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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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das Gott vnser Gebet gewiß erhöre.

Ja sprichstu: Ich wolte es gern bei-
des haben/ gesunden Leib/ vnd eine gesun-
de Seele/ zeitliche vnd ewige Güter. Ey1. Cor. 12.
spricht GOtt der Herr: Laß dich an
meiner gnade genügen. S. Paulus woltGottes
Gnade ist
besser denn
aller Welt
Gut.

es auch gern/ Aber er bekam dieselbe Ant-
wort. Summa alles gleubig Gebet wird
erhöret vnnd erfüllet/ wo nicht am Leibe/
dennoch an der Seelen.

Zu dem/ so hat jhm Gott auch dieses
vorbehalten/ ob Er vnser Gebet erfüllen
wolle in diesem oder in jennem Leben.
Wann du nun hier nicht bekömpst/ was
du bittest/ so dencke/ es ist dir hie nicht nutz
vnd selig/ Gott sparet dirs aber biß in jen-
nes Leben. Ist doch an diesem Leben
nicht alles gelegen. Was dir hier GOtt
nicht gibt/ daß wird er dir dort reichlich
vnd tausentfeltig geben. Dann wie es vn-Hie säen
wir/ un e-
wigen Le-
ben ernd-
ten wir.

müglich ist/ das GOtt vnser Gebet ver-
gessen solle: So ists auch vnmüglich/
daß Ers nicht solte auß Gnaden beloh-
nen. Geschichts nicht in diesem Leben/
so wirds gewiß geschehen im ewigen Le-
ben. So manniches Gebet/ so manniche

Gabe
das Gott vnſer Gebet gewiß erhoͤre.

Ja ſprichſtu: Ich wolte es gern bei-
des haben/ geſunden Leib/ vnd eine geſun-
de Seele/ zeitliche vnd ewige Guͤter. Ey1. Cor. 12.
ſpricht GOtt der Herr: Laß dich an
meiner gnade genuͤgen. S. Paulus woltGottes
Gnade iſt
beſſer deñ
aller Welt
Gut.

es auch gern/ Aber er bekam dieſelbe Ant-
wort. Summa alles gleubig Gebet wird
erhoͤret vnnd erfuͤllet/ wo nicht am Leibe/
dennoch an der Seelen.

Zu dem/ ſo hat jhm Gott auch dieſes
vorbehalten/ ob Er vnſer Gebet erfuͤllen
wolle in dieſem oder in jennem Leben.
Wann du nun hier nicht bekoͤmpſt/ was
du bitteſt/ ſo dencke/ es iſt dir hie nicht nutz
vnd ſelig/ Gott ſparet dirs aber biß in jen-
nes Leben. Iſt doch an dieſem Leben
nicht alles gelegen. Was dir hier GOtt
nicht gibt/ daß wird er dir dort reichlich
vnd tauſentfeltig geben. Dann wie es vn-Hie ſaͤen
wir/ un e-
wigen Le-
ben ernd-
ten wir.

muͤglich iſt/ das GOtt vnſer Gebet ver-
geſſen ſolle: So iſts auch vnmuͤglich/
daß Ers nicht ſolte auß Gnaden beloh-
nen. Geſchichts nicht in dieſem Leben/
ſo wirds gewiß geſchehen im ewigen Le-
ben. So manniches Gebet/ ſo manniche

Gabe
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[445/0469] das Gott vnſer Gebet gewiß erhoͤre. Ja ſprichſtu: Ich wolte es gern bei- des haben/ geſunden Leib/ vnd eine geſun- de Seele/ zeitliche vnd ewige Guͤter. Ey ſpricht GOtt der Herr: Laß dich an meiner gnade genuͤgen. S. Paulus wolt es auch gern/ Aber er bekam dieſelbe Ant- wort. Summa alles gleubig Gebet wird erhoͤret vnnd erfuͤllet/ wo nicht am Leibe/ dennoch an der Seelen. 1. Cor. 12. Gottes Gnade iſt beſſer deñ aller Welt Gut. Zu dem/ ſo hat jhm Gott auch dieſes vorbehalten/ ob Er vnſer Gebet erfuͤllen wolle in dieſem oder in jennem Leben. Wann du nun hier nicht bekoͤmpſt/ was du bitteſt/ ſo dencke/ es iſt dir hie nicht nutz vnd ſelig/ Gott ſparet dirs aber biß in jen- nes Leben. Iſt doch an dieſem Leben nicht alles gelegen. Was dir hier GOtt nicht gibt/ daß wird er dir dort reichlich vnd tauſentfeltig geben. Dann wie es vn- muͤglich iſt/ das GOtt vnſer Gebet ver- geſſen ſolle: So iſts auch vnmuͤglich/ daß Ers nicht ſolte auß Gnaden beloh- nen. Geſchichts nicht in dieſem Leben/ ſo wirds gewiß geſchehen im ewigen Le- ben. So manniches Gebet/ ſo manniche Gabe Hie ſaͤen wir/ un e- wigen Le- ben ernd- ten wir.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/469>, abgerufen am 10.05.2024.