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Arnim, Achim von: Der tolle Invalide auf dem Fort Ratonneau. In: Gaben der Milde. Bd. 4. Berlin, 1818, S. 75-124.

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tig, er schießt! rief einer der Offiziere und
Alle liefen nach einem Fenster des obern
Stockwerks. Welch ein Anblick! an allen
Ecken des Forts eröffneten die Kanonen ih¬
ren feurigen Rachen, die Kugeln sausten
durch die Luft, in der Stadt versteckte sich
die Menge mit großem Geschrei und nur
Einzelne wollten ihren Muth im kühnen
Anschauen der Gefahr beweisen. Aber sie
wurden auch reichlich dafür belohnt, denn
mit hellem Lichte schoß Francoeur einen
Bündel Raketen aus einer Haubitze in die
Luft, und einen Bündel Leuchtkugeln aus
einem Mörser, denen er aus Gewehren un¬
zählige andre nachsandte. Der Komman¬
dant versicherte, diese Wirkung sei treflich,
er habe es nie gewagt, Feuerwerke mit
Wurfgeschütz in die Luft zu treiben, aber
die Kunst werde dadurch gewissermassen zu
einer meteorischen, der Francoeur verdiene
schon deswegen begnadigt zu werden.

Diese nächtliche Erleuchtung hatte eine
andre Wirkung, die wohl in keines Men¬
schen Absicht lag; sie rettete Rosalien und

tig, er ſchießt! rief einer der Offiziere und
Alle liefen nach einem Fenſter des obern
Stockwerks. Welch ein Anblick! an allen
Ecken des Forts eröffneten die Kanonen ih¬
ren feurigen Rachen, die Kugeln ſauſten
durch die Luft, in der Stadt verſteckte ſich
die Menge mit großem Geſchrei und nur
Einzelne wollten ihren Muth im kühnen
Anſchauen der Gefahr beweiſen. Aber ſie
wurden auch reichlich dafür belohnt, denn
mit hellem Lichte ſchoß Francoeur einen
Bündel Raketen aus einer Haubitze in die
Luft, und einen Bündel Leuchtkugeln aus
einem Mörſer, denen er aus Gewehren un¬
zählige andre nachſandte. Der Komman¬
dant verſicherte, dieſe Wirkung ſei treflich,
er habe es nie gewagt, Feuerwerke mit
Wurfgeſchütz in die Luft zu treiben, aber
die Kunſt werde dadurch gewiſſermaſſen zu
einer meteoriſchen, der Francoeur verdiene
ſchon deswegen begnadigt zu werden.

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[108/0040] tig, er ſchießt! rief einer der Offiziere und Alle liefen nach einem Fenſter des obern Stockwerks. Welch ein Anblick! an allen Ecken des Forts eröffneten die Kanonen ih¬ ren feurigen Rachen, die Kugeln ſauſten durch die Luft, in der Stadt verſteckte ſich die Menge mit großem Geſchrei und nur Einzelne wollten ihren Muth im kühnen Anſchauen der Gefahr beweiſen. Aber ſie wurden auch reichlich dafür belohnt, denn mit hellem Lichte ſchoß Francoeur einen Bündel Raketen aus einer Haubitze in die Luft, und einen Bündel Leuchtkugeln aus einem Mörſer, denen er aus Gewehren un¬ zählige andre nachſandte. Der Komman¬ dant verſicherte, dieſe Wirkung ſei treflich, er habe es nie gewagt, Feuerwerke mit Wurfgeſchütz in die Luft zu treiben, aber die Kunſt werde dadurch gewiſſermaſſen zu einer meteoriſchen, der Francoeur verdiene ſchon deswegen begnadigt zu werden. Dieſe nächtliche Erleuchtung hatte eine andre Wirkung, die wohl in keines Men¬ ſchen Abſicht lag; ſie rettete Roſalien und

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von: Der tolle Invalide auf dem Fort Ratonneau. In: Gaben der Milde. Bd. 4. Berlin, 1818, S. 75-124, hier S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnima_invalide_1818/40>, abgerufen am 24.11.2024.