St. Ursula sie froh umfangt, Die edelen Gespielen gut, Dem lieben Gott von Herzen dankt, Für all dies keusche Blut, Zeigt ihnen ihr Vorhaben an, Gab allen auch recht zu verstehn, Was zu der Seeligkeit gehör, Damit sie nie die Sünde stör.
Sie nahmen all den Glauben an, Und liebten Keuschheit sehr, Das Vaterland auch gern verlahn, Und gaben sich aufs Meer, Da schifften sie sich fröhlich hin, Zu suchen geistlichen Gewinn, Jezt kommt ein Wind von Gottes Hand, Der sezt sie an ein fremdes Land.
Den Rheinstrom sie da ohne Schad Auffuhren sicherlich, Bis sie nach Cölln zur heilgen Stadt, O Cölln, des freue dich! Zu Ursula da ein Engel schon Sagt: "Reiset fort und kommt gen Rom, "Verrichtet eure Andacht dort, "Kehrt wieder dann zu diesem Ort."
Des andern Tags am Morgen früh, Sprach sie so gnadenreich:
St. Urſula ſie froh umfangt, Die edelen Geſpielen gut, Dem lieben Gott von Herzen dankt, Fuͤr all dies keuſche Blut, Zeigt ihnen ihr Vorhaben an, Gab allen auch recht zu verſtehn, Was zu der Seeligkeit gehoͤr, Damit ſie nie die Suͤnde ſtoͤr.
Sie nahmen all den Glauben an, Und liebten Keuſchheit ſehr, Das Vaterland auch gern verlahn, Und gaben ſich aufs Meer, Da ſchifften ſie ſich froͤhlich hin, Zu ſuchen geiſtlichen Gewinn, Jezt kommt ein Wind von Gottes Hand, Der ſezt ſie an ein fremdes Land.
Den Rheinſtrom ſie da ohne Schad Auffuhren ſicherlich, Bis ſie nach Coͤlln zur heilgen Stadt, O Coͤlln, des freue dich! Zu Urſula da ein Engel ſchon Sagt: „Reiſet fort und kommt gen Rom, „Verrichtet eure Andacht dort, „Kehrt wieder dann zu dieſem Ort.“
Des andern Tags am Morgen fruͤh, Sprach ſie ſo gnadenreich:
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St. Urſula ſie froh umfangt,
Die edelen Geſpielen gut,
Dem lieben Gott von Herzen dankt,
Fuͤr all dies keuſche Blut,
Zeigt ihnen ihr Vorhaben an,
Gab allen auch recht zu verſtehn,
Was zu der Seeligkeit gehoͤr,
Damit ſie nie die Suͤnde ſtoͤr.
Sie nahmen all den Glauben an,
Und liebten Keuſchheit ſehr,
Das Vaterland auch gern verlahn,
Und gaben ſich aufs Meer,
Da ſchifften ſie ſich froͤhlich hin,
Zu ſuchen geiſtlichen Gewinn,
Jezt kommt ein Wind von Gottes Hand,
Der ſezt ſie an ein fremdes Land.
Den Rheinſtrom ſie da ohne Schad
Auffuhren ſicherlich,
Bis ſie nach Coͤlln zur heilgen Stadt,
O Coͤlln, des freue dich!
Zu Urſula da ein Engel ſchon
Sagt: „Reiſet fort und kommt gen Rom,
„Verrichtet eure Andacht dort,
„Kehrt wieder dann zu dieſem Ort.“
Des andern Tags am Morgen fruͤh,
Sprach ſie ſo gnadenreich:
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/206>, abgerufen am 03.10.2024.
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