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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Conrado Potinio, Joach. Betkio, Christian Hohburg und Seidenbechern.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
aller bücher gehülffe und bloß durch des
heiligen guten geistes eingebung des
HErrn JEsu eingebungen aus dem
Evangelischen text selbst heraus gedru-
cket: Ja sie wären ihm über seine gedan-
cken ohne einige vorhergehende
Conce-
pt
en durch seines guten geistes antrieb
in die feder geflossen
etc. Dabey er wider
die hoffärtigen Phariseischen geister protestiret/
die sich mit den häuffigen allegaten der schrifft
auffbrüsten/ und denen dieses in die nasen stin-
cken würde; welches sich auch gnugsam ausge-
wiesen. Und von solchen expressionen sind sei-
ne schrifften durchgehends voll/ womit er auch
den namen eines Enthusiasten verdient gehabt.

25. Jn dem Helmstädtischen Responso
werden p. 15. aus dem andern theil seiner Postill
Und offen-
barung
CHristi.
p. 33. diese worte angezogen: Wer mich lie-
bet/ dem will ich mich offenbaren/ sagt
CHristus selber. Nicht will ich ihm die
schrifften Mosis und der Propheten al-
lein/ sondern/ das viel mehr ist/ mich selbst
offenbaren/ also/ daß wie es in den
schrifften ist offenbaret nach dem buch-
staben äusserlich/ es also in seinem her-
tzen durch meinen geist soll offenbaret
werden innerlich. Unterdessen will ich
nicht vergnügt seyn mit den schrifften
Moses und der Propheten/ sondern ich
will auch dich und deinen geist zu/ darbey
und neben diesen schrifften haben. Die
schrifften weisen mir es/ du giebst mir
es: die schrifften weisen mirs in die au-
gen/ ohren und sinne/ du bringest es ins
hertz: die schrifften sind todt ohne dich/
wenn du mit deinem geiste schweigest etc.

Dazu noch andere loca aus p. 51. 52. 138. etc. hie-
von angeführet werden. Ferner hat man ihn fal-
scher lehre von der rechtfertigung beschuldiget/
weil er die gemeine heucheley und äusserliche zu-
gerechnete gerechtigkeit ohne die innere krafft
vor unzulänglich erkant/ da er zumexempel ge-
schrieben in dem Spiegel der Mißbräuche c.
Von der
wahren
rechtferti-
gung/
XII. p. 186. Noch eins ist/ damit ihr lie-
be Herren gedencket das alte wesen des
alten Adams zu bedecken/ auch gar zu-
dämpffen. Wiewol es euch nur um das
bedecken/ betünchen und bekleistern zu
thun ist/ nemlich eure äusserliche
Impu-
tation
und zurechnung des verdienstes
CHristi/ welche von euch so fleischlich ge-
lehret und getrieben wird/ daß es wun-
der/ wie der ewige gedultige GOtt sol-
chem also lange zusehen mag. Hiemit
aber wird die schrifftmäßige
Imputation
ke ines weges geleugnet/ sondern nur eu-
erfleischlicher mißbrauch dieser lehre ge-
tadelt.

26. Und im 25. capitel p. 203. Wie
man der gerechtigkeit CHristi spotte/
das bezeuget der klägliche augenschein.
Es wird ja diese gerechtigkeit JEsu
CHristi zu einem äussern
imputir-und
schmier-werck gemacht/ in dem alle
hochmüthige geld- und welt-hertzen
über alle ihre beharrliche sünden-greuel

Und der
falschen
zurech-
nung.
dieselbe gerechtigkeit CHristi gleichwie
ein pflaster überher schmieren/ und ihren
alten Adam fein warm damit zudecken.
[Spaltenumbruch] Gerad als wenn die hohe heilige gerech-
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

tigkeit CHristi eben dazu verordnet/ und
gemacht wäre/ daß sie ein schand-deckel
und pflaster über alle stinckende sünden-
wunden der unbußfertigen welt-kinder
seyn solte etc.
Welches er daselbst weiter aus-
führet. Jn der Apologia Praetoriana aber C.
III. p.
186. hater sich hievon deutlicher erkläret/
und unter andern gesetzet: Jch straffe den
schreckliche mißbrauch/ so mit dieser leh-
re/ wenn sie so fleischlich geführet wird/ in
der Christenheit ist eingeführet. ----
Die lehre aber an ihr selber von der zu-
rechnung des verdienstes CHristi tadele
ich nicht/ und lieber/ wie solte ich dazu
kommen/ daß ich eine solche lehre/ die
dem buchstaben nach in H. Schrifft so
wol gegründet ist/ verwerffen solte?
Jch sage ja ausdrücklich in meinem

Spiegel p. 222. Es ist nichts kräfftigers/
lebendigers und innigers als eben die
rechte und wahrhaffte
imputativa, welche
David, Paulus und andere wahre zeugen
JEsu CHristi gelehret haben etc.
Dabey
er von denen 3. Ministeriis schleust: Lieber
mensch/ was gedenckest du doch? kan auch
noch ein füncklein nur natürlicher erbar-
keit und redlichkeit in diesen leuten seyn/
die sich nicht scheuen so öffentliche lügen
in die welt zu schreiben?
Wie aber dieser
seiner protestation und klage ungeacht diese be-
schuldigungen dennoch hernach von denen
Helmstädtern/ Wittenbergern/ Schneidern und
andern wiederholet worden/ ist mit verwunde-
rung aus denen öffentlichen schrifften zu sehen.
Jndessen hat auch Hohburgs sohn anno 1679.
wider Schneidern eine verantwortung hie-
rinne publicirt/ daran von einem so genannten
Johanne Heinrico Antipandisio eine rettung
der Hohburgischen lehre und zurechnung des
verdienstes CHristi angehenget ist.

27. Uber dieß haben die Helmstädter im Re-
sponso p.
19. Hohburgen [b]eygemessen/ als obVon des
innerli-
chen tauf-
se.

er die äusserliche tauffe von der innerlichen ab-
sondere/ und diese vor jene setze/ und zwar aus
folgenden worten in der Postill p. 161. p. II.
Wer da glaubet und getaufft wird/ oder/
nach dem griechischen text/ getaufft ist
am innern menschen/ und da in der Gei-
stes-tauffe den glauben empfangen/ also
daß er wahrhafftig gläubet/ und daß er
solches inniglich und im hertzen wahr-
hafftig glaube/ mit dem äussern zeichen
der Wasser-Tauffe solches bezeuget: Ja
wer da einfältig glaubet was fein Gott und
Vater ihm geschencket/ und was GOttes
Sohn aus liebe ihm verdienet/ und dar-
auff vom H. Geist getaufft wird/ oder
getaufft ist nach dem rechten text mit sei-
nem gnaden-wasser/ ja mit seinem feuer:
Wer mit dieser Feuer- und Wasser-Tauffe
des Geistes getauffet wird/ oder getaufft
ist/ sich also lässet von GOttes Geist am
innern menschen tauffen/ und am äus-
sern menschen vom diener zu einem zei-
chen/ daß er wahrhafftig gläube/ daß ihn
also Gott Vater in seinem sohn Christo an
seinem inwendigen menschen mit seinem
H. Geist dem inwendigen feuer seiner lie-
be getauffet habe/ der soll selig werden.

Und
A. K. H. Dritter Theil. R 2

Conrado Potinio, Joach. Betkio, Chriſtian Hohburg und Seidenbechern.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
aller buͤcher gehuͤlffe und bloß durch des
heiligen guten geiſtes eingebung des
HErrn JEſu eingebungen aus dem
Evangeliſchen text ſelbſt heraus gedru-
cket: Ja ſie waͤren ihm uͤber ſeine gedan-
cken ohne einige vorhergehende
Conce-
pt
en durch ſeines guten geiſtes antrieb
in die feder gefloſſen
ꝛc. Dabey er wider
die hoffaͤꝛtigen Phariſeiſchen geiſteꝛ proteſtiret/
die ſich mit den haͤuffigen allegaten der ſchrifft
auffbruͤſten/ und denen dieſes in die naſen ſtin-
cken wuͤrde; welches ſich auch gnugſam ausge-
wieſen. Und von ſolchen expreſſionen ſind ſei-
ne ſchrifften durchgehends voll/ womit er auch
den namen eines Enthuſiaſten verdient gehabt.

25. Jn dem Helmſtaͤdtiſchen Reſponſo
werden p. 15. aus dem andern theil ſeiner Poſtill
Und offen-
barung
CHriſti.
p. 33. dieſe worte angezogen: Wer mich lie-
bet/ dem will ich mich offenbaren/ ſagt
CHriſtus ſelber. Nicht will ich ihm die
ſchrifften Moſis und der Propheten al-
lein/ ſondern/ das viel mehꝛ iſt/ mich ſelbſt
offenbaren/ alſo/ daß wie es in den
ſchrifften iſt offenbaret nach dem buch-
ſtaben aͤuſſerlich/ es alſo in ſeinem her-
tzen durch meinen geiſt ſoll offenbaret
werden innerlich. Unterdeſſen will ich
nicht vergnuͤgt ſeyn mit den ſchrifften
Moſes und der Propheten/ ſondern ich
will auch dich uñ deinen geiſt zu/ darbey
und neben dieſen ſchrifften haben. Die
ſchrifften weiſen mir es/ du giebſt mir
es: die ſchrifften weiſen mirs in die au-
gen/ ohren und ſinne/ du bringeſt es ins
hertz: die ſchrifften ſind todt ohne dich/
wenn du mit deinem geiſte ſchweigeſt ꝛc.

Dazu noch andere loca aus p. 51. 52. 138. ꝛc. hie-
von angefuͤhret werden. Ferner hat man ihn fal-
ſcher lehre von der rechtfeꝛtigung beſchuldiget/
weil er die gemeine heucheley und aͤuſſerliche zu-
gerechnete gerechtigkeit ohne die innere krafft
vor unzulaͤnglich erkant/ da er zumexempel ge-
ſchrieben in dem Spiegel der Mißbraͤuche c.
Von der
wahren
rechtferti-
gung/
XII. p. 186. Noch eins iſt/ damit ihr lie-
be Herren gedencket das alte weſen des
alten Adams zu bedecken/ auch gar zu-
daͤmpffen. Wiewol es euch nur um das
bedecken/ betuͤnchen und bekleiſtern zu
thun iſt/ nemlich eure aͤuſſerliche
Impu-
tation
und zurechnung des verdienſtes
CHriſti/ welche von euch ſo fleiſchlich ge-
lehret und getrieben wird/ daß es wun-
der/ wie der ewige gedultige GOtt ſol-
chem alſo lange zuſehen mag. Hiemit
aber wird die ſchrifftmaͤßige
Imputation
ke ines weges geleugnet/ ſondern nur eu-
erfleiſchlicher mißbrauch dieſer lehre ge-
tadelt.

26. Und im 25. capitel p. 203. Wie
man der gerechtigkeit CHriſti ſpotte/
das bezeuget der klaͤgliche augenſchein.
Es wird ja dieſe gerechtigkeit JEſu
CHriſti zu einem aͤuſſern
imputir-und
ſchmier-werck gemacht/ in dem alle
hochmuͤthige geld- und welt-hertzen
uͤber alle ihre beharrliche ſuͤnden-greuel

Und der
falſchen
zurech-
nung.
dieſelbe gerechtigkeit CHriſti gleichwie
ein pflaſter uͤberher ſchmieren/ und ihren
alten Adam fein warm damit zudecken.
[Spaltenumbruch] Gerad als wenn die hohe heilige gerech-
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

tigkeit CHriſti eben dazu verordnet/ und
gemacht waͤre/ daß ſie ein ſchand-deckel
und pflaſter uͤber alle ſtinckende ſuͤnden-
wunden der unbußfertigen welt-kinder
ſeyn ſolte ꝛc.
Welches er daſelbſt weiter aus-
fuͤhret. Jn der Apologia Prætoriana aber C.
III. p.
186. hater ſich hievon deutlicher erklaͤret/
und unter andern geſetzet: Jch ſtraffe den
ſchrecklichē mißbrauch/ ſo mit dieſer leh-
re/ weñ ſie ſo fleiſchlich gefuͤhret wird/ in
der Chriſtenheit iſt eingefuͤhret. ——
Die lehre aber an ihr ſelber von der zu-
rechnung des verdienſtes CHriſti tadele
ich nicht/ und lieber/ wie ſolte ich dazu
kommen/ daß ich eine ſolche lehre/ die
dem buchſtaben nach in H. Schrifft ſo
wol gegruͤndet iſt/ verwerffen ſolte?
Jch ſage ja ausdruͤcklich in meinem

Spiegel p. 222. Es iſt nichts kraͤfftigers/
lebendigers und innigers als eben die
rechte und wahrhaffte
imputativa, welche
David, Paulus und andere wahre zeugen
JEſu CHriſti gelehret haben ꝛc.
Dabey
er von denen 3. Miniſteriis ſchleuſt: Lieber
menſch/ was gedenckeſt du doch? kan auch
noch ein fuͤncklein nur natuͤrlicher erbar-
keit und redlichkeit in dieſen leuten ſeyn/
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in die welt zu ſchreiben?
Wie aber dieſer
ſeiner proteſtation und klage ungeacht dieſe be-
ſchuldigungen dennoch hernach von denen
Helmſtaͤdtern/ Wittenbergeꝛn/ Schneidern uñ
andern wiederholet worden/ iſt mit verwunde-
rung aus denen oͤffentlichen ſchrifften zu ſehen.
Jndeſſen hat auch Hohburgs ſohn anno 1679.
wider Schneidern eine verantwortung hie-
rinne publicirt/ daran von einem ſo genannten
Johanne Heinrico Antipandiſio eine rettung
der Hohburgiſchen lehre und zurechnung des
verdienſtes CHriſti angehenget iſt.

27. Uber dieß haben die Helmſtaͤdter im Re-
ſponſo p.
19. Hohburgen [b]eygemeſſen/ als obVon des
innerli-
chen tauf-
ſe.

er die aͤuſſerliche tauffe von der innerlichen ab-
ſondere/ und dieſe vor jene ſetze/ und zwar aus
folgenden worten in der Poſtill p. 161. p. II.
Wer da glaubet und getaufft wird/ oder/
nach dem griechiſchen text/ getaufft iſt
am innern menſchen/ und da in der Gei-
ſtes-tauffe den glauben empfangen/ alſo
daß er wahrhafftig glaͤubet/ und daß er
ſolches inniglich und im hertzen wahr-
hafftig glaube/ mit dem aͤuſſern zeichen
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weꝛ da einfaͤltig glaubet was fein Gott uñ
Vater ihm geſchencket/ und was GOttes
Sohn aus liebe ihm verdienet/ und dar-
auff vom H. Geiſt getaufft wird/ oder
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nem gnaden-waſſer/ ja mit ſeinem feuer:
Wer mit dieſer Feuer- und Waſſer-Tauffe
des Geiſtes getauffet wird/ oder getaufft
iſt/ ſich alſo laͤſſet von GOttes Geiſt am
innern menſchen tauffen/ und am aͤuſ-
ſern menſchen vom diener zu einem zei-
chen/ daß er wahrhafftig glaͤube/ daß ihn
alſo Gott Vater in ſeinem ſohn Chriſto an
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Und
A. K. H. Dritter Theil. R 2
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[131/0143] Conrado Potinio, Joach. Betkio, Chriſtian Hohburg und Seidenbechern. aller buͤcher gehuͤlffe und bloß durch des heiligen guten geiſtes eingebung des HErrn JEſu eingebungen aus dem Evangeliſchen text ſelbſt heraus gedru- cket: Ja ſie waͤren ihm uͤber ſeine gedan- cken ohne einige vorhergehende Conce- pten durch ſeines guten geiſtes antrieb in die feder gefloſſen ꝛc. Dabey er wider die hoffaͤꝛtigen Phariſeiſchen geiſteꝛ proteſtiret/ die ſich mit den haͤuffigen allegaten der ſchrifft auffbruͤſten/ und denen dieſes in die naſen ſtin- cken wuͤrde; welches ſich auch gnugſam ausge- wieſen. Und von ſolchen expreſſionen ſind ſei- ne ſchrifften durchgehends voll/ womit er auch den namen eines Enthuſiaſten verdient gehabt. Jahr MDC. biß MDCC. 25. Jn dem Helmſtaͤdtiſchen Reſponſo werden p. 15. aus dem andern theil ſeiner Poſtill p. 33. dieſe worte angezogen: Wer mich lie- bet/ dem will ich mich offenbaren/ ſagt CHriſtus ſelber. Nicht will ich ihm die ſchrifften Moſis und der Propheten al- lein/ ſondern/ das viel mehꝛ iſt/ mich ſelbſt offenbaren/ alſo/ daß wie es in den ſchrifften iſt offenbaret nach dem buch- ſtaben aͤuſſerlich/ es alſo in ſeinem her- tzen durch meinen geiſt ſoll offenbaret werden innerlich. Unterdeſſen will ich nicht vergnuͤgt ſeyn mit den ſchrifften Moſes und der Propheten/ ſondern ich will auch dich uñ deinen geiſt zu/ darbey und neben dieſen ſchrifften haben. Die ſchrifften weiſen mir es/ du giebſt mir es: die ſchrifften weiſen mirs in die au- gen/ ohren und ſinne/ du bringeſt es ins hertz: die ſchrifften ſind todt ohne dich/ wenn du mit deinem geiſte ſchweigeſt ꝛc. Dazu noch andere loca aus p. 51. 52. 138. ꝛc. hie- von angefuͤhret werden. Ferner hat man ihn fal- ſcher lehre von der rechtfeꝛtigung beſchuldiget/ weil er die gemeine heucheley und aͤuſſerliche zu- gerechnete gerechtigkeit ohne die innere krafft vor unzulaͤnglich erkant/ da er zumexempel ge- ſchrieben in dem Spiegel der Mißbraͤuche c. XII. p. 186. Noch eins iſt/ damit ihr lie- be Herren gedencket das alte weſen des alten Adams zu bedecken/ auch gar zu- daͤmpffen. Wiewol es euch nur um das bedecken/ betuͤnchen und bekleiſtern zu thun iſt/ nemlich eure aͤuſſerliche Impu- tation und zurechnung des verdienſtes CHriſti/ welche von euch ſo fleiſchlich ge- lehret und getrieben wird/ daß es wun- der/ wie der ewige gedultige GOtt ſol- chem alſo lange zuſehen mag. Hiemit aber wird die ſchrifftmaͤßige Imputation ke ines weges geleugnet/ ſondern nur eu- erfleiſchlicher mißbrauch dieſer lehre ge- tadelt. Und offen- barung CHriſti. Von der wahren rechtferti- gung/ 26. Und im 25. capitel p. 203. Wie man der gerechtigkeit CHriſti ſpotte/ das bezeuget der klaͤgliche augenſchein. Es wird ja dieſe gerechtigkeit JEſu CHriſti zu einem aͤuſſern imputir-und ſchmier-werck gemacht/ in dem alle hochmuͤthige geld- und welt-hertzen uͤber alle ihre beharrliche ſuͤnden-greuel dieſelbe gerechtigkeit CHriſti gleichwie ein pflaſter uͤberher ſchmieren/ und ihren alten Adam fein warm damit zudecken. Gerad als wenn die hohe heilige gerech- tigkeit CHriſti eben dazu verordnet/ und gemacht waͤre/ daß ſie ein ſchand-deckel und pflaſter uͤber alle ſtinckende ſuͤnden- wunden der unbußfertigen welt-kinder ſeyn ſolte ꝛc. Welches er daſelbſt weiter aus- fuͤhret. Jn der Apologia Prætoriana aber C. III. p. 186. hater ſich hievon deutlicher erklaͤret/ und unter andern geſetzet: Jch ſtraffe den ſchrecklichē mißbrauch/ ſo mit dieſer leh- re/ weñ ſie ſo fleiſchlich gefuͤhret wird/ in der Chriſtenheit iſt eingefuͤhret. —— Die lehre aber an ihr ſelber von der zu- rechnung des verdienſtes CHriſti tadele ich nicht/ und lieber/ wie ſolte ich dazu kommen/ daß ich eine ſolche lehre/ die dem buchſtaben nach in H. Schrifft ſo wol gegruͤndet iſt/ verwerffen ſolte? Jch ſage ja ausdruͤcklich in meinem Spiegel p. 222. Es iſt nichts kraͤfftigers/ lebendigers und innigers als eben die rechte und wahrhaffte imputativa, welche David, Paulus und andere wahre zeugen JEſu CHriſti gelehret haben ꝛc. Dabey er von denen 3. Miniſteriis ſchleuſt: Lieber menſch/ was gedenckeſt du doch? kan auch noch ein fuͤncklein nur natuͤrlicher erbar- keit und redlichkeit in dieſen leuten ſeyn/ die ſich nicht ſcheuen ſo oͤffentliche luͤgen in die welt zu ſchreiben? Wie aber dieſer ſeiner proteſtation und klage ungeacht dieſe be- ſchuldigungen dennoch hernach von denen Helmſtaͤdtern/ Wittenbergeꝛn/ Schneidern uñ andern wiederholet worden/ iſt mit verwunde- rung aus denen oͤffentlichen ſchrifften zu ſehen. Jndeſſen hat auch Hohburgs ſohn anno 1679. wider Schneidern eine verantwortung hie- rinne publicirt/ daran von einem ſo genannten Johanne Heinrico Antipandiſio eine rettung der Hohburgiſchen lehre und zurechnung des verdienſtes CHriſti angehenget iſt. Und der falſchen zurech- nung. Jahr MDC. biß MDCC. 27. Uber dieß haben die Helmſtaͤdter im Re- ſponſo p. 19. Hohburgen beygemeſſen/ als ob er die aͤuſſerliche tauffe von der innerlichen ab- ſondere/ und dieſe vor jene ſetze/ und zwar aus folgenden worten in der Poſtill p. 161. p. II. Wer da glaubet und getaufft wird/ oder/ nach dem griechiſchen text/ getaufft iſt am innern menſchen/ und da in der Gei- ſtes-tauffe den glauben empfangen/ alſo daß er wahrhafftig glaͤubet/ und daß er ſolches inniglich und im hertzen wahr- hafftig glaube/ mit dem aͤuſſern zeichen der Waſſer-Tauffe ſolches bezeuget: Ja weꝛ da einfaͤltig glaubet was fein Gott uñ Vater ihm geſchencket/ und was GOttes Sohn aus liebe ihm verdienet/ und dar- auff vom H. Geiſt getaufft wird/ oder getaufft iſt nach dem rechten text mit ſei- nem gnaden-waſſer/ ja mit ſeinem feuer: Wer mit dieſer Feuer- und Waſſer-Tauffe des Geiſtes getauffet wird/ oder getaufft iſt/ ſich alſo laͤſſet von GOttes Geiſt am innern menſchen tauffen/ und am aͤuſ- ſern menſchen vom diener zu einem zei- chen/ daß er wahrhafftig glaͤube/ daß ihn alſo Gott Vater in ſeinem ſohn Chriſto an ſeinem inwendigen menſchen mit ſeinem H. Geiſt dem inwendigen feuer ſeiner lie- be getauffet habe/ der ſoll ſelig werden. Und Von des innerli- chen tauf- ſe. A. K. H. Dritter Theil. R 2

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/143>, abgerufen am 02.05.2024.