In einen Schlaf fiel sie zur Hand, Alsbald ihr Gott ein Engel sandt, Derselbig bracht ihr gute Mähr, Was Gott der Herr von ihr begehr.
Nachdem sie wohl war unterricht, Durch Engelische Lehr, Von Stund zu ihrem Vater spricht, Mit fröhlicher Gebärd: "Sey nicht betrübt, Gott ist mit uns, "Vor ihm besteht kein Macht, noch Kunst, "Kein Mensch mag je verlassen seyn, "Der nur auf ihn vertraut allein.
"Ich will den Jüngling nehmen an, "Doch unter dem Beding: "Daß du sammt meinem Bräutigam "Verschaffest mir geschwind, "Zehn Fürstliche Jungfräulein zart, "Zu den Eilftausend guter Art, "Adlich, jung, schön und tugendreich, "Zu Gottes Ehr, im Himmelreich.
"Dazu eilf Schiff gar wohl versehn "Mit Rüstung allerhand, "Daß wir drey Jahr von dannen ziehn, "So fern in fremde Land, "Und unsrer Keuschheit heilgen Preis "Erhalten rein durch diese Reiß,
In einen Schlaf fiel ſie zur Hand, Alsbald ihr Gott ein Engel ſandt, Derſelbig bracht ihr gute Maͤhr, Was Gott der Herr von ihr begehr.
Nachdem ſie wohl war unterricht, Durch Engeliſche Lehr, Von Stund zu ihrem Vater ſpricht, Mit froͤhlicher Gebaͤrd: „Sey nicht betruͤbt, Gott iſt mit uns, „Vor ihm beſteht kein Macht, noch Kunſt, „Kein Menſch mag je verlaſſen ſeyn, „Der nur auf ihn vertraut allein.
„Ich will den Juͤngling nehmen an, „Doch unter dem Beding: „Daß du ſammt meinem Braͤutigam „Verſchaffeſt mir geſchwind, „Zehn Fuͤrſtliche Jungfraͤulein zart, „Zu den Eilftauſend guter Art, „Adlich, jung, ſchoͤn und tugendreich, „Zu Gottes Ehr, im Himmelreich.
„Dazu eilf Schiff gar wohl verſehn „Mit Ruͤſtung allerhand, „Daß wir drey Jahr von dannen ziehn, „So fern in fremde Land, „Und unſrer Keuſchheit heilgen Preis „Erhalten rein durch dieſe Reiß,
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In einen Schlaf fiel ſie zur Hand,
Alsbald ihr Gott ein Engel ſandt,
Derſelbig bracht ihr gute Maͤhr,
Was Gott der Herr von ihr begehr.
Nachdem ſie wohl war unterricht,
Durch Engeliſche Lehr,
Von Stund zu ihrem Vater ſpricht,
Mit froͤhlicher Gebaͤrd:
„Sey nicht betruͤbt, Gott iſt mit uns,
„Vor ihm beſteht kein Macht, noch Kunſt,
„Kein Menſch mag je verlaſſen ſeyn,
„Der nur auf ihn vertraut allein.
„Ich will den Juͤngling nehmen an,
„Doch unter dem Beding:
„Daß du ſammt meinem Braͤutigam
„Verſchaffeſt mir geſchwind,
„Zehn Fuͤrſtliche Jungfraͤulein zart,
„Zu den Eilftauſend guter Art,
„Adlich, jung, ſchoͤn und tugendreich,
„Zu Gottes Ehr, im Himmelreich.
„Dazu eilf Schiff gar wohl verſehn
„Mit Ruͤſtung allerhand,
„Daß wir drey Jahr von dannen ziehn,
„So fern in fremde Land,
„Und unſrer Keuſchheit heilgen Preis
„Erhalten rein durch dieſe Reiß,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/204>, abgerufen am 25.11.2024.
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