frey
bekannt und gestanden hätten/ und ohne
den Geist in geistlichen dingen stumm wären/
und hingegen nur auß dem Geist so viel vor-
brächten/ als einem jeden nach dem maaß
der gnaden in gewißheit recht gegeben wäre/
und es in der furcht deß HERRN außsprä-
chen! Dann der Heilige Geist muß die
Schrifft auffthun/ der diß alles als eine spei-
se anrichtet/ einem jeden zu seiner zeit/ und
das/ wie er/ und wann er will/ nicht aber
als wir wollen. O wie selig ist der knecht/
den der HERR also thun findet/ wann er
kommen wird! Aber ein solcher diener wird
wenig geachtet oder angenommen/ der weiß
nichts/ weil er sich nichts zu wissen vermis-
set/ sondern die außlegung von dem HErrn
begehret und erwartet/ oder weil er auff alle
fragen derer/ die gerne viel wissen wollen/
nicht accurat allezeit nach ihrem willen ant-
wortet. Und solche ungeschicklichkeit ist noch
bey vielen. Aber was müssen da noch vor
knoten abgestossen seyn/ welches wenige
vertragen werden! Därum werdet verstän-
dig/ und lernet recht/ wo weißheit/ rech-
tes erkäntnis und gewisse tugend mit vorsich-
tigkeit ist/ damit ihr wisset/ von wannen
es herkommet/ nemlich/ langes leben/ licht
der augen und friede. Sehet zu/ der tag
bricht an und gehet auff/ in welchem jeder-
manns hertze und alle ungerechtigkeit wird of-
fenbahr werden. Mercket darauff!

Darum salbet euere augen mit augen-sal-
be/ durch den Geist der furcht GOTTES
und der einfalt: sprecht nicht: Jch bin
reich gnug worden und bedarff keines dinges
mehr/ meine augen sind gantz geöffnet/ und
ich sehe alles wohl/ und dergleichen. Se-
het/ so unbillich wolle doch keiner von euch al-
len sprechen/ das bitte ich euch durch die lie-
be/ die ich zu allen guthertzigen habe/ ja ich
bitte euch durch die erbarmung GOT-
TES/
und das umb euerer selbst willen.
Dann ich weiß und sehe es öffentlich/ wie
man noch erfahren wird (aber mit vielen wird
es zu späth seyn) daß euch allen noch mächtig
viel gebricht/ tieff in dem alten menschen ste-
cket/ und noch greifflich blind seyd/ ihr aber
erkennet und mercket es nicht. Darum be-
gebet euch zum beten und flehen/ damit eue-
re augen mögen geöffnet werden/ und geläu-
tert gold/ das mit feuer durchläutert ist/ kauf-
fet/ und weisse kleider anthut/ damit euere
schande/ unreinigkeit und blöse nicht gesehen
[Spaltenumbruch] werde/ und von deß HERRN angesicht
nicht weggehen müsset. Deßwegen wollet
ihr doch alle fleissig daran seyn/ den alten men-
schen mit allen seinen gliedern zu tödten/ und
daß ihr vor dem HERRN brünstige lieb ha-
ber/ als die allerliebsten möget befunden
werden/ als seine wahre bilder und for-
men GOTTES/ welche er/ gebene-
deyet/ sich zu seinem lob und ehre geschaffen
hat. Aber eher werden wir mit Christo nicht
recht eingeleibet seyn oder überwunden ha-
ben/ biß wir dem alten menschen in allem
seinem thun und wesen abgestorben/ und al-
le dinge der welt dahinten gelassen und gehas-
set/ ja vor dreck und schaden geachtet haben.
Dann/ alsdann wandeln wir erst recht im
licht/ gleich wie er/ gebenedeyet/ im licht ist.
Mercket darauff! Darum betrieget euch
selbst nicht/ sehet zu/ dann es ist ein sicheres
getreues wort/ das in das innerste eueres
hertzens einzudrucken/ nemlich: Sind2. Tim. II.
12. 13.

wir mit Christo gestorben/ so sollen
wir auch mit ihm leben: So wir mit
leiden/ so sollen wir auch mit regie-
ren/ verläugnen wir ihn/ so wird er
uns auch verläugnen.
Habt acht dar-
auff!

Darum/ so ihr wisset/ daß er/ gebene-
deyet/ barmhertzig und gütig ist/ so wisset
auch/ daß er gerecht/ streng/ und ein zorni-
ger mann ist/ ein schrecklicher/ eyfferiger
GOTT/ und ein rächer/ der seinen feinden
mit zorn bezahlen/ und seiner wiederwärti-
gen nicht vergessen wird. So ihr dann1. Joh. II.
29. III. 223

auch wisset/ daß er gerecht ist/ so wis-
set ferner/ daß wer die gerechtigkeit
thut/ der ist von GOTT gebohren/

welche auch empfangen alles/ was sie
bitten.
Dann/ die augen deß HErrn se-Psalm.
XXXIV.
16.

hen auff die gerechten/ und seine ohren
hören auff ihr gebet/ dann/ sie halten sei-
1. Joh. III.
22.

ne gebott/ und thun was ihme gefäl-
lig ist/
weil sie den HERRN JESUM
freundlich umarmen und lieb haben. Wer1. Cor.
XVI. 22.

aber das nicht thut/ der ist Anathema
Maranatha,
das ist/ verflucht und ver-
bannet biß auff den tod. Mercket dar-
auff!

Der GOTT deß friedens/ gebenedeyet
in ewigkeit/ mache euch heilig in allem und
durch alles/ ja in worten/ wercken und ge-
dancken/ auff daß euer geist gantz/ ja euere
seele und leib mögen unsträfflich vor ihm be-
halten werden in der zukunfft unsers HErrn
JESU CHristi/ Amen. Die furcht deß
HERRN müsse in euch allen recht erkant
und vermehret werden. Werdet erst gewandt
und alsdann gesandt. Darum suchet das
reich GOTTES/ ja suchet/ suchet und bit-
tet/ schreyet und weinet/ leidet hunger und
durst nach der gerechtigkeit/ und traget reue
über euere missethat/ umb der menge willen
euerer sünden. Werdet bekümmert und
geängstet/ zerknirschet und zerbrochen im
Geist/ und zerschlagen im hertzen/ sehet/ so
wird euch der HERR begnadigen und seine

erbar-

Th. IV. Sect. II. Num. XLIV. David Joris erklaͤr. Cap. 7. Roͤm.
[Spaltenumbruch] ſondern dem HERRN JESU CHriſto/
der da arm/ demuͤthig/ ſanfftmuͤthig und
ſchlecht ware/ und uns vermahnet von ihme
zu lernen/ und ſeinem wort und Geiſte
gleich zu werden. Darum/ wann wir erſt
ſo ſind/ ſo hat man rechte weißheit und er-
kaͤntnis der heiligen dinge/ wie auch verſtand/
einen andern aus dem Geiſt mit krafft zu leh-
ren/ und nicht auß dem buchſtaben. Dar-
um wolle ſich doch niemand ohne dieſen Geiſt
vergreiffen/ oder hervor treten zu urtheilen/
oder von der rotte zu ſeyn/ die es alles wollen
bedeuten und außlegen/ und darzu noch
ohne dem Geiſt der warheit. Ach! daß wir
die hand oͤffters auff unſern mund geleget/
und unſer unvermoͤgen und nichtigkeit frey
bekannt und geſtanden haͤtten/ und ohne
den Geiſt in geiſtlichen dingen ſtumm waͤren/
und hingegen nur auß dem Geiſt ſo viel vor-
braͤchten/ als einem jeden nach dem maaß
der gnaden in gewißheit recht gegeben waͤre/
und es in der furcht deß HERRN außſpraͤ-
chen! Dann der Heilige Geiſt muß die
Schrifft auffthun/ der diß alles als eine ſpei-
ſe anrichtet/ einem jeden zu ſeiner zeit/ und
das/ wie er/ und wann er will/ nicht aber
als wir wollen. O wie ſelig iſt der knecht/
den der HERR alſo thun findet/ wann er
kommen wird! Aber ein ſolcher diener wird
wenig geachtet oder angenommen/ der weiß
nichts/ weil er ſich nichts zu wiſſen vermiſ-
ſet/ ſondern die außlegung von dem HErrn
begehret und erwartet/ oder weil er auff alle
fragen derer/ die gerne viel wiſſen wollen/
nicht accurat allezeit nach ihrem willen ant-
wortet. Und ſolche ungeſchicklichkeit iſt noch
bey vielen. Aber was muͤſſen da noch vor
knoten abgeſtoſſen ſeyn/ welches wenige
vertragen werden! Daͤrum werdet verſtaͤn-
dig/ und lernet recht/ wo weißheit/ rech-
tes erkaͤntnis und gewiſſe tugend mit vorſich-
tigkeit iſt/ damit ihr wiſſet/ von wannen
es herkommet/ nemlich/ langes leben/ licht
der augen und friede. Sehet zu/ der tag
bricht an und gehet auff/ in welchem jeder-
manns hertze und alle ungerechtigkeit wird of-
fenbahr werden. Mercket darauff!

Darum ſalbet euere augen mit augen-ſal-
be/ durch den Geiſt der furcht GOTTES
und der einfalt: ſprecht nicht: Jch bin
reich gnug worden und bedarff keines dinges
mehr/ meine augen ſind gantz geoͤffnet/ und
ich ſehe alles wohl/ und dergleichen. Se-
het/ ſo unbillich wolle doch keiner von euch al-
len ſprechen/ das bitte ich euch durch die lie-
be/ die ich zu allen guthertzigen habe/ ja ich
bitte euch durch die erbarmung GOT-
TES/
und das umb euerer ſelbſt willen.
Dann ich weiß und ſehe es oͤffentlich/ wie
man noch erfahren wird (aber mit vielen wird
es zu ſpaͤth ſeyn) daß euch allen noch maͤchtig
viel gebricht/ tieff in dem alten menſchen ſte-
cket/ und noch greifflich blind ſeyd/ ihr aber
erkennet und mercket es nicht. Darum be-
gebet euch zum beten und flehen/ damit eue-
re augen moͤgen geoͤffnet werden/ und gelaͤu-
tert gold/ das mit feuer durchlaͤutert iſt/ kauf-
fet/ und weiſſe kleider anthut/ damit euere
ſchande/ unreinigkeit und bloͤſe nicht geſehen
[Spaltenumbruch] werde/ und von deß HERRN angeſicht
nicht weggehen muͤſſet. Deßwegen wollet
ihr doch alle fleiſſig daran ſeyn/ den alten men-
ſchen mit allen ſeinen gliedern zu toͤdten/ und
daß ihr vor dem HERRN bruͤnſtige lieb ha-
ber/ als die allerliebſten moͤget befunden
werden/ als ſeine wahre bilder und for-
men GOTTES/ welche er/ gebene-
deyet/ ſich zu ſeinem lob und ehre geſchaffen
hat. Aber eher werden wir mit Chriſto nicht
recht eingeleibet ſeyn oder uͤberwunden ha-
ben/ biß wir dem alten menſchen in allem
ſeinem thun und weſen abgeſtorben/ und al-
le dinge der welt dahinten gelaſſen und gehaſ-
ſet/ ja vor dreck und ſchaden geachtet haben.
Dann/ alsdann wandeln wir erſt recht im
licht/ gleich wie er/ gebenedeyet/ im licht iſt.
Mercket darauff! Darum betrieget euch
ſelbſt nicht/ ſehet zu/ dann es iſt ein ſicheres
getreues wort/ das in das innerſte eueres
hertzens einzudrucken/ nemlich: Sind2. Tim. II.
12. 13.

wir mit Chriſto geſtorben/ ſo ſollen
wir auch mit ihm leben: So wir mit
leiden/ ſo ſollen wir auch mit regie-
ren/ verlaͤugnen wir ihn/ ſo wird er
uns auch verlaͤugnen.
Habt acht dar-
auff!

Darum/ ſo ihr wiſſet/ daß er/ gebene-
deyet/ barmhertzig und guͤtig iſt/ ſo wiſſet
auch/ daß er gerecht/ ſtreng/ und ein zorni-
ger mann iſt/ ein ſchrecklicher/ eyfferiger
GOTT/ und ein raͤcher/ der ſeinen feinden
mit zorn bezahlen/ und ſeiner wiederwaͤrti-
gen nicht vergeſſen wird. So ihr dann1. Joh. II.
29. III. 223

auch wiſſet/ daß er gerecht iſt/ ſo wiſ-
ſet ferner/ daß wer die gerechtigkeit
thut/ der iſt von GOTT gebohren/

welche auch empfangen alles/ was ſie
bitten.
Dann/ die augen deß HErrn ſe-Pſalm.
XXXIV.
16.

hen auff die gerechten/ und ſeine ohren
hoͤren auff ihr gebet/ dann/ ſie halten ſei-
1. Joh. III.
22.

ne gebott/ und thun was ihme gefaͤl-
lig iſt/
weil ſie den HERRN JESUM
freundlich umarmen und lieb haben. Wer1. Cor.
XVI. 22.

aber das nicht thut/ der iſt Anathema
Maranatha,
das iſt/ verflucht und ver-
bannet biß auff den tod. Mercket dar-
auff!

Der GOTT deß friedens/ gebenedeyet
in ewigkeit/ mache euch heilig in allem und
durch alles/ ja in worten/ wercken und ge-
dancken/ auff daß euer geiſt gantz/ ja euere
ſeele und leib moͤgen unſtraͤfflich vor ihm be-
halten werden in der zukunfft unſers HErrn
JESU CHriſti/ Amen. Die furcht deß
HERRN muͤſſe in euch allen recht erkant
und vermehret werden. Werdet erſt gewandt
und alsdann geſandt. Darum ſuchet das
reich GOTTES/ ja ſuchet/ ſuchet und bit-
tet/ ſchreyet und weinet/ leidet hunger und
durſt nach der gerechtigkeit/ und traget reue
uͤber euere miſſethat/ umb der menge willen
euerer ſuͤnden. Werdet bekuͤmmert und
geaͤngſtet/ zerknirſchet und zerbrochen im
Geiſt/ und zerſchlagen im hertzen/ ſehet/ ſo
wird euch der HERR begnadigen und ſeine

erbar-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0638" n="342"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. II. Num. XLIV.</hi> David Joris erkla&#x0364;r. Cap. 7. Ro&#x0364;m.</fw><lb/><cb/>
&#x017F;ondern dem HERRN JESU CHri&#x017F;to/<lb/>
der da arm/ demu&#x0364;thig/ &#x017F;anfftmu&#x0364;thig und<lb/>
&#x017F;chlecht ware/ und uns vermahnet von ihme<lb/>
zu lernen/ und &#x017F;einem wort und Gei&#x017F;te<lb/>
gleich zu werden. Darum/ wann wir er&#x017F;t<lb/>
&#x017F;o &#x017F;ind/ &#x017F;o hat man rechte weißheit und er-<lb/>
ka&#x0364;ntnis der heiligen dinge/ wie auch ver&#x017F;tand/<lb/>
einen andern aus dem Gei&#x017F;t mit krafft zu leh-<lb/>
ren/ und nicht auß dem buch&#x017F;taben. Dar-<lb/>
um wolle &#x017F;ich doch niemand ohne die&#x017F;en Gei&#x017F;t<lb/>
vergreiffen/ oder hervor treten zu urtheilen/<lb/>
oder von der rotte zu &#x017F;eyn/ die es alles wollen<lb/>
bedeuten und außlegen/ und darzu noch<lb/>
ohne dem Gei&#x017F;t der warheit. Ach! daß wir<lb/>
die hand o&#x0364;ffters auff un&#x017F;ern mund geleget/<lb/>
und un&#x017F;er unvermo&#x0364;gen und nichtigkeit frey<lb/>
bekannt und ge&#x017F;tanden ha&#x0364;tten/ und ohne<lb/>
den Gei&#x017F;t in gei&#x017F;tlichen dingen &#x017F;tumm wa&#x0364;ren/<lb/>
und hingegen nur auß dem Gei&#x017F;t &#x017F;o viel vor-<lb/>
bra&#x0364;chten/ als einem jeden nach dem maaß<lb/>
der gnaden in gewißheit recht gegeben wa&#x0364;re/<lb/>
und es in der furcht deß HERRN auß&#x017F;pra&#x0364;-<lb/>
chen! Dann der Heilige Gei&#x017F;t muß die<lb/>
Schrifft auffthun/ der diß alles als eine &#x017F;pei-<lb/>
&#x017F;e anrichtet/ einem jeden zu &#x017F;einer zeit/ und<lb/>
das/ wie er/ und wann er will/ nicht aber<lb/>
als wir wollen. O wie &#x017F;elig i&#x017F;t der knecht/<lb/>
den der HERR al&#x017F;o thun findet/ wann er<lb/>
kommen wird! Aber ein &#x017F;olcher diener wird<lb/>
wenig geachtet oder angenommen/ der weiß<lb/>
nichts/ weil er &#x017F;ich nichts zu wi&#x017F;&#x017F;en vermi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et/ &#x017F;ondern die außlegung von dem HErrn<lb/>
begehret und erwartet/ oder weil er auff alle<lb/>
fragen derer/ die gerne viel wi&#x017F;&#x017F;en wollen/<lb/>
nicht <hi rendition="#aq">accura</hi>t allezeit nach ihrem willen ant-<lb/>
wortet. Und &#x017F;olche unge&#x017F;chicklichkeit i&#x017F;t noch<lb/>
bey vielen. Aber was mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en da noch vor<lb/>
knoten abge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en &#x017F;eyn/ welches wenige<lb/>
vertragen werden! Da&#x0364;rum werdet ver&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
dig/ und lernet recht/ wo weißheit/ rech-<lb/>
tes erka&#x0364;ntnis und gewi&#x017F;&#x017F;e tugend mit vor&#x017F;ich-<lb/>
tigkeit i&#x017F;t/ damit ihr wi&#x017F;&#x017F;et/ von wannen<lb/>
es herkommet/ nemlich/ langes leben/ licht<lb/>
der augen und friede. Sehet zu/ der tag<lb/>
bricht an und gehet auff/ in welchem jeder-<lb/>
manns hertze und alle ungerechtigkeit wird of-<lb/>
fenbahr werden. Mercket darauff!</p><lb/>
            <p>Darum &#x017F;albet euere augen mit augen-&#x017F;al-<lb/>
be/ durch den Gei&#x017F;t der furcht GOTTES<lb/>
und der einfalt: &#x017F;precht nicht: Jch bin<lb/>
reich gnug worden und bedarff keines dinges<lb/>
mehr/ meine augen &#x017F;ind gantz geo&#x0364;ffnet/ und<lb/>
ich &#x017F;ehe alles wohl/ und dergleichen. Se-<lb/>
het/ &#x017F;o unbillich wolle doch keiner von euch al-<lb/>
len &#x017F;prechen/ das bitte ich euch durch die lie-<lb/>
be/ die ich zu allen guthertzigen habe/ ja ich<lb/>
bitte euch durch die erbarmung <hi rendition="#g">GOT-<lb/>
TES/</hi> und das umb euerer &#x017F;elb&#x017F;t willen.<lb/>
Dann ich weiß und &#x017F;ehe es o&#x0364;ffentlich/ wie<lb/>
man noch erfahren wird (aber mit vielen wird<lb/>
es zu &#x017F;pa&#x0364;th &#x017F;eyn) daß euch allen noch ma&#x0364;chtig<lb/>
viel gebricht/ tieff in dem alten men&#x017F;chen &#x017F;te-<lb/>
cket/ und noch greifflich blind &#x017F;eyd/ ihr aber<lb/>
erkennet und mercket es nicht. Darum be-<lb/>
gebet euch zum beten und flehen/ damit eue-<lb/>
re augen mo&#x0364;gen geo&#x0364;ffnet werden/ und gela&#x0364;u-<lb/>
tert gold/ das mit feuer durchla&#x0364;utert i&#x017F;t/ kauf-<lb/>
fet/ und wei&#x017F;&#x017F;e kleider anthut/ damit euere<lb/>
&#x017F;chande/ unreinigkeit und blo&#x0364;&#x017F;e nicht ge&#x017F;ehen<lb/><cb/>
werde/ und von deß HERRN ange&#x017F;icht<lb/>
nicht weggehen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et. Deßwegen wollet<lb/>
ihr doch alle flei&#x017F;&#x017F;ig daran &#x017F;eyn/ den alten men-<lb/>
&#x017F;chen mit allen &#x017F;einen gliedern zu to&#x0364;dten/ und<lb/>
daß ihr vor dem HERRN bru&#x0364;n&#x017F;tige lieb ha-<lb/>
ber/ als die allerlieb&#x017F;ten mo&#x0364;get befunden<lb/>
werden/ als &#x017F;eine wahre bilder und for-<lb/>
men <hi rendition="#g">GOTTES/</hi> welche er/ gebene-<lb/>
deyet/ &#x017F;ich zu &#x017F;einem lob und ehre ge&#x017F;chaffen<lb/>
hat. Aber eher werden wir mit Chri&#x017F;to nicht<lb/>
recht eingeleibet &#x017F;eyn oder u&#x0364;berwunden ha-<lb/>
ben/ biß wir dem alten men&#x017F;chen in allem<lb/>
&#x017F;einem thun und we&#x017F;en abge&#x017F;torben/ und al-<lb/>
le dinge der welt dahinten gela&#x017F;&#x017F;en und geha&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et/ ja vor dreck und &#x017F;chaden geachtet haben.<lb/>
Dann/ alsdann wandeln wir er&#x017F;t recht im<lb/>
licht/ gleich wie er/ gebenedeyet/ im licht i&#x017F;t.<lb/>
Mercket darauff! Darum betrieget euch<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t nicht/ &#x017F;ehet zu/ dann es i&#x017F;t ein &#x017F;icheres<lb/>
getreues wort/ das in das inner&#x017F;te eueres<lb/>
hertzens einzudrucken/ nemlich: <hi rendition="#fr">Sind</hi><note place="right">2. Tim. <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/>
12. 13.</note><lb/><hi rendition="#fr">wir mit Chri&#x017F;to ge&#x017F;torben/ &#x017F;o &#x017F;ollen<lb/>
wir auch mit ihm leben: So wir mit<lb/>
leiden/ &#x017F;o &#x017F;ollen wir auch mit regie-<lb/>
ren/ verla&#x0364;ugnen wir ihn/ &#x017F;o wird er<lb/>
uns auch verla&#x0364;ugnen.</hi> Habt acht dar-<lb/>
auff!</p><lb/>
            <p>Darum/ &#x017F;o ihr wi&#x017F;&#x017F;et/ daß er/ gebene-<lb/>
deyet/ barmhertzig und gu&#x0364;tig i&#x017F;t/ &#x017F;o wi&#x017F;&#x017F;et<lb/>
auch/ daß er gerecht/ &#x017F;treng/ und ein zorni-<lb/>
ger mann i&#x017F;t/ ein &#x017F;chrecklicher/ eyfferiger<lb/>
GOTT/ und ein ra&#x0364;cher/ der &#x017F;einen feinden<lb/>
mit zorn bezahlen/ und &#x017F;einer wiederwa&#x0364;rti-<lb/>
gen nicht verge&#x017F;&#x017F;en wird. <hi rendition="#fr">So ihr dann</hi><note place="right">1. Joh. <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/>
29. <hi rendition="#aq">III.</hi> 223</note><lb/><hi rendition="#fr">auch wi&#x017F;&#x017F;et/ daß er gerecht i&#x017F;t/ &#x017F;o wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et ferner/ daß wer die gerechtigkeit<lb/>
thut/ der i&#x017F;t von GOTT gebohren/</hi><lb/>
welche auch <hi rendition="#fr">empfangen alles/ was &#x017F;ie<lb/>
bitten.</hi> Dann/ <hi rendition="#fr">die augen deß HErrn &#x017F;e-</hi><note place="right">P&#x017F;alm.<lb/><hi rendition="#aq">XXXIV.</hi><lb/>
16.</note><lb/><hi rendition="#fr">hen auff die gerechten/ und &#x017F;eine ohren<lb/>
ho&#x0364;ren auff ihr gebet/ dann/ &#x017F;ie halten &#x017F;ei-</hi><note place="right">1. Joh. <hi rendition="#aq">III.</hi><lb/>
22.</note><lb/><hi rendition="#fr">ne gebott/ und thun was ihme gefa&#x0364;l-<lb/>
lig i&#x017F;t/</hi> weil &#x017F;ie den HERRN JESUM<lb/>
freundlich umarmen und lieb haben. Wer<note place="right">1. Cor.<lb/><hi rendition="#aq">XVI.</hi> 22.</note><lb/>
aber <hi rendition="#fr">das nicht thut/ der i&#x017F;t</hi> <hi rendition="#aq">Anathema<lb/>
Maranatha,</hi> das i&#x017F;t/ verflucht und ver-<lb/>
bannet biß auff den tod. Mercket dar-<lb/>
auff!</p><lb/>
            <p>Der GOTT deß friedens/ gebenedeyet<lb/>
in ewigkeit/ mache euch heilig in allem und<lb/>
durch alles/ ja in worten/ wercken und ge-<lb/>
dancken/ auff daß euer gei&#x017F;t gantz/ ja euere<lb/>
&#x017F;eele und leib mo&#x0364;gen un&#x017F;tra&#x0364;fflich vor ihm be-<lb/>
halten werden in der zukunfft un&#x017F;ers HErrn<lb/>
JESU CHri&#x017F;ti/ Amen. Die furcht deß<lb/>
HERRN mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e in euch allen recht erkant<lb/>
und vermehret werden. Werdet er&#x017F;t gewandt<lb/>
und alsdann ge&#x017F;andt. Darum &#x017F;uchet das<lb/>
reich GOTTES/ ja &#x017F;uchet/ &#x017F;uchet und bit-<lb/>
tet/ &#x017F;chreyet und weinet/ leidet hunger und<lb/>
dur&#x017F;t nach der gerechtigkeit/ und traget reue<lb/>
u&#x0364;ber euere mi&#x017F;&#x017F;ethat/ umb der menge willen<lb/>
euerer &#x017F;u&#x0364;nden. Werdet beku&#x0364;mmert und<lb/>
gea&#x0364;ng&#x017F;tet/ zerknir&#x017F;chet und zerbrochen im<lb/>
Gei&#x017F;t/ und zer&#x017F;chlagen im hertzen/ &#x017F;ehet/ &#x017F;o<lb/>
wird euch der HERR begnadigen und &#x017F;eine<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">erbar-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[342/0638] Th. IV. Sect. II. Num. XLIV. David Joris erklaͤr. Cap. 7. Roͤm. ſondern dem HERRN JESU CHriſto/ der da arm/ demuͤthig/ ſanfftmuͤthig und ſchlecht ware/ und uns vermahnet von ihme zu lernen/ und ſeinem wort und Geiſte gleich zu werden. Darum/ wann wir erſt ſo ſind/ ſo hat man rechte weißheit und er- kaͤntnis der heiligen dinge/ wie auch verſtand/ einen andern aus dem Geiſt mit krafft zu leh- ren/ und nicht auß dem buchſtaben. Dar- um wolle ſich doch niemand ohne dieſen Geiſt vergreiffen/ oder hervor treten zu urtheilen/ oder von der rotte zu ſeyn/ die es alles wollen bedeuten und außlegen/ und darzu noch ohne dem Geiſt der warheit. Ach! daß wir die hand oͤffters auff unſern mund geleget/ und unſer unvermoͤgen und nichtigkeit frey bekannt und geſtanden haͤtten/ und ohne den Geiſt in geiſtlichen dingen ſtumm waͤren/ und hingegen nur auß dem Geiſt ſo viel vor- braͤchten/ als einem jeden nach dem maaß der gnaden in gewißheit recht gegeben waͤre/ und es in der furcht deß HERRN außſpraͤ- chen! Dann der Heilige Geiſt muß die Schrifft auffthun/ der diß alles als eine ſpei- ſe anrichtet/ einem jeden zu ſeiner zeit/ und das/ wie er/ und wann er will/ nicht aber als wir wollen. O wie ſelig iſt der knecht/ den der HERR alſo thun findet/ wann er kommen wird! Aber ein ſolcher diener wird wenig geachtet oder angenommen/ der weiß nichts/ weil er ſich nichts zu wiſſen vermiſ- ſet/ ſondern die außlegung von dem HErrn begehret und erwartet/ oder weil er auff alle fragen derer/ die gerne viel wiſſen wollen/ nicht accurat allezeit nach ihrem willen ant- wortet. Und ſolche ungeſchicklichkeit iſt noch bey vielen. Aber was muͤſſen da noch vor knoten abgeſtoſſen ſeyn/ welches wenige vertragen werden! Daͤrum werdet verſtaͤn- dig/ und lernet recht/ wo weißheit/ rech- tes erkaͤntnis und gewiſſe tugend mit vorſich- tigkeit iſt/ damit ihr wiſſet/ von wannen es herkommet/ nemlich/ langes leben/ licht der augen und friede. Sehet zu/ der tag bricht an und gehet auff/ in welchem jeder- manns hertze und alle ungerechtigkeit wird of- fenbahr werden. Mercket darauff! Darum ſalbet euere augen mit augen-ſal- be/ durch den Geiſt der furcht GOTTES und der einfalt: ſprecht nicht: Jch bin reich gnug worden und bedarff keines dinges mehr/ meine augen ſind gantz geoͤffnet/ und ich ſehe alles wohl/ und dergleichen. Se- het/ ſo unbillich wolle doch keiner von euch al- len ſprechen/ das bitte ich euch durch die lie- be/ die ich zu allen guthertzigen habe/ ja ich bitte euch durch die erbarmung GOT- TES/ und das umb euerer ſelbſt willen. Dann ich weiß und ſehe es oͤffentlich/ wie man noch erfahren wird (aber mit vielen wird es zu ſpaͤth ſeyn) daß euch allen noch maͤchtig viel gebricht/ tieff in dem alten menſchen ſte- cket/ und noch greifflich blind ſeyd/ ihr aber erkennet und mercket es nicht. Darum be- gebet euch zum beten und flehen/ damit eue- re augen moͤgen geoͤffnet werden/ und gelaͤu- tert gold/ das mit feuer durchlaͤutert iſt/ kauf- fet/ und weiſſe kleider anthut/ damit euere ſchande/ unreinigkeit und bloͤſe nicht geſehen werde/ und von deß HERRN angeſicht nicht weggehen muͤſſet. Deßwegen wollet ihr doch alle fleiſſig daran ſeyn/ den alten men- ſchen mit allen ſeinen gliedern zu toͤdten/ und daß ihr vor dem HERRN bruͤnſtige lieb ha- ber/ als die allerliebſten moͤget befunden werden/ als ſeine wahre bilder und for- men GOTTES/ welche er/ gebene- deyet/ ſich zu ſeinem lob und ehre geſchaffen hat. Aber eher werden wir mit Chriſto nicht recht eingeleibet ſeyn oder uͤberwunden ha- ben/ biß wir dem alten menſchen in allem ſeinem thun und weſen abgeſtorben/ und al- le dinge der welt dahinten gelaſſen und gehaſ- ſet/ ja vor dreck und ſchaden geachtet haben. Dann/ alsdann wandeln wir erſt recht im licht/ gleich wie er/ gebenedeyet/ im licht iſt. Mercket darauff! Darum betrieget euch ſelbſt nicht/ ſehet zu/ dann es iſt ein ſicheres getreues wort/ das in das innerſte eueres hertzens einzudrucken/ nemlich: Sind wir mit Chriſto geſtorben/ ſo ſollen wir auch mit ihm leben: So wir mit leiden/ ſo ſollen wir auch mit regie- ren/ verlaͤugnen wir ihn/ ſo wird er uns auch verlaͤugnen. Habt acht dar- auff! 2. Tim. II. 12. 13. Darum/ ſo ihr wiſſet/ daß er/ gebene- deyet/ barmhertzig und guͤtig iſt/ ſo wiſſet auch/ daß er gerecht/ ſtreng/ und ein zorni- ger mann iſt/ ein ſchrecklicher/ eyfferiger GOTT/ und ein raͤcher/ der ſeinen feinden mit zorn bezahlen/ und ſeiner wiederwaͤrti- gen nicht vergeſſen wird. So ihr dann auch wiſſet/ daß er gerecht iſt/ ſo wiſ- ſet ferner/ daß wer die gerechtigkeit thut/ der iſt von GOTT gebohren/ welche auch empfangen alles/ was ſie bitten. Dann/ die augen deß HErrn ſe- hen auff die gerechten/ und ſeine ohren hoͤren auff ihr gebet/ dann/ ſie halten ſei- ne gebott/ und thun was ihme gefaͤl- lig iſt/ weil ſie den HERRN JESUM freundlich umarmen und lieb haben. Wer aber das nicht thut/ der iſt Anathema Maranatha, das iſt/ verflucht und ver- bannet biß auff den tod. Mercket dar- auff! 1. Joh. II. 29. III. 223 Pſalm. XXXIV. 16. 1. Joh. III. 22. 1. Cor. XVI. 22. Der GOTT deß friedens/ gebenedeyet in ewigkeit/ mache euch heilig in allem und durch alles/ ja in worten/ wercken und ge- dancken/ auff daß euer geiſt gantz/ ja euere ſeele und leib moͤgen unſtraͤfflich vor ihm be- halten werden in der zukunfft unſers HErrn JESU CHriſti/ Amen. Die furcht deß HERRN muͤſſe in euch allen recht erkant und vermehret werden. Werdet erſt gewandt und alsdann geſandt. Darum ſuchet das reich GOTTES/ ja ſuchet/ ſuchet und bit- tet/ ſchreyet und weinet/ leidet hunger und durſt nach der gerechtigkeit/ und traget reue uͤber euere miſſethat/ umb der menge willen euerer ſuͤnden. Werdet bekuͤmmert und geaͤngſtet/ zerknirſchet und zerbrochen im Geiſt/ und zerſchlagen im hertzen/ ſehet/ ſo wird euch der HERR begnadigen und ſeine erbar-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/638
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/638>, abgerufen am 20.05.2024.