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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Conrado Potinio, Joach. Betkio, Christian Hohburg und Seidenbechern.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
sen sey Matth. XI. 5. Ps. LI. 19. Gal. V. 21.
Jac. II.
18. welches er aus der natur der busse
ausführet/ wie auch aus denen bösen früchten
des fleisches bey dem heuchel-glauben/ Gal. III.
1. 3. Joh. III.
3. weiter hin p. 35. benennet er
die dritte hinderniß des wahren Christenthums
Von an-
dern hin-
dernissen
des Chri-
sten-
thums.
unter den Protestanten/ nemlich die Unter-
lassung der tödtung des alten menschen
und aufferstehung des neuen.
Die 4.
hinderniß nennet er p. 60. Die unerk äntniß
von den gnadenreich CHristi und von
der neuen geburth.
Die 5. die Unacht-
samkeit im wandel/ ob man im geist oder
im fleisch lebe.
Die 6. p. 102. die Ent-
schuldigungen mit der schwachheit/ des-
wegen man GOtt im geist und wahr-
heit nicht dienen könne.
Und endlich p.
132. daß man das wahre Christenthum
in gewissen lehr-sätzen und artickuln su-
che/ und im
particular-erkäntniß von
mancherley religions-streiten/ da doch
ein mensch/ der durch die neue geburt
zum rechten erkäntniß und übung kom-
me/ nicht erst über den
articuln streiten
dürffe/ sondern eben damit wahre er-
käntniß aller nöthigen dinge erlanget
habe.

4. Und diese kurtze anzeige kan zur noth-
durfft weisen/ wie weit etwan auch dieser mann
von det insgemein üblichen Orthodoxie oder
meinungs-theologie entfernet gewesen oder
nicht. Jch setze aber diesem noch einen an die
seite/ der auch zu zeiten des Teutschen kriegs mit
einigen bedencklichen dingen ausgebrochen/
Adolph
Heldens
leben/
dessen namen ist Adolph Held. Derselbige
war um das jahr 1630. Pastor zu S. Nicolai in
Stade/ und wurde von den andern Predigern
alda nebenst seinem Collegen Johann Kitzlern/
Pfarrer zu S. Pancratii angeklaget/ als hätte er
die kirche verwirret. Das verbrechen/ dessen
man ihn beschuldigte/ solte seyn/ daß er einen
neuen Catechismum eingeführet/ in welchem er
dem Calvinismo die bahn brechen wollen. Denn
er hätte Lutheri fragen darinne an einigen or-
ten verändert/ und nach dem Heidelbergischen
verfol-
gungen/
Catechismo verfahren wollen. Hierüber fin-
gen nun seine Collegen/ sonderlich M. Have-
mann/ ein groß dispüt an|/ holten zu Wit-
tenberg Censuren wider ihn ein/ und brachten
den Rath dahin/ daß er aus der gemeine aus-
geschlossen/ und von dem Ministerio gnesios
Lutherano abgesetzet wurde/ wie in den Con-
siliis Wittenbergensibus p. l. p.
786. u. f. zu se-
hen/ worinnen die Auctores gewaltig auff ihn
loß ziehen. Wir wollen aber/ ehe wir seinen
vortrag selber ansehen/ desselben vornemste
schrifften benennen/ woraus jener ersehen wer-
denmag. Diese sind aber folgende:

Schriff-
ten.
I. Kinder-lehre nach dem Catechi-
smo
Lutheri, durch Adolph. Held Stadensem,
Pastorem
zu S. Nicolai, und Johannem Kisler,
Paftorem
zu S. Pancratii 1634. in 12mo.
II. Der algemeine friede JEsu in dem
grossen geheimniß von seinem gemeinen
und sonderbaren Abendmahl/ darinne
das wort/ das CHristus davon gegeben/
in seinem sinn erkläret/ und damit von
allen so wol fremden/ als auch falschen
auslegungen allerhand lehrer gereini-
get/ und entfreyet wird/ durch
Adolph
[Spaltenumbruch] Held Stadensem,
des HErrn JEsu dienerJahr
MDC.
biß
MDCC.

und zeugen seines allgemeinen friedens.
Zachar. IIX. 9. Amsterdam. 1642. in 12mo.
III. Praedicatio aeterni Evangelii: das ist/
die verkündigung eines ewigen
Evange-
lii
von der verneuerung des Reichs
Christi in der andern zeit des neuen bun-
des/ welche GOtt seinem volck auff die-
selbe zeit verheissen hat.
Apoc. XIV. 6. 7.
teste Adolpho Held,
mit einer nothwendi-
gen nützlichen erklärung dieses
Evange-
lii,
für die einfältigen in frag und ant-
wort verfasset/ gedruckt
anno 1660.
IV. Prüfung der sache eines Evange-
lischen Predigers/ unter dem namen
Eliae
Praetorii,
mit den Evangelisch-Lutheri-
schen Predigern.
Roterdam. 1646.

5. Jn diesen seinen schrifften hat er eine undLehren
vom
Abend-
mahl.

andere sonderbare meinungen mit vorgebracht/
vornemlich aber vom Abendmahl/ welches er in
dem Catechismo p. 6. und 37. in das gemei-
ne
und sonderbare eintheilet. Jenes sey Joh.
VI.
47. biß 64. beschrieben/ dieses Matth.
XXVI.
26. 27. 28. Eben daselbst p. 110.
schreibt er: Ein anders ist das Abend-
mahl selbst/ ein anders das gedächtnis
CHristi/ das Abendmahl und dieses ge-
dächtnis ist unterschieden als die sache
selbst von ihrer allgemeinen endursache.

Da er denn hinzufüget/ GOtt fordere nach
der tauffe und gehör des worts auch die
bekäntniß seines to des und namens/ und
dazu hab er das Abendmal vor die/ so
sich selbst geprüfet/ eingesetzet.
Jn der
Prüfung C. 8. setzet er über diß/ daß das
Abendmal ein opffer-mahl sey.
Ferner
hat er auch in der verkündigung des ewigen
Evangelii unterschiedliche expressiones, damit
die andern nicht zu frieden gewesen. Gleich im
anfang §. 2. schreibt er also: Es ist zwar ei-Von der
nöthigen
reforma-
tion.

ne reformirung der Römischen kirchen er-
folget/ aber zu dieser unser zeit klaget der
allmächtige GOtt noch viel stärcker
durch seinen zorn/ damit er den abfall sei-
nes volcks von seinem Evangelio ab-
wenden/ und desselben ein ende machen
wollen/ daß die verfälschung seines
Evangelii nicht alle in im Pabsthum ge-
blieben/ sondern auch das reformieren-
de theil/ welches sich die Evangelischen
nennet/ zur lauterkeit desselben in allen
stücken nicht gekommen/ sondern auch
seine eigene verfälschung seines Evan-
gelii unter sein volck gebracht/ und da-
durch auff seine weise den rechten H.
Gottesdienst verdorben/ und damit ab-
götterey getrieben hat.
Jm folgenden
dritten Paragrapho schreibet er ferner: GOtt
verkündiget auch durch diesen zorn viel
kläglicher und deutlicher/ daß ers bey sol-
cher verfälschung seines Evangelii biß
an den jüngsten tag hin nicht verbleiben
lassen/ sondern sein reich im lichte seines
bekäntnisses verneuern/ und damit auch
sein Evangelium durch seinen geist läu-
tern und herrlich machen/ und jeder-
mann dadurch seine mängel an demsel-
ben für augen stellen/ und der gantzen
welt die verneuerung seines reichs ver-
kündigen lassen wolle.

6. Hier-
A. K. H. Dritter Theil. Q 2

Conrado Potinio, Joach. Betkio, Chriſtian Hohburg und Seidenbechern.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
ſen ſey Matth. XI. 5. Pſ. LI. 19. Gal. V. 21.
Jac. II.
18. welches er aus der natur der buſſe
ausfuͤhret/ wie auch aus denen boͤſen fruͤchten
des fleiſches bey dem heuchel-glauben/ Gal. III.
1. 3. Joh. III.
3. weiter hin p. 35. benennet er
die dritte hinderniß des wahren Chriſtenthums
Von an-
dern hin-
derniſſen
des Chri-
ſten-
thums.
unter den Proteſtanten/ nemlich die Unter-
laſſung der toͤdtung des alten menſchen
und aufferſtehung des neuen.
Die 4.
hinderniß nennet er p. 60. Die unerk aͤntniß
von den gnadenreich CHriſti und von
der neuen geburth.
Die 5. die Unacht-
ſamkeit im wandel/ ob man im geiſt oder
im fleiſch lebe.
Die 6. p. 102. die Ent-
ſchuldigungen mit der ſchwachheit/ des-
wegen man GOtt im geiſt und wahr-
heit nicht dienen koͤnne.
Und endlich p.
132. daß man das wahre Chriſtenthum
in gewiſſen lehr-ſaͤtzen und artickuln ſu-
che/ und im
particular-erkaͤntniß von
mancherley religions-ſtreiten/ da doch
ein menſch/ der durch die neue geburt
zum rechten erkaͤntniß und uͤbung kom-
me/ nicht erſt uͤber den
articuln ſtreiten
duͤrffe/ ſondern eben damit wahre er-
kaͤntniß aller noͤthigen dinge erlanget
habe.

4. Und dieſe kurtze anzeige kan zur noth-
durfft weiſen/ wie weit etwan auch dieſer mann
von det insgemein uͤblichen Orthodoxie oder
meinungs-theologie entfernet geweſen oder
nicht. Jch ſetze aber dieſem noch einen an die
ſeite/ der auch zu zeiten des Teutſchen kriegs mit
einigen bedencklichen dingen ausgebrochen/
Adolph
Heldens
leben/
deſſen namen iſt Adolph Held. Derſelbige
war um das jahr 1630. Paſtor zu S. Nicolai in
Stade/ und wurde von den andern Predigern
alda nebenſt ſeinem Collegen Johann Kitzlern/
Pfarrer zu S. Pancratii angeklaget/ als haͤtte er
die kirche verwirret. Das verbrechen/ deſſen
man ihn beſchuldigte/ ſolte ſeyn/ daß er einen
neuen Catechiſmum eingefuͤhret/ in welchem er
dem Calviniſmo die bahn brechen wollen. Denn
er haͤtte Lutheri fragen darinne an einigen or-
ten veraͤndert/ und nach dem Heidelbergiſchen
verfol-
gungen/
Catechiſmo verfahren wollen. Hieruͤber fin-
gen nun ſeine Collegen/ ſonderlich M. Have-
mann/ ein groß diſpüt an|/ holten zu Wit-
tenberg Cenſuren wider ihn ein/ und brachten
den Rath dahin/ daß er aus der gemeine aus-
geſchloſſen/ und von dem Miniſterio γνησίως
Lutherano abgeſetzet wurde/ wie in den Con-
ſiliis Wittenbergenſibus p. l. p.
786. u. f. zu ſe-
hen/ worinnen die Auctores gewaltig auff ihn
loß ziehen. Wir wollen aber/ ehe wir ſeinen
vortrag ſelber anſehen/ deſſelben vornemſte
ſchrifften benennen/ woraus jener erſehen wer-
denmag. Dieſe ſind aber folgende:

Schriff-
ten.
I. Kinder-lehre nach dem Catechi-
ſmo
Lutheri, durch Adolph. Held Stadenſem,
Paſtorem
zu S. Nicolai, und Johannem Kisler,
Paftorem
zu S. Pancratii 1634. in 12mo.
II. Der algemeine friede JEſu in dem
groſſen geheimniß von ſeinem gemeinen
und ſonderbaren Abendmahl/ darinne
das wort/ das CHriſtus davon gegeben/
in ſeinem ſinn erklaͤret/ und damit von
allen ſo wol fremden/ als auch falſchen
auslegungen allerhand lehrer gereini-
get/ und entfreyet wird/ durch
Adolph
[Spaltenumbruch] Held Stadenſem,
des HErꝛn JEſu dienerJahr
MDC.
biß
MDCC.

und zeugen ſeines allgemeinen friedens.
Zachar. IIX. 9. Amſterdam. 1642. in 12mo.
III. Prædicatio æterni Evangelii: das iſt/
die verkuͤndigung eines ewigen
Evange-
lii
von der verneuerung des Reichs
Chriſti in der andern zeit des neuen bun-
des/ welche GOtt ſeinem volck auff die-
ſelbe zeit verheiſſen hat.
Apoc. XIV. 6. 7.
teſte Adolpho Held,
mit einer nothwendi-
gen nuͤtzlichen erklaͤrung dieſes
Evange-
lii,
fuͤr die einfaͤltigen in frag und ant-
wort verfaſſet/ gedruckt
anno 1660.
IV. Pruͤfung der ſache eines Evange-
liſchen Predigers/ unter dem namen
Eliæ
Prætorii,
mit den Evangeliſch-Lutheri-
ſchen Predigern.
Roterdam. 1646.

5. Jn dieſen ſeinen ſchrifften hat er eine undLehren
vom
Abend-
mahl.

andere ſonderbare meinungen mit vorgebracht/
vornemlich aber vom Abendmahl/ welches er in
dem Catechiſmo p. 6. und 37. in das gemei-
ne
und ſonderbare eintheilet. Jenes ſey Joh.
VI.
47. biß 64. beſchrieben/ dieſes Matth.
XXVI.
26. 27. 28. Eben daſelbſt p. 110.
ſchreibt er: Ein anders iſt das Abend-
mahl ſelbſt/ ein anders das gedaͤchtnis
CHriſti/ das Abendmahl und dieſes ge-
daͤchtnis iſt unterſchieden als die ſache
ſelbſt von ihrer allgemeinen endurſache.

Da er denn hinzufuͤget/ GOtt fordere nach
der tauffe und gehoͤr des worts auch die
bekaͤntniß ſeines to des und namens/ und
dazu hab er das Abendmal vor die/ ſo
ſich ſelbſt gepruͤfet/ eingeſetzet.
Jn der
Pruͤfung C. 8. ſetzet er uͤber diß/ daß das
Abendmal ein opffer-mahl ſey.
Ferner
hat er auch in der verkuͤndigung des ewigen
Evangelii unterſchiedliche expreſſiones, damit
die andeꝛn nicht zu frieden geweſen. Gleich im
anfang §. 2. ſchreibt er alſo: Es iſt zwar ei-Von der
noͤthigen
reforma-
tion.

ne reformirung der Roͤmiſchen kirchen er-
folget/ aber zu dieſer unſer zeit klaget der
allmaͤchtige GOtt noch viel ſtaͤrcker
durch ſeinen zorn/ damit er den abfall ſei-
nes volcks von ſeinem Evangelio ab-
wenden/ und deſſelben ein ende machen
wollen/ daß die verfaͤlſchung ſeines
Evangelii nicht alle in im Pabſthum ge-
blieben/ ſondern auch das reformieren-
de theil/ welches ſich die Evangeliſchen
nennet/ zur lauterkeit deſſelben in allen
ſtuͤcken nicht gekommen/ ſondern auch
ſeine eigene verfaͤlſchung ſeines Evan-
gelii unter ſein volck gebracht/ und da-
durch auff ſeine weiſe den rechten H.
Gottesdienſt verdorben/ und damit ab-
goͤtterey getrieben hat.
Jm folgenden
dritten Paragrapho ſchreibet er ferner: GOtt
verkuͤndiget auch durch dieſen zorn viel
klaͤglicher und deutlicher/ daß ers bey ſol-
cher verfaͤlſchung ſeines Evangelii biß
an den juͤngſten tag hin nicht verbleiben
laſſen/ ſondern ſein reich im lichte ſeines
bekaͤntniſſes verneuern/ und damit auch
ſein Evangelium durch ſeinen geiſt laͤu-
tern und herꝛlich machen/ und jeder-
mann dadurch ſeine maͤngel an demſel-
ben fuͤr augen ſtellen/ und der gantzen
welt die verneuerung ſeines reichs ver-
kuͤndigen laſſen wolle.

6. Hier-
A. K. H. Dritter Theil. Q 2
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[123/0135] Conrado Potinio, Joach. Betkio, Chriſtian Hohburg und Seidenbechern. ſen ſey Matth. XI. 5. Pſ. LI. 19. Gal. V. 21. Jac. II. 18. welches er aus der natur der buſſe ausfuͤhret/ wie auch aus denen boͤſen fruͤchten des fleiſches bey dem heuchel-glauben/ Gal. III. 1. 3. Joh. III. 3. weiter hin p. 35. benennet er die dritte hinderniß des wahren Chriſtenthums unter den Proteſtanten/ nemlich die Unter- laſſung der toͤdtung des alten menſchen und aufferſtehung des neuen. Die 4. hinderniß nennet er p. 60. Die unerk aͤntniß von den gnadenreich CHriſti und von der neuen geburth. Die 5. die Unacht- ſamkeit im wandel/ ob man im geiſt oder im fleiſch lebe. Die 6. p. 102. die Ent- ſchuldigungen mit der ſchwachheit/ des- wegen man GOtt im geiſt und wahr- heit nicht dienen koͤnne. Und endlich p. 132. daß man das wahre Chriſtenthum in gewiſſen lehr-ſaͤtzen und artickuln ſu- che/ und im particular-erkaͤntniß von mancherley religions-ſtreiten/ da doch ein menſch/ der durch die neue geburt zum rechten erkaͤntniß und uͤbung kom- me/ nicht erſt uͤber den articuln ſtreiten duͤrffe/ ſondern eben damit wahre er- kaͤntniß aller noͤthigen dinge erlanget habe. Jahr MDC. biß MDCC. Von an- dern hin- derniſſen des Chri- ſten- thums. 4. Und dieſe kurtze anzeige kan zur noth- durfft weiſen/ wie weit etwan auch dieſer mann von det insgemein uͤblichen Orthodoxie oder meinungs-theologie entfernet geweſen oder nicht. Jch ſetze aber dieſem noch einen an die ſeite/ der auch zu zeiten des Teutſchen kriegs mit einigen bedencklichen dingen ausgebrochen/ deſſen namen iſt Adolph Held. Derſelbige war um das jahr 1630. Paſtor zu S. Nicolai in Stade/ und wurde von den andern Predigern alda nebenſt ſeinem Collegen Johann Kitzlern/ Pfarrer zu S. Pancratii angeklaget/ als haͤtte er die kirche verwirret. Das verbrechen/ deſſen man ihn beſchuldigte/ ſolte ſeyn/ daß er einen neuen Catechiſmum eingefuͤhret/ in welchem er dem Calviniſmo die bahn brechen wollen. Denn er haͤtte Lutheri fragen darinne an einigen or- ten veraͤndert/ und nach dem Heidelbergiſchen Catechiſmo verfahren wollen. Hieruͤber fin- gen nun ſeine Collegen/ ſonderlich M. Have- mann/ ein groß diſpüt an|/ holten zu Wit- tenberg Cenſuren wider ihn ein/ und brachten den Rath dahin/ daß er aus der gemeine aus- geſchloſſen/ und von dem Miniſterio γνησίως Lutherano abgeſetzet wurde/ wie in den Con- ſiliis Wittenbergenſibus p. l. p. 786. u. f. zu ſe- hen/ worinnen die Auctores gewaltig auff ihn loß ziehen. Wir wollen aber/ ehe wir ſeinen vortrag ſelber anſehen/ deſſelben vornemſte ſchrifften benennen/ woraus jener erſehen wer- denmag. Dieſe ſind aber folgende: Adolph Heldens leben/ verfol- gungen/ I. Kinder-lehre nach dem Catechi- ſmo Lutheri, durch Adolph. Held Stadenſem, Paſtorem zu S. Nicolai, und Johannem Kisler, Paftorem zu S. Pancratii 1634. in 12mo. II. Der algemeine friede JEſu in dem groſſen geheimniß von ſeinem gemeinen und ſonderbaren Abendmahl/ darinne das wort/ das CHriſtus davon gegeben/ in ſeinem ſinn erklaͤret/ und damit von allen ſo wol fremden/ als auch falſchen auslegungen allerhand lehrer gereini- get/ und entfreyet wird/ durch Adolph Held Stadenſem, des HErꝛn JEſu diener und zeugen ſeines allgemeinen friedens. Zachar. IIX. 9. Amſterdam. 1642. in 12mo. III. Prædicatio æterni Evangelii: das iſt/ die verkuͤndigung eines ewigen Evange- lii von der verneuerung des Reichs Chriſti in der andern zeit des neuen bun- des/ welche GOtt ſeinem volck auff die- ſelbe zeit verheiſſen hat. Apoc. XIV. 6. 7. teſte Adolpho Held, mit einer nothwendi- gen nuͤtzlichen erklaͤrung dieſes Evange- lii, fuͤr die einfaͤltigen in frag und ant- wort verfaſſet/ gedruckt anno 1660. IV. Pruͤfung der ſache eines Evange- liſchen Predigers/ unter dem namen Eliæ Prætorii, mit den Evangeliſch-Lutheri- ſchen Predigern. Roterdam. 1646. 5. Jn dieſen ſeinen ſchrifften hat er eine und andere ſonderbare meinungen mit vorgebracht/ vornemlich aber vom Abendmahl/ welches er in dem Catechiſmo p. 6. und 37. in das gemei- ne und ſonderbare eintheilet. Jenes ſey Joh. VI. 47. biß 64. beſchrieben/ dieſes Matth. XXVI. 26. 27. 28. Eben daſelbſt p. 110. ſchreibt er: Ein anders iſt das Abend- mahl ſelbſt/ ein anders das gedaͤchtnis CHriſti/ das Abendmahl und dieſes ge- daͤchtnis iſt unterſchieden als die ſache ſelbſt von ihrer allgemeinen endurſache. Da er denn hinzufuͤget/ GOtt fordere nach der tauffe und gehoͤr des worts auch die bekaͤntniß ſeines to des und namens/ und dazu hab er das Abendmal vor die/ ſo ſich ſelbſt gepruͤfet/ eingeſetzet. Jn der Pruͤfung C. 8. ſetzet er uͤber diß/ daß das Abendmal ein opffer-mahl ſey. Ferner hat er auch in der verkuͤndigung des ewigen Evangelii unterſchiedliche expreſſiones, damit die andeꝛn nicht zu frieden geweſen. Gleich im anfang §. 2. ſchreibt er alſo: Es iſt zwar ei- ne reformirung der Roͤmiſchen kirchen er- folget/ aber zu dieſer unſer zeit klaget der allmaͤchtige GOtt noch viel ſtaͤrcker durch ſeinen zorn/ damit er den abfall ſei- nes volcks von ſeinem Evangelio ab- wenden/ und deſſelben ein ende machen wollen/ daß die verfaͤlſchung ſeines Evangelii nicht alle in im Pabſthum ge- blieben/ ſondern auch das reformieren- de theil/ welches ſich die Evangeliſchen nennet/ zur lauterkeit deſſelben in allen ſtuͤcken nicht gekommen/ ſondern auch ſeine eigene verfaͤlſchung ſeines Evan- gelii unter ſein volck gebracht/ und da- durch auff ſeine weiſe den rechten H. Gottesdienſt verdorben/ und damit ab- goͤtterey getrieben hat. Jm folgenden dritten Paragrapho ſchreibet er ferner: GOtt verkuͤndiget auch durch dieſen zorn viel klaͤglicher und deutlicher/ daß ers bey ſol- cher verfaͤlſchung ſeines Evangelii biß an den juͤngſten tag hin nicht verbleiben laſſen/ ſondern ſein reich im lichte ſeines bekaͤntniſſes verneuern/ und damit auch ſein Evangelium durch ſeinen geiſt laͤu- tern und herꝛlich machen/ und jeder- mann dadurch ſeine maͤngel an demſel- ben fuͤr augen ſtellen/ und der gantzen welt die verneuerung ſeines reichs ver- kuͤndigen laſſen wolle. Lehren vom Abend- mahl. Von der noͤthigen reforma- tion. 6. Hier- A. K. H. Dritter Theil. Q 2

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/135>, abgerufen am 02.05.2024.