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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. III. C. XXI. Von denen ersten offenbarungen des 17. seculi, biß etc.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
"dens allein/ und nachmals wir alle ingesamt
"abgehöret/ die berichtet mich mit etwas er-
"schrockenem gemüthe/ daß des nachts um 10.
"uhr ein heller glantz/ wie die sonne auff-
"gehet/ in der stuben erschienen wäre/

"und habe sich allmählig auff die banck beym
"bette niedergelassen/ doch daß es die krancke
"person damals nicht inne worden/ und habe
"der glantz ausgesehen fast wie ein klein
"kindlein in gar grosser klarheit/
darüber
"die wärterin zur magd gelauffen/ sie auffzu-
"wecken/ so sey es wieder verschwunden. End-
"lich bezeuget auch viel gedachte Stephan Flei-
"scherin/ sie hätte damals/ als sie gleichsam
"entzuckt gelegen/ einen blick in him-
"mel und einen blick in die hölle gethan/

"dort wäre solche freude und jubiliren gewesen/
"daß es nicht auszusprechen wäre/ auch wäre
"ihr glantz neben ihr gestanden. Jn der hölle
"aber wäre es gar schrecklich gewesen/ daß sie
"wünsche/ GOtt wolle alle ihre freunde und
"feinde gnädiglich behüten/ GOtt wolle auch
"nicht/ daß jemand in das finstere loch solte
"kommen.

14. Eben in diesem jahre hat sichs bey der
Veltliner verfolgung/ (die im andern capitel
des andern theils unserer kirchen-historie be-
schrieben worden) mit einem Waldenser da-
selbst/ namens Antonio von Prati begeben/ daß
als die Papisten ihn über der beständigkeit in
seiner bekäntniß hinrichten wollen/ er ihnen
Englische
erschei-
nung bey
einem tod-
ten.
standhafftig gesagt: Meine seele wird in
Abrahams schoß auffgenommen wer-
den/ und meine feinde werden nach
meinem tod einen Engel GOTT es
bey mir sehen.
Worauff denn so gleich
nach seiner hinrichtung ein engel in einem gantz
weissen kleid auff seinem cörper stehend erschie-
nen/ wie Joh. Philipp. Abelinus To. I. The-
atr. Europ. p.
441. und Gottfried Schultze
in seiner Chronica ad ann. 1620. pag. 184.
berichten. Noch in diesem jahre sind bey dem
angehendem Teutschen krieg viel dergleichen
dinge bekant worden/ und sonderlich allerhand
Hobern-
felds pro-
phezeyun-
gen.
Prophezeyungen auff die folgenden jahre nach-
einander. Unter andern hat einer/ mit namen
Andreas Hobernfeld zu Gravenhag in Holland
anno 1622. eine schrifft herausgegeben/ und de-
nen Holländischen Staaten dedicirt mit dem
titul: Hierosolyma restituta s. seculum Spiri-
tus S. igneum sub praesentis magnae illius tri-
bulationis quaternarii finem magno lumine su-
um accepturum initium: quo etiam minae inte-
ritus bestiae Romanae & Mahomedismi ad an-
num futurum 1624. exscriptura S. recensentur
& deducuntur.
Welche schrifft Joh. Horn-
beckius in summ. Controv. L. VI. p.
530 unter
die Weigelianischenrechnet. Wie auch Andre-
as Carolus Memorab. Eccl. p.
567.

15. Und weil oben versprochen worden/ der-
gleichen schriften und begebenheite ohne sonder-
bare reflexion, ob sie wahrhafftig und Göttlich
befunden worden/ nacheinander zu erzehlen/ so
Flaustrarii
schrifften.
müssen wir allhier auch des bekanten Johannis
Plaustrarii
gedencken/ worüber eben im selbigen
1620. jahr allerhand judicia zum vorschein ge-
kommen. Dieser mann/ der sonst von Käyserslau-
tern bürtig gewesen/ hat anno 20. herausgege-
ben eine wunder- und figürliche offenba-
rung/ das ist 1. vergleichung der welt
[Spaltenumbruch] anfang und ende/ darinne der jetzigen
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

zeit trübseliger zustand begriffen. 2. Ver-
gleichung desfalls Adams und Evens mit
jetzigemletzten fall der menschen. 3. Ver-
gleichung der ausführung der kinder
Jsrael aus Egypten mit der jetzigen aus-
führung der ausserwehlten gläubigen
kinder GOttes aus der Babylonischen
dienstbarkeit. 4. Von dem endlichen un-
tergang und zerstörung der grossen stadt
Babylon/ das ist Rom 5. Von dem neuen
König
Friderico Pfaltzgraffen/ etc. Oder
brüllendem löwen aus dem walde im 4.
buch Esrä
Cap. XI. und XII. Hernach
anno 1621. schrieb er ein Prognosticon oder
weissagung auff diese jetzige zeit/ darin-
nen vermeldet/ wie GOtt der allmächti-
ge die gantze welt ihrersunden wegen da-
heim suchen wolle mit allerley plagen
und straffen. Und wie alle reiche dieser
welt
ruiniret/ verschleiffet und verwüstet
sollen werden/ daß also gar ein greuel der
verwüstung seyn wird. Und was alsdenn
auf diese verstörung vor eine Herrschafft
und Königreich erfolget. Was man ins
künfftig von
anno 1621. 1622. 1623. 1624.
biß zu ende des 1625. jahrs zu gewarten
habe/ zum trost der frommen und war-
nung der gottlosen. An eine Christliche
Catholische gemein in Teutschland ge-
schrieben von mir unwürdigem/ durch
zeugniß des H. Geistes/ Johanne
Plau-
strario.

16. Jn der ersten schrifft hater allerhand selt-Dessen
seltsame
einfälle/

same deutungen/ auff den Churfürsten von
Pfaltz und dessen fata gemachet/ welchen er p.
27. aus drücklich den baum des erkäntnisses
gutes und böses
nennet/ und darüber wunder-
liche erklärungen machet/ welche freylich bey
denen Papisten nichts anders als spott verursa-
chet haben. Wie er auch durchgehends auff
den gäntzlichen ruin des Pabsthums dringet/
und denselben p. 47. auff das jahr 1625. pro-
gnostici
rt/ darinne Churfürst Friedrich Rom
gantz und gar ruiniren solte. Dabey er sich
aber auff nichts anders gründet/ als auff dieseund in-
ventione[s].

invention aus derjahr-zahl/ und deßwegen
durch die erfahrung billig zu schanden gemachet
worden.

FrIDerICVs QVIntVs rVInIrt RoM.
Jn der andern schrifft hater auff die im titul ge-
setzten jahre grosse unruhe und gefahr prophe-
zeyet/ welches ohne dem schon aus denen von etli-
chen jahren her entstandenen troubeln zu ermes-
sen war. Zuletzt p. 121. setzet er/ es würde der
neue König eine herrliche
Reformation
bringen/ und die kirche zu Prag und Con-
stantinopel wieder auffrichten.
Dieseund der-
selben
wiederle-
gung.

weissagungen hat Georgius Rostius in seinem
dreyfachen Theologischen spiegel (so
zu Rostock 1623. in 4to heraus ge-
kommen) Quaest. IV. p. 192. zwar in
seinem werth und unwerth beruhen lassen/
doch sie deßwegen vor verdächtig gehalten/
weil sie mehrentheils auff das Chiliastische reich
gerichtet wären/ dessen anfang er in das 1625.
jahr setze. Da er denn etliche umstände bey
diesen prophezeyungen nach einander anfüh-
ret/ und vor unrichtig erkläret/ gleichwie auch
diesen Auctorem Valentinus Grießmann im

getreu-

Th. III. C. XXI. Von denen erſten offenbarungen des 17. ſeculi, biß ꝛc.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
dens allein/ und nachmals wir alle ingeſamt
„abgehoͤret/ die berichtet mich mit etwas er-
„ſchrockenem gemuͤthe/ daß des nachts um 10.
„uhr ein heller glantz/ wie die ſonne auff-
„gehet/ in der ſtuben erſchienen waͤre/

„und habe ſich allmaͤhlig auff die banck beym
„bette niedergelaſſen/ doch daß es die krancke
„perſon damals nicht inne worden/ und habe
„der glantz ausgeſehen faſt wie ein klein
„kindlein in gar groſſer klarheit/
daruͤber
„die waͤrterin zur magd gelauffen/ ſie auffzu-
„wecken/ ſo ſey es wieder verſchwunden. End-
„lich bezeuget auch viel gedachte Stephan Flei-
„ſcherin/ ſie haͤtte damals/ als ſie gleichſam
„entzuckt gelegen/ einen blick in him-
„mel und einen blick in die hoͤlle gethan/

„dort waͤre ſolche freude und jubiliren geweſen/
„daß es nicht auszuſprechen waͤre/ auch waͤre
„ihr glantz neben ihr geſtanden. Jn der hoͤlle
„aber waͤre es gar ſchrecklich geweſen/ daß ſie
„wuͤnſche/ GOtt wolle alle ihre freunde und
„feinde gnaͤdiglich behuͤten/ GOtt wolle auch
„nicht/ daß jemand in das finſtere loch ſolte
„kommen.

14. Eben in dieſem jahre hat ſichs bey der
Veltliner verfolgung/ (die im andern capitel
des andern theils unſerer kirchen-hiſtorie be-
ſchrieben worden) mit einem Waldenſer da-
ſelbſt/ namens Antonio von Prati begeben/ daß
als die Papiſten ihn uͤber der beſtaͤndigkeit in
ſeiner bekaͤntniß hinrichten wollen/ er ihnen
Engliſche
erſchei-
nung bey
einem tod-
ten.
ſtandhafftig geſagt: Meine ſeele wird in
Abrahams ſchoß auffgenommen wer-
den/ und meine feinde werden nach
meinem tod einen Engel GOTT es
bey mir ſehen.
Worauff denn ſo gleich
nach ſeiner hinrichtung ein engel in einem gantz
weiſſen kleid auff ſeinem coͤrper ſtehend erſchie-
nen/ wie Joh. Philipp. Abelinus To. I. The-
atr. Europ. p.
441. und Gottfried Schultze
in ſeiner Chronica ad ann. 1620. pag. 184.
berichten. Noch in dieſem jahre ſind bey dem
angehendem Teutſchen krieg viel dergleichen
dinge bekant worden/ und ſonderlich allerhand
Hobern-
felds pro-
phezeyun-
gen.
Prophezeyungen auff die folgenden jahre nach-
einander. Unter andern hat einer/ mit namen
Andreas Hobernfeld zu Gravenhag in Holland
anno 1622. eine ſchrifft herausgegeben/ und de-
nen Hollaͤndiſchen Staaten dedicirt mit dem
titul: Hieroſolyma reſtituta ſ. ſeculum Spiri-
tus S. igneum ſub præſentis magnæ illius tri-
bulationis quaternarii finem magno lumine ſu-
um accepturum initium: quo etiam minæ inte-
ritus beſtiæ Romanæ & Mahomediſmi ad an-
num futurum 1624. exſcriptura S. recenſentur
& deducuntur.
Welche ſchrifft Joh. Horn-
beckius in ſumm. Controv. L. VI. p.
530 unter
die Weigelianiſchenrechnet. Wie auch Andre-
as Carolus Memorab. Eccl. p.
567.

15. Und weil oben verſprochen worden/ der-
gleichen ſchriften und begebenheitē ohne ſonder-
bare reflexion, ob ſie wahrhafftig und Goͤttlich
befunden worden/ nacheinander zu erzehlen/ ſo
Flauſtrarii
ſchrifften.
muͤſſen wir allhier auch des bekanten Johannis
Plauſtrarii
gedencken/ woruͤber eben im ſelbigen
1620. jahr allerhand judicia zum vorſchein ge-
kom̃en. Dieſer mann/ der ſonſt von Kaͤyſerslau-
tern buͤrtig geweſen/ hat anno 20. herausgege-
ben eine wunder- und figuͤrliche offenba-
rung/ das iſt 1. vergleichung der welt
[Spaltenumbruch] anfang und ende/ darinne der jetzigen
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

zeit truͤbſeliger zuſtand begriffen. 2. Ver-
gleichung desfalls Adams und Evens mit
jetzigemletzten fall der menſchen. 3. Ver-
gleichung der ausfuͤhrung der kinder
Jſrael aus Egypten mit der jetzigen aus-
fuͤhrung der auſſerwehlten glaͤubigen
kinder GOttes aus der Babyloniſchen
dienſtbarkeit. 4. Von dem endlichen un-
tergang und zerſtoͤrung der groſſen ſtadt
Babylon/ das iſt Rom 5. Von dem neuen
Koͤnig
Friderico Pfaltzgraffen/ ꝛc. Oder
bruͤllendem loͤwen aus dem walde im 4.
buch Eſraͤ
Cap. XI. und XII. Hernach
anno 1621. ſchrieb er ein Prognoſticon oder
weiſſagung auff dieſe jetzige zeit/ darin-
nen vermeldet/ wie GOtt der allmaͤchti-
ge die gantze welt ihrerſunden wegen da-
heim ſuchen wolle mit allerley plagen
und ſtraffen. Und wie alle reiche dieſer
welt
ruiniret/ verſchleiffet und verwuͤſtet
ſollen werden/ daß alſo gar ein greuel der
verwuͤſtung ſeyn wird. Und was alsdenn
auf dieſe verſtoͤrung vor eine Herrſchafft
und Koͤnigreich erfolget. Was man ins
kuͤnfftig von
anno 1621. 1622. 1623. 1624.
biß zu ende des 1625. jahrs zu gewarten
habe/ zum troſt der frommen und war-
nung der gottloſen. An eine Chriſtliche
Catholiſche gemein in Teutſchland ge-
ſchrieben von mir unwuͤrdigem/ durch
zeugniß des H. Geiſtes/ Johanne
Plau-
ſtrario.

16. Jn der erſten ſchrifft hater allerhand ſelt-Deſſen
ſeltſame
einfaͤlle/

ſame deutungen/ auff den Churfuͤrſten von
Pfaltz und deſſen fata gemachet/ welchen er p.
27. aus druͤcklich den baum des erkaͤntniſſes
gutes und boͤſes
nennet/ und daruͤber wunder-
liche erklaͤrungen machet/ welche freylich bey
denen Papiſten nichts anders als ſpott verurſa-
chet haben. Wie er auch durchgehends auff
den gaͤntzlichen ruin des Pabſthums dringet/
und denſelben p. 47. auff das jahr 1625. pro-
gnoſtici
rt/ darinne Churfuͤrſt Friedrich Rom
gantz und gar ruiniren ſolte. Dabey er ſich
aber auff nichts anders gruͤndet/ als auff dieſeund in-
ventione[s].

invention aus derjahr-zahl/ und deßwegen
durch die erfahrung billig zu ſchanden gemachet
worden.

FrIDerICVs QVIntVs rVInIrt RoM.
Jn der andern ſchrifft hater auff die im titul ge-
ſetzten jahre groſſe unruhe und gefahr prophe-
zeyet/ welches ohne dem ſchon aus denen von etli-
chen jahren her entſtandenen troubeln zu ermeſ-
ſen war. Zuletzt p. 121. ſetzet er/ es wuͤrde der
neue Koͤnig eine herꝛliche
Reformation
bringen/ und die kirche zu Prag und Con-
ſtantinopel wieder auffrichten.
Dieſeund der-
ſelben
wiederle-
gung.

weiſſagungen hat Georgius Roſtius in ſeinem
dreyfachen Theologiſchen ſpiegel (ſo
zu Roſtock 1623. in 4to heraus ge-
kommen) Quæſt. IV. p. 192. zwar in
ſeinem werth und unwerth beruhen laſſen/
doch ſie deßwegen vor verdaͤchtig gehalten/
weil ſie mehrentheils auff das Chiliaſtiſche reich
gerichtet waͤren/ deſſen anfang er in das 1625.
jahr ſetze. Da er denn etliche umſtaͤnde bey
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[210/0222] Th. III. C. XXI. Von denen erſten offenbarungen des 17. ſeculi, biß ꝛc. „dens allein/ und nachmals wir alle ingeſamt „abgehoͤret/ die berichtet mich mit etwas er- „ſchrockenem gemuͤthe/ daß des nachts um 10. „uhr ein heller glantz/ wie die ſonne auff- „gehet/ in der ſtuben erſchienen waͤre/ „und habe ſich allmaͤhlig auff die banck beym „bette niedergelaſſen/ doch daß es die krancke „perſon damals nicht inne worden/ und habe „der glantz ausgeſehen faſt wie ein klein „kindlein in gar groſſer klarheit/ daruͤber „die waͤrterin zur magd gelauffen/ ſie auffzu- „wecken/ ſo ſey es wieder verſchwunden. End- „lich bezeuget auch viel gedachte Stephan Flei- „ſcherin/ ſie haͤtte damals/ als ſie gleichſam „entzuckt gelegen/ einen blick in him- „mel und einen blick in die hoͤlle gethan/ „dort waͤre ſolche freude und jubiliren geweſen/ „daß es nicht auszuſprechen waͤre/ auch waͤre „ihr glantz neben ihr geſtanden. Jn der hoͤlle „aber waͤre es gar ſchrecklich geweſen/ daß ſie „wuͤnſche/ GOtt wolle alle ihre freunde und „feinde gnaͤdiglich behuͤten/ GOtt wolle auch „nicht/ daß jemand in das finſtere loch ſolte „kommen. Jahr MDC. biß MDCC. 14. Eben in dieſem jahre hat ſichs bey der Veltliner verfolgung/ (die im andern capitel des andern theils unſerer kirchen-hiſtorie be- ſchrieben worden) mit einem Waldenſer da- ſelbſt/ namens Antonio von Prati begeben/ daß als die Papiſten ihn uͤber der beſtaͤndigkeit in ſeiner bekaͤntniß hinrichten wollen/ er ihnen ſtandhafftig geſagt: Meine ſeele wird in Abrahams ſchoß auffgenommen wer- den/ und meine feinde werden nach meinem tod einen Engel GOTT es bey mir ſehen. Worauff denn ſo gleich nach ſeiner hinrichtung ein engel in einem gantz weiſſen kleid auff ſeinem coͤrper ſtehend erſchie- nen/ wie Joh. Philipp. Abelinus To. I. The- atr. Europ. p. 441. und Gottfried Schultze in ſeiner Chronica ad ann. 1620. pag. 184. berichten. Noch in dieſem jahre ſind bey dem angehendem Teutſchen krieg viel dergleichen dinge bekant worden/ und ſonderlich allerhand Prophezeyungen auff die folgenden jahre nach- einander. Unter andern hat einer/ mit namen Andreas Hobernfeld zu Gravenhag in Holland anno 1622. eine ſchrifft herausgegeben/ und de- nen Hollaͤndiſchen Staaten dedicirt mit dem titul: Hieroſolyma reſtituta ſ. ſeculum Spiri- tus S. igneum ſub præſentis magnæ illius tri- bulationis quaternarii finem magno lumine ſu- um accepturum initium: quo etiam minæ inte- ritus beſtiæ Romanæ & Mahomediſmi ad an- num futurum 1624. exſcriptura S. recenſentur & deducuntur. Welche ſchrifft Joh. Horn- beckius in ſumm. Controv. L. VI. p. 530 unter die Weigelianiſchenrechnet. Wie auch Andre- as Carolus Memorab. Eccl. p. 567. Engliſche erſchei- nung bey einem tod- ten. Hobern- felds pro- phezeyun- gen. 15. Und weil oben verſprochen worden/ der- gleichen ſchriften und begebenheitē ohne ſonder- bare reflexion, ob ſie wahrhafftig und Goͤttlich befunden worden/ nacheinander zu erzehlen/ ſo muͤſſen wir allhier auch des bekanten Johannis Plauſtrarii gedencken/ woruͤber eben im ſelbigen 1620. jahr allerhand judicia zum vorſchein ge- kom̃en. Dieſer mann/ der ſonſt von Kaͤyſerslau- tern buͤrtig geweſen/ hat anno 20. herausgege- ben eine wunder- und figuͤrliche offenba- rung/ das iſt 1. vergleichung der welt anfang und ende/ darinne der jetzigen zeit truͤbſeliger zuſtand begriffen. 2. Ver- gleichung desfalls Adams und Evens mit jetzigemletzten fall der menſchen. 3. Ver- gleichung der ausfuͤhrung der kinder Jſrael aus Egypten mit der jetzigen aus- fuͤhrung der auſſerwehlten glaͤubigen kinder GOttes aus der Babyloniſchen dienſtbarkeit. 4. Von dem endlichen un- tergang und zerſtoͤrung der groſſen ſtadt Babylon/ das iſt Rom 5. Von dem neuen Koͤnig Friderico Pfaltzgraffen/ ꝛc. Oder bruͤllendem loͤwen aus dem walde im 4. buch Eſraͤ Cap. XI. und XII. Hernach anno 1621. ſchrieb er ein Prognoſticon oder weiſſagung auff dieſe jetzige zeit/ darin- nen vermeldet/ wie GOtt der allmaͤchti- ge die gantze welt ihrerſunden wegen da- heim ſuchen wolle mit allerley plagen und ſtraffen. Und wie alle reiche dieſer welt ruiniret/ verſchleiffet und verwuͤſtet ſollen werden/ daß alſo gar ein greuel der verwuͤſtung ſeyn wird. Und was alsdenn auf dieſe verſtoͤrung vor eine Herrſchafft und Koͤnigreich erfolget. Was man ins kuͤnfftig von anno 1621. 1622. 1623. 1624. biß zu ende des 1625. jahrs zu gewarten habe/ zum troſt der frommen und war- nung der gottloſen. An eine Chriſtliche Catholiſche gemein in Teutſchland ge- ſchrieben von mir unwuͤrdigem/ durch zeugniß des H. Geiſtes/ Johanne Plau- ſtrario. Flauſtrarii ſchrifften. Jahr MDC. biß MDCC. 16. Jn der erſten ſchrifft hater allerhand ſelt- ſame deutungen/ auff den Churfuͤrſten von Pfaltz und deſſen fata gemachet/ welchen er p. 27. aus druͤcklich den baum des erkaͤntniſſes gutes und boͤſes nennet/ und daruͤber wunder- liche erklaͤrungen machet/ welche freylich bey denen Papiſten nichts anders als ſpott verurſa- chet haben. Wie er auch durchgehends auff den gaͤntzlichen ruin des Pabſthums dringet/ und denſelben p. 47. auff das jahr 1625. pro- gnoſticirt/ darinne Churfuͤrſt Friedrich Rom gantz und gar ruiniren ſolte. Dabey er ſich aber auff nichts anders gruͤndet/ als auff dieſe invention aus derjahr-zahl/ und deßwegen durch die erfahrung billig zu ſchanden gemachet worden. Deſſen ſeltſame einfaͤlle/ und in- ventiones. FrIDerICVs QVIntVs rVInIrt RoM. Jn der andern ſchrifft hater auff die im titul ge- ſetzten jahre groſſe unruhe und gefahr prophe- zeyet/ welches ohne dem ſchon aus denen von etli- chen jahren her entſtandenen troubeln zu ermeſ- ſen war. Zuletzt p. 121. ſetzet er/ es wuͤrde der neue Koͤnig eine herꝛliche Reformation bringen/ und die kirche zu Prag und Con- ſtantinopel wieder auffrichten. Dieſe weiſſagungen hat Georgius Roſtius in ſeinem dreyfachen Theologiſchen ſpiegel (ſo zu Roſtock 1623. in 4to heraus ge- kommen) Quæſt. IV. p. 192. zwar in ſeinem werth und unwerth beruhen laſſen/ doch ſie deßwegen vor verdaͤchtig gehalten/ weil ſie mehrentheils auff das Chiliaſtiſche reich gerichtet waͤren/ deſſen anfang er in das 1625. jahr ſetze. Da er denn etliche umſtaͤnde bey dieſen prophezeyungen nach einander anfuͤh- ret/ und vor unrichtig erklaͤret/ gleichwie auch dieſen Auctorem Valentinus Grießmann im getreu- und der- ſelben wiederle- gung.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/222>, abgerufen am 06.05.2024.