Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.wircket in vnsern Hertzen gedult. aus dem Paradiß/ aus dem Garten derfrewde vnnd wollust ins Elende/ daß er im schweiß seines Angesichtes sein Brot esse/ vnd durchs Creutz vnd Trübsal zur Busse bewogen werde. Also handelt er auch mit einem jeden vnter vns. Ob wir wol auff tausenterley weise jn beleidigen: So ist er doch so gnedig/ vnnd versuchet alle Mittel an vns/ daß er vns bekeren müge. Darumb hat er nach seinem alleinNutz des lieben Creutzes. weisen Raht einem jeden Menschen sein Creutz versehen vnd verordnet/ damit er jhn in wahrer Busse/ vnd in seiner Gött- lithen Furcht erhalte. Aus diesem grunde spricht nun Syrach/ vnd die Epistel an die Hebreer am 12. vnd S. Paulus 1. Cor. 10. Welchen der Herr lieb hat/ den züchtiget er/ auff daß wir nicht mit der Gottlosen Welt verdampt werden. 3. So bedencke in deinem Creutz deine mus M m iiij
wircket in vnſern Hertzen gedult. aus dem Paradiß/ aus dem Garten derfrewde vnnd wolluſt ins Elende/ daß er im ſchweiß ſeines Angeſichtes ſein Brot eſſe/ vnd durchs Creutz vnd Truͤbſal zur Buſſe bewogen werde. Alſo handelt er auch mit einem jeden vnter vns. Ob wir wol auff tauſenterley weiſe jn beleidigen: So iſt er doch ſo gnedig/ vnnd verſuchet alle Mittel an vns/ daß er vns bekeren muͤge. Darumb hat er nach ſeinem alleinNutz des lieben Creutzes. weiſen Raht einem jeden Menſchen ſein Creutz verſehen vnd verordnet/ damit er jhn in wahrer Buſſe/ vnd in ſeiner Goͤtt- lithen Furcht erhalte. Aus dieſem grunde ſpricht nun Syrach/ vnd die Epiſtel an die Hebreer am 12. vñ S. Paulus 1. Cor. 10. Welchen der Herr lieb hat/ den zuͤchtiget er/ auff daß wir nicht mit der Gottloſen Welt verdampt werden. 3. So bedencke in deinem Creutz deine mus M m iiij
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wircket in vnſern Hertzen gedult.
aus dem Paradiß/ aus dem Garten der
frewde vnnd wolluſt ins Elende/ daß er
im ſchweiß ſeines Angeſichtes ſein Brot
eſſe/ vnd durchs Creutz vnd Truͤbſal zur
Buſſe bewogen werde. Alſo handelt er
auch mit einem jeden vnter vns. Ob wir
wol auff tauſenterley weiſe jn beleidigen:
So iſt er doch ſo gnedig/ vnnd verſuchet
alle Mittel an vns/ daß er vns bekeren
muͤge. Darumb hat er nach ſeinem allein
weiſen Raht einem jeden Menſchen ſein
Creutz verſehen vnd verordnet/ damit er
jhn in wahrer Buſſe/ vnd in ſeiner Goͤtt-
lithen Furcht erhalte. Aus dieſem grunde
ſpricht nun Syrach/ vnd die Epiſtel an
die Hebreer am 12. vñ S. Paulus 1. Cor.
10. Welchen der Herr lieb hat/ den
zuͤchtiget er/ auff daß wir nicht mit der
Gottloſen Welt verdampt werden.
Nutz des
lieben
Creutzes.
3. So bedencke in deinem Creutz deine
Suͤnde/ ob du es nicht ſehr wol verdienet
haſt? Da muſtu ja ſelbſtẽ bekennen. Dar-
um̃ ſo erfordert ja Gottes Gerechtigkeit/
daß die ſuͤnde geſtraffet werde/ ſol anders
Gott ein gerechter Gott ſeyn: Soll vnnd
mus
M m iiij
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 533. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/557>, abgerufen am 16.02.2025. |