Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] biß ins centrum durchschauen mögen/ und also
Theosophi per crucem & lucem, per ignem &
spiritum
werden/ welche die welt nicht kennen
noch vertragen mag/ weil sie mit CHristo und
Christus in ihnen kommen/ ein licht und feuer zum
gericht der welt anzuzünden/ denn alles stroh sich
selbst mit ihren verfolgern offenbaren/ im rauch
aufffliegen und verbrennen muß Wer unter des
alle historien/ und zeichen der zeiten mit dem A.
T. und zeiten der Jüden und die historie des
geistliche kirchen-leibes Christi mit Christi 331/2.
jahren/ leidens-sterbens-und aufferstehungs-zei-
ten/ und so denn alles mit den Apocalyptischen
zahlen und zeiten conferiren/ und in eine Har-
moniam concertir
en und concateniren kan/
nach der regel des worts GOttes/ der wird am
nächsten zum ziele treffen.

Nicolaus Cusanus in tractatu optimo de no-
vissimis temporibus,
hat darauß viel conclu-
dir
et/ was nach ihm in den künfftigen zeiten ge-
schehen müsse/ Davids und Caroli Magni, un-
sere und der Maccabeer zeiten/ kommen wol
überein/ ex Harmonia V. & N. Test. so auch
Christi geburt/ verfolgung/ und erscheinung im
12. jahr seines alters mit den ersten versolgun-
gen biß auff Gregorii Magni zeiten/ und nach
den Jubilaeis Lutheri auffweckung nach Johann
Hussen,
und Savanorolae verbrennung mit Jo-
hannis
und Christi predigt/ darauff dann die
geistliche Passion des kirchen-leibes Christi von.
den besten und Jüngern CHristi/ als von dem
hause Gottes/ anfangen/ und die Evangelische
Priester mit ihrem tempel-wesen sehr hart tref-
fen/ und endlich auff die grosse Babel/ dar-
inn Jerusalem erst umgeschmoltzen werden
muste/ sich endigen wird/ nach Apoc. 10. 11. 12.
13. 14. 15. 16. seqq. die Harmonia und synchro-
nismi temporum
geben groß licht/ aus dem
vergangenen das zukünfftige zu concludiren/
und alles nach der methodo Apocalyptica zu
coordiniren/ welche man daher am meisten at-
tendir
en und nach der concatenirten ordnung
der gantzen H. Schrifft/ und deren summa
summarum
der Apocalypsi Johannis auffschlies-
sen/ coordiniren und als in einen circul conclu-
dir
en muß/ daraus uns nichts entgehen/ oder
entfallen mag. Also kan man pet numeros &
circulum
die gantze Apocalypsin praeeunte
lumine Spiritus
recht einsehen und auffschlies-
sen/ und dadurch die gantze Historiam Vet. & N.
T. regulier
en und concentriren. Doch hat
ein jeder seine gabe von dem Herrn/ und wenn
er darinn getreu ist/ so kommen ihm anderer ne-
ben-glieder gaben zu hülffe/ biß aus vielen glie-
dern und gaben ein vollkommener leib wird.
Und so viel wir uns anderer schwachen/ verachte-
ten und verfolgeten glieder entziehen/ oder
schämen/ so viel berauben wir uns felbst ihrer
gaben und segens/ darüber GOtt erzürnet/
solchen ihr pfund abnimmt/ und es denen gie-
bet/ die ihm wuchern mit ihren gaben/ biß in den
tod getreulich bey Christo am creutz verbleiben/
wie die Apostel also lehrer aus fischern wurden;
die schwachen sind uns die nöthigsten. Johann
Henr. Majus,
weil er getreu ist/ da fortzuarbei-
ten/ da Johann Valentinus Andreae, und ande-
re auffgehöret/ und je länger je mehr thut oder
fortgehet/ biß er endlich die Utopiam sophiae &
Labyrinthum Moriae Mundanae
ausgefunden/
[Spaltenumbruch] und darauff bedacht ist/ die sophiam Exulem
mit der Alethea exule Joh. Valent. Andreae,
wie Eliam mit seinem segen und regen zu reduci-
r
en/ und in ihre von GOtt ihnen behörige stel-
len zu restituiren/ so kan er de reformatione o-
mnium disciplinarum, & restitutione Historiae
Mundanae & Ecclesiae,
mit nutzen gelesen und auf-
gefolget werden. Wie Joh. Val. Andreae, in
seiner Christianopoli und Turri Babel etc. ejus
doctissimis scriptis,
und Comenius in tractatu
de universali totius generis humani emendati-
one
gute anleitung dazu geben. Denn alles
verderb ist an uns und aus uns selber/ es man-
gelt allein an uns menschen/ die so blind sind/
alle hülffmittel GOttes dazu in CHristo zu su-
chen/ und finden/ wie Taulerus de decem coe-
citatibus
uns solches beweiset. So lange wir
nicht erst von GOtt uns selbst reformiren und
zu neuen creaturen/ in CHristo wieder gebären
lassen/ können wir nichts als alles mit uns defor-
mir
en/ CHristi ehre ist es/ daß er/ wie für uns/
also auch in-und durch uns alles mit ihm neu
machet/ transmutiret/ tingiret/ und reformiret
und also einen neuen kirchen-himmel und erde
einer Christförmigen Policey in-mit und
durch uns schaffet. Da denn auch bey dem an-
fange des N. T. alle vorhergehende weissagun-
gen und zeugnissen aus den Heiden/ die auff
Christi zukunfft zielen/ und von Christi geburt/
lehr/ leben und leiden/ sterben und aufferstehung
und dem anfang des Christenthums gewisse
nachricht geben/ sehr nützlich können mit ein-
geführet werden/ um die Evangelische Histori-
am
desto mehr zu bekräfftigen wider alle geistli-
che Spinosisten und Naturalisten/ und aus den
ältesten Rabinen/ zu überzeugung der Jüden/
wie Binaeus dazu in seinen historien von Chri-
sto gute anleitung giebt. Und ist auch viel dar-
an gelegen/ daß wie Huetius die historien des A.
T. von Mose und Christo im N. T. in seinem
buch de Demonstratione Evangelica, wie auch
Eusebius de praepar. Evang. aus den Heiden/ die
Heiden überzeuget/ wir auch also die Papisten
und alle andere secten überzeugen mögen von
der reformation und wunderbarem auffgang
des Evangelii/ und aller Göttlichen vorberei-
tung/ und bestimmung dazu in Luthero.

Die Testes Veritatis von Luthero biß auf uns
können garwol in gute/ bessere und beste ordi-
nari
en/ und extraordinarien/ reine und unreine/
von GOTT sonderlich erweckete oder im be-
wusten getreue/ laicos & clericos, männer oder
weiber/ ja offt kinder/ von der welt angenom-
mene oder verletzete/ offenbare oder verborgene/
Göttliche oder menschliche/ in ihren natürlichen
gaben und gelehrtheit/ auffrichtige/ sectirische/
unpartheyische/ universales, oder particulares,
Nicodemist
en oder offenbare bekenner/ die zum
ziel treffen/ oder nur lufftstreiche machen/ welche
die erste und vornehmste ursache alles verfallens
und kranckheiten unter uns anzeigen/ und solche
in den schulen/ Academien/ lehrern und Priestern
finden/ und zu erst von gewissen und Göttlichen
remediis nach Gottes wort curiren wollen/ oder
welche die hauptursache vorbeygehen und nur
palliative curiren/ daß sie nit von der welt gehas-
set werden; die von GOtt gelehret/ gerade ohne
menschen furcht und ansehe/ wie ein löwe in Got-
tes amt und beruf durchbrechen und ohne zurück

sehen/

Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] biß ins centrum durchſchauen moͤgen/ und alſo
Theoſophi per crucem & lucem, per ignem &
ſpiritum
werden/ welche die welt nicht kennen
noch vertragen mag/ weil ſie mit CHriſto und
Chriſtus in ihnen kom̃en/ ein licht und feuer zum
gericht der welt anzuzuͤnden/ denn alles ſtroh ſich
ſelbſt mit ihren verfolgern offenbaren/ im rauch
aufffliegen und verbrennen muß Wer unter des
alle hiſtorien/ und zeichen der zeiten mit dem A.
T. und zeiten der Juͤden und die hiſtorie des
geiſtlichē kirchen-leibes Chriſti mit Chriſti 33½.
jahren/ leidens-ſterbens-und aufferſtehungs-zei-
ten/ und ſo denn alles mit den Apocalyptiſchen
zahlen und zeiten conferiren/ und in eine Har-
moniam concertir
en und concateniren kan/
nach der regel des worts GOttes/ der wird am
naͤchſten zum ziele treffen.

Nicolaus Cuſanus in tractatu optimo de no-
viſſimis temporibus,
hat darauß viel conclu-
dir
et/ was nach ihm in den kuͤnfftigen zeiten ge-
ſchehen muͤſſe/ Davids und Caroli Magni, un-
ſere und der Maccabeer zeiten/ kommen wol
uͤberein/ ex Harmonia V. & N. Teſt. ſo auch
Chriſti geburt/ verfolgung/ und erſcheinung im
12. jahr ſeines alters mit den erſten verſolgun-
gen biß auff Gregorii Magni zeiten/ und nach
den Jubilæis Lutheri auffweckung nach Johann
Huſſen,
und Savanorolæ verbrennung mit Jo-
hannis
und Chriſti predigt/ darauff dann die
geiſtliche Paſſion des kirchen-leibes Chriſti von.
den beſten und Juͤngern CHriſti/ als von dem
hauſe Gottes/ anfangen/ und die Evangeliſche
Prieſter mit ihrem tempel-weſen ſehr hart tref-
fen/ und endlich auff die groſſe Babel/ dar-
inn Jeruſalem erſt umgeſchmoltzen werden
muſte/ ſich endigen wird/ nach Apoc. 10. 11. 12.
13. 14. 15. 16. ſeqq. die Harmonia und ſynchro-
niſmi temporum
geben groß licht/ aus dem
vergangenen das zukuͤnfftige zu concludiren/
und alles nach der methodo Apocalyptica zu
coordiniren/ welche man daher am meiſten at-
tendir
en und nach der concatenirten ordnung
der gantzen H. Schrifft/ und deren ſumma
ſummarum
deꝛ Apocalypſi Johannis auffſchlieſ-
ſen/ coordiniren und als in einen circul conclu-
dir
en muß/ daraus uns nichts entgehen/ oder
entfallen mag. Alſo kan man pet numeros &
circulum
die gantze Apocalypſin præeunte
lumine Spiritus
recht einſehen und auffſchlieſ-
ſen/ und dadurch die gantze Hiſtoriam Vet. & N.
T. regulier
en und concentriren. Doch hat
ein jeder ſeine gabe von dem Herrn/ und wenn
er darinn getreu iſt/ ſo kommen ihm anderer ne-
ben-glieder gaben zu huͤlffe/ biß aus vielen glie-
dern und gaben ein vollkommener leib wird.
Und ſo viel wir uns andereꝛ ſchwachen/ veꝛachte-
ten und verfolgeten glieder entziehen/ oder
ſchaͤmen/ ſo viel berauben wir uns felbſt ihrer
gaben und ſegens/ daruͤber GOtt erzuͤrnet/
ſolchen ihr pfund abnimmt/ und es denen gie-
bet/ die ihm wuchern mit ihren gaben/ biß in den
tod getreulich bey Chriſto am creutz verbleiben/
wie die Apoſtel alſo lehrer aus fiſchern wurden;
die ſchwachen ſind uns die noͤthigſten. Johann
Henr. Majus,
weil er getreu iſt/ da fortzuarbei-
ten/ da Johann Valentinus Andreæ, und ande-
re auffgehoͤret/ und je laͤnger je mehr thut oder
fortgehet/ biß er endlich die Utopiam ſophiæ &
Labyrinthum Moriæ Mundanæ
ausgefunden/
[Spaltenumbruch] und darauff bedacht iſt/ die ſophiam Exulem
mit der Alethea exule Joh. Valent. Andreæ,
wie Eliam mit ſeinem ſegen und regen zu reduci-
r
en/ und in ihre von GOtt ihnen behoͤrige ſtel-
len zu reſtituiren/ ſo kan er de reformatione o-
mnium diſciplinarum, & reſtitutione Hiſtoriæ
Mundanæ & Eccleſiæ,
mit nutzen geleſen uñ auf-
gefolget werden. Wie Joh. Val. Andreæ, in
ſeiner Chriſtianopoli und Turri Babel ꝛc. ejus
doctiſſimis ſcriptis,
und Comenius in tractatu
de univerſali totius generis humani emendati-
one
gute anleitung dazu geben. Denn alles
verderb iſt an uns und aus uns ſelber/ es man-
gelt allein an uns menſchen/ die ſo blind ſind/
alle huͤlffmittel GOttes dazu in CHriſto zu ſu-
chen/ und finden/ wie Taulerus de decem cœ-
citatibus
uns ſolches beweiſet. So lange wir
nicht erſt von GOtt uns ſelbſt reformiren und
zu neuen creaturen/ in CHriſto wieder gebaͤren
laſſen/ koͤnnen wir nichts als alles mit uns defor-
mir
en/ CHriſti ehre iſt es/ daß er/ wie fuͤr uns/
alſo auch in-und durch uns alles mit ihm neu
machet/ tranſmutiret/ tingiret/ und reformiret
und alſo einen neuen kirchen-himmel und erde
einer Chriſtfoͤrmigen Policey in-mit und
durch uns ſchaffet. Da denn auch bey dem an-
fange des N. T. alle vorhergehende weiſſagun-
gen und zeugniſſen aus den Heiden/ die auff
Chriſti zukunfft zielen/ und von Chriſti geburt/
lehr/ leben und leiden/ ſterben und aufferſtehung
und dem anfang des Chriſtenthums gewiſſe
nachricht geben/ ſehr nuͤtzlich koͤnnen mit ein-
gefuͤhret werden/ um die Evangeliſche Hiſtori-
am
deſto mehr zu bekraͤfftigen wider alle geiſtli-
che Spinoſiſten und Naturaliſten/ und aus den
aͤlteſten Rabinen/ zu uͤberzeugung der Juͤden/
wie Binæus dazu in ſeinen hiſtorien von Chri-
ſto gute anleitung giebt. Und iſt auch viel dar-
an gelegen/ daß wie Huetius die hiſtorien des A.
T. von Moſe und Chriſto im N. T. in ſeinem
buch de Demonſtratione Evangelica, wie auch
Euſebius de præpar. Evang. aus den Heiden/ die
Heiden uͤberzeuget/ wir auch alſo die Papiſten
und alle andere ſecten uͤberzeugen moͤgen von
der reformation und wunderbarem auffgang
des Evangelii/ und aller Goͤttlichen vorberei-
tung/ und beſtimmung dazu in Luthero.

Die Teſtes Veritatis von Luthero biß auf uns
koͤnnen garwol in gute/ beſſere und beſte ordi-
nari
en/ und extraordinarien/ reine und unreine/
von GOTT ſonderlich erweckete oder im be-
wuſten getreue/ laicos & clericos, maͤnner oder
weiber/ ja offt kinder/ von der welt angenom-
mene oder verletzete/ offenbare oder verborgene/
Goͤttliche oder menſchliche/ in ihren natuͤꝛlichen
gaben und gelehrtheit/ auffrichtige/ ſectiriſche/
unpartheyiſche/ univerſales, oder particulares,
Nicodemiſt
en oder offenbare bekenner/ die zum
ziel treffen/ oder nur lufftſtreiche machen/ welche
die erſte und vornehmſte urſache alles verfallens
und kranckheiten unter uns anzeigen/ und ſolche
in den ſchulen/ Academien/ lehrern uñ Prieſtern
finden/ und zu erſt von gewiſſen und Goͤttlichen
remediis nach Gottes wort curiren wollen/ oder
welche die haupturſache vorbeygehen und nur
palliativè curiren/ daß ſie nit von der welt gehaſ-
ſet werden; die von GOtt gelehret/ gerade ohne
menſchen fuꝛcht und anſehē/ wie ein loͤwe in Got-
tes amt und beruf durchbrechen und ohne zuꝛuͤck

ſehen/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="3">
          <div n="4">
            <p><pb facs="#f1091" n="783"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. III. Num. XIIX.</hi> Mehrere zeugen der warheit.</fw><lb/><cb/>
biß ins <hi rendition="#aq">centrum</hi> durch&#x017F;chauen mo&#x0364;gen/ und al&#x017F;o<lb/><hi rendition="#aq">Theo&#x017F;ophi per crucem &amp; lucem, per ignem &amp;<lb/>
&#x017F;piritum</hi> werden/ welche die welt nicht kennen<lb/>
noch vertragen mag/ weil &#x017F;ie mit CHri&#x017F;to und<lb/>
Chri&#x017F;tus in ihnen kom&#x0303;en/ ein licht und feuer zum<lb/>
gericht der welt anzuzu&#x0364;nden/ denn alles &#x017F;troh &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t mit ihren verfolgern offenbaren/ im rauch<lb/>
aufffliegen und verbrennen muß Wer unter des<lb/>
alle hi&#x017F;torien/ und zeichen der zeiten mit dem A.<lb/>
T. und zeiten der Ju&#x0364;den und die hi&#x017F;torie des<lb/>
gei&#x017F;tlich&#x0113; kirchen-leibes Chri&#x017F;ti mit Chri&#x017F;ti 33½.<lb/>
jahren/ leidens-&#x017F;terbens-und auffer&#x017F;tehungs-zei-<lb/>
ten/ und &#x017F;o denn alles mit den <hi rendition="#aq">Apocalypti</hi>&#x017F;chen<lb/>
zahlen und zeiten <hi rendition="#aq">conferir</hi>en/ und in eine <hi rendition="#aq">Har-<lb/>
moniam concertir</hi>en und <hi rendition="#aq">concatenir</hi>en kan/<lb/>
nach der regel des worts GOttes/ der wird am<lb/>
na&#x0364;ch&#x017F;ten zum ziele treffen.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Nicolaus Cu&#x017F;anus</hi> in <hi rendition="#aq">tractatu optimo de no-<lb/>
vi&#x017F;&#x017F;imis temporibus,</hi> hat darauß viel <hi rendition="#aq">conclu-<lb/>
dir</hi>et/ was nach ihm in den ku&#x0364;nfftigen zeiten ge-<lb/>
&#x017F;chehen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ Davids und <hi rendition="#aq">Caroli Magni,</hi> un-<lb/>
&#x017F;ere und der Maccabeer zeiten/ kommen wol<lb/>
u&#x0364;berein/ <hi rendition="#aq">ex Harmonia V. &amp; N. Te&#x017F;t.</hi> &#x017F;o auch<lb/>
Chri&#x017F;ti geburt/ verfolgung/ und er&#x017F;cheinung im<lb/>
12. jahr &#x017F;eines alters mit den er&#x017F;ten ver&#x017F;olgun-<lb/>
gen biß auff <hi rendition="#aq">Gregorii Magni</hi> zeiten/ und nach<lb/>
den <hi rendition="#aq">Jubilæis Lutheri</hi> auffweckung nach <hi rendition="#aq">Johann<lb/>
Hu&#x017F;&#x017F;en,</hi> und <hi rendition="#aq">Savanorolæ</hi> verbrennung mit <hi rendition="#aq">Jo-<lb/>
hannis</hi> und Chri&#x017F;ti predigt/ darauff dann die<lb/>
gei&#x017F;tliche <hi rendition="#aq">Pa&#x017F;&#x017F;ion</hi> des kirchen-leibes Chri&#x017F;ti von.<lb/>
den be&#x017F;ten und Ju&#x0364;ngern CHri&#x017F;ti/ als von dem<lb/>
hau&#x017F;e Gottes/ anfangen/ und die Evangeli&#x017F;che<lb/>
Prie&#x017F;ter mit ihrem tempel-we&#x017F;en &#x017F;ehr hart tref-<lb/>
fen/ und endlich auff die gro&#x017F;&#x017F;e Babel/ dar-<lb/>
inn Jeru&#x017F;alem er&#x017F;t umge&#x017F;chmoltzen werden<lb/>
mu&#x017F;te/ &#x017F;ich endigen wird/ nach <hi rendition="#aq">Apoc.</hi> 10. 11. 12.<lb/>
13. 14. 15. 16. <hi rendition="#aq">&#x017F;eqq.</hi> die <hi rendition="#aq">Harmonia</hi> und <hi rendition="#aq">&#x017F;ynchro-<lb/>
ni&#x017F;mi temporum</hi> geben groß licht/ aus dem<lb/>
vergangenen das zuku&#x0364;nfftige zu <hi rendition="#aq">concludir</hi>en/<lb/>
und alles nach der <hi rendition="#aq">methodo Apocalyptica</hi> zu<lb/><hi rendition="#aq">coordinir</hi>en/ welche man daher am mei&#x017F;ten <hi rendition="#aq">at-<lb/>
tendir</hi>en und nach der <hi rendition="#aq">concatenirt</hi>en ordnung<lb/>
der gantzen H. Schrifft/ und deren <hi rendition="#aq">&#x017F;umma<lb/>
&#x017F;ummarum</hi> de&#xA75B; <hi rendition="#aq">Apocalyp&#x017F;i Johannis</hi> auff&#x017F;chlie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ <hi rendition="#aq">coordinir</hi>en und als in einen <hi rendition="#aq">circul conclu-<lb/>
dir</hi>en muß/ daraus uns nichts entgehen/ oder<lb/>
entfallen mag. Al&#x017F;o kan man <hi rendition="#aq">pet numeros &amp;<lb/>
circulum</hi> die gantze <hi rendition="#aq">Apocalyp&#x017F;in præeunte<lb/>
lumine Spiritus</hi> recht ein&#x017F;ehen und auff&#x017F;chlie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ und dadurch die gantze <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;toriam Vet. &amp; N.<lb/>
T. regulier</hi>en und <hi rendition="#aq">concentrir</hi>en. Doch hat<lb/>
ein jeder &#x017F;eine gabe von dem Herrn/ und wenn<lb/>
er darinn getreu i&#x017F;t/ &#x017F;o kommen ihm anderer ne-<lb/>
ben-glieder gaben zu hu&#x0364;lffe/ biß aus vielen glie-<lb/>
dern und gaben ein vollkommener leib wird.<lb/>
Und &#x017F;o viel wir uns andere&#xA75B; &#x017F;chwachen/ ve&#xA75B;achte-<lb/>
ten und verfolgeten glieder entziehen/ oder<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;men/ &#x017F;o viel berauben wir uns felb&#x017F;t ihrer<lb/>
gaben und &#x017F;egens/ daru&#x0364;ber GOtt erzu&#x0364;rnet/<lb/>
&#x017F;olchen ihr pfund abnimmt/ und es denen gie-<lb/>
bet/ die ihm wuchern mit ihren gaben/ biß in den<lb/>
tod getreulich bey Chri&#x017F;to am creutz verbleiben/<lb/>
wie die Apo&#x017F;tel al&#x017F;o lehrer aus fi&#x017F;chern wurden;<lb/>
die &#x017F;chwachen &#x017F;ind uns die no&#x0364;thig&#x017F;ten. <hi rendition="#aq">Johann<lb/>
Henr. Majus,</hi> weil er getreu i&#x017F;t/ da fortzuarbei-<lb/>
ten/ da <hi rendition="#aq">Johann Valentinus Andreæ,</hi> und ande-<lb/>
re auffgeho&#x0364;ret/ und je la&#x0364;nger je mehr thut oder<lb/>
fortgehet/ biß er endlich die <hi rendition="#aq">Utopiam &#x017F;ophiæ &amp;<lb/>
Labyrinthum Moriæ Mundanæ</hi> ausgefunden/<lb/><cb/>
und darauff bedacht i&#x017F;t/ die <hi rendition="#aq">&#x017F;ophiam Exulem</hi><lb/>
mit der <hi rendition="#aq">Alethea exule Joh. Valent. Andreæ,</hi><lb/>
wie Eliam mit &#x017F;einem &#x017F;egen und regen zu <hi rendition="#aq">reduci-<lb/>
r</hi>en/ und in ihre von GOtt ihnen beho&#x0364;rige &#x017F;tel-<lb/>
len zu <hi rendition="#aq">re&#x017F;tituir</hi>en/ &#x017F;o kan er <hi rendition="#aq">de reformatione o-<lb/>
mnium di&#x017F;ciplinarum, &amp; re&#x017F;titutione Hi&#x017F;toriæ<lb/>
Mundanæ &amp; Eccle&#x017F;iæ,</hi> mit nutzen gele&#x017F;en un&#x0303; auf-<lb/>
gefolget werden. Wie <hi rendition="#aq">Joh. Val. Andreæ,</hi> in<lb/>
&#x017F;einer <hi rendition="#aq">Chri&#x017F;tianopoli</hi> und <hi rendition="#aq">Turri</hi> Babel &#xA75B;c. <hi rendition="#aq">ejus<lb/>
docti&#x017F;&#x017F;imis &#x017F;criptis,</hi> und <hi rendition="#aq">Comenius</hi> in <hi rendition="#aq">tractatu<lb/>
de univer&#x017F;ali totius generis humani emendati-<lb/>
one</hi> gute anleitung dazu geben. Denn alles<lb/>
verderb i&#x017F;t an uns und aus uns &#x017F;elber/ es man-<lb/>
gelt allein an uns men&#x017F;chen/ die &#x017F;o blind &#x017F;ind/<lb/>
alle hu&#x0364;lffmittel GOttes dazu in CHri&#x017F;to zu &#x017F;u-<lb/>
chen/ und finden/ wie <hi rendition="#aq">Taulerus de decem c&#x0153;-<lb/>
citatibus</hi> uns &#x017F;olches bewei&#x017F;et. So lange wir<lb/>
nicht er&#x017F;t von GOtt uns &#x017F;elb&#x017F;t <hi rendition="#aq">reformir</hi>en und<lb/>
zu neuen creaturen/ in CHri&#x017F;to wieder geba&#x0364;ren<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en/ ko&#x0364;nnen wir nichts als alles mit uns <hi rendition="#aq">defor-<lb/>
mir</hi>en/ CHri&#x017F;ti ehre i&#x017F;t es/ daß er/ wie fu&#x0364;r uns/<lb/>
al&#x017F;o auch in-und durch uns alles mit ihm neu<lb/>
machet/ <hi rendition="#aq">tran&#x017F;mutir</hi>et/ <hi rendition="#aq">tingir</hi>et/ und <hi rendition="#aq">reformir</hi>et<lb/>
und al&#x017F;o einen neuen kirchen-himmel und erde<lb/>
einer Chri&#x017F;tfo&#x0364;rmigen Policey in-mit und<lb/>
durch uns &#x017F;chaffet. Da denn auch bey dem an-<lb/>
fange des N. T. alle vorhergehende wei&#x017F;&#x017F;agun-<lb/>
gen und zeugni&#x017F;&#x017F;en aus den Heiden/ die auff<lb/>
Chri&#x017F;ti zukunfft zielen/ und von Chri&#x017F;ti geburt/<lb/>
lehr/ leben und leiden/ &#x017F;terben und auffer&#x017F;tehung<lb/>
und dem anfang des Chri&#x017F;tenthums gewi&#x017F;&#x017F;e<lb/>
nachricht geben/ &#x017F;ehr nu&#x0364;tzlich ko&#x0364;nnen mit ein-<lb/>
gefu&#x0364;hret werden/ um die Evangeli&#x017F;che <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;tori-<lb/>
am</hi> de&#x017F;to mehr zu bekra&#x0364;fftigen wider alle gei&#x017F;tli-<lb/>
che <hi rendition="#aq">Spino&#x017F;i&#x017F;ten</hi> und <hi rendition="#aq">Naturali&#x017F;t</hi>en/ und aus den<lb/>
a&#x0364;lte&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Rabin</hi>en/ zu u&#x0364;berzeugung der Ju&#x0364;den/<lb/>
wie <hi rendition="#aq">Binæus</hi> dazu in &#x017F;einen hi&#x017F;torien von Chri-<lb/>
&#x017F;to gute anleitung giebt. Und i&#x017F;t auch viel dar-<lb/>
an gelegen/ daß wie <hi rendition="#aq">Huetius</hi> die hi&#x017F;torien des A.<lb/>
T. von Mo&#x017F;e und Chri&#x017F;to im N. T. in &#x017F;einem<lb/>
buch <hi rendition="#aq">de Demon&#x017F;tratione Evangelica,</hi> wie auch<lb/><hi rendition="#aq">Eu&#x017F;ebius de præpar. Evang.</hi> aus den Heiden/ die<lb/>
Heiden u&#x0364;berzeuget/ wir auch al&#x017F;o die Papi&#x017F;ten<lb/>
und alle andere <hi rendition="#aq">&#x017F;ect</hi>en u&#x0364;berzeugen mo&#x0364;gen von<lb/>
der <hi rendition="#aq">reformation</hi> und wunderbarem auffgang<lb/>
des Evangelii/ und aller Go&#x0364;ttlichen vorberei-<lb/>
tung/ und be&#x017F;timmung dazu in <hi rendition="#aq">Luthero.</hi></p><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#aq">Te&#x017F;tes Veritatis</hi> von <hi rendition="#aq">Luthero</hi> biß auf uns<lb/>
ko&#x0364;nnen garwol in gute/ be&#x017F;&#x017F;ere und be&#x017F;te <hi rendition="#aq">ordi-<lb/>
nari</hi>en/ und <hi rendition="#aq">extraordinari</hi>en/ reine und unreine/<lb/>
von GOTT &#x017F;onderlich erweckete oder im be-<lb/>
wu&#x017F;ten getreue/ <hi rendition="#aq">laicos &amp; clericos,</hi> ma&#x0364;nner oder<lb/>
weiber/ ja offt kinder/ von der welt angenom-<lb/>
mene oder verletzete/ offenbare oder verborgene/<lb/>
Go&#x0364;ttliche oder men&#x017F;chliche/ in ihren natu&#x0364;&#xA75B;lichen<lb/>
gaben und gelehrtheit/ auffrichtige/ <hi rendition="#aq">&#x017F;ectiri</hi>&#x017F;che/<lb/>
unpartheyi&#x017F;che/ <hi rendition="#aq">univer&#x017F;ales,</hi> oder <hi rendition="#aq">particulares,<lb/>
Nicodemi&#x017F;t</hi>en oder offenbare bekenner/ die zum<lb/>
ziel treffen/ oder nur lufft&#x017F;treiche machen/ welche<lb/>
die er&#x017F;te und vornehm&#x017F;te ur&#x017F;ache alles verfallens<lb/>
und kranckheiten unter uns anzeigen/ und &#x017F;olche<lb/>
in den &#x017F;chulen/ <hi rendition="#aq">Academi</hi>en/ lehrern un&#x0303; Prie&#x017F;tern<lb/>
finden/ und zu er&#x017F;t von gewi&#x017F;&#x017F;en und Go&#x0364;ttlichen<lb/><hi rendition="#aq">remediis</hi> nach Gottes wort <hi rendition="#aq">curir</hi>en wollen/ oder<lb/>
welche die hauptur&#x017F;ache vorbeygehen und nur<lb/><hi rendition="#aq">palliativè curir</hi>en/ daß &#x017F;ie nit von der welt geha&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et werden; die von GOtt gelehret/ gerade ohne<lb/>
men&#x017F;chen fu&#xA75B;cht und an&#x017F;eh&#x0113;/ wie ein lo&#x0364;we in Got-<lb/>
tes amt und beruf durchbrechen und ohne zu&#xA75B;u&#x0364;ck<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ehen/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[783/1091] Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit. biß ins centrum durchſchauen moͤgen/ und alſo Theoſophi per crucem & lucem, per ignem & ſpiritum werden/ welche die welt nicht kennen noch vertragen mag/ weil ſie mit CHriſto und Chriſtus in ihnen kom̃en/ ein licht und feuer zum gericht der welt anzuzuͤnden/ denn alles ſtroh ſich ſelbſt mit ihren verfolgern offenbaren/ im rauch aufffliegen und verbrennen muß Wer unter des alle hiſtorien/ und zeichen der zeiten mit dem A. T. und zeiten der Juͤden und die hiſtorie des geiſtlichē kirchen-leibes Chriſti mit Chriſti 33½. jahren/ leidens-ſterbens-und aufferſtehungs-zei- ten/ und ſo denn alles mit den Apocalyptiſchen zahlen und zeiten conferiren/ und in eine Har- moniam concertiren und concateniren kan/ nach der regel des worts GOttes/ der wird am naͤchſten zum ziele treffen. Nicolaus Cuſanus in tractatu optimo de no- viſſimis temporibus, hat darauß viel conclu- diret/ was nach ihm in den kuͤnfftigen zeiten ge- ſchehen muͤſſe/ Davids und Caroli Magni, un- ſere und der Maccabeer zeiten/ kommen wol uͤberein/ ex Harmonia V. & N. Teſt. ſo auch Chriſti geburt/ verfolgung/ und erſcheinung im 12. jahr ſeines alters mit den erſten verſolgun- gen biß auff Gregorii Magni zeiten/ und nach den Jubilæis Lutheri auffweckung nach Johann Huſſen, und Savanorolæ verbrennung mit Jo- hannis und Chriſti predigt/ darauff dann die geiſtliche Paſſion des kirchen-leibes Chriſti von. den beſten und Juͤngern CHriſti/ als von dem hauſe Gottes/ anfangen/ und die Evangeliſche Prieſter mit ihrem tempel-weſen ſehr hart tref- fen/ und endlich auff die groſſe Babel/ dar- inn Jeruſalem erſt umgeſchmoltzen werden muſte/ ſich endigen wird/ nach Apoc. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. ſeqq. die Harmonia und ſynchro- niſmi temporum geben groß licht/ aus dem vergangenen das zukuͤnfftige zu concludiren/ und alles nach der methodo Apocalyptica zu coordiniren/ welche man daher am meiſten at- tendiren und nach der concatenirten ordnung der gantzen H. Schrifft/ und deren ſumma ſummarum deꝛ Apocalypſi Johannis auffſchlieſ- ſen/ coordiniren und als in einen circul conclu- diren muß/ daraus uns nichts entgehen/ oder entfallen mag. Alſo kan man pet numeros & circulum die gantze Apocalypſin præeunte lumine Spiritus recht einſehen und auffſchlieſ- ſen/ und dadurch die gantze Hiſtoriam Vet. & N. T. regulieren und concentriren. Doch hat ein jeder ſeine gabe von dem Herrn/ und wenn er darinn getreu iſt/ ſo kommen ihm anderer ne- ben-glieder gaben zu huͤlffe/ biß aus vielen glie- dern und gaben ein vollkommener leib wird. Und ſo viel wir uns andereꝛ ſchwachen/ veꝛachte- ten und verfolgeten glieder entziehen/ oder ſchaͤmen/ ſo viel berauben wir uns felbſt ihrer gaben und ſegens/ daruͤber GOtt erzuͤrnet/ ſolchen ihr pfund abnimmt/ und es denen gie- bet/ die ihm wuchern mit ihren gaben/ biß in den tod getreulich bey Chriſto am creutz verbleiben/ wie die Apoſtel alſo lehrer aus fiſchern wurden; die ſchwachen ſind uns die noͤthigſten. Johann Henr. Majus, weil er getreu iſt/ da fortzuarbei- ten/ da Johann Valentinus Andreæ, und ande- re auffgehoͤret/ und je laͤnger je mehr thut oder fortgehet/ biß er endlich die Utopiam ſophiæ & Labyrinthum Moriæ Mundanæ ausgefunden/ und darauff bedacht iſt/ die ſophiam Exulem mit der Alethea exule Joh. Valent. Andreæ, wie Eliam mit ſeinem ſegen und regen zu reduci- ren/ und in ihre von GOtt ihnen behoͤrige ſtel- len zu reſtituiren/ ſo kan er de reformatione o- mnium diſciplinarum, & reſtitutione Hiſtoriæ Mundanæ & Eccleſiæ, mit nutzen geleſen uñ auf- gefolget werden. Wie Joh. Val. Andreæ, in ſeiner Chriſtianopoli und Turri Babel ꝛc. ejus doctiſſimis ſcriptis, und Comenius in tractatu de univerſali totius generis humani emendati- one gute anleitung dazu geben. Denn alles verderb iſt an uns und aus uns ſelber/ es man- gelt allein an uns menſchen/ die ſo blind ſind/ alle huͤlffmittel GOttes dazu in CHriſto zu ſu- chen/ und finden/ wie Taulerus de decem cœ- citatibus uns ſolches beweiſet. So lange wir nicht erſt von GOtt uns ſelbſt reformiren und zu neuen creaturen/ in CHriſto wieder gebaͤren laſſen/ koͤnnen wir nichts als alles mit uns defor- miren/ CHriſti ehre iſt es/ daß er/ wie fuͤr uns/ alſo auch in-und durch uns alles mit ihm neu machet/ tranſmutiret/ tingiret/ und reformiret und alſo einen neuen kirchen-himmel und erde einer Chriſtfoͤrmigen Policey in-mit und durch uns ſchaffet. Da denn auch bey dem an- fange des N. T. alle vorhergehende weiſſagun- gen und zeugniſſen aus den Heiden/ die auff Chriſti zukunfft zielen/ und von Chriſti geburt/ lehr/ leben und leiden/ ſterben und aufferſtehung und dem anfang des Chriſtenthums gewiſſe nachricht geben/ ſehr nuͤtzlich koͤnnen mit ein- gefuͤhret werden/ um die Evangeliſche Hiſtori- am deſto mehr zu bekraͤfftigen wider alle geiſtli- che Spinoſiſten und Naturaliſten/ und aus den aͤlteſten Rabinen/ zu uͤberzeugung der Juͤden/ wie Binæus dazu in ſeinen hiſtorien von Chri- ſto gute anleitung giebt. Und iſt auch viel dar- an gelegen/ daß wie Huetius die hiſtorien des A. T. von Moſe und Chriſto im N. T. in ſeinem buch de Demonſtratione Evangelica, wie auch Euſebius de præpar. Evang. aus den Heiden/ die Heiden uͤberzeuget/ wir auch alſo die Papiſten und alle andere ſecten uͤberzeugen moͤgen von der reformation und wunderbarem auffgang des Evangelii/ und aller Goͤttlichen vorberei- tung/ und beſtimmung dazu in Luthero. Die Teſtes Veritatis von Luthero biß auf uns koͤnnen garwol in gute/ beſſere und beſte ordi- narien/ und extraordinarien/ reine und unreine/ von GOTT ſonderlich erweckete oder im be- wuſten getreue/ laicos & clericos, maͤnner oder weiber/ ja offt kinder/ von der welt angenom- mene oder verletzete/ offenbare oder verborgene/ Goͤttliche oder menſchliche/ in ihren natuͤꝛlichen gaben und gelehrtheit/ auffrichtige/ ſectiriſche/ unpartheyiſche/ univerſales, oder particulares, Nicodemiſten oder offenbare bekenner/ die zum ziel treffen/ oder nur lufftſtreiche machen/ welche die erſte und vornehmſte urſache alles verfallens und kranckheiten unter uns anzeigen/ und ſolche in den ſchulen/ Academien/ lehrern uñ Prieſtern finden/ und zu erſt von gewiſſen und Goͤttlichen remediis nach Gottes wort curiren wollen/ oder welche die haupturſache vorbeygehen und nur palliativè curiren/ daß ſie nit von der welt gehaſ- ſet werden; die von GOtt gelehret/ gerade ohne menſchen fuꝛcht und anſehē/ wie ein loͤwe in Got- tes amt und beruf durchbrechen und ohne zuꝛuͤck ſehen/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1091
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 783. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1091>, abgerufen am 22.12.2024.