Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840.der Sünden versprechen, denn die Dummheit könne Es ist eine einfache edle Korrespondenz, wo der II. 3
der Sünden verſprechen, denn die Dummheit könne Es iſt eine einfache edle Korreſpondenz, wo der II. 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0063" n="49"/> der Sünden verſprechen, denn die Dummheit könne<lb/> Gott weder in dieſer noch in der andern Welt brau¬<lb/> chen; aber Gott ſei ein beſſerer Haushalter wie der<lb/> Kurfürſt, der laſſe den geſunden Geiſt in keinem zu<lb/> Grunde gehen, aber in jener Welt könne nichts leben<lb/> als der Geiſt, das übrige bleibe und gehöre zur Petre¬<lb/> faction der Erde. — —</p><lb/> <p>Es iſt eine einfache edle Korreſpondenz, wo der<lb/> Großpapa ſeinen Charakter nicht <hi rendition="#g">einmal</hi> verläug¬<lb/> net, der Kurfürſt ſchreibt ſchön und edel, und ſchon<lb/> das iſt ein Verdienſt daß er ein Wohlgefallen an ſo<lb/> tüchtigen Wahrheiten findet; — man hielt ihn we¬<lb/> gen ſeinem dicken Leib für gar nicht beſonders geiſt¬<lb/> beweglich. — Ich frug die Großmama ob der Gro߬<lb/> vater denn Einfluß gehabt habe auf ihn. — Sie<lb/> ſagte: „Mein Kind die geringſte Luft hat ja Ein¬<lb/> fluß auf die menſchliche Seele! warum ſollte der reine<lb/> uneigennützige Geiſt Deines Großvaters keinen Einfluß<lb/> auf den Kurfürſt gehabt haben, der eben noch durch die<lb/> Anerkenntniß des ganzen Landes auf einer ſo hohen<lb/> Stufe ſtand, ſo daß der Kurfürſt gegen ſein eignes unge¬<lb/> rechtes Verfahren es zugeſtehen mußte.“ — Schon dies be¬<lb/> weiſt auch daß im Kurfürſten eine edle Grundlage war,<lb/> es war auch gar nichts Geringes was der Großvater<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">II</hi>. 3<lb/></fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [49/0063]
der Sünden verſprechen, denn die Dummheit könne
Gott weder in dieſer noch in der andern Welt brau¬
chen; aber Gott ſei ein beſſerer Haushalter wie der
Kurfürſt, der laſſe den geſunden Geiſt in keinem zu
Grunde gehen, aber in jener Welt könne nichts leben
als der Geiſt, das übrige bleibe und gehöre zur Petre¬
faction der Erde. — —
Es iſt eine einfache edle Korreſpondenz, wo der
Großpapa ſeinen Charakter nicht einmal verläug¬
net, der Kurfürſt ſchreibt ſchön und edel, und ſchon
das iſt ein Verdienſt daß er ein Wohlgefallen an ſo
tüchtigen Wahrheiten findet; — man hielt ihn we¬
gen ſeinem dicken Leib für gar nicht beſonders geiſt¬
beweglich. — Ich frug die Großmama ob der Gro߬
vater denn Einfluß gehabt habe auf ihn. — Sie
ſagte: „Mein Kind die geringſte Luft hat ja Ein¬
fluß auf die menſchliche Seele! warum ſollte der reine
uneigennützige Geiſt Deines Großvaters keinen Einfluß
auf den Kurfürſt gehabt haben, der eben noch durch die
Anerkenntniß des ganzen Landes auf einer ſo hohen
Stufe ſtand, ſo daß der Kurfürſt gegen ſein eignes unge¬
rechtes Verfahren es zugeſtehen mußte.“ — Schon dies be¬
weiſt auch daß im Kurfürſten eine edle Grundlage war,
es war auch gar nichts Geringes was der Großvater
II. 3
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