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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Fortgesetzte allgemeine anmerckungen
[Spaltenumbruch] bindlichkeit erkläret seyen/ daß/ wer sich zu dem-
selben über den buchstaben der Augspurgischen
Confession nicht bekennen wolte/ und daher al-
ler Beneficien und gutthaten des religion-frie-
dens unfähig werden müste. Wenn es auch
mit euerer des mitbeklagten Ministerii neuge-
stellten Confession (da sie schon/ wie Sebold
hier nicht streiten wolte/ den Augspurgischen
Symbolischen buchern durchaus conform wä-
re) also gethan seye/ daß er dieselbe dennoch
nicht mit der verbindlichkeit/ wie eure Augspur-
gische Confession selbst zu subscribiren habe/
auch weil er die in euren neuen Articuln verfa-
ste hoheund sehr schwere sachen mit seiner ein-
falt nicht völlig begreiffen könne. Wenn die-
selbe bey euch in allen sätzen schon wahr und rich-
tig/ in den gegen-sätzen aber unwahr und ver-
werfflich zu seyn nachgegeben werden solte/ ein
solches jedoch ohne deren gnugsamen begriff in
Thesi zu bekennen/ und Antithesi zu verwerffen/
vor GOtt sündlich seyn würde/ und dann ihr
ihme Sebolden als einer unstudirten Burger-
lichen person nicht weiter zuzumuthen gehabt/
als von seinem catechismo einfältige red und
antwort zu gebe/ oder höchstens zum buchstabli-
chen verstand Augspurgischer Confession sich
zu bekennen! Daß er sich aber von euch dem
mitbeklagten Ministerio weiter führen lassen/
von dingen/ die seiner einfalt zu hoch seynd/ zu
antworten/ welches ihme also schwer gnug fal-
len müssen/ aus dem Ministerio selbst bey-
zumessen seye/ und noch lange keine be-
fügnis gebe/ daß man ihn darüber aus
der stadt von gemeinschafft der kirchen/ von
weib/ kindern und nahrung weisen mögen.

Wenn desgleichen von euch Cämmerern
und Rath/ daß ihr Sebolden mit der offerir-
ten eidlichen bekäntnis zu der alleinigen Aug-
spurgischen Confession nicht kommen lassen/
sondern euch/ dem mitbeklagten Ministerio,
connivi
ret/ daß ihr eure neuverfaste Confession
Sebolden zu subscribiren für ein Symbolum
abermal aufbürden/ auch ihn mit übermäßi-
gen Examinibus supra modum seines begriffs
versuchen dürffen/ und weil er unserm Vor-
Decret gemäß solches geweigert/ und in gedach-
ten Examinibus nicht nach den Schul-termi-
nis
geantwortet/ noch den Jacob Böhmen
richten und verdammen wollen/ ihn nochmals
de facto vertrieben/ und aus der Stadt mit
Soldaten geleiten lassen/ wider Unser aus-
drückliches gnädigst Vor-Decret, ertheilten
und noch geltenden Kayserlichen salvum con-
ductum,
auch gegen alle billigkeit und recht ge-
than worden seye. Wann endlich das jenige/
was ihr/ die obbenahmte Meister zu Regen-
spurg/ und du Hans Georg Püchler/ der Nad-
ler zu Franckfurt/ unternommen/ wider die of-
fenbare Reichs-Constitutiones, sonderlich a-
ber den jüngeren Reichs-Schluß de Anno
1654. lauffe/ allworinnen das schelten und trei-
ben der unschuldigen handwercks-leute starck
verboten/ ihr der mitbeklagte Hans Gröff und
Hansgericht zu Regenspurg aber den gedachte
Nadler zu solchen ungerechtigkeiten bißhero
nachgesehen/ auch mit fertig- und versendung
der handwercksbrieffe vorschub gethan habt;
Solchem nach vielgedachten Supplicanten
Sebold/ jedoch mit unveränderter steter bey-
behaltung alles euch Cämmerern und Rath/
[Spaltenumbruch] als Obrigkeit/ und euch/ dem Ministerio von
ihm zutragenden Respects, unterthänigst ge-
beten/ daß er zuförderst mit schrifftlicher Pro-
fession
zu der alleinigen Augspurgischen Con-
fession
nunmehr bey diesem Unserm höch-
sten Gericht zugelassen/ und weil desselben
Jurisdiction wegen eurer/ der Cämmerer und
des Raths bekanter Immedietät wider euch/
und ex Continentia Causae & Personarum gegen
euch Gröffen und Assessorn des Hansgerichts/
wie auch dich den Superintendenten/ und euch
die Ministeriales der Augspurgischen Confes-
sion,
desgleichen wider euch die mehriste Na-
del-Meister zu Regenspurg/ mit ausnahm des-
sen/ der in obgeklagte facta nicht gewilliget hat/
sodann wider dich Johann Georg Püchler zu
Franckfurt/ zumahlen und vermöge des Reli-
gion
s-friedens und aller denselben bekräffti-
gender auch sonst obangezogener Reichs-gese-
tzen/ ohnzweiffentlich begründet seye/ ihm diß
Unser Käyserliches Mandatum Cassatorium &
Jnhibitorium Transgressionum, Tolerantiae &
Juris Augustanae Confessioni dati, simul ac
Restitutorium & ad sacram Coenam admisso-
rium S. C.
ertheilet werden möchte/ auch in-
ständig anruffind erlangt/ daß nach euren/ den
Cämmerer und Raths/ gnugsam vernomme-
nen zweyen berichten/ und des suppliciren-
den klägers erwogenen gegenberichten seine
bey Unserem Käyserlichen Cammer-Gerichte
angebotene schrifftliche Profession zu eurem
Augspurgischen Symbolo zugelassen/ und auf
dieselbe auch sein dabey in eventum gethanes
freywilliges erbieten und erklärung sub N.XV.
hiemit kommend/ das gebetene Mandat heut
dato nachfolgender gestalt erkant worden.
Hierum so gebieten wir euch samt und son-
ders von Röm. Käyserl. Majestät Macht/ und
bey Poen zehen Marck lötiges goldes/ halb
in Unsere Käyserliche Cammer/ und zum an-
dern halben theil ihm klägern ohnnachläßig zu
bezahlen/ hiermit ernstlich und wollen/ daß ihr
den nächsten nach verkündigung dieses alle biß
daherige Transgressiones und übertretungen
des Religions-friedens und aller anderer den-
selben befestigender Pragmatischer Constitutio-
n
en und Reichs-gesetzen/ worinnen der Aug-
spurgischen Confession und denen/ die sich zu
dem buchstäblichen verstand derselben beken-
nen/ die toleranz, freyheit/ und andere Jura
verliehen worden/ und welche ihr respectiva
mit aller obgeklagten zunötigung/ Decreten/
Executionen/ auch schelten und treiben am kla-
genden Sebold/ seinem weib und kindern/
auch am gewesenen Wirth zu Franckfurt be-
gangen/ cassiret/ annulliret und wider aufhe-
bet/ ins künfftige gegen sie samt und sonders
denen/ und aller andern solcher beschwerungen
euch gäntzlich enthaltet/ was ihnen deßhalben
entzogen worden/ restituiret und wieder erstattet/
in die stadt/ zu weib/ kindern und nahrung ihn
kommen und bleiben/ wie auch zu gemeinschafft
eurer kirchen und dem Abendmahl des HErrn
ohnwetgerlich gelangen lasset/ deme also gehor-
samlich nachkommet/ als lieb euch seyn mag/
obangeregte poen zu vermeiden. Daran ge-
schicht unsere ernstliche meinung.

Wir heischen und laden dabeneben euch von
berührter unser Käyserlichen macht/ auch ge-
richt und rechts wegen hiemit auff den 30. tag/

den näch-

Th. IV. Fortgeſetzte allgemeine anmerckungen
[Spaltenumbruch] bindlichkeit erklaͤret ſeyen/ daß/ wer ſich zu dem-
ſelben uͤber den buchſtaben der Augſpurgiſchen
Confeſſion nicht bekennen wolte/ und daher al-
ler Beneficien und gutthaten des religion-frie-
dens unfaͤhig werden muͤſte. Wenn es auch
mit euerer des mitbeklagten Miniſterii neuge-
ſtellten Confeſſion (da ſie ſchon/ wie Sebold
hier nicht ſtreiten wolte/ den Augſpurgiſchen
Symboliſchen buchern durchaus conform waͤ-
re) alſo gethan ſeye/ daß er dieſelbe dennoch
nicht mit der verbindlichkeit/ wie eure Augſpur-
giſche Confeſſion ſelbſt zu ſubſcribiren habe/
auch weil er die in euren neuen Articuln verfa-
ſte hoheund ſehr ſchwere ſachen mit ſeiner ein-
falt nicht voͤllig begreiffen koͤnne. Wenn die-
ſelbe bey euch in allen ſaͤtzen ſchon wahꝛ und rich-
tig/ in den gegen-ſaͤtzen aber unwahr und ver-
werfflich zu ſeyn nachgegeben werden ſolte/ ein
ſolches jedoch ohne deren gnugſamen begriff in
Theſi zu bekennen/ und Antitheſi zu verwerffen/
vor GOtt ſuͤndlich ſeyn wuͤrde/ und dann ihr
ihme Sebolden als einer unſtudirten Burger-
lichen perſon nicht weiter zuzumuthen gehabt/
als von ſeinem catechiſmo einfaͤltige red und
antwort zu gebē/ oder hoͤchſtens zum buchſtabli-
chen verſtand Augſpurgiſcher Confeſſion ſich
zu bekennen! Daß er ſich aber von euch dem
mitbeklagten Miniſterio weiter fuͤhren laſſen/
von dingen/ die ſeiner einfalt zu hoch ſeynd/ zu
antworten/ welches ihme alſo ſchwer gnug fal-
len muͤſſen/ aus dem Miniſterio ſelbſt bey-
zumeſſen ſeye/ und noch lange keine be-
fuͤgnis gebe/ daß man ihn daruͤber aus
der ſtadt von gemeinſchafft der kirchen/ von
weib/ kindern und nahrung weiſen moͤgen.

Wenn desgleichen von euch Caͤmmerern
und Rath/ daß ihr Sebolden mit der offerir-
ten eidlichen bekaͤntnis zu der alleinigen Aug-
ſpurgiſchen Confesſion nicht kommen laſſen/
ſondern euch/ dem mitbeklagten Miniſterio,
connivi
ret/ daß ihr eure neuverfaſte Confesſion
Sebolden zu ſubſcribiren fuͤr ein Symbolum
abermal aufbuͤrden/ auch ihn mit uͤbermaͤßi-
gen Examinibus ſupra modum ſeines begriffs
verſuchen duͤrffen/ und weil er unſerm Vor-
Decret gemaͤß ſolches geweigert/ und in gedach-
ten Examinibus nicht nach den Schul-termi-
nis
geantwortet/ noch den Jacob Boͤhmen
richten und verdammen wollen/ ihn nochmals
de facto vertrieben/ und aus der Stadt mit
Soldaten geleiten laſſen/ wider Unſer aus-
druͤckliches gnaͤdigſt Vor-Decret, ertheilten
und noch geltenden Kayſerlichen ſalvum con-
ductum,
auch gegen alle billigkeit und recht ge-
than worden ſeye. Wann endlich das jenige/
was ihr/ die obbenahmte Meiſter zu Regen-
ſpurg/ und du Hans Georg Puͤchler/ der Nad-
ler zu Franckfurt/ unternommen/ wider die of-
fenbare Reichs-Conſtitutiones, ſonderlich a-
ber den juͤngeren Reichs-Schluß de Anno
1654. lauffe/ allworinnen das ſchelten und trei-
ben der unſchuldigen handwercks-leute ſtarck
verboten/ ihr der mitbeklagte Hans Groͤff und
Hansgericht zu Regenſpurg aber den gedachtē
Nadler zu ſolchen ungerechtigkeiten bißhero
nachgeſehen/ auch mit fertig- und verſendung
der handwercksbrieffe vorſchub gethan habt;
Solchem nach vielgedachten Supplicanten
Sebold/ jedoch mit unveraͤnderter ſteter bey-
behaltung alles euch Caͤmmerern und Rath/
[Spaltenumbruch] als Obrigkeit/ und euch/ dem Miniſterio von
ihm zutragenden Reſpects, unterthaͤnigſt ge-
beten/ daß er zufoͤrderſt mit ſchrifftlicher Pro-
fesſion
zu der alleinigen Augſpurgiſchen Con-
fesſion
nunmehr bey dieſem Unſerm hoͤch-
ſten Gericht zugelaſſen/ und weil deſſelben
Jurisdiction wegen eurer/ der Caͤmmerer und
des Raths bekanter Immedietaͤt wider euch/
und ex Continentia Cauſæ & Perſonarum gegen
euch Groͤffen und Aſſeſſorn des Hansgerichts/
wie auch dich den Superintendenten/ und euch
die Miniſteriales der Augſpurgiſchen Confes-
ſion,
desgleichen wider euch die mehriſte Na-
del-Meiſter zu Regenſpurg/ mit ausnahm deſ-
ſen/ der in obgeklagte facta nicht gewilliget hat/
ſodann wider dich Johann Georg Puͤchler zu
Franckfurt/ zumahlen und vermoͤge des Reli-
gion
s-friedens und aller denſelben bekraͤffti-
gender auch ſonſt obangezogener Reichs-geſe-
tzen/ ohnzweiffentlich begruͤndet ſeye/ ihm diß
Unſer Kaͤyſerliches Mandatum Caſſatorium &
Jnhibitorium Transgresſionum, Tolerantiæ &
Juris Auguſtanæ Confesſioni dati, ſimul ac
Reſtitutorium & ad ſacram Cœnam admiſſo-
rium S. C.
ertheilet werden moͤchte/ auch in-
ſtaͤndig anruffind erlangt/ daß nach euren/ den
Caͤmmerer und Raths/ gnugſam vernomme-
nen zweyen berichten/ und des ſuppliciren-
den klaͤgers erwogenen gegenberichten ſeine
bey Unſerem Kaͤyſerlichen Cammer-Gerichte
angebotene ſchrifftliche Profesſion zu eurem
Augſpurgiſchen Symbolo zugelaſſen/ und auf
dieſelbe auch ſein dabey in eventum gethanes
freywilliges erbieten und erklaͤrung ſub N.XV.
hiemit kommend/ das gebetene Mandat heut
dato nachfolgender geſtalt erkant worden.
Hierum ſo gebieten wir euch ſamt und ſon-
ders von Roͤm. Kaͤyſerl. Majeſtaͤt Macht/ und
bey Poen zehen Marck loͤtiges goldes/ halb
in Unſere Kaͤyſerliche Cammer/ und zum an-
dern halben theil ihm klaͤgern ohnnachlaͤßig zu
bezahlen/ hiermit ernſtlich und wollen/ daß ihr
den naͤchſten nach verkuͤndigung dieſes alle biß
daherige Transgresſiones und uͤbertretungen
des Religions-friedens und aller anderer den-
ſelben befeſtigender Pragmatiſcher Conſtitutio-
n
en und Reichs-geſetzen/ worinnen der Aug-
ſpurgiſchen Confesſion und denen/ die ſich zu
dem buchſtaͤblichen verſtand derſelben beken-
nen/ die toleranz, freyheit/ und andere Jura
verliehen worden/ und welche ihr reſpectivà
mit aller obgeklagten zunoͤtigung/ Decreten/
Executionen/ auch ſchelten und treiben am kla-
genden Sebold/ ſeinem weib und kindern/
auch am geweſenen Wirth zu Franckfurt be-
gangen/ casſiret/ annulliret und wider aufhe-
bet/ ins kuͤnfftige gegen ſie ſamt und ſonders
denen/ und aller andern ſolcher beſchwerungen
euch gaͤntzlich enthaltet/ was ihnen deßhalben
entzogen worden/ reſtituiret uñ wieder erſtattet/
in die ſtadt/ zu weib/ kindern und nahrung ihn
kommen und bleiben/ wie auch zu gemeinſchafft
eurer kirchen und dem Abendmahl des HErꝛn
ohnwetgerlich gelangen laſſet/ deme alſo gehor-
ſamlich nachkommet/ als lieb euch ſeyn mag/
obangeregte pœn zu vermeiden. Daran ge-
ſchicht unſere ernſtliche meinung.

Wir heiſchen und laden dabeneben euch von
beruͤhrter unſer Kaͤyſerlichen macht/ auch ge-
richt und rechts wegen hiemit auff den 30. tag/

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[40/0336] Th. IV. Fortgeſetzte allgemeine anmerckungen bindlichkeit erklaͤret ſeyen/ daß/ wer ſich zu dem- ſelben uͤber den buchſtaben der Augſpurgiſchen Confeſſion nicht bekennen wolte/ und daher al- ler Beneficien und gutthaten des religion-frie- dens unfaͤhig werden muͤſte. Wenn es auch mit euerer des mitbeklagten Miniſterii neuge- ſtellten Confeſſion (da ſie ſchon/ wie Sebold hier nicht ſtreiten wolte/ den Augſpurgiſchen Symboliſchen buchern durchaus conform waͤ- re) alſo gethan ſeye/ daß er dieſelbe dennoch nicht mit der verbindlichkeit/ wie eure Augſpur- giſche Confeſſion ſelbſt zu ſubſcribiren habe/ auch weil er die in euren neuen Articuln verfa- ſte hoheund ſehr ſchwere ſachen mit ſeiner ein- falt nicht voͤllig begreiffen koͤnne. Wenn die- ſelbe bey euch in allen ſaͤtzen ſchon wahꝛ und rich- tig/ in den gegen-ſaͤtzen aber unwahr und ver- werfflich zu ſeyn nachgegeben werden ſolte/ ein ſolches jedoch ohne deren gnugſamen begriff in Theſi zu bekennen/ und Antitheſi zu verwerffen/ vor GOtt ſuͤndlich ſeyn wuͤrde/ und dann ihr ihme Sebolden als einer unſtudirten Burger- lichen perſon nicht weiter zuzumuthen gehabt/ als von ſeinem catechiſmo einfaͤltige red und antwort zu gebē/ oder hoͤchſtens zum buchſtabli- chen verſtand Augſpurgiſcher Confeſſion ſich zu bekennen! Daß er ſich aber von euch dem mitbeklagten Miniſterio weiter fuͤhren laſſen/ von dingen/ die ſeiner einfalt zu hoch ſeynd/ zu antworten/ welches ihme alſo ſchwer gnug fal- len muͤſſen/ aus dem Miniſterio ſelbſt bey- zumeſſen ſeye/ und noch lange keine be- fuͤgnis gebe/ daß man ihn daruͤber aus der ſtadt von gemeinſchafft der kirchen/ von weib/ kindern und nahrung weiſen moͤgen. Wenn desgleichen von euch Caͤmmerern und Rath/ daß ihr Sebolden mit der offerir- ten eidlichen bekaͤntnis zu der alleinigen Aug- ſpurgiſchen Confesſion nicht kommen laſſen/ ſondern euch/ dem mitbeklagten Miniſterio, conniviret/ daß ihr eure neuverfaſte Confesſion Sebolden zu ſubſcribiren fuͤr ein Symbolum abermal aufbuͤrden/ auch ihn mit uͤbermaͤßi- gen Examinibus ſupra modum ſeines begriffs verſuchen duͤrffen/ und weil er unſerm Vor- Decret gemaͤß ſolches geweigert/ und in gedach- ten Examinibus nicht nach den Schul-termi- nis geantwortet/ noch den Jacob Boͤhmen richten und verdammen wollen/ ihn nochmals de facto vertrieben/ und aus der Stadt mit Soldaten geleiten laſſen/ wider Unſer aus- druͤckliches gnaͤdigſt Vor-Decret, ertheilten und noch geltenden Kayſerlichen ſalvum con- ductum, auch gegen alle billigkeit und recht ge- than worden ſeye. Wann endlich das jenige/ was ihr/ die obbenahmte Meiſter zu Regen- ſpurg/ und du Hans Georg Puͤchler/ der Nad- ler zu Franckfurt/ unternommen/ wider die of- fenbare Reichs-Conſtitutiones, ſonderlich a- ber den juͤngeren Reichs-Schluß de Anno 1654. lauffe/ allworinnen das ſchelten und trei- ben der unſchuldigen handwercks-leute ſtarck verboten/ ihr der mitbeklagte Hans Groͤff und Hansgericht zu Regenſpurg aber den gedachtē Nadler zu ſolchen ungerechtigkeiten bißhero nachgeſehen/ auch mit fertig- und verſendung der handwercksbrieffe vorſchub gethan habt; Solchem nach vielgedachten Supplicanten Sebold/ jedoch mit unveraͤnderter ſteter bey- behaltung alles euch Caͤmmerern und Rath/ als Obrigkeit/ und euch/ dem Miniſterio von ihm zutragenden Reſpects, unterthaͤnigſt ge- beten/ daß er zufoͤrderſt mit ſchrifftlicher Pro- fesſion zu der alleinigen Augſpurgiſchen Con- fesſion nunmehr bey dieſem Unſerm hoͤch- ſten Gericht zugelaſſen/ und weil deſſelben Jurisdiction wegen eurer/ der Caͤmmerer und des Raths bekanter Immedietaͤt wider euch/ und ex Continentia Cauſæ & Perſonarum gegen euch Groͤffen und Aſſeſſorn des Hansgerichts/ wie auch dich den Superintendenten/ und euch die Miniſteriales der Augſpurgiſchen Confes- ſion, desgleichen wider euch die mehriſte Na- del-Meiſter zu Regenſpurg/ mit ausnahm deſ- ſen/ der in obgeklagte facta nicht gewilliget hat/ ſodann wider dich Johann Georg Puͤchler zu Franckfurt/ zumahlen und vermoͤge des Reli- gions-friedens und aller denſelben bekraͤffti- gender auch ſonſt obangezogener Reichs-geſe- tzen/ ohnzweiffentlich begruͤndet ſeye/ ihm diß Unſer Kaͤyſerliches Mandatum Caſſatorium & Jnhibitorium Transgresſionum, Tolerantiæ & Juris Auguſtanæ Confesſioni dati, ſimul ac Reſtitutorium & ad ſacram Cœnam admiſſo- rium S. C. ertheilet werden moͤchte/ auch in- ſtaͤndig anruffind erlangt/ daß nach euren/ den Caͤmmerer und Raths/ gnugſam vernomme- nen zweyen berichten/ und des ſuppliciren- den klaͤgers erwogenen gegenberichten ſeine bey Unſerem Kaͤyſerlichen Cammer-Gerichte angebotene ſchrifftliche Profesſion zu eurem Augſpurgiſchen Symbolo zugelaſſen/ und auf dieſelbe auch ſein dabey in eventum gethanes freywilliges erbieten und erklaͤrung ſub N.XV. hiemit kommend/ das gebetene Mandat heut dato nachfolgender geſtalt erkant worden. Hierum ſo gebieten wir euch ſamt und ſon- ders von Roͤm. Kaͤyſerl. Majeſtaͤt Macht/ und bey Poen zehen Marck loͤtiges goldes/ halb in Unſere Kaͤyſerliche Cammer/ und zum an- dern halben theil ihm klaͤgern ohnnachlaͤßig zu bezahlen/ hiermit ernſtlich und wollen/ daß ihr den naͤchſten nach verkuͤndigung dieſes alle biß daherige Transgresſiones und uͤbertretungen des Religions-friedens und aller anderer den- ſelben befeſtigender Pragmatiſcher Conſtitutio- nen und Reichs-geſetzen/ worinnen der Aug- ſpurgiſchen Confesſion und denen/ die ſich zu dem buchſtaͤblichen verſtand derſelben beken- nen/ die toleranz, freyheit/ und andere Jura verliehen worden/ und welche ihr reſpectivà mit aller obgeklagten zunoͤtigung/ Decreten/ Executionen/ auch ſchelten und treiben am kla- genden Sebold/ ſeinem weib und kindern/ auch am geweſenen Wirth zu Franckfurt be- gangen/ casſiret/ annulliret und wider aufhe- bet/ ins kuͤnfftige gegen ſie ſamt und ſonders denen/ und aller andern ſolcher beſchwerungen euch gaͤntzlich enthaltet/ was ihnen deßhalben entzogen worden/ reſtituiret uñ wieder erſtattet/ in die ſtadt/ zu weib/ kindern und nahrung ihn kommen und bleiben/ wie auch zu gemeinſchafft eurer kirchen und dem Abendmahl des HErꝛn ohnwetgerlich gelangen laſſet/ deme alſo gehor- ſamlich nachkommet/ als lieb euch ſeyn mag/ obangeregte pœn zu vermeiden. Daran ge- ſchicht unſere ernſtliche meinung. Wir heiſchen und laden dabeneben euch von beruͤhrter unſer Kaͤyſerlichen macht/ auch ge- richt und rechts wegen hiemit auff den 30. tag/ den naͤch-

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/336>, abgerufen am 28.04.2024.