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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XVII. Antoinettae Lebenslauff.
[Spaltenumbruch] wird: Und weil der leib des HErrn Jesu Gott
geopffert worden/ solte wol dieses opffer an
unser statt angenommen werden/ wann wir
nicht zugleich unsern willen/ ja uns
selbst gantz und gar opfferten? doch dieses thut
niemand/ in dem er es gnug zu seyn glaubet/
wann er nur dem leibe nach bey der messe sich
findet/ und allda die gewöhnliche gebräuche
beobachtet: Aber dabey nicht gedencket/ daß
dieses opffer uns angehet/ die wir Glieder
seynd des Lammes/ das Gott soll geopffert wer-
den/ weil er allein um unsert willen Mensch ge-
worden ist/ und sich täglich auff den Altaren ge-
opffert/ und wann unser Vorsatz nicht überein-
stimmet mit demselben des Priesters/ der Gott
den leib des HErrn Jesu mit dem Willen al-
ler/ die in der Messe seynd/ opffert/ eben demsel-
ben Gott durch das Verdienst des leidens un-
sers Heylandes gewiedmet und geheiliget zu
werden: so werden wir ihm ein sehr angeneh-
mes opffer seyn/ indem wir durch die sünde sein
ebenbild/ welches durch den tod und das leiden
unsers Heilandes wieder erneuert worden/ ent-
stellet und verdorben. Ja wann ein solcher vor-
satz uns nicht beweget zur messe zu gehen/ nem-
lich uns selbsten als ein opffer gantz und gar
Gott zu opffern/ so ist es vergebens/ daß wir der
meß beywohnen; weil die blosse leibliche bey-
wohnung uns keinen nutzen bringet. Dann
wann wir mit den priester nicht zugleich und eben
also opffern/ so wird es eben so viel seyn/ als
wann wir nicht in der messe wären: Weil er al-
lein dasselbe/ was wir nicht geben wollen/ kei-
nes wegs zu opffern vermag. Und ob wir schon
mit dem munde das Amen sprechen/ so ist doch
Gott damit nicht vergnüget/ wie es die Men-
schen seynd. Dann er durchgründet die nie-
ren und untersuchet die gewissen/ ja er siehet
recht gründlich/ ob wir ihm geopffert seyn oder
nicht.

9. Auch können wir ein zeugnüß dessen auß
der beschaffenheit alles unsers thuns ziehen.
Dann eine Seele die einmahl Gott geheiliget
ist/ kan der Welt nicht mehr dienen/ ohne sich
zu entheiligen. Derselbe/ der Gott geheiliget
ist/ kan keinen gefallen haben/ an einem andern
geschäffte/ als an dem/ das er zur ehre Gottes
verrichtet. Was Gott gewidmet und über-
geben ist/ das soll es dem menschen nicht mehr
seyn. Und wann wir befinden/ daß unsere zu-
neigung auff die geschöpffe oder ander irrdische
dinge fället/ so ist es ein zeichen/ daß wir
Gott nicht geheiliget oder geopffert seynd:
Weil das feuer dieses opffers alles was irrdisch
ist/ verzehret und nichts mehr hat/ als die
ehre Gottes. Eben wie das opffer-vieh des al-
ten gesetzes/ durch das opffern zur asche ge-
brandt ward/ so soll die begierde sammt den
willen des Menschen/ der sich Gott geopffert/
auch seyn.

10. Hier sihet man den irrthum und miß-
verstand derselben/ welche glauben andächtig
zu seyn/ wann sie viel messen hören; wie auch
derer/ die ihre andacht gründen auff viel pre-
digten zu hören/ in dem sie glauben die vielheit
werde sie zu Gottes freunden und weise ma-
chen; da sie doch nun so viel verdammlicher seynd.
Dann wann die predigten sich auff die Evan-
gelische wahrheit gründen/ alsdann sollen wir
[Spaltenumbruch] vielmehr darnach thun/ als daß wir derer so
eine grosse menge hören wolten. Wann die
ersten Christen eine oder zwey predigten gehö-
ret hatten/ so waren sie vergnüget/ und thä-
ten nach der lehre/ die sie darauß vernommen.
Dann die Aposteln gingen von einem orte zum
andern/ und blieben nicht an einem allein/ ihre
predigten allda fortzusetzen/ sondern predig-
ten auch anderwerts. Aber jetzund hat man
die gewohnheit vielmehr die predigten zu hören
als darnach zu thun. Man gehet täglich in
die predigt und bessert sich nicht/ eben als
wann es gnug wäre die ohren zu vergnügen/
ohne sich zu bemühen Gott vergnügung zu ge-
ben; in dem er dasselbe thäte/ was er uns ge-
lehret/ wie wir auß den warhafftigen predig-
ten vernehmen/ welche den seelen viel nützlicher
seynd/ als alle andere andachts-pflichten deren
seyn können/ die das Evangelium und
was ein wahrer Christ sonsten wissen muß/
nicht wissen.

11. Solche leute haben mehr nöthig in die
predigten/ als in die messe zu gehen: Weil ih-
re seligkeit am wissen solcher dinge/ die dazu
nöthig/ oder zum wenigsten derselben/ die zur
seligkeit nichts helffen/ hänget. Auch ist das
wort Gottes das brod und die speise der seelen/
ohne welche sie nicht leben können: weil sie in
der unwissenheit gebohren seynd/ und daher
niemand dasselbe/ was er thun oder lassen soll/
wissen kan/ wo es ihm nicht angezeiget wird.
Aber dieses ist nicht dahin gemeynet/ daß man
auß einer predigt in die andere wechsels weise/
oder auß vorwitze zu hören/ welcher am besten
predigt oder am besten schwätzen kan/ lauffen
solte. Man soll nicht lüstern seyn viel zu hö-
ren/ sondern dieselbe/ die zur seligkeit am
nützlichsten sind/ in dem man keine andere be-
gierde haben muß/ als das zu hören was wir
chun sollen: sonsten ist alles nur eitel/ und
man wird davon rechenschafft geben müssen.
Wann wir viel gewust und wenig gethan ha-
ben/ so werden wir deswegen in der andern
welt grössere strasse zu leyden haben/ als diesel-
ben/ die nicht viel wissen können/ und nach
ihrem wenigen wissen gethan. Dann von
demselben/ dem viel gegeben worden/ wird
man auch viel wider fodern/ und der knecht der
den willen seines HErrn gewust/ und ihn nicht
vollbracht/ wird viel streiche leyden müssen.
dieselben/ die dem HErrn folgeten/ und sein
wort höreten/ seynd nicht alle selig worden/
sondern nur die/ die nach seinem worte gethan
haben.

12. Darum ist man betrogen zu glauben/
man werde vollkommen seyn/ wann man viel
predigten gehöret. Eine einige ist offtmahls
zu unserer heilsamen unterweisung gnug:
Weil so manchfältige widerholungen dem-
selben/ der begierig ist darnach zu thun/ nichts
nütze seynd. Es ist besser/ daß man seine zeit
anwende mittel zur thätigkeit zu suchen/ als
sie verlieren durch das so vielfältige hören. Es
ist ein müssiger überfluß/ wann wir schon
gnugsam unterwiesen seynd/ wir wissen es
zu weilen eben so wohl/ ja wohl besser/ als
ein prediger selbst/ und gleichwohl wollen
wir nicht eine predigt versaumen.

13. Die-

Th. IV. Sect. III. Num. XVII. Antoinettæ Lebenslauff.
[Spaltenumbruch] wird: Und weil der leib des HErꝛn Jeſu Gott
geopffert worden/ ſolte wol dieſes opffer an
unſer ſtatt angenommen werden/ wann wir
nicht zugleich unſern willen/ ja uns
ſelbſt gantz und gar opfferten? doch dieſes thut
niemand/ in dem er es gnug zu ſeyn glaubet/
wann er nur dem leibe nach bey der meſſe ſich
findet/ und allda die gewoͤhnliche gebraͤuche
beobachtet: Aber dabey nicht gedencket/ daß
dieſes opffer uns angehet/ die wir Glieder
ſeynd des Lammes/ das Gott ſoll geopffert wer-
den/ weil er allein um unſert willen Menſch ge-
worden iſt/ und ſich taͤglich auff den Altaren ge-
opffert/ und wann unſer Vorſatz nicht uͤberein-
ſtimmet mit demſelben des Prieſters/ der Gott
den leib des HErꝛn Jeſu mit dem Willen al-
ler/ die in der Meſſe ſeynd/ opffert/ eben demſel-
ben Gott durch das Verdienſt des leidens un-
ſers Heylandes gewiedmet und geheiliget zu
werden: ſo werden wir ihm ein ſehr angeneh-
mes opffer ſeyn/ indem wir durch die ſuͤnde ſein
ebenbild/ welches durch den tod und das leiden
unſers Heilandes wieder erneuert wordẽ/ ent-
ſtellet und verdorben. Ja wann ein ſolcher vor-
ſatz uns nicht beweget zur meſſe zu gehen/ nem-
lich uns ſelbſten als ein opffer gantz und gar
Gott zu opffern/ ſo iſt es vergebens/ daß wir der
meß beywohnen; weil die bloſſe leibliche bey-
wohnung uns keinen nutzen bringet. Dann
wañ wir mit dẽ prieſter nicht zugleich uñ eben
alſo opffern/ ſo wird es eben ſo viel ſeyn/ als
wann wir nicht in der meſſe waͤren: Weil er al-
lein daſſelbe/ was wir nicht geben wollen/ kei-
nes wegs zu opffern vermag. Und ob wir ſchon
mit dem munde das Amen ſprechen/ ſo iſt doch
Gott damit nicht vergnuͤget/ wie es die Men-
ſchen ſeynd. Dann er durchgruͤndet die nie-
ren und unterſuchet die gewiſſen/ ja er ſiehet
recht gruͤndlich/ ob wir ihm geopffert ſeyn oder
nicht.

9. Auch koͤnnen wir ein zeugnuͤß deſſen auß
der beſchaffenheit alles unſers thuns ziehen.
Dann eine Seele die einmahl Gott geheiliget
iſt/ kan der Welt nicht mehr dienen/ ohne ſich
zu entheiligen. Derſelbe/ der Gott geheiliget
iſt/ kan keinen gefallen haben/ an einem andern
geſchaͤffte/ als an dem/ das er zur ehre Gottes
verrichtet. Was Gott gewidmet und uͤber-
geben iſt/ das ſoll es dem menſchen nicht mehr
ſeyn. Und wann wir befinden/ daß unſere zu-
neigung auff die geſchoͤpffe oder ander irꝛdiſche
dinge faͤllet/ ſo iſt es ein zeichen/ daß wir
Gott nicht geheiliget oder geopffert ſeynd:
Weil das feuer dieſes opffers alles was irꝛdiſch
iſt/ verzehret und nichts mehr hat/ als die
ehre Gottes. Eben wie das opffer-vieh des al-
ten geſetzes/ durch das opffern zur aſche ge-
brandt ward/ ſo ſoll die begierde ſammt den
willen des Menſchen/ der ſich Gott geopffert/
auch ſeyn.

10. Hier ſihet man den irꝛthum und miß-
verſtand derſelben/ welche glauben andaͤchtig
zu ſeyn/ wann ſie viel meſſen hoͤren; wie auch
derer/ die ihre andacht gruͤnden auff viel pre-
digten zu hoͤren/ in dem ſie glauben die vielheit
werde ſie zu Gottes freunden und weiſe ma-
chen; da ſie doch nun ſo viel verdam̃licher ſeynd.
Dann wann die predigten ſich auff die Evan-
geliſche wahrheit gruͤnden/ alsdann ſollen wir
[Spaltenumbruch] vielmehr darnach thun/ als daß wir derer ſo
eine groſſe menge hoͤren wolten. Wann die
erſten Chriſten eine oder zwey predigten gehoͤ-
ret hatten/ ſo waren ſie vergnuͤget/ und thaͤ-
ten nach der lehre/ die ſie darauß vernommen.
Dann die Apoſteln gingen von einem orte zum
andern/ und blieben nicht an einem allein/ ihre
predigten allda fortzuſetzen/ ſondern predig-
ten auch anderwerts. Aber jetzund hat man
die gewohnheit vielmehr die predigten zu hoͤren
als darnach zu thun. Man gehet taͤglich in
die predigt und beſſert ſich nicht/ eben als
wann es gnug waͤre die ohren zu vergnuͤgen/
ohne ſich zu bemuͤhen Gott vergnuͤgung zu ge-
ben; in dem er daſſelbe thaͤte/ was er uns ge-
lehret/ wie wir auß den warhafftigen predig-
ten vernehmen/ welche den ſeelen viel nuͤtzlicher
ſeynd/ als alle andere andachts-pflichten deren
ſeyn koͤnnen/ die das Evangelium und
was ein wahrer Chriſt ſonſten wiſſen muß/
nicht wiſſen.

11. Solche leute haben mehr noͤthig in die
predigten/ als in die meſſe zu gehen: Weil ih-
re ſeligkeit am wiſſen ſolcher dinge/ die dazu
noͤthig/ oder zum wenigſten derſelben/ die zur
ſeligkeit nichts helffen/ haͤnget. Auch iſt das
wort Gottes das brod und die ſpeiſe der ſeelen/
ohne welche ſie nicht leben koͤnnen: weil ſie in
der unwiſſenheit gebohren ſeynd/ und daher
niemand daſſelbe/ was er thun oder laſſen ſoll/
wiſſen kan/ wo es ihm nicht angezeiget wird.
Aber dieſes iſt nicht dahin gemeynet/ daß man
auß einer predigt in die andere wechſels weiſe/
oder auß vorwitze zu hoͤren/ welcher am beſten
predigt oder am beſten ſchwaͤtzen kan/ lauffen
ſolte. Man ſoll nicht luͤſtern ſeyn viel zu hoͤ-
ren/ ſondern dieſelbe/ die zur ſeligkeit am
nuͤtzlichſten ſind/ in dem man keine andere be-
gierde haben muß/ als das zu hoͤren was wir
chun ſollen: ſonſten iſt alles nur eitel/ und
man wird davon rechenſchafft geben muͤſſen.
Wann wir viel gewuſt und wenig gethan ha-
ben/ ſo werden wir deswegen in der andern
welt groͤſſere ſtraſſe zu leyden haben/ als dieſel-
ben/ die nicht viel wiſſen koͤnnen/ und nach
ihrem wenigen wiſſen gethan. Dann von
demſelben/ dem viel gegeben worden/ wird
man auch viel wider fodern/ und der knecht der
den willen ſeines HErꝛn gewuſt/ und ihn nicht
vollbracht/ wird viel ſtreiche leyden muͤſſen.
dieſelben/ die dem HErꝛn folgeten/ und ſein
wort hoͤreten/ ſeynd nicht alle ſelig worden/
ſondern nur die/ die nach ſeinem worte gethan
haben.

12. Darum iſt man betrogen zu glauben/
man werde vollkommen ſeyn/ wann man viel
predigten gehoͤret. Eine einige iſt offtmahls
zu unſerer heilſamen unterweiſung gnug:
Weil ſo manchfaͤltige widerholungen dem-
ſelben/ der begierig iſt darnach zu thun/ nichts
nuͤtze ſeynd. Es iſt beſſer/ daß man ſeine zeit
anwende mittel zur thaͤtigkeit zu ſuchen/ als
ſie verlieren durch das ſo vielfaͤltige hoͤren. Es
iſt ein muͤſſiger uͤberfluß/ wann wir ſchon
gnugſam unterwieſen ſeynd/ wir wiſſen es
zu weilen eben ſo wohl/ ja wohl beſſer/ als
ein prediger ſelbſt/ und gleichwohl wollen
wir nicht eine predigt verſaumen.

13. Die-
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[754/1062] Th. IV. Sect. III. Num. XVII. Antoinettæ Lebenslauff. wird: Und weil der leib des HErꝛn Jeſu Gott geopffert worden/ ſolte wol dieſes opffer an unſer ſtatt angenommen werden/ wann wir nicht zugleich unſern willen/ ja uns ſelbſt gantz und gar opfferten? doch dieſes thut niemand/ in dem er es gnug zu ſeyn glaubet/ wann er nur dem leibe nach bey der meſſe ſich findet/ und allda die gewoͤhnliche gebraͤuche beobachtet: Aber dabey nicht gedencket/ daß dieſes opffer uns angehet/ die wir Glieder ſeynd des Lammes/ das Gott ſoll geopffert wer- den/ weil er allein um unſert willen Menſch ge- worden iſt/ und ſich taͤglich auff den Altaren ge- opffert/ und wann unſer Vorſatz nicht uͤberein- ſtimmet mit demſelben des Prieſters/ der Gott den leib des HErꝛn Jeſu mit dem Willen al- ler/ die in der Meſſe ſeynd/ opffert/ eben demſel- ben Gott durch das Verdienſt des leidens un- ſers Heylandes gewiedmet und geheiliget zu werden: ſo werden wir ihm ein ſehr angeneh- mes opffer ſeyn/ indem wir durch die ſuͤnde ſein ebenbild/ welches durch den tod und das leiden unſers Heilandes wieder erneuert wordẽ/ ent- ſtellet und verdorben. Ja wann ein ſolcher vor- ſatz uns nicht beweget zur meſſe zu gehen/ nem- lich uns ſelbſten als ein opffer gantz und gar Gott zu opffern/ ſo iſt es vergebens/ daß wir der meß beywohnen; weil die bloſſe leibliche bey- wohnung uns keinen nutzen bringet. Dann wañ wir mit dẽ prieſter nicht zugleich uñ eben alſo opffern/ ſo wird es eben ſo viel ſeyn/ als wann wir nicht in der meſſe waͤren: Weil er al- lein daſſelbe/ was wir nicht geben wollen/ kei- nes wegs zu opffern vermag. Und ob wir ſchon mit dem munde das Amen ſprechen/ ſo iſt doch Gott damit nicht vergnuͤget/ wie es die Men- ſchen ſeynd. Dann er durchgruͤndet die nie- ren und unterſuchet die gewiſſen/ ja er ſiehet recht gruͤndlich/ ob wir ihm geopffert ſeyn oder nicht. 9. Auch koͤnnen wir ein zeugnuͤß deſſen auß der beſchaffenheit alles unſers thuns ziehen. Dann eine Seele die einmahl Gott geheiliget iſt/ kan der Welt nicht mehr dienen/ ohne ſich zu entheiligen. Derſelbe/ der Gott geheiliget iſt/ kan keinen gefallen haben/ an einem andern geſchaͤffte/ als an dem/ das er zur ehre Gottes verrichtet. Was Gott gewidmet und uͤber- geben iſt/ das ſoll es dem menſchen nicht mehr ſeyn. Und wann wir befinden/ daß unſere zu- neigung auff die geſchoͤpffe oder ander irꝛdiſche dinge faͤllet/ ſo iſt es ein zeichen/ daß wir Gott nicht geheiliget oder geopffert ſeynd: Weil das feuer dieſes opffers alles was irꝛdiſch iſt/ verzehret und nichts mehr hat/ als die ehre Gottes. Eben wie das opffer-vieh des al- ten geſetzes/ durch das opffern zur aſche ge- brandt ward/ ſo ſoll die begierde ſammt den willen des Menſchen/ der ſich Gott geopffert/ auch ſeyn. 10. Hier ſihet man den irꝛthum und miß- verſtand derſelben/ welche glauben andaͤchtig zu ſeyn/ wann ſie viel meſſen hoͤren; wie auch derer/ die ihre andacht gruͤnden auff viel pre- digten zu hoͤren/ in dem ſie glauben die vielheit werde ſie zu Gottes freunden und weiſe ma- chen; da ſie doch nun ſo viel verdam̃licher ſeynd. Dann wann die predigten ſich auff die Evan- geliſche wahrheit gruͤnden/ alsdann ſollen wir vielmehr darnach thun/ als daß wir derer ſo eine groſſe menge hoͤren wolten. Wann die erſten Chriſten eine oder zwey predigten gehoͤ- ret hatten/ ſo waren ſie vergnuͤget/ und thaͤ- ten nach der lehre/ die ſie darauß vernommen. Dann die Apoſteln gingen von einem orte zum andern/ und blieben nicht an einem allein/ ihre predigten allda fortzuſetzen/ ſondern predig- ten auch anderwerts. Aber jetzund hat man die gewohnheit vielmehr die predigten zu hoͤren als darnach zu thun. Man gehet taͤglich in die predigt und beſſert ſich nicht/ eben als wann es gnug waͤre die ohren zu vergnuͤgen/ ohne ſich zu bemuͤhen Gott vergnuͤgung zu ge- ben; in dem er daſſelbe thaͤte/ was er uns ge- lehret/ wie wir auß den warhafftigen predig- ten vernehmen/ welche den ſeelen viel nuͤtzlicher ſeynd/ als alle andere andachts-pflichten deren ſeyn koͤnnen/ die das Evangelium und was ein wahrer Chriſt ſonſten wiſſen muß/ nicht wiſſen. 11. Solche leute haben mehr noͤthig in die predigten/ als in die meſſe zu gehen: Weil ih- re ſeligkeit am wiſſen ſolcher dinge/ die dazu noͤthig/ oder zum wenigſten derſelben/ die zur ſeligkeit nichts helffen/ haͤnget. Auch iſt das wort Gottes das brod und die ſpeiſe der ſeelen/ ohne welche ſie nicht leben koͤnnen: weil ſie in der unwiſſenheit gebohren ſeynd/ und daher niemand daſſelbe/ was er thun oder laſſen ſoll/ wiſſen kan/ wo es ihm nicht angezeiget wird. Aber dieſes iſt nicht dahin gemeynet/ daß man auß einer predigt in die andere wechſels weiſe/ oder auß vorwitze zu hoͤren/ welcher am beſten predigt oder am beſten ſchwaͤtzen kan/ lauffen ſolte. Man ſoll nicht luͤſtern ſeyn viel zu hoͤ- ren/ ſondern dieſelbe/ die zur ſeligkeit am nuͤtzlichſten ſind/ in dem man keine andere be- gierde haben muß/ als das zu hoͤren was wir chun ſollen: ſonſten iſt alles nur eitel/ und man wird davon rechenſchafft geben muͤſſen. Wann wir viel gewuſt und wenig gethan ha- ben/ ſo werden wir deswegen in der andern welt groͤſſere ſtraſſe zu leyden haben/ als dieſel- ben/ die nicht viel wiſſen koͤnnen/ und nach ihrem wenigen wiſſen gethan. Dann von demſelben/ dem viel gegeben worden/ wird man auch viel wider fodern/ und der knecht der den willen ſeines HErꝛn gewuſt/ und ihn nicht vollbracht/ wird viel ſtreiche leyden muͤſſen. dieſelben/ die dem HErꝛn folgeten/ und ſein wort hoͤreten/ ſeynd nicht alle ſelig worden/ ſondern nur die/ die nach ſeinem worte gethan haben. 12. Darum iſt man betrogen zu glauben/ man werde vollkommen ſeyn/ wann man viel predigten gehoͤret. Eine einige iſt offtmahls zu unſerer heilſamen unterweiſung gnug: Weil ſo manchfaͤltige widerholungen dem- ſelben/ der begierig iſt darnach zu thun/ nichts nuͤtze ſeynd. Es iſt beſſer/ daß man ſeine zeit anwende mittel zur thaͤtigkeit zu ſuchen/ als ſie verlieren durch das ſo vielfaͤltige hoͤren. Es iſt ein muͤſſiger uͤberfluß/ wann wir ſchon gnugſam unterwieſen ſeynd/ wir wiſſen es zu weilen eben ſo wohl/ ja wohl beſſer/ als ein prediger ſelbſt/ und gleichwohl wollen wir nicht eine predigt verſaumen. 13. Die-

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 754. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1062>, abgerufen am 02.05.2024.