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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Todesahndung einer Wöchnerin.
Mein Auge wankt,
Am Mond erkrankt,
Er möchte mir beyspringen,
Mir drohn des Todes Klingen.
Muß Sichelschein
Den Zirkel rund
Zur Todesfackel füllen,
Ich bild mirs ein,
Ich sterb zur Stund;
Helft weinen ihr Gespielen!
Vergönnt es mir,
Das Grün hinfür
Allhier noch anzuschauen,
Auf Bergen, Thal und Auen;
Was Laub und Blüth
Ins Auge trägt,
An Buchen, Eichen, Tannen,
Und was nur hie
Der Frühling pflegt,
Für Teppich aufzuspannen.
Die Wasserflüß
Bezeugen dieß,
Die rauschend weiter fließen,
Die Büsche grün begiessen;
Nie stehn sie still,
Sind ohne Ruh,
Die Reis' mir anzudeuten;
Todesahndung einer Woͤchnerin.
Mein Auge wankt,
Am Mond erkrankt,
Er moͤchte mir beyſpringen,
Mir drohn des Todes Klingen.
Muß Sichelſchein
Den Zirkel rund
Zur Todesfackel fuͤllen,
Ich bild mirs ein,
Ich ſterb zur Stund;
Helft weinen ihr Geſpielen!
Vergoͤnnt es mir,
Das Gruͤn hinfuͤr
Allhier noch anzuſchauen,
Auf Bergen, Thal und Auen;
Was Laub und Bluͤth
Ins Auge traͤgt,
An Buchen, Eichen, Tannen,
Und was nur hie
Der Fruͤhling pflegt,
Fuͤr Teppich aufzuſpannen.
Die Waſſerfluͤß
Bezeugen dieß,
Die rauſchend weiter fließen,
Die Buͤſche gruͤn begieſſen;
Nie ſtehn ſie ſtill,
Sind ohne Ruh,
Die Reiſ' mir anzudeuten;
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[151/0161] Todesahndung einer Woͤchnerin. Mein Auge wankt, Am Mond erkrankt, Er moͤchte mir beyſpringen, Mir drohn des Todes Klingen. Muß Sichelſchein Den Zirkel rund Zur Todesfackel fuͤllen, Ich bild mirs ein, Ich ſterb zur Stund; Helft weinen ihr Geſpielen! Vergoͤnnt es mir, Das Gruͤn hinfuͤr Allhier noch anzuſchauen, Auf Bergen, Thal und Auen; Was Laub und Bluͤth Ins Auge traͤgt, An Buchen, Eichen, Tannen, Und was nur hie Der Fruͤhling pflegt, Fuͤr Teppich aufzuſpannen. Die Waſſerfluͤß Bezeugen dieß, Die rauſchend weiter fließen, Die Buͤſche gruͤn begieſſen; Nie ſtehn ſie ſtill, Sind ohne Ruh, Die Reiſ' mir anzudeuten;

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/161>, abgerufen am 28.11.2024.