Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite

Zum Scherzen alles ist gestellt,
Schwebt alles fast in Lüsten;
Nur ich allein
Leid süße Pein,
Unendlich werd gequälet,
Seit ich mit dir,
Und du mit mir,
O Jesu, dich vermählet.



Lobgesang auf Maria.

Von Balde, nach dem deutschen Musäum.

Ach wie lang hab ich schon begehrt,
Maria, dich zu loben!
Nicht zwar als wie du wirst verehrt,
Im hohen Himmel oben;
Dieß wär umsonst! Mein' arme Kunst
Würd an der Harfe hangen,
Und dieses Lied, so sehr sie glüht,
In tiefem Ton anfangen.
Demüthig sey von mir gegrüßt!
Nimm gnädig an dies Grüßen,
Von dir so viel der Gnaden fließt,
Als immer her kann fließen;
Der dich erwählt hat, und gewollt
An deinen Brüsten saugen,

Zum Scherzen alles iſt geſtellt,
Schwebt alles faſt in Luͤſten;
Nur ich allein
Leid ſuͤße Pein,
Unendlich werd gequaͤlet,
Seit ich mit dir,
Und du mit mir,
O Jeſu, dich vermaͤhlet.



Lobgeſang auf Maria.

Von Balde, nach dem deutſchen Muſaͤum.

Ach wie lang hab ich ſchon begehrt,
Maria, dich zu loben!
Nicht zwar als wie du wirſt verehrt,
Im hohen Himmel oben;
Dieß waͤr umſonſt! Mein' arme Kunſt
Wuͤrd an der Harfe hangen,
Und dieſes Lied, ſo ſehr ſie gluͤht,
In tiefem Ton anfangen.
Demuͤthig ſey von mir gegruͤßt!
Nimm gnaͤdig an dies Gruͤßen,
Von dir ſo viel der Gnaden fließt,
Als immer her kann fließen;
Der dich erwaͤhlt hat, und gewollt
An deinen Bruͤſten ſaugen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="6">
              <pb facs="#f0183" n="174"/>
              <l>Zum Scherzen alles i&#x017F;t ge&#x017F;tellt,</l><lb/>
              <l>Schwebt alles fa&#x017F;t in Lu&#x0364;&#x017F;ten;</l><lb/>
              <l>Nur ich allein</l><lb/>
              <l>Leid &#x017F;u&#x0364;ße Pein,</l><lb/>
              <l>Unendlich werd gequa&#x0364;let,</l><lb/>
              <l>Seit ich mit dir,</l><lb/>
              <l>Und du mit mir,</l><lb/>
              <l>O Je&#x017F;u, dich verma&#x0364;hlet.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Lobge&#x017F;ang auf Maria</hi>.</head><lb/>
          <p rendition="#c">Von Balde, nach dem deut&#x017F;chen Mu&#x017F;a&#x0364;um.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">A</hi>ch wie lang hab ich &#x017F;chon begehrt,</l><lb/>
              <l>Maria, dich zu loben!</l><lb/>
              <l>Nicht zwar als wie du wir&#x017F;t verehrt,</l><lb/>
              <l>Im hohen Himmel oben;</l><lb/>
              <l>Dieß wa&#x0364;r um&#x017F;on&#x017F;t! Mein' arme Kun&#x017F;t</l><lb/>
              <l>Wu&#x0364;rd an der Harfe hangen,</l><lb/>
              <l>Und die&#x017F;es Lied, &#x017F;o &#x017F;ehr &#x017F;ie glu&#x0364;ht,</l><lb/>
              <l>In tiefem Ton anfangen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Demu&#x0364;thig &#x017F;ey von mir gegru&#x0364;ßt!</l><lb/>
              <l>Nimm gna&#x0364;dig an dies Gru&#x0364;ßen,</l><lb/>
              <l>Von dir &#x017F;o viel der Gnaden fließt,</l><lb/>
              <l>Als immer her kann fließen;</l><lb/>
              <l>Der dich erwa&#x0364;hlt hat, und gewollt</l><lb/>
              <l>An deinen Bru&#x0364;&#x017F;ten &#x017F;augen,</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[174/0183] Zum Scherzen alles iſt geſtellt, Schwebt alles faſt in Luͤſten; Nur ich allein Leid ſuͤße Pein, Unendlich werd gequaͤlet, Seit ich mit dir, Und du mit mir, O Jeſu, dich vermaͤhlet. Lobgeſang auf Maria. Von Balde, nach dem deutſchen Muſaͤum. Ach wie lang hab ich ſchon begehrt, Maria, dich zu loben! Nicht zwar als wie du wirſt verehrt, Im hohen Himmel oben; Dieß waͤr umſonſt! Mein' arme Kunſt Wuͤrd an der Harfe hangen, Und dieſes Lied, ſo ſehr ſie gluͤht, In tiefem Ton anfangen. Demuͤthig ſey von mir gegruͤßt! Nimm gnaͤdig an dies Gruͤßen, Von dir ſo viel der Gnaden fließt, Als immer her kann fließen; Der dich erwaͤhlt hat, und gewollt An deinen Bruͤſten ſaugen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/183
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/183>, abgerufen am 12.10.2024.