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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georgii Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch]

7.

Ob der locus Apoc. 20. 1. seqq. von einer ver-
gangenen oder noch zukünfftigen zeit rede? ist sie
vergangen/ so bitte ich/ man wolle solche zeit
ohnfehlbar anzeigen/ und sie nach den umstän-
den/ die hier im text stehen/ richtig und bequem
appliciren/ welches ja ohne sonderbare mühe
alsdann wird können und müssen geschehen/
wann solch vaticinium zu seiner erfüllung nun-
mehro vorlängst/ als man glaubt/ soll gekommen
seyn/ vermöge des bewusten Canonis Irenaei.

Omnis Prophetia, priusquam impleatur,
aenigma est, quando autem
Im pleta fuerit, manifestam habet expositio-
nem & Intelligentiam.

Solche manifesta expositio & intelligentia
findet sich bey den gemeinen auslegungen über
gemeldten locum Apoc. 20. keines weges/ als
bekannt/ dannenhero ohnfehlbar zu schliessen/
daß alda von keiner vergangenen/ sondern noch
zukünfftigen zeit gehandelt werde.

8.

Warum gemeiniglich von Constantini M.
zeiten oder ohngefehr nach A. C. 300. biß etwa
1300. die 1000. jährige glückseligkeit der kirchen
gesetzt und gerechnet werde/ da doch die histori-
en klares zeugnuß geben/ daß innerhalb selbiger
zeit/ die trübsal/ verfolgungen/ elend/ papstum/
möncherey/ ketzerey/ Türckische tyranney/ der
Christen eigene heucheley und laster samt an-
derm vielfältigem unheil mehr bey der Christen-
heit nicht ab-sondern täglich je länger je mehr zu-
genommen/ (wie argum. V. in meinem manu-
scripto
angeführet) und also der teufel selbige
zeit über niemals gebunden oder gefangen ge-
sessen/ sondern so wohl unter den Christen als
andern völckern sich einen drachen/ alte listige
schlange/ teufel und satan auf mancherley weise
erwiesen.

9.

Fol. 42.

Wann der ausgang der 1000. jahr nach ge-
meiner rechnung solte um A. C. 1300. gewesen
seyn/ so fragt sichs nicht unbillig/ mit was für
recht man seithero diß für eine kleine zeit/ Apoc.
20. v. 3. 7. gegen die 1000. jahr gerechnet/ hal-
ten könne/ welches über 350. jahr/ und also mehr
als das dritte theil vom gantzen ist.

10.

Was die ursach sey/ warum diejenige aufer-
stehung/ welche Apoc. 20. v. 45. 7. mit nach-
dencklichen worten beschrieben wird/ in keinem
sensu proprio, sondern nur figurato s. meta-
phorico
könne und müsse verstanden werden/
da doch die bewuste und in Problem. arg. 1. an-
geführte regul aus Luthero und Chemnitio
sensum proprium totius scripturae sacrae
lang
für gültig halten thue/ biß entweder ex contex-
tu
oder sonsten ex analogia Fidei das contra-
rium
dargethan worden/ unter welchen beyden
ursachen aber keine alhie. zufinden? Eben diese
frag betrifft auch loc. Joh. 5. 21. 25. seqq.

11.

Ob und wie der spruch Pauli 1. Corinth.
15. 22. seqq. seinen deutlichen und richti-
gen worten nach könne anders verstanden
werden/ als das er handele von dreyerley aufer-
stehung/ darunter die mitlere particularis ist/
und nur denjenigen zugelegt wird/ welche Chri-
stum angehören/ oder wie 1. Thess. 4. 14. ste-
het/ die da entschlaffen sind durch JESUM/
[Spaltenumbruch] item Psalm 16. die todten in Christo genennet
werden? Johannes Apoc. 20. v. 6. nennet die erste
auferstehung zum unterscheid der andern/ so all-
gemein seyn wird/ davon er handelt ibid.
Psalm 12.

12.

Ob nicht noch andere Sprüche mehr/ v. 9.
Jes. 26. v. 19. Luc. 14. v. 14. cap. 20. v. 35.
Phil. 3. v. 11. 2. Tim. 2. v. 18. etc. eine particula-
rem resurrectionem confirmi
ren/ und wiesol-
che örter der schrifft sonsten auf eine andere dem
context bequemere weise ohne zwang können
ausgelegt werden.

13.

Weil zwischen der ersten oder particular auf-
erstehung und der übrigen allgemeinen oder
letzten eben die 1000. jahr samt der kleinen zeit
in der mitten stehen/ und also einen grossen un-
terscheid machen/ binnen welcher zeit der an-
dern todten keiner lebendig werden soll/ so fragt
sichs nothwendig/ warum die geistliche aufer-
stehung (im fall sie nach gemeiner auflegung
hier verstanden würde) innerhalb so geraumer
zeit unter den geistlichen todten/ daran es nach
Constantini zeiten auch unter den Christen nie-Fol. 43.
mals ermangelt/ nicht solte platz haben/ son-
dern allererst nach 1000. jahren wiederum un-
gereimter weise anheben/ da doch die vermah-
nung Pauli Eph. 5. 14. universaliter absque
exclusione tem poris
gestellet/ und jederzeit die
Busse nöthig ist.

14.

Warum solte auch hier/ wann die resurre-
ctio spiritualis
gemeinet würde/ solche nur de-
nen beatis coelitibus, (wie sie Joh. c. 20. v. 4.
andeutet) und nicht vielmehr denen in dieser
welt noch übrig lebenden/ und also solchen per-
sonen zugeschrieben werden/ die den sünden
noch unterworffen und der Buß bedürffen?
welches von jenen absurde gesagt wird/ dan-
nenhero ja nicht unbillich folgendes argument
formi
rt werden kan.

Resurrectio spiritualis est hominum adhuc
naturaliter viventium. Ratio: Quia nil
aliud est quam vera Poenitentia.
Atqui resurrectio Apoc. 20. descripta non est
homine adhuc naturaliter viventium, vi
descriptionis v. 4. positae.
E. Resurrectio Apoc. 20. non est spiritualis.

15.

Weil die Bekehrung der Juden laut vieler
örter Alten und Neuen Testaments ins künff-
tige noch zu hoffen stehet/ massen solches unter
unsern Theologen etliche/ bey denen Reformir-
ten aber ein grosser hauffe es bekennen; als
verlange zu vernehmen/ ob nicht alsdann sol-
che bekehrung einen sehr neuen hochbeliebten
und gantz herrlichen zustand auf erden mit sich
bringen werde/ und wo sich die zeit solcher ehr
und herrlichkeit des Jüdischen volcks (Jes.
49. 7. c. 60. c. 62. c. 65. v. 18. c. 66. 10. seqq.)
anders wohin besser schicken thue/ als ins künff-
tige reich Christi auf erden? weil noch eine an-
dere zukünfftige welt ([fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] Hebr.
2. v. 5.) vorhanden/ darinnen gerechtigkeit
wohnen soll/ Jes. 65. 2. Petr. 3.

16.

Ob das reich des H. volcks/ wie es Dan. 7.
nach vielen umständen/ sonderlich der zeit und
des orts halber beschrieben wird/ anders könne

ausge-
A. K. H. Vierter Theil. M m m m m
Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georgii Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch]

7.

Ob der locus Apoc. 20. 1. ſeqq. von einer ver-
gangenen oder noch zukuͤnfftigen zeit rede? iſt ſie
vergangen/ ſo bitte ich/ man wolle ſolche zeit
ohnfehlbar anzeigen/ und ſie nach den umſtaͤn-
den/ die hier im text ſtehen/ richtig und bequem
appliciren/ welches ja ohne ſonderbare muͤhe
alsdann wird koͤnnen und muͤſſen geſchehen/
wann ſolch vaticinium zu ſeiner erfuͤllung nun-
mehro vorlaͤngſt/ als man glaubt/ ſoll gekom̃en
ſeyn/ vermoͤge des bewuſten Canonis Irenæi.

Omnis Prophetia, priusquam impleatur,
ænigma eſt, quando autem
Im pleta fuerit, manifeſtam habet expoſitio-
nem & Intelligentiam.

Solche manifeſta expoſitio & intelligentia
findet ſich bey den gemeinen auslegungen uͤber
gemeldten locum Apoc. 20. keines weges/ als
bekannt/ dannenhero ohnfehlbar zu ſchlieſſen/
daß alda von keiner vergangenen/ ſondern noch
zukuͤnfftigen zeit gehandelt werde.

8.

Warum gemeiniglich von Conſtantini M.
zeiten oder ohngefehr nach A. C. 300. biß etwa
1300. die 1000. jaͤhrige gluͤckſeligkeit der kirchen
geſetzt und gerechnet werde/ da doch die hiſtori-
en klares zeugnuß geben/ daß innerhalb ſelbiger
zeit/ die truͤbſal/ verfolgungen/ elend/ papſtum/
moͤncherey/ ketzerey/ Tuͤrckiſche tyranney/ der
Chriſten eigene heucheley und laſter ſamt an-
derm vielfaͤltigem unheil mehr bey deꝛ Chriſten-
heit nicht ab-ſondern taͤglich je laͤnger je mehr zu-
genommen/ (wie argum. V. in meinem manu-
ſcripto
angefuͤhret) und alſo der teufel ſelbige
zeit uͤber niemals gebunden oder gefangen ge-
ſeſſen/ ſondern ſo wohl unter den Chriſten als
andern voͤlckern ſich einen drachen/ alte liſtige
ſchlange/ teufel und ſatan auf mancherley weiſe
erwieſen.

9.

Fol. 42.

Wann der ausgang der 1000. jahr nach ge-
meiner rechnung ſolte um A. C. 1300. geweſen
ſeyn/ ſo fragt ſichs nicht unbillig/ mit was fuͤr
recht man ſeithero diß fuͤr eine kleine zeit/ Apoc.
20. v. 3. 7. gegen die 1000. jahr gerechnet/ hal-
ten koͤnne/ welches uͤber 350. jahr/ und alſo mehr
als das dritte theil vom gantzen iſt.

10.

Was die urſach ſey/ warum diejenige aufer-
ſtehung/ welche Apoc. 20. v. 45. 7. mit nach-
dencklichen worten beſchrieben wird/ in keinem
ſenſu proprio, ſondern nur figurato ſ. meta-
phorico
koͤnne und muͤſſe verſtanden werden/
da doch die bewuſte und in Problem. arg. 1. an-
gefuͤhrte regul aus Luthero und Chemnitio
ſenſum proprium totius ſcripturæ ſacræ
lang
fuͤr guͤltig halten thue/ biß entweder ex contex-
tu
oder ſonſten ex analogia Fidei das contra-
rium
dargethan worden/ unter welchen beyden
urſachen aber keine alhie. zufinden? Eben dieſe
frag betrifft auch loc. Joh. 5. 21. 25. ſeqq.

11.

Ob und wie der ſpruch Pauli 1. Corinth.
15. 22. ſeqq. ſeinen deutlichen und richti-
gen worten nach koͤnne anders verſtanden
werden/ als das er handele von dreyerley aufer-
ſtehung/ darunter die mitlere particularis iſt/
und nur denjenigen zugelegt wird/ welche Chri-
ſtum angehoͤren/ oder wie 1. Theſſ. 4. 14. ſte-
het/ die da entſchlaffen ſind durch JESUM/
[Spaltenumbruch] item Pſalm 16. die todten in Chriſto genennet
werden? Johannes Apoc. 20. v. 6. neñet die erſte
auferſtehung zum unterſcheid der andern/ ſo all-
gemein ſeyn wird/ davon er handelt ibid.
Pſalm 12.

12.

Ob nicht noch andere Spruͤche mehr/ v. 9.
Jeſ. 26. v. 19. Luc. 14. v. 14. cap. 20. v. 35.
Phil. 3. v. 11. 2. Tim. 2. v. 18. ꝛc. eine particula-
rem reſurrectionem confirmi
ren/ und wieſol-
che oͤrter der ſchrifft ſonſten auf eine andere dem
context bequemere weiſe ohne zwang koͤnnen
ausgelegt werden.

13.

Weil zwiſchen der erſten oder particular auf-
erſtehung und der uͤbrigen allgemeinen oder
letzten eben die 1000. jahr ſamt der kleinen zeit
in der mitten ſtehen/ und alſo einen groſſen un-
terſcheid machen/ binnen welcher zeit der an-
dern todten keiner lebendig werden ſoll/ ſo fragt
ſichs nothwendig/ warum die geiſtliche aufer-
ſtehung (im fall ſie nach gemeiner auflegung
hier verſtanden wuͤrde) innerhalb ſo geraumer
zeit unter den geiſtlichen todten/ daran es nach
Conſtantini zeiten auch unter den Chriſten nie-Fol. 43.
mals ermangelt/ nicht ſolte platz haben/ ſon-
dern allererſt nach 1000. jahren wiederum un-
gereimter weiſe anheben/ da doch die vermah-
nung Pauli Eph. 5. 14. univerſaliter absque
excluſione tem poris
geſtellet/ und jederzeit die
Buſſe noͤthig iſt.

14.

Warum ſolte auch hier/ wann die reſurre-
ctio ſpiritualis
gemeinet wuͤrde/ ſolche nur de-
nen beatis cœlitibus, (wie ſie Joh. c. 20. v. 4.
andeutet) und nicht vielmehr denen in dieſer
welt noch uͤbrig lebenden/ und alſo ſolchen per-
ſonen zugeſchrieben werden/ die den ſuͤnden
noch unterworffen und der Buß beduͤrffen?
welches von jenen abſurdè geſagt wird/ dan-
nenhero ja nicht unbillich folgendes argument
formi
rt werden kan.

Reſurrectio ſpiritualis eſt hominum adhuc
naturaliter viventium. Ratio: Quia nil
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Atqui reſurrectio Apoc. 20. deſcripta non eſt
homine adhuc naturaliter viventium, vi
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E. Reſurrectio Apoc. 20. non eſt ſpiritualis.

15.

Weil die Bekehrung der Juden laut vieler
oͤrter Alten und Neuen Teſtaments ins kuͤnff-
tige noch zu hoffen ſtehet/ maſſen ſolches unter
unſern Theologen etliche/ bey denen Reformir-
ten aber ein groſſer hauffe es bekennen; als
verlange zu vernehmen/ ob nicht alsdann ſol-
che bekehrung einen ſehr neuen hochbeliebten
und gantz herrlichen zuſtand auf erden mit ſich
bringen werde/ und wo ſich die zeit ſolcher ehr
und herrlichkeit des Juͤdiſchen volcks (Jeſ.
49. 7. c. 60. c. 62. c. 65. v. 18. c. 66. 10. ſeqq.)
anders wohin beſſer ſchicken thue/ als ins kuͤnff-
tige reich Chriſti auf erden? weil noch eine an-
dere zukuͤnfftige welt ([fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] Hebr.
2. v. 5.) vorhanden/ darinnen gerechtigkeit
wohnen ſoll/ Jeſ. 65. 2. Petr. 3.

16.

Ob das reich des H. volcks/ wie es Dan. 7.
nach vielen umſtaͤnden/ ſonderlich der zeit und
des orts halber beſchrieben wird/ anders koͤnne

ausge-
A. K. H. Vierter Theil. M m m m m
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[825/1133] Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georgii Laur. Seidenbechers. 7. Ob der locus Apoc. 20. 1. ſeqq. von einer ver- gangenen oder noch zukuͤnfftigen zeit rede? iſt ſie vergangen/ ſo bitte ich/ man wolle ſolche zeit ohnfehlbar anzeigen/ und ſie nach den umſtaͤn- den/ die hier im text ſtehen/ richtig und bequem appliciren/ welches ja ohne ſonderbare muͤhe alsdann wird koͤnnen und muͤſſen geſchehen/ wann ſolch vaticinium zu ſeiner erfuͤllung nun- mehro vorlaͤngſt/ als man glaubt/ ſoll gekom̃en ſeyn/ vermoͤge des bewuſten Canonis Irenæi. Omnis Prophetia, priusquam impleatur, ænigma eſt, quando autem Im pleta fuerit, manifeſtam habet expoſitio- nem & Intelligentiam. Solche manifeſta expoſitio & intelligentia findet ſich bey den gemeinen auslegungen uͤber gemeldten locum Apoc. 20. keines weges/ als bekannt/ dannenhero ohnfehlbar zu ſchlieſſen/ daß alda von keiner vergangenen/ ſondern noch zukuͤnfftigen zeit gehandelt werde. 8. Warum gemeiniglich von Conſtantini M. zeiten oder ohngefehr nach A. C. 300. biß etwa 1300. die 1000. jaͤhrige gluͤckſeligkeit der kirchen geſetzt und gerechnet werde/ da doch die hiſtori- en klares zeugnuß geben/ daß innerhalb ſelbiger zeit/ die truͤbſal/ verfolgungen/ elend/ papſtum/ moͤncherey/ ketzerey/ Tuͤrckiſche tyranney/ der Chriſten eigene heucheley und laſter ſamt an- derm vielfaͤltigem unheil mehr bey deꝛ Chriſten- heit nicht ab-ſondern taͤglich je laͤnger je mehr zu- genommen/ (wie argum. V. in meinem manu- ſcripto angefuͤhret) und alſo der teufel ſelbige zeit uͤber niemals gebunden oder gefangen ge- ſeſſen/ ſondern ſo wohl unter den Chriſten als andern voͤlckern ſich einen drachen/ alte liſtige ſchlange/ teufel und ſatan auf mancherley weiſe erwieſen. 9. Wann der ausgang der 1000. jahr nach ge- meiner rechnung ſolte um A. C. 1300. geweſen ſeyn/ ſo fragt ſichs nicht unbillig/ mit was fuͤr recht man ſeithero diß fuͤr eine kleine zeit/ Apoc. 20. v. 3. 7. gegen die 1000. jahr gerechnet/ hal- ten koͤnne/ welches uͤber 350. jahr/ und alſo mehr als das dritte theil vom gantzen iſt. 10. Was die urſach ſey/ warum diejenige aufer- ſtehung/ welche Apoc. 20. v. 45. 7. mit nach- dencklichen worten beſchrieben wird/ in keinem ſenſu proprio, ſondern nur figurato ſ. meta- phorico koͤnne und muͤſſe verſtanden werden/ da doch die bewuſte und in Problem. arg. 1. an- gefuͤhrte regul aus Luthero und Chemnitio ſenſum proprium totius ſcripturæ ſacræ lang fuͤr guͤltig halten thue/ biß entweder ex contex- tu oder ſonſten ex analogia Fidei das contra- rium dargethan worden/ unter welchen beyden urſachen aber keine alhie. zufinden? Eben dieſe frag betrifft auch loc. Joh. 5. 21. 25. ſeqq. 11. Ob und wie der ſpruch Pauli 1. Corinth. 15. 22. ſeqq. ſeinen deutlichen und richti- gen worten nach koͤnne anders verſtanden werden/ als das er handele von dreyerley aufer- ſtehung/ darunter die mitlere particularis iſt/ und nur denjenigen zugelegt wird/ welche Chri- ſtum angehoͤren/ oder wie 1. Theſſ. 4. 14. ſte- het/ die da entſchlaffen ſind durch JESUM/ item Pſalm 16. die todten in Chriſto genennet werden? Johannes Apoc. 20. v. 6. neñet die erſte auferſtehung zum unterſcheid der andern/ ſo all- gemein ſeyn wird/ davon er handelt ibid. Pſalm 12. 12. Ob nicht noch andere Spruͤche mehr/ v. 9. Jeſ. 26. v. 19. Luc. 14. v. 14. cap. 20. v. 35. Phil. 3. v. 11. 2. Tim. 2. v. 18. ꝛc. eine particula- rem reſurrectionem confirmiren/ und wieſol- che oͤrter der ſchrifft ſonſten auf eine andere dem context bequemere weiſe ohne zwang koͤnnen ausgelegt werden. 13. Weil zwiſchen der erſten oder particular auf- erſtehung und der uͤbrigen allgemeinen oder letzten eben die 1000. jahr ſamt der kleinen zeit in der mitten ſtehen/ und alſo einen groſſen un- terſcheid machen/ binnen welcher zeit der an- dern todten keiner lebendig werden ſoll/ ſo fragt ſichs nothwendig/ warum die geiſtliche aufer- ſtehung (im fall ſie nach gemeiner auflegung hier verſtanden wuͤrde) innerhalb ſo geraumer zeit unter den geiſtlichen todten/ daran es nach Conſtantini zeiten auch unter den Chriſten nie- mals ermangelt/ nicht ſolte platz haben/ ſon- dern allererſt nach 1000. jahren wiederum un- gereimter weiſe anheben/ da doch die vermah- nung Pauli Eph. 5. 14. univerſaliter absque excluſione tem poris geſtellet/ und jederzeit die Buſſe noͤthig iſt. Fol. 43. 14. Warum ſolte auch hier/ wann die reſurre- ctio ſpiritualis gemeinet wuͤrde/ ſolche nur de- nen beatis cœlitibus, (wie ſie Joh. c. 20. v. 4. andeutet) und nicht vielmehr denen in dieſer welt noch uͤbrig lebenden/ und alſo ſolchen per- ſonen zugeſchrieben werden/ die den ſuͤnden noch unterworffen und der Buß beduͤrffen? welches von jenen abſurdè geſagt wird/ dan- nenhero ja nicht unbillich folgendes argument formirt werden kan. Reſurrectio ſpiritualis eſt hominum adhuc naturaliter viventium. Ratio: Quia nil aliud eſt quàm vera Pœnitentia. Atqui reſurrectio Apoc. 20. deſcripta non eſt homine adhuc naturaliter viventium, vi deſcriptionis v. 4. poſitæ. E. Reſurrectio Apoc. 20. non eſt ſpiritualis. 15. Weil die Bekehrung der Juden laut vieler oͤrter Alten und Neuen Teſtaments ins kuͤnff- tige noch zu hoffen ſtehet/ maſſen ſolches unter unſern Theologen etliche/ bey denen Reformir- ten aber ein groſſer hauffe es bekennen; als verlange zu vernehmen/ ob nicht alsdann ſol- che bekehrung einen ſehr neuen hochbeliebten und gantz herrlichen zuſtand auf erden mit ſich bringen werde/ und wo ſich die zeit ſolcher ehr und herrlichkeit des Juͤdiſchen volcks (Jeſ. 49. 7. c. 60. c. 62. c. 65. v. 18. c. 66. 10. ſeqq.) anders wohin beſſer ſchicken thue/ als ins kuͤnff- tige reich Chriſti auf erden? weil noch eine an- dere zukuͤnfftige welt (_ Hebr. 2. v. 5.) vorhanden/ darinnen gerechtigkeit wohnen ſoll/ Jeſ. 65. 2. Petr. 3. 16. Ob das reich des H. volcks/ wie es Dan. 7. nach vielen umſtaͤnden/ ſonderlich der zeit und des orts halber beſchrieben wird/ anders koͤnne ausge- A. K. H. Vierter Theil. M m m m m

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 825. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1133>, abgerufen am 03.05.2024.