Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Gottes trost im Trübsal muß nun die Sünde gestraffet werden/so ists ja viel besser/ sie werde hie gestraf- Dz Creutz ist ein zei- chen der Barmher tzigkeit Gottes/ das er lie- ber zeitlich den e- wig straf- fen will.fet dann dort. Dann diese straffe ist zeit- lich/ jenne ist ewig. Hie tröstet Gott im Creutze/ dort ist in ewigkeit kein Trost. Hie erbarmet sich Gott/ dort ist in ewig- keit keine Erbarmung. Gedencke an den Reichen Mann/ wie er rieff: Erbarme dich mein. Darumb ist auch daß ein trost mitten im Creutz/ das GOtt die ewige Straffe von dir genommen/ vnd in eine kleine zeitliche Ruhte verwandelt hat. 4. So bedencke in deinem Creutz/ leiden
Gottes troſt im Truͤbſal muß nun die Suͤnde geſtraffet werden/ſo iſts ja viel beſſer/ ſie werde hie geſtraf- Dz Creutz iſt ein zei- chen der Barmher tzigkeit Gottes/ das er lie- ber zeitlich den e- wig ſtraf- fen will.fet dann dort. Dann dieſe ſtraffe iſt zeit- lich/ jenne iſt ewig. Hie troͤſtet Gott im Creutze/ dort iſt in ewigkeit kein Troſt. Hie erbarmet ſich Gott/ dort iſt in ewig- keit keine Erbarmung. Gedencke an den Reichen Mann/ wie er rieff: Erbarme dich mein. Darumb iſt auch daß ein troſt mitten im Creutz/ das GOtt die ewige Straffe von dir genommen/ vnd in eine kleine zeitliche Ruhte verwandelt hat. 4. So bedencke in deinem Creutz/ leiden
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Gottes troſt im Truͤbſal
muß nun die Suͤnde geſtraffet werden/
ſo iſts ja viel beſſer/ ſie werde hie geſtraf-
fet dann dort. Dann dieſe ſtraffe iſt zeit-
lich/ jenne iſt ewig. Hie troͤſtet Gott im
Creutze/ dort iſt in ewigkeit kein Troſt.
Hie erbarmet ſich Gott/ dort iſt in ewig-
keit keine Erbarmung. Gedencke an den
Reichen Mann/ wie er rieff: Erbarme
dich mein. Darumb iſt auch daß ein troſt
mitten im Creutz/ das GOtt die ewige
Straffe von dir genommen/ vnd in eine
kleine zeitliche Ruhte verwandelt hat.
Dz Creutz
iſt ein zei-
chen der
Barmher
tzigkeit
Gottes/
das er lie-
ber zeitlich
den e-
wig ſtraf-
fen will.
4. So bedencke in deinem Creutz/
was Chriſtus dein Herr vnnd Selig-
macher fuͤr dich gelitten/ ob er nicht die
groͤſte Armut deinethalben gelitten/ daß
er nicht ſo viel gehabt/ da er ſein Haupt
hat hinlegen koͤnnen? Hat auch die hoͤhe-
ſte Schmach vnd Verachtung deinent-
halben gelitten/ daß er auch der allerun-
werteſte/ verachteſte vnter allen Men-
ſchen worden/ ein ſpott der Leute/ vnnd
verachtung des Volckes/ ein Wurm:
Dergleichen kein Menſch je gelitten noch
leiden
Chriſti
Creutz lin-
dert vn-
ſers.
Matth. 8.
Eſ. 53.
Pſ. 22.
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