Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.denen Marpurgischen Weigelianern und Bartholomaeo Sclei. [Spaltenumbruch]
JahrMDC. biß MDCC.zu Hanau) anno 1615. erstlich gedruckt sey. Klaget dabey/ daß ihn auch der auctor des buchs von der magia commendiret habe/ neben diesen drey ministeriis aber hat auch einer/ Io- hannes Fabricius eine wiederlegung geschrieben wieder dieses buch/ zu geschweigen was andere Theologi davon hin und wieder nach ihrer art gedacht haben. Siehe Gerhardum l. c. Dann- hauer. Tom. 1. Theol. Consc. p. 22. Jo. Meisner. de Proph. Sect. IV. n. 2. Calovium und andere. 6. Nachdem aber die gewöhnlichen gründe 2. Was vor diesem anfang gewesen sey. 3. Welche dinge in diesem anfang begriffen seyn. 4. Ob die Heiligen GOttes einen anfang ha- ben/ oder ob sie von ewigkeit gewesen. 5. Ob die Engel/ Ertz-Engel etc. auff dißmal im anfang der schöpffung oder aber davor ih- ren anfang genommen. 6. Ob nicht alle dinge/ die einen anfang haben auch ein ende nehmen werden. 7. Wie viel 1000 jahr/ monat/ tag/ stunden/ minuten/ von diesem anfang biß auff diese stunde/ verflossen. 8. Jn wie vielerley wege dieser anfang gethei- let sey. 9. Warum dieser anfang und weswegen er gemacht worden. 10. Was GOtt der HErr durch diesen anfang zuverstehen habe geben wollen. 11. Wie weit sich dieser anfang erstrecket. 12. Wie der ort genant werde/ da dieser an- fang angegangen ist. 13. Wem und wann dieser anfang geoffenba- ret worden. 14. Ob nicht dieser anfang in einem heimli- chen buch verzeichnet sey. 15. Ob auch etliche unsichtige dinge in diesen anfang verfasset. 16. Ob alle gute dinge/ aber nichts böses in diesem anfang begriffen. 17. Ob nicht dieser anfang heilig und wunder- barlich gewesen. 18. Was für grosse geheimniße unter diesem wort anfang verborgen seyn. 1. cap. aus dem II. Buch. 7. Also auch werden im ersten capitel des an- 2. GOtt der HErr schafft reine hertzen. 3. Wie und mit was worten GOtt der HErr alle dinge geschaffen. 4. Wer bey solcher schöpffung gewesen. 5. Aus was ursachen solche schöpffung gesche- hen. 6. Ob ein mensch die Stimme des worts inJahr MDC. biß MDCC. der schöpffung ohne schaden mit ohren hätte fassen mögen. 7. Was für geheimniße im wort Schaffen ver- borgen liegen. 8. Ob GOtt der HErr die Engel und Heiligen geschaffen. Und auff solche weise hat er nun die gantze histo- 8. Was er aber auff seiten des menschen zumVon de und A. K. H. Dritter Theil. A 2
denen Marpurgiſchen Weigelianern und Bartholomæo Sclei. [Spaltenumbruch]
JahrMDC. biß MDCC.zu Hanau) anno 1615. erſtlich gedruckt ſey. Klaget dabey/ daß ihn auch der auctor des buchs von der magia commendiret habe/ neben dieſen drey miniſteriis aber hat auch einer/ Io- hannes Fabricius eine wiederlegung geſchrieben wieder dieſes buch/ zu geſchweigen was andere Theologi davon hin und wieder nach ihrer art gedacht haben. Siehe Gerhardum l. c. Dann- hauer. Tom. 1. Theol. Conſc. p. 22. Jo. Meiſner. de Proph. Sect. IV. n. 2. Calovium und andere. 6. Nachdem aber die gewoͤhnlichen gruͤnde 2. Was vor dieſem anfang geweſen ſey. 3. Welche dinge in dieſem anfang begriffen ſeyn. 4. Ob die Heiligen GOttes einen anfang ha- ben/ oder ob ſie von ewigkeit geweſen. 5. Ob die Engel/ Ertz-Engel ꝛc. auff dißmal im anfang der ſchoͤpffung oder aber davor ih- ren anfang genommen. 6. Ob nicht alle dinge/ die einen anfang haben auch ein ende nehmen werden. 7. Wie viel 1000 jahr/ monat/ tag/ ſtunden/ minuten/ von dieſem anfang biß auff dieſe ſtunde/ verfloſſen. 8. Jn wie vielerley wege dieſer anfang gethei- let ſey. 9. Warum dieſer anfang und weswegen er gemacht worden. 10. Was GOtt der HErꝛ durch dieſen anfang zuverſtehen habe geben wollen. 11. Wie weit ſich dieſer anfang erſtrecket. 12. Wie der ort genant werde/ da dieſer an- fang angegangen iſt. 13. Wem und wann dieſer anfang geoffenba- ret worden. 14. Ob nicht dieſer anfang in einem heimli- chen buch verzeichnet ſey. 15. Ob auch etliche unſichtige dinge in dieſen anfang verfaſſet. 16. Ob alle gute dinge/ aber nichts boͤſes in dieſem anfang begriffen. 17. Ob nicht dieſer anfang heilig und wunder- barlich geweſen. 18. Was fuͤr groſſe geheimniße unter dieſem wort anfang verborgen ſeyn. 1. cap. aus dem II. Buch. 7. Alſo auch werden im erſten capitel des an- 2. GOtt der HErꝛ ſchafft reine hertzen. 3. Wie und mit was worten GOtt der HErꝛ alle dinge geſchaffen. 4. Wer bey ſolcher ſchoͤpffung geweſen. 5. Aus was urſachen ſolche ſchoͤpffung geſche- hen. 6. Ob ein menſch die Stimme des worts inJahr MDC. biß MDCC. der ſchoͤpffung ohne ſchaden mit ohren haͤtte faſſen moͤgen. 7. Was fuͤr geheimniße im wort Schaffen ver- borgen liegen. 8. Ob GOtt der HErꝛ die Engel und Heiligen geſchaffen. Und auff ſolche weiſe hat er nun die gantze hiſto- 8. Was er aber auff ſeiten des menſchen zumVon de und A. K. H. Dritter Theil. A 2
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denen Marpurgiſchen Weigelianern und Bartholomæo Sclei.
zu Hanau) anno 1615. erſtlich gedruckt ſey.
Klaget dabey/ daß ihn auch der auctor des
buchs von der magia commendiret habe/ neben
dieſen drey miniſteriis aber hat auch einer/ Io-
hannes Fabricius eine wiederlegung geſchrieben
wieder dieſes buch/ zu geſchweigen was andere
Theologi davon hin und wieder nach ihrer art
gedacht haben. Siehe Gerhardum l. c. Dann-
hauer. Tom. 1. Theol. Conſc. p. 22. Jo. Meiſner.
de Proph. Sect. IV. n. 2. Calovium und andere.
Jahr
MDC.
biß
MDCC.
6. Nachdem aber die gewoͤhnlichen gruͤnde
dererjenigen Scribenten/ welche wider derglei-
chen leute/ die ſich der Goͤttlichen offenbarung
geruͤhmet/ bekant gnug/ auch allhier zu
wiederholen allzuweitlaͤufftig ſind: Will ich
nur aus Guthmanns buche einige ſtellen an-
fuͤhren/ woraus der leſer ſelbſten einen unpar-
theyiſchen ſchluß faſſen mag. Erſtlich koͤnnen
zur probe die ſummaria einiger capitel dienen/
als da ſind des erſten capitels im erſten buch/
welche alſo lauten uͤber die erſten worte der Bi-
bel: Jm anfang war das Wort. Num. I.
Was dieſer anfang ſey und wie er ſoll verſtan-
den werden.
Jnhalt
des 1. cap.
aus dem I.
Buch.
2. Was vor dieſem anfang geweſen ſey.
3. Welche dinge in dieſem anfang begriffen
ſeyn.
4. Ob die Heiligen GOttes einen anfang ha-
ben/ oder ob ſie von ewigkeit geweſen.
5. Ob die Engel/ Ertz-Engel ꝛc. auff dißmal im
anfang der ſchoͤpffung oder aber davor ih-
ren anfang genommen.
6. Ob nicht alle dinge/ die einen anfang haben
auch ein ende nehmen werden.
7. Wie viel 1000 jahr/ monat/ tag/ ſtunden/
minuten/ von dieſem anfang biß auff dieſe
ſtunde/ verfloſſen.
8. Jn wie vielerley wege dieſer anfang gethei-
let ſey.
9. Warum dieſer anfang und weswegen er
gemacht worden.
10. Was GOtt der HErꝛ durch dieſen anfang
zuverſtehen habe geben wollen.
11. Wie weit ſich dieſer anfang erſtrecket.
12. Wie der ort genant werde/ da dieſer an-
fang angegangen iſt.
13. Wem und wann dieſer anfang geoffenba-
ret worden.
14. Ob nicht dieſer anfang in einem heimli-
chen buch verzeichnet ſey.
15. Ob auch etliche unſichtige dinge in dieſen
anfang verfaſſet.
16. Ob alle gute dinge/ aber nichts boͤſes in
dieſem anfang begriffen.
17. Ob nicht dieſer anfang heilig und wunder-
barlich geweſen.
18. Was fuͤr groſſe geheimniße unter dieſem
wort anfang verborgen ſeyn.
7. Alſo auch werden im erſten capitel des an-
dern buchs folgende fragen nach einander ent-
ſchieden: 1. Daß GOtt der HErꝛ allein und
ſonſt niemand alle dinge durch ſein wort ge-
ſchaffen/ und noch heut zu tage alle dinge be-
ſchafft.
2. GOtt der HErꝛ ſchafft reine hertzen.
3. Wie und mit was worten GOtt der HErꝛ
alle dinge geſchaffen.
4. Wer bey ſolcher ſchoͤpffung geweſen.
5. Aus was urſachen ſolche ſchoͤpffung geſche-
hen.
6. Ob ein menſch die Stimme des worts in
der ſchoͤpffung ohne ſchaden mit ohren haͤtte
faſſen moͤgen.
7. Was fuͤr geheimniße im wort Schaffen ver-
borgen liegen.
8. Ob GOtt der HErꝛ die Engel und Heiligen
geſchaffen.
Und auff ſolche weiſe hat er nun die gantze hiſto-
rie der ſchoͤpffung aus denen erſten capiteln Ge-
neſeos in dieſem buch erklaͤret/ und daraus alle
Goͤttliche und natuͤrliche weißheit deduciret/
was aber inſonderheit die principia ſeiner lehre
betrifft/ ſo haben die erwehnte 3 Miniſteria aus
ihm folgende ſaͤtze von der ohnmittelbaren er-
leuchtung angefuͤhret und verworffen: die worte
Pauli 2 Cor. III. 6. der buchſtabe toͤdtet/
aber der Geiſt macht lebendig/ waͤren
von dem todten buchſtaben der ſchrifft
zu verſtehē. Der ſchwartze buchſtabe der
ſchrifft ſey als eine verſperrete truhe des
geiſtlichen heimlichen verſtandes/ und
der verborgenen geheimniße GOttes/
als des darinnen bewahrten koͤſtlichen
ſchatzes; die buchſtaͤbliche auslegung
der ſchrifft ſey der tod/ die geiſtliche aber
das leben. Der H. Geiſt zuͤnde in dem
menſchen zu erſt einen ſolchen licht-
glantz an/ daß er alsdenn die geheimniſ-
ſe verſtehe/ die unter den ſchwartzen
buchſtaben verborgen liegen ꝛc. Siehe
p. 501. Punctum VII. Und des wegen nennen
ſie ihn einen Weigelianer und Schwenckfelder.
Wir koͤnnen aber ſeinen eigenen ſinn aus ſeinen
worten am beſten vernehmen/ da er im 6 buch
am 6. cap. p. 203. ſeine groſſe freude bezeuget
uͤber der von Luthero verteutſchten Bibel/ auch
die Reformatores gar ſehr ruͤhmet. Und hier-
auff giebt er ſeinen ſinn von dem rechten ge-
brauch und nutzen der ſchrifft alſo zu verſtehen/
woraus zu ſehen ſeyn moͤchte/ daß er die
Schrifft nicht verachtet/ ſondern allerdings
hoch gehalten; welche worte aber/ weil ſie ſeine
widerleger mit fleiß uͤbergangen haben/ ich hie-
her ſetzen will: dannenher die H. Bibeln ei-
nen lichten hellen glantz empfangen ha-
ben/ und einenſolchen lichten ſchein von
ſich geben/ daß dar auff ſehr viel leute
ſich widerum bekehret/ die H. Bibel mit
fleiß durchleſen/ und denrichtigen ver-
ſtand daraus genommen/ auch die
ſchwere ſpruͤche mit andern Bibliſchen
ſchrifften ausgelegt/ und die ſchaͤndli-
chen irthuͤmer ausgerottet: darum laſt
uns das auffgegangene licht lieben/ be-
ſchuͤtzen/ beſchirmen/ und biß an unſer
ende dabey beharren. Dergleichen oͤrter
mehr bey ihm zu finden ſind.
Guth-
manns
lehre von
der er-
leuch-
tung.
Von der
Heiligen
Schrifft.
8. Was er aber auff ſeiten des menſchen zum
rechten gebrauch und verſtand der ſchrifft/ und
zur wahren erleuchtung/ noͤthig halte/ zeiget er
unter andern in dieſen worten an: Du weiſt/
daß dich GOtt der HErꝛ hat gelehret
beten/ ſuchen und anklopffen/ da du daſ-
ſelbige nicht thun/ ſondern die Haͤnde in
buſen ſchieben wolteſt/ ſo muͤſteſtu auch
um deiner traͤgheit und ungottſeligkeit
willen nicht allein dieſes koͤſtlichen ſcha-
tzes/ ſondern auch noch viel mehr noth-
wendigere ſachen entrathen und man-
geln. Derohalben ſo bitte auch um gna-
de und
Von
nothwen-
digkeit
des wa-
chens und
betens.
A. K. H. Dritter Theil. A 2
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