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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] schrifften vorlaufft/ und doch zum besten auff-
genommen wird/ warum nicht eben so wol in
Jacob Bömen/ wenn der neid uns nicht so
gar einnehmen und unsere augen gegen so schö-
ne sternen/ lilien und rosen verblenden möchte.
Dabey hat dieser Olsonias sehr viel gutes im
verborgenen an den armen gethan/ also daß auch
bey 40. wittwen sich nach seinem tode geoffenba-
ret haben/ die er unterhalten hat/ und das ge-
rücht von ihm gegange/ als wenn er den lapidem
Philosophorum
besessen/ daher er auch in Frie-
rici III.
Königs zu Dennemarck sein laborato-
rium
genöthiget ist/ um darinn mit Hr. Olaus
Borrichius
zu arbeiten und allerley künste anzu-
geben/ und zu probiren/ biß er endlich zu Ber-
gen gestorben/ und seine parentation, von H. D.
Paulus
Brand gehalten/ hier in Holland gedru-
cket ist anno 1685. durch deren correctur ich mit
ihnen bekannt worden/ und ihnen alles/ was zu
ihrem zweck dienen könte/ aus Holland über-
schrieben/ da kurtz hernach sich ein

161. Philosophus und Chymicus adeptus
mit namen Joh. Zeiger an meinen grossen
freund Hr. Frid. Popping, Gouverneur von der
insel Fero geoffenbaret hat/ und vor 2. jahr einer
zu Rotschild in Seeland. Solche vorgänger ha-
ben in Norwegen einige grosse liebhaber der
wahrheit hinterlassen/ derer namen bey mir in
Catalogo regionum & urbium cujusque testis
veritatis
auffgezeichnet zu finden.

162. Georgius Gellmann/ ein sehr erfahr-
ner Medicus und Chirurgus, ist aus Nurn-
berg
vertrieben/ weil er nicht bey ihren Prie-
stern zur Beicht und Abendmahl gehen wollen/
noch darinn mit ihnen abgötterey treiben/ nach-
dem sie das Abendmahl als ein kennzei-
chen ihrer
secte zur offenbarung der ver-
meinten ketzer
und Schwenckfelder unter ih-
nen mit dem Pabst auffs neue gemachet/ wie
der S. D. Henrich Müller in seinem tractat
von den 4. neuen abgötteren der Lutherische
ihnen solches vorhält/ ist also im durchreisen
durch Bamberg von dem Papistischen Bi-
schoff daselbst mit grossen gnaden auffgenom-
men und in vollkommene freyheit seines gewissens
hergestellet/ beschützet und beherberget/ den Lu-
therischen zur schande/ daß die Papiste und Re-
formirten das auffnehmen/ was sie mit unrecht
verstossen/ und ihnen ihre Religion frey lassen/
biß GOtt solchen verfolgern eben das/ und so
alles auff ihren kopff vergelten wird/ was und
wie sie es andern und uns bißher gethan
haben. Ja auch von dem grossen Babel der
Papisten ihnen also wieder geschehen muß/ wie
sie solches an den Phariseern in Jerusalem sehen
können. Exitus acta probabit. Tandem in fine
videbitur, cujus boni sint 3. Ranae coaxantes;
omnia in bellum minime bellum, quando vox
clamans & gemitus effusi sanguinis ipsos in-
undabit ac tandem eradicabit, perdens eos qui
terram perdiderant sub Apollyone omnia per-
dente.
So name auch der Käyser mit grossem
danck auff den Tycho Brahe, welchen die un-
danckbare Dänen und mit ihm alle künste ver-
stiessen. Des Gellmanns recht sittsame und
verständige tochter ist nach seinem tode aus
Cöln herunter zu uns in Holland kommen/ und
hat uns alles erzehlet. Wie auch sein Chirurgi-
sches Kleebatt von seiner kunst zeuget.

163. Fast eben so ist es dem grossen künstler
und kupfferstecher/ Nicolaus Häublein/ er-
[Spaltenumbruch] gangen/ der die Medullam Theologiae Tau-
lerianae
herausgegeben/ und das groffe kunst-
stück von Jacob Böm
in kupffer gestochen/
mit vielen andern dergleichen/ daher er unter
den Lutherischen keinen raum gefunden/ biß ihn
die Reformirten zu Hanour im leben und ster-
ben angenommen.

Catalogus Gottseliger frauens-personen
welche die wahrheit bezeuget/ oder viel erlitten/
oder wunderbar von Gott begabet/ erleuchtet und
geleitet sind/ gleich denen vorigen in der schrifft.

1. Annecken Hooghwandt ist eine Christ-
liche frau von Crevel aus der Graffschafft
Meurs gewesen/ welche all ihr gut in dienst der
armen und elenden/ wittwen und weisen/ vertrie-
benen und verfolgeten angewandt/ und hernach
von andern beygestande arme kinder zum dienst
GOttes auffzuziehen und bey frommen leuten
anzubringen/ biß sie gantz arm und machtloß
von freunden in Holland unterhalten und in
solcher ledigkeit sehr schöne schrifften geschrieben
und gedrucket nachgelassen hat. Als Sions
klagte/
der morgenstern/ die neujahrs-
gedancken/ prüffstein/ geistliche lieder
oder lust hof
des gemüths/ und eine tieffsinnige
auslegung über die Offenb. Joh. Anno
1660. hab ich sie noch in Amsterdam gekennt/
darauff sie bald hernach zu Meurs gestorben/
nachdem Juffrou Terbeeck aus Graven-
hagh sie kurtz zuvor alldar besuchet/ und durch
GOttes schickung das geld zu ihrem begräbniß
aus Holland hinauffgebracht/ so sorget GOtt
im leben und sterben.

2. Tannecken De Nys eines bleichers toch-
ter aus Blumenthal bey Harlem/ die von ju-
gend auff wunderbar von GOtt gelehret und
geführet ist/ da sie drey tieffsinnige tractaten von
dem gegenwärtigen verfall und andern mit Ja-
cob Bömen in einem grunde übereinkommen-
den sachen unter dem namen der Christli-
chen lilienblum
ausgegeben/ und vielerley ur-
theil darüber erleiden müssen/ biß sie mit dem
Hr. Henderyck von Swinderen getrauet/ und
in einer wunderbaren figur ohne zweiffel dieser
länder und ihrer künfftigen umschwebung
und gerichte gesetzet/ darinn sie biß in Schott-
land und von dar nach dem Osten in Lübeck/
von dar nach Utrecht/ und von dar nach Horn/
biß 2. oder 3. mal nach Engeland/ und so wieder
zurück in den Haag gereiset mit ihrem hause/ biß
Gott ihr eine eigene und gewisse wohnstätte in
dem Haag bescheret/ darin sie endlich am wasser
gestorben/ nachdem sie die lilie unter den dor-
nen
und eine auslegung über das Hohelied
und Offenb.
drucken lassen/ aber ihre beste und
geheimeste tractaten ungedruckt hinterlassen.

3. Christina Ebnerin/ welche um anno 1422. eine
Abtißin in einem kloster 4. meilen von Nürnberg gewe-
sen/ und in innigster gemeinschafft mit Christo gelebet/
und durch ihr auhaltend gebet für die gantze Chri-
sten heit grossen segen erhalten/ derer/ wie auch Catha-
rina ihrer schwester historia und gesichter bey einigen
freunden in Nürnberg zu finden.

4. So kan auch die beschreibung des lebens Jo-
hannae Chambrae
oder de Chambray mit grossem nutzen
gelesen werden/ welches buch mir ein grosser liebhaber
der Theol. Mysticae Joh. Lyster aus Engeland höch-
lich recommendiret hat.

5. Dergleichen ist auch das leben Marina de
Eschobar,
und das leben und wercke von Ange-
la de Fulginio,
nicht minder als der mutter Te-
resa
ihr leben und tractat von der vollkom-
menheit
und casteel der seelen zu preisen/

dazu

Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] ſchrifften vorlaufft/ und doch zum beſten auff-
genommen wird/ warum nicht eben ſo wol in
Jacob Boͤmen/ wenn der neid uns nicht ſo
gar einnehmen und unſere augen gegen ſo ſchoͤ-
ne ſternen/ lilien und roſen verblenden moͤchte.
Dabey hat dieſer Olſonias ſehr viel gutes im
veꝛboꝛgenen an den aꝛmen gethan/ alſo daß auch
bey 40. wittwen ſich nach ſeinem tode geoffenba-
ret haben/ die er unterhalten hat/ und das ge-
ruͤcht von ihm gegangē/ als weñ er den lapidem
Philoſophorum
beſeſſen/ daher er auch in Frie-
rici III.
Koͤnigs zu Dennemarck ſein laborato-
rium
genoͤthiget iſt/ um darinn mit Hr. Olaus
Borrichius
zu arbeiten und allerley kuͤnſte anzu-
geben/ und zu probiren/ biß er endlich zu Ber-
gen geſtorben/ und ſeine parentation, von H. D.
Paulus
Bꝛand gehalten/ hieꝛ in Holland gedru-
cket iſt anno 1685. durch deren correctur ich mit
ihnen bekannt worden/ und ihnen alles/ was zu
ihrem zweck dienen koͤnte/ aus Holland uͤber-
ſchrieben/ da kurtz hernach ſich ein

161. Philoſophus und Chymicus adeptus
mit namen Joh. Zeiger an meinen groſſen
freund Hr. Frid. Popping, Gouverneur von der
inſel Fero geoffenbaret hat/ und vor 2. jahr einer
zu Rotſchild in Seeland. Solche vorgaͤnger ha-
ben in Norwegen einige groſſe liebhaber der
wahrheit hinterlaſſen/ derer namen bey mir in
Catalogo regionum & urbium cujusque teſtis
veritatis
auffgezeichnet zu finden.

162. Georgius Gellmann/ ein ſehr erfahr-
ner Medicus und Chirurgus, iſt aus Nurn-
berg
vertrieben/ weil er nicht bey ihren Prie-
ſtern zur Beicht und Abendmahl gehen wollen/
noch daꝛinn mit ihnen abgoͤtterey treiben/ nach-
dem ſie das Abendmahl als ein kennzei-
chen ihrer
ſecte zur offenbarung der ver-
meinten ketzer
und Schwenckfelder unter ih-
nen mit dem Pabſt auffs neue gemachet/ wie
der S. D. Henrich Muͤller in ſeinem tractat
von den 4. neuen abgoͤtteren der Lutheriſchē
ihnen ſolches vorhaͤlt/ iſt alſo im durchreiſen
durch Bamberg von dem Papiſtiſchen Bi-
ſchoff daſelbſt mit groſſen gnaden auffgenom-
men und in vollkom̃ene fꝛeyheit ſeines gewiſſens
hergeſtellet/ beſchuͤtzet und beherberget/ den Lu-
theriſchen zur ſchande/ daß die Papiſtē und Re-
formirten das auffnehmen/ was ſie mit unrecht
verſtoſſen/ und ihnen ihre Religion frey laſſen/
biß GOtt ſolchen verfolgern eben das/ und ſo
alles auff ihren kopff vergelten wird/ was und
wie ſie es andern und uns bißher gethan
haben. Ja auch von dem groſſen Babel der
Papiſten ihnen alſo wieder geſchehen muß/ wie
ſie ſolches an den Phaꝛiſeern in Jeruſalem ſehen
koͤnnen. Exitus acta probabit. Tandem in fine
videbitur, cujus boni ſint 3. Ranæ coaxantes;
omnia in bellum minime bellum, quando vox
clamans & gemitus effuſi ſanguinis ipſos in-
undabit ac tandem eradicabit, perdens eos qui
terram perdiderant ſub Apollyone omnia per-
dente.
So name auch der Kaͤyſer mit groſſem
danck auff den Tycho Brahe, welchen die un-
danckbare Daͤnen und mit ihm alle kuͤnſte ver-
ſtieſſen. Des Gellmanns recht ſittſame und
verſtaͤndige tochter iſt nach ſeinem tode aus
Coͤln herunter zu uns in Holland kommen/ und
hat uns alles erzehlet. Wie auch ſein Chirurgi-
ſches Kleebatt von ſeiner kunſt zeuget.

163. Faſt eben ſo iſt es dem groſſen kuͤnſtler
und kupfferſtecher/ Nicolaus Haͤublein/ er-
[Spaltenumbruch] gangen/ der die Medullam Theologiæ Tau-
lerianæ
herausgegeben/ und das groffe kunſt-
ſtuͤck von Jacob Boͤm
in kupffer geſtochen/
mit vielen andern dergleichen/ daher er unter
den Lutheriſchen keinen raum gefunden/ biß ihn
die Reformirten zu Hanour im leben und ſter-
ben angenommen.

Catalogus Gottſeliger frauens-perſonen
welche die wahrheit bezeuget/ oder viel erlitten/
oder wunderbar von Gott begabet/ erleuchtet uñ
geleitet ſind/ gleich denen vorigen in der ſchrifft.

1. Annecken Hooghwandt iſt eine Chriſt-
liche frau von Crevel aus der Graffſchafft
Meurs geweſen/ welche all ihr gut in dienſt der
armen und elenden/ wittwen uñ weiſen/ vertrie-
benen und verfolgeten angewandt/ und hernach
von andern beygeſtandē arme kinder zum dienſt
GOttes auffzuziehen und bey frommen leuten
anzubringen/ biß ſie gantz arm und machtloß
von freunden in Holland unterhalten und in
ſolcher ledigkeit ſehr ſchoͤne ſchꝛifften geſchrieben
und gedrucket nachgelaſſen hat. Als Sions
klagte/
der morgenſtern/ die neujahrs-
gedancken/ pruͤffſtein/ geiſtliche lieder
odeꝛ luſt hof
des gemuͤths/ und eine tieffſiñige
auslegung uͤber die Offenb. Joh. Anno
1660. hab ich ſie noch in Amſterdam gekennt/
darauff ſie bald hernach zu Meurs geſtorben/
nachdem Juffrou Terbeeck aus Graven-
hagh ſie kurtz zuvor alldar beſuchet/ und durch
GOttes ſchickung das geld zu ihrem begraͤbniß
aus Holland hinauffgebracht/ ſo ſorget GOtt
im leben und ſterben.

2. Tannecken De Nys eines bleichers toch-
ter aus Blumenthal bey Harlem/ die von ju-
gend auff wunderbar von GOtt gelehret und
gefuͤhret iſt/ da ſie drey tieffſinnige tractaten von
dem gegenwaͤrtigen verfall und andern mit Ja-
cob Boͤmen in einem grunde uͤbereinkommen-
den ſachen unter dem namen der Chriſtli-
chen lilienblum
ausgegeben/ und vieleꝛley ur-
theil daruͤber erleiden muͤſſen/ biß ſie mit dem
Hr. Henderyck von Swinderen getrauet/ und
in einer wunderbaren figur ohne zweiffel dieſer
laͤnder und ihrer kuͤnfftigen umſchwebung
und gerichte geſetzet/ darinn ſie biß in Schott-
land und von dar nach dem Oſten in Luͤbeck/
von dar nach Utrecht/ und von dar nach Horn/
biß 2. oder 3. mal nach Engeland/ und ſo wieder
zuruͤck in den Haag gereiſet mit ihrem hauſe/ biß
Gott ihr eine eigene und gewiſſe wohnſtaͤtte in
dem Haag beſcheret/ darin ſie endlich am waſſer
geſtoꝛben/ nachdem ſie die lilie unteꝛ den dor-
nen
uñ eine auslegung uͤber das Hohelied
und Offenb.
drucken laſſen/ abeꝛ ihre beſte und
geheimeſte tractaten ungedruckt hinterlaſſen.

3. Chriſtina Ebnerin/ welche um anno 1422. eine
Abtißin in einem kloſter 4. meilen von Nuͤrnberg gewe-
ſen/ und in innigſter gemeinſchafft mit Chriſto gelebet/
und durch ihr auhaltend gebet fuͤr die gantze Chri-
ſten heit groſſen ſegen erhalten/ derer/ wie auch Catha-
rina ihrer ſchweſter hiſtoria und geſichter bey einigen
freunden in Nuͤrnberg zu finden.

4. So kan auch die beſchreibung des lebens Jo-
hannæ Chambræ
oder de Chambray mit groſſem nutzen
geleſen werden/ welches buch mir ein groſſer liebhaber
der Theol. Myſticæ Joh. Lyſter aus Engeland hoͤch-
lich recommendiret hat.

5. Dergleichen iſt auch das leben Marina de
Eſchobar,
und das leben und wercke von Ange-
la de Fulginio,
nicht minder als der mutter Te-
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ihr leben und tractat von der vollkom-
menheit
und caſteel der ſeelen zu preiſen/

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[778/1086] Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit. ſchrifften vorlaufft/ und doch zum beſten auff- genommen wird/ warum nicht eben ſo wol in Jacob Boͤmen/ wenn der neid uns nicht ſo gar einnehmen und unſere augen gegen ſo ſchoͤ- ne ſternen/ lilien und roſen verblenden moͤchte. Dabey hat dieſer Olſonias ſehr viel gutes im veꝛboꝛgenen an den aꝛmen gethan/ alſo daß auch bey 40. wittwen ſich nach ſeinem tode geoffenba- ret haben/ die er unterhalten hat/ und das ge- ruͤcht von ihm gegangē/ als weñ er den lapidem Philoſophorum beſeſſen/ daher er auch in Frie- rici III. Koͤnigs zu Dennemarck ſein laborato- rium genoͤthiget iſt/ um darinn mit Hr. Olaus Borrichius zu arbeiten und allerley kuͤnſte anzu- geben/ und zu probiren/ biß er endlich zu Ber- gen geſtorben/ und ſeine parentation, von H. D. Paulus Bꝛand gehalten/ hieꝛ in Holland gedru- cket iſt anno 1685. durch deren correctur ich mit ihnen bekannt worden/ und ihnen alles/ was zu ihrem zweck dienen koͤnte/ aus Holland uͤber- ſchrieben/ da kurtz hernach ſich ein 161. Philoſophus und Chymicus adeptus mit namen Joh. Zeiger an meinen groſſen freund Hr. Frid. Popping, Gouverneur von der inſel Fero geoffenbaret hat/ und vor 2. jahr einer zu Rotſchild in Seeland. Solche vorgaͤnger ha- ben in Norwegen einige groſſe liebhaber der wahrheit hinterlaſſen/ derer namen bey mir in Catalogo regionum & urbium cujusque teſtis veritatis auffgezeichnet zu finden. 162. Georgius Gellmann/ ein ſehr erfahr- ner Medicus und Chirurgus, iſt aus Nurn- berg vertrieben/ weil er nicht bey ihren Prie- ſtern zur Beicht und Abendmahl gehen wollen/ noch daꝛinn mit ihnen abgoͤtterey treiben/ nach- dem ſie das Abendmahl als ein kennzei- chen ihrer ſecte zur offenbarung der ver- meinten ketzer und Schwenckfelder unter ih- nen mit dem Pabſt auffs neue gemachet/ wie der S. D. Henrich Muͤller in ſeinem tractat von den 4. neuen abgoͤtteren der Lutheriſchē ihnen ſolches vorhaͤlt/ iſt alſo im durchreiſen durch Bamberg von dem Papiſtiſchen Bi- ſchoff daſelbſt mit groſſen gnaden auffgenom- men und in vollkom̃ene fꝛeyheit ſeines gewiſſens hergeſtellet/ beſchuͤtzet und beherberget/ den Lu- theriſchen zur ſchande/ daß die Papiſtē und Re- formirten das auffnehmen/ was ſie mit unrecht verſtoſſen/ und ihnen ihre Religion frey laſſen/ biß GOtt ſolchen verfolgern eben das/ und ſo alles auff ihren kopff vergelten wird/ was und wie ſie es andern und uns bißher gethan haben. Ja auch von dem groſſen Babel der Papiſten ihnen alſo wieder geſchehen muß/ wie ſie ſolches an den Phaꝛiſeern in Jeruſalem ſehen koͤnnen. Exitus acta probabit. Tandem in fine videbitur, cujus boni ſint 3. Ranæ coaxantes; omnia in bellum minime bellum, quando vox clamans & gemitus effuſi ſanguinis ipſos in- undabit ac tandem eradicabit, perdens eos qui terram perdiderant ſub Apollyone omnia per- dente. So name auch der Kaͤyſer mit groſſem danck auff den Tycho Brahe, welchen die un- danckbare Daͤnen und mit ihm alle kuͤnſte ver- ſtieſſen. Des Gellmanns recht ſittſame und verſtaͤndige tochter iſt nach ſeinem tode aus Coͤln herunter zu uns in Holland kommen/ und hat uns alles erzehlet. Wie auch ſein Chirurgi- ſches Kleebatt von ſeiner kunſt zeuget. 163. Faſt eben ſo iſt es dem groſſen kuͤnſtler und kupfferſtecher/ Nicolaus Haͤublein/ er- gangen/ der die Medullam Theologiæ Tau- lerianæ herausgegeben/ und das groffe kunſt- ſtuͤck von Jacob Boͤm in kupffer geſtochen/ mit vielen andern dergleichen/ daher er unter den Lutheriſchen keinen raum gefunden/ biß ihn die Reformirten zu Hanour im leben und ſter- ben angenommen. Catalogus Gottſeliger frauens-perſonen welche die wahrheit bezeuget/ oder viel erlitten/ oder wunderbar von Gott begabet/ erleuchtet uñ geleitet ſind/ gleich denen vorigen in der ſchrifft. 1. Annecken Hooghwandt iſt eine Chriſt- liche frau von Crevel aus der Graffſchafft Meurs geweſen/ welche all ihr gut in dienſt der armen und elenden/ wittwen uñ weiſen/ vertrie- benen und verfolgeten angewandt/ und hernach von andern beygeſtandē arme kinder zum dienſt GOttes auffzuziehen und bey frommen leuten anzubringen/ biß ſie gantz arm und machtloß von freunden in Holland unterhalten und in ſolcher ledigkeit ſehr ſchoͤne ſchꝛifften geſchrieben und gedrucket nachgelaſſen hat. Als Sions klagte/ der morgenſtern/ die neujahrs- gedancken/ pruͤffſtein/ geiſtliche lieder odeꝛ luſt hof des gemuͤths/ und eine tieffſiñige auslegung uͤber die Offenb. Joh. Anno 1660. hab ich ſie noch in Amſterdam gekennt/ darauff ſie bald hernach zu Meurs geſtorben/ nachdem Juffrou Terbeeck aus Graven- hagh ſie kurtz zuvor alldar beſuchet/ und durch GOttes ſchickung das geld zu ihrem begraͤbniß aus Holland hinauffgebracht/ ſo ſorget GOtt im leben und ſterben. 2. Tannecken De Nys eines bleichers toch- ter aus Blumenthal bey Harlem/ die von ju- gend auff wunderbar von GOtt gelehret und gefuͤhret iſt/ da ſie drey tieffſinnige tractaten von dem gegenwaͤrtigen verfall und andern mit Ja- cob Boͤmen in einem grunde uͤbereinkommen- den ſachen unter dem namen der Chriſtli- chen lilienblum ausgegeben/ und vieleꝛley ur- theil daruͤber erleiden muͤſſen/ biß ſie mit dem Hr. Henderyck von Swinderen getrauet/ und in einer wunderbaren figur ohne zweiffel dieſer laͤnder und ihrer kuͤnfftigen umſchwebung und gerichte geſetzet/ darinn ſie biß in Schott- land und von dar nach dem Oſten in Luͤbeck/ von dar nach Utrecht/ und von dar nach Horn/ biß 2. oder 3. mal nach Engeland/ und ſo wieder zuruͤck in den Haag gereiſet mit ihrem hauſe/ biß Gott ihr eine eigene und gewiſſe wohnſtaͤtte in dem Haag beſcheret/ darin ſie endlich am waſſer geſtoꝛben/ nachdem ſie die lilie unteꝛ den dor- nen uñ eine auslegung uͤber das Hohelied und Offenb. drucken laſſen/ abeꝛ ihre beſte und geheimeſte tractaten ungedruckt hinterlaſſen. 3. Chriſtina Ebnerin/ welche um anno 1422. eine Abtißin in einem kloſter 4. meilen von Nuͤrnberg gewe- ſen/ und in innigſter gemeinſchafft mit Chriſto gelebet/ und durch ihr auhaltend gebet fuͤr die gantze Chri- ſten heit groſſen ſegen erhalten/ derer/ wie auch Catha- rina ihrer ſchweſter hiſtoria und geſichter bey einigen freunden in Nuͤrnberg zu finden. 4. So kan auch die beſchreibung des lebens Jo- hannæ Chambræ oder de Chambray mit groſſem nutzen geleſen werden/ welches buch mir ein groſſer liebhaber der Theol. Myſticæ Joh. Lyſter aus Engeland hoͤch- lich recommendiret hat. 5. Dergleichen iſt auch das leben Marina de Eſchobar, und das leben und wercke von Ange- la de Fulginio, nicht minder als der mutter Te- reſa ihr leben und tractat von der vollkom- menheit und caſteel der ſeelen zu preiſen/ dazu

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 778. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1086>, abgerufen am 02.05.2024.