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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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und Ezechiel Methen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
von der vollkommenheit gehalten/ ist oben
schon aus dem angezogene bericht zu sehen. Jm
Chur-Sächsischen mandat wird von Methen
gesetzet; Er habe weiter geschwermet/ daß die
Metheus
lehre von
der voll-
kommen-
heit.|
rechte braut Christi ein vorbild sey/ der
heiligen reinen unbefleckte Christlichen
kirchen/ daß sie| in allen stücken| der rei-
nigkeit und heiligkeit des Sohnes Got-
tes gatz gleich/ dahero auch sich der voll-
kommenheit über Petrum/ Paulu/ Henoch/
Johannem den Tauffer und alle heili-
gen zu rühmen befüget sey/ und gehen
diese braut CHristi die sprüche nicht an:

Der gerechte fällt des tages siebenmal/ sie be-
dürffe auch nicht/ daß sie das Vater un-
ser bete
(wie er denn selbst es auch nicht be-
dürffe) sintemal sie ohne das alles habe/
was im Vater unser gebeten werde.

Wobey abzunehmen ist/ wie diese leute unter-
wiesen/ und widerleget worden/ da man solche
worte vor Biblische Sprüche angegeben/ die
darinnen nimmermehr zu finden/ dergleichen
dieser vom siebenfachen fall des gerechten ist.
Erfüllung
des gese-
tzes.
Jn den angeregten 12. teufflischen träu-
men
wird Methens vierter articul von der er-
füllung des gesetzes also widerleget: Dieser
mensch soll noch geboren werden/ ist
auch sonsten ohne beystand GOttes des
H. Geistes unmüglich GOtt gefallen:
Nun seynd aber alle menschen lügner
und mangeln des ruhms/ den sie für
GOtt haben sollen/ werden demnach
nicht erst aus Langen-Saltza entsprin-
gen/ die solches thun können.
Welche
gründe/ wie weit sie reichen/ ein wahrer Christ
leicht sehen kan.

Von dem
zustand
des Lu-
ther-
thums.

35. Was aber die Prediger am meisten
auffgereitzet hat/ ist dieser leute aussage von dem
zustand der Lutheraner gewesen/ wie in dem ge-
dachten mandat folgendes hievon gelesen wird.
Dagegener (Meth) unsere kirchen und
gemeine eine blinde gottlose welt/ die
fleischlichen untüchtigen lügen-kinder
Jsrael/ die gottlose Jesebel/ vom fleisch-
lichen sunden-meer umflossen/ und gantz
unverschämte satans insul und woh-
nung. Die tochter Ethebaals/ so das zei-
chen und brandmal ihres höllischen va-
ters des satans/ in ihm untüchtigen/
von ihrem geerbten seel/ hertz/ fleisch und
bein trägt// und mit andern derglei-
chen lästerlichen namen genennet/ al-
les darum/ weil wir glauben und beken-
nen/ daß wir nicht gantz in dieser
menschlichen schwachheit ohne sünden/
und gebrechen seyn.
Absonderlich aber
wird eben daselbst geklaget/ daß er der Luthe-
rischen Tauffe und Abendmal zäuberisch

genennet/ wie auch die Beicht und das Pre-
Von den
Predi-
gern.
digamt. Jn der ersten registratur des Sal-
tzischen Miniiterii wird ebenfals gedacht/ wie
Meth bey der verhör dabey geblieben/ sie die
Prediger wäre keine diener Christi/ weil
sie keine Apostel wären.
Er hätte auch
mit fressern und sauffern/ hurern und ehe-
brechern
um sich geworffen. Jn der angezo-
genen Dreßdnischen Chronica wird auch refe-
rir
et/ daß als der Praesident diese leute gefragt:
Ob sie ihre ketzerey mit einem zeichen
und wunder bestätigen könten/
hätte sie
[Spaltenumbruch] schimpflich geantwortet: Daß die ehebre-Jahr
MDC.
biß
MDCC.

cherische art vom HErrn CHristo auch
ein wunder begehrt/ so ihr aber nicht
wiederfahren können.

36. Ein mehrers von diesen pnncten wollenSchriff-
ten wider
Methen.

wir bald bey Stiefels historie vollends sehen/
dergleichen auch in denen hievon gedruckten
schrifften zufinden ist/ als da sind das angezoge-
ge mandat nebst den 12. Articuln, welches un-
ter den titul neue zeitung anno 1614. gedruckt
worden. Jtem: die schrifft von 2. bogen teuf-
felische träume und einbildunge/ oder

speculationes genant/ ist zu Leiptzig und hernach
zu Freyberg gedruckt worden/ und dessen auctor
sich Theophilum Haeresimachum S. S. Theol.
Studiosum
genennet; ferner: Hanß Dieterichs
von Wiedebach
Judicium über 12. articul,
Leiptzig 1614. Andreae Merkii nothwendige
schutz-schrifft gegen Meths unlängst
wider ihn geführte beschwerungen. Hal-
le
1621. in 8vo, Anonymi Historia de Ezechi-
el Meth, Erfurti 1640. in 4to.
Abraham von
Franckenberg von irrthum der secten E-
zechiel Meths.
Franckfurt 1676. in 8vo. Und
dieses wäre die historie von Methen/ auff wel-
che so fort Stiefels übrige händel erfolgen solle.

37. Oben ist schon aus den acten so viel an-
geführet/ daß man daraus sehen kan/ wie dieStiefels
fernerer
zustand.

Prediger zu Langensaltza deSeniorem zu Erffurt
M. Weidmannen und durch diesen den Rath zu
Erffurt aufgebracht/ daß Stiefel über Methens
sache in inquisition und zu Dreßden in verhafft
gekommen. Als er aber sich auff seine gewöhn-
liche art wiederum loß gewickelt/ und die ge-
dachten 500. Reichsthl. dem Ober-consistorio
vor seine kätzerey auszahlen müssen: mag er
allen umständen nach die folgenden jahre dar-
auff im Erfurtischen gebiet ruhig gesessen ha-
ben. Weil er aber immittelst in selbiger gegend
mit unterschiedlichen/ und unter andern mit der
regierenden Gräfin von Gleichen zu Ohrdruf be-
kannt/ und derselben Hauß-Verwalter in Er-
furt worden/ auch also dem ministerio daselbst/
weil er zuvor auff dem Lande gewohnet/ näher
in die augen kommen/ ist der streit mit ihm aufs
neue und viel hefftiger als zuvor angegangen.

38. Er selbst hat den anfang in einem send-Und hän-
del in Erf-
furt.

schreiben an gedachte Gräfin/ so im gründliche
Verlauff
p. 298. stehet/ also erzehlet: Er hätte
Anno 1623, den 22. Augusti dem Herrn Se-
niori
auf Begehren seiner gedruckten| Tractät-
lein eins selbst einhändigen müssen/ der sein be-
dencken darüber frcywillig zu eröffnen anerbo-
ten. Uber verhoffen aber hätte er bald auf derSonder-
lich mit
dem Seni-
ore.

cantzel wieder ihn geprediget/ darüber er von
Stiefeln zu rede gesetzet/ und ihm dessen un-
schuld erwiesen worden. Kurtz darnach hätte
der Rath Stiefeln vor das Ministerium und
des Raths Commissarien citirt/ da ihn der
Senior aus dem gedruckten Tractätlein/ wie
auch aus drey brieffen an einen kaufmanns-
diener Marcum Antonium Adler vieler Got-
teslästerungen und irrthümer beschuldiget. Da-
gegen er Stiefel sich nach möglichkeit verant-
wortet/ wie er die puncte in diesem gründli-
chen verlauff pag. 310. bis 348. weitläuffeig
erzehlet/ und eben daselbst pag. 356. u. f. sein
schreiben an den Rath vom 3. Augusti mit an-
gehänget hat/ wie auch pag. 377. eines an den
Seniorem selbst/ in welchen allen er gar glimpff-

lich
A. K. H. Dritter Theil. F 2

und Ezechiel Methen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
von der vollkommenheit gehalten/ iſt oben
ſchon aus dem angezogenē bericht zu ſehen. Jm
Chur-Saͤchſiſchen mandat wird von Methen
geſetzet; Er habe weiter geſchwermet/ daß die
Metheus
lehre von
der voll-
kommen-
heit.|
rechte braut Chriſti ein vorbild ſey/ der
heiligen reinen unbeflecktē Chriſtlichen
kirchen/ daß ſie| in allen ſtuͤcken| der rei-
nigkeit und heiligkeit des Sohnes Got-
tes gātz gleich/ dahero auch ſich der voll-
kom̃enheit uͤbeꝛ Petꝛum/ Paulũ/ Henoch/
Johannem den Tauffer und alle heili-
gen zu ruͤhmen befuͤget ſey/ und gehen
dieſe braut CHriſti die ſpruͤche nicht an:

Der gerechte faͤllt des tages ſiebenmal/ ſie be-
duͤrffe auch nicht/ daß ſie das Vater un-
ſer bete
(wie er denn ſelbſt es auch nicht be-
duͤrffe) ſintemal ſie ohne das alles habe/
was im Vater unſer gebeten werde.

Wobey abzunehmen iſt/ wie dieſe leute unter-
wieſen/ und widerleget worden/ da man ſolche
worte vor Bibliſche Spruͤche angegeben/ die
darinnen nimmermehr zu finden/ dergleichen
dieſer vom ſiebenfachen fall des gerechten iſt.
Erfuͤllung
des geſe-
tzes.
Jn den angeregten 12. teuffliſchen traͤu-
men
wird Methens vierter articul von der er-
fuͤllung des geſetzes alſo widerleget: Dieſer
menſch ſoll noch geboren werden/ iſt
auch ſonſten ohne beyſtand GOttes des
H. Geiſtes unmuͤglich GOtt gefallen:
Nun ſeynd aber alle menſchen luͤgner
und mangeln des ruhms/ den ſie fuͤr
GOtt haben ſollen/ werden demnach
nicht erſt aus Langen-Saltza entſprin-
gen/ die ſolches thun koͤnnen.
Welche
gruͤnde/ wie weit ſie reichen/ ein wahrer Chriſt
leicht ſehen kan.

Von dem
zuſtand
des Lu-
ther-
thums.

35. Was aber die Prediger am meiſten
auffgereitzet hat/ iſt dieſer leute auſſage von dem
zuſtand der Lutheraner geweſen/ wie in dem ge-
dachten mandat folgendes hievon geleſen wird.
Dagegener (Meth) unſere kirchen und
gemeine eine blinde gottloſe welt/ die
fleiſchlichen untuͤchtigen luͤgen-kinder
Jſrael/ die gottloſe Jeſebel/ vom fleiſch-
lichen ſunden-meer umfloſſen/ und gantz
unverſchaͤmte ſatans inſul und woh-
nung. Die tochter Ethebaals/ ſo das zei-
chen und brandmal ihres hoͤlliſchen va-
ters des ſatans/ in ihm untuͤchtigen/
von ihrem geerbten ſeel/ hertz/ fleiſch und
bein traͤgt// und mit andern derglei-
chen laͤſterlichen namen genennet/ al-
les darum/ weil wir glauben und beken-
nen/ daß wir nicht gantz in dieſer
menſchlichen ſchwachheit ohne ſuͤnden/
und gebrechen ſeyn.
Abſonderlich aber
wird eben daſelbſt geklaget/ daß er der Luthe-
riſchen Tauffe und Abendmal zaͤuberiſch

genennet/ wie auch die Beicht und das Pre-
Von den
Predi-
gern.
digamt. Jn der erſten regiſtratur des Sal-
tziſchen Miniiterii wird ebenfals gedacht/ wie
Meth bey der verhoͤr dabey geblieben/ ſie die
Prediger waͤrë keine diener Chriſti/ weil
ſie keine Apoſtel waͤren.
Er haͤtte auch
mit freſſeꝛn und ſauffeꝛn/ hureꝛn und ehe-
brechern
um ſich geworffen. Jn der angezo-
genen Dreßdniſchen Chronica wird auch refe-
rir
et/ daß als der Præſident dieſe leute gefragt:
Ob ſie ihre ketzerey mit einem zeichen
und wunder beſtaͤtigen koͤnten/
haͤtte ſie
[Spaltenumbruch] ſchimpflich geantwortet: Daß die ehebre-Jahr
MDC.
biß
MDCC.

cheriſche art vom HErrn CHriſto auch
ein wunder begehrt/ ſo ihr aber nicht
wiederfahren koͤnnen.

36. Ein mehrers von dieſen pnncten wollenSchriff-
ten wider
Methen.

wir bald bey Stiefels hiſtorie vollends ſehen/
dergleichen auch in denen hievon gedruckten
ſchrifften zufinden iſt/ als da ſind das angezoge-
ge mandat nebſt den 12. Articuln, welches un-
ter den titul neue zeitung anno 1614. gedruckt
worden. Jtem: die ſchrifft von 2. bogen teuf-
feliſche traͤume und einbildunge/ oder

ſpeculationes genant/ iſt zu Leiptzig und heꝛnach
zu Freyberg gedruckt worden/ und deſſen auctor
ſich Theophilum Hæreſimachum S. S. Theol.
Studioſum
geneñet; ferner: Hanß Dieterichs
von Wiedebach
Judicium uͤber 12. articul,
Leiptzig 1614. Andreæ Merkii nothwendige
ſchutz-ſchrifft gegen Meths unlaͤngſt
wideꝛ ihn gefuͤhrte beſchwerungen. Hal-
le
1621. in 8vo, Anonymi Hiſtoria de Ezechi-
el Meth, Erfurti 1640. in 4to.
Abraham von
Franckenberg von irꝛthum der ſecten E-
zechiel Meths.
Franckfurt 1676. in 8vo. Und
dieſes waͤre die hiſtorie von Methen/ auff wel-
che ſo fort Stiefels uͤbrige haͤndel erfolgen ſollē.

37. Oben iſt ſchon aus den acten ſo viel an-
gefuͤhret/ daß man daraus ſehen kan/ wie dieStiefels
fernerer
zuſtand.

Prediger zu Langenſaltza dëSeniorem zu Erffurt
M. Weidmannen und duꝛch dieſen den Rath zu
Erffurt aufgebracht/ daß Stiefel uͤbeꝛ Methens
ſache in inquiſition und zu Dreßden in verhafft
gekommen. Als er aber ſich auff ſeine gewoͤhn-
liche art wiederum loß gewickelt/ und die ge-
dachten 500. Reichsthl. dem Ober-conſiſtorio
vor ſeine kaͤtzerey auszahlen muͤſſen: mag er
allen umſtaͤnden nach die folgenden jahre dar-
auff im Erfurtiſchen gebiet ruhig geſeſſen ha-
ben. Weil er aber immittelſt in ſelbiger gegend
mit unterſchiedlichen/ und unter andern mit der
regierenden Graͤfin von Gleichen zu Ohrdruf be-
kannt/ und derſelben Hauß-Verwalter in Er-
furt worden/ auch alſo dem miniſterio daſelbſt/
weil er zuvor auff dem Lande gewohnet/ naͤher
in die augen kommen/ iſt der ſtreit mit ihm aufs
neue und viel hefftiger als zuvor angegangen.

38. Er ſelbſt hat den anfang in einem ſend-Und haͤn-
del in Erf-
furt.

ſchreiben an gedachte Graͤfin/ ſo im gruͤndlichē
Verlauff
p. 298. ſtehet/ alſo erzehlet: Er haͤtte
Anno 1623, den 22. Auguſti dem Herrn Se-
niori
auf Begehren ſeiner gedruckten| Tractaͤt-
lein eins ſelbſt einhaͤndigen muͤſſen/ der ſein be-
dencken daruͤber frcywillig zu eroͤffnen anerbo-
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Stiefeln zu rede geſetzet/ und ihm deſſen un-
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der Rath Stiefeln vor das Miniſterium und
des Raths Commiſſarien citirt/ da ihn der
Senior aus dem gedruckten Tractaͤtlein/ wie
auch aus drey brieffen an einen kaufmanns-
diener Marcum Antonium Adler vieler Got-
teslaͤſterungen und irrthuͤmer beſchuldiget. Da-
gegen er Stiefel ſich nach moͤglichkeit verant-
wortet/ wie er die puncte in dieſem gruͤndli-
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erzehlet/ und eben daſelbſt pag. 356. u. f. ſein
ſchreiben an den Rath vom 3. Auguſti mit an-
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A. K. H. Dritter Theil. F 2
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[43/0055] und Ezechiel Methen. von der vollkommenheit gehalten/ iſt oben ſchon aus dem angezogenē bericht zu ſehen. Jm Chur-Saͤchſiſchen mandat wird von Methen geſetzet; Er habe weiter geſchwermet/ daß die rechte braut Chriſti ein vorbild ſey/ der heiligen reinen unbeflecktē Chriſtlichen kirchen/ daß ſie| in allen ſtuͤcken| der rei- nigkeit und heiligkeit des Sohnes Got- tes gātz gleich/ dahero auch ſich der voll- kom̃enheit uͤbeꝛ Petꝛum/ Paulũ/ Henoch/ Johannem den Tauffer und alle heili- gen zu ruͤhmen befuͤget ſey/ und gehen dieſe braut CHriſti die ſpruͤche nicht an: Der gerechte faͤllt des tages ſiebenmal/ ſie be- duͤrffe auch nicht/ daß ſie das Vater un- ſer bete (wie er denn ſelbſt es auch nicht be- duͤrffe) ſintemal ſie ohne das alles habe/ was im Vater unſer gebeten werde. Wobey abzunehmen iſt/ wie dieſe leute unter- wieſen/ und widerleget worden/ da man ſolche worte vor Bibliſche Spruͤche angegeben/ die darinnen nimmermehr zu finden/ dergleichen dieſer vom ſiebenfachen fall des gerechten iſt. Jn den angeregten 12. teuffliſchen traͤu- men wird Methens vierter articul von der er- fuͤllung des geſetzes alſo widerleget: Dieſer menſch ſoll noch geboren werden/ iſt auch ſonſten ohne beyſtand GOttes des H. Geiſtes unmuͤglich GOtt gefallen: Nun ſeynd aber alle menſchen luͤgner und mangeln des ruhms/ den ſie fuͤr GOtt haben ſollen/ werden demnach nicht erſt aus Langen-Saltza entſprin- gen/ die ſolches thun koͤnnen. Welche gruͤnde/ wie weit ſie reichen/ ein wahrer Chriſt leicht ſehen kan. Jahr MDC. biß MDCC. Metheus lehre von der voll- kommen- heit.| Erfuͤllung des geſe- tzes. 35. Was aber die Prediger am meiſten auffgereitzet hat/ iſt dieſer leute auſſage von dem zuſtand der Lutheraner geweſen/ wie in dem ge- dachten mandat folgendes hievon geleſen wird. Dagegener (Meth) unſere kirchen und gemeine eine blinde gottloſe welt/ die fleiſchlichen untuͤchtigen luͤgen-kinder Jſrael/ die gottloſe Jeſebel/ vom fleiſch- lichen ſunden-meer umfloſſen/ und gantz unverſchaͤmte ſatans inſul und woh- nung. Die tochter Ethebaals/ ſo das zei- chen und brandmal ihres hoͤlliſchen va- ters des ſatans/ in ihm untuͤchtigen/ von ihrem geerbten ſeel/ hertz/ fleiſch und bein traͤgt// und mit andern derglei- chen laͤſterlichen namen genennet/ al- les darum/ weil wir glauben und beken- nen/ daß wir nicht gantz in dieſer menſchlichen ſchwachheit ohne ſuͤnden/ und gebrechen ſeyn. Abſonderlich aber wird eben daſelbſt geklaget/ daß er der Luthe- riſchen Tauffe und Abendmal zaͤuberiſch genennet/ wie auch die Beicht und das Pre- digamt. Jn der erſten regiſtratur des Sal- tziſchen Miniiterii wird ebenfals gedacht/ wie Meth bey der verhoͤr dabey geblieben/ ſie die Prediger waͤrë keine diener Chriſti/ weil ſie keine Apoſtel waͤren. Er haͤtte auch mit freſſeꝛn und ſauffeꝛn/ hureꝛn und ehe- brechern um ſich geworffen. Jn der angezo- genen Dreßdniſchen Chronica wird auch refe- riret/ daß als der Præſident dieſe leute gefragt: Ob ſie ihre ketzerey mit einem zeichen und wunder beſtaͤtigen koͤnten/ haͤtte ſie ſchimpflich geantwortet: Daß die ehebre- cheriſche art vom HErrn CHriſto auch ein wunder begehrt/ ſo ihr aber nicht wiederfahren koͤnnen. Von den Predi- gern. Jahr MDC. biß MDCC. 36. Ein mehrers von dieſen pnncten wollen wir bald bey Stiefels hiſtorie vollends ſehen/ dergleichen auch in denen hievon gedruckten ſchrifften zufinden iſt/ als da ſind das angezoge- ge mandat nebſt den 12. Articuln, welches un- ter den titul neue zeitung anno 1614. gedruckt worden. Jtem: die ſchrifft von 2. bogen teuf- feliſche traͤume und einbildunge/ oder ſpeculationes genant/ iſt zu Leiptzig und heꝛnach zu Freyberg gedruckt worden/ und deſſen auctor ſich Theophilum Hæreſimachum S. S. Theol. Studioſum geneñet; ferner: Hanß Dieterichs von Wiedebach Judicium uͤber 12. articul, Leiptzig 1614. Andreæ Merkii nothwendige ſchutz-ſchrifft gegen Meths unlaͤngſt wideꝛ ihn gefuͤhrte beſchwerungen. Hal- le 1621. in 8vo, Anonymi Hiſtoria de Ezechi- el Meth, Erfurti 1640. in 4to. Abraham von Franckenberg von irꝛthum der ſecten E- zechiel Meths. Franckfurt 1676. in 8vo. Und dieſes waͤre die hiſtorie von Methen/ auff wel- che ſo fort Stiefels uͤbrige haͤndel erfolgen ſollē. Schriff- ten wider Methen. 37. Oben iſt ſchon aus den acten ſo viel an- gefuͤhret/ daß man daraus ſehen kan/ wie die Prediger zu Langenſaltza dëSeniorem zu Erffurt M. Weidmannen und duꝛch dieſen den Rath zu Erffurt aufgebracht/ daß Stiefel uͤbeꝛ Methens ſache in inquiſition und zu Dreßden in verhafft gekommen. Als er aber ſich auff ſeine gewoͤhn- liche art wiederum loß gewickelt/ und die ge- dachten 500. Reichsthl. dem Ober-conſiſtorio vor ſeine kaͤtzerey auszahlen muͤſſen: mag er allen umſtaͤnden nach die folgenden jahre dar- auff im Erfurtiſchen gebiet ruhig geſeſſen ha- ben. Weil er aber immittelſt in ſelbiger gegend mit unterſchiedlichen/ und unter andern mit der regierenden Graͤfin von Gleichen zu Ohrdruf be- kannt/ und derſelben Hauß-Verwalter in Er- furt worden/ auch alſo dem miniſterio daſelbſt/ weil er zuvor auff dem Lande gewohnet/ naͤher in die augen kommen/ iſt der ſtreit mit ihm aufs neue und viel hefftiger als zuvor angegangen. Stiefels fernerer zuſtand. 38. Er ſelbſt hat den anfang in einem ſend- ſchreiben an gedachte Graͤfin/ ſo im gruͤndlichē Verlauff p. 298. ſtehet/ alſo erzehlet: Er haͤtte Anno 1623, den 22. Auguſti dem Herrn Se- niori auf Begehren ſeiner gedruckten| Tractaͤt- lein eins ſelbſt einhaͤndigen muͤſſen/ der ſein be- dencken daruͤber frcywillig zu eroͤffnen anerbo- ten. Uber verhoffen aber haͤtte er bald auf der cantzel wieder ihn geprediget/ daruͤber er von Stiefeln zu rede geſetzet/ und ihm deſſen un- ſchuld erwieſen worden. Kurtz darnach haͤtte der Rath Stiefeln vor das Miniſterium und des Raths Commiſſarien citirt/ da ihn der Senior aus dem gedruckten Tractaͤtlein/ wie auch aus drey brieffen an einen kaufmanns- diener Marcum Antonium Adler vieler Got- teslaͤſterungen und irrthuͤmer beſchuldiget. Da- gegen er Stiefel ſich nach moͤglichkeit verant- wortet/ wie er die puncte in dieſem gruͤndli- chen verlauff pag. 310. bis 348. weitlaͤuffeig erzehlet/ und eben daſelbſt pag. 356. u. f. ſein ſchreiben an den Rath vom 3. Auguſti mit an- gehaͤnget hat/ wie auch pag. 377. eines an den Seniorem ſelbſt/ in welchen allen er gar glimpff- lich Und haͤn- del in Erf- furt. Sonder- lich mit dem Seni- ore. A. K. H. Dritter Theil. F 2

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/55>, abgerufen am 11.05.2024.