Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

das Gott vnser Gebet gewis erhöre.
gnedig/ gedültig/ von grosser güte vnnd
trewe/ der du Mifsethat vnd Sünde ver-
gibst/ vnnd barmhertzig bist in tausent
Glied/ vor welchem niemand vnschüldig
ist. Sehet/ so bald nun Moses die güte
Gottes empfand/ schrey vnnd betete er
also.

So hat nun der Allmechtige Gott
seine güte/ gnade/ liebe/ vnnd trew den
Menschen offenbaret/ vnd eben so wol
für vns lassen vbergehen wie für Mose/
auff daß wir auch also ruffen vnnd beten
sollen/ wie Moses. Ja sprichstu/ wie istIn Chri-
sto ist alle
Güte vnd
Gnade
Gottes
vns nicht
allein ge-
offenbaret
sondern
auch ge-
schenckt.
Joh. 1.

dann solches geschehen/ wann sich Gott
mir auch also offenbarete wie Mose?
Antwort. Es ist in Christo geschehen. In
demselben hat Gott alle seine güte lassen
für vns vbergehen sichtbarlich. Dann
wir sahen seine Herrligkeit/ eine Herr-
ligkeit des eingebornen Sohns GOttes
vom Vater voller Gnade vnd Warheit.

Wan wir nun das bedencken/ was
Christus für vns gethan/ so möchten wir
wol russen: Herr/Herr GOtt/

barm-
F f

das Gott vnſer Gebet gewis erhoͤre.
gnedig/ geduͤltig/ von groſſer guͤte vnnd
trewe/ der du Mifſethat vnd Suͤnde ver-
gibſt/ vnnd barmhertzig biſt in tauſent
Glied/ vor welchem niemand vnſchuͤldig
iſt. Sehet/ ſo bald nun Moſes die guͤte
Gottes empfand/ ſchrey vnnd betete er
alſo.

So hat nun der Allmechtige Gott
ſeine guͤte/ gnade/ liebe/ vnnd trew den
Menſchen offenbaret/ vnd eben ſo wol
fuͤr vns laſſen vbergehen wie fuͤr Moſe/
auff daß wir auch alſo ruffen vnnd beten
ſollen/ wie Moſes. Ja ſprichſtu/ wie iſtIn Chri-
ſto iſt alle
Guͤte vnd
Gnade
Gottes
vns nicht
allein ge-
offenbaret
ſondern
auch ge-
ſchenckt.
Joh. 1.

dann ſolches geſchehen/ wann ſich Gott
mir auch alſo offenbarete wie Moſe?
Antwort. Es iſt in Chriſto geſchehen. In
demſelben hat Gott alle ſeine guͤte laſſen
fuͤr vns vbergehen ſichtbarlich. Dann
wir ſahen ſeine Herrligkeit/ eine Herr-
ligkeit des eingebornen Sohns GOttes
vom Vater voller Gnade vnd Warheit.

Wan wir nun das bedencken/ was
Chriſtus fuͤr vns gethan/ ſo moͤchten wir
wol ruſſen: Herr/Herr GOtt/

barm-
F f
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0455" n="431"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">das Gott vn&#x017F;er Gebet gewis erho&#x0364;re.</hi></fw><lb/>
gnedig/ gedu&#x0364;ltig/ von gro&#x017F;&#x017F;er gu&#x0364;te vnnd<lb/>
trewe/ der du Mif&#x017F;ethat vnd <choice><sic>Sn&#x0303;nde</sic><corr>Su&#x0364;nde</corr></choice> ver-<lb/>
gib&#x017F;t/ vnnd barmhertzig bi&#x017F;t in tau&#x017F;ent<lb/>
Glied/ vor welchem niemand vn&#x017F;chu&#x0364;ldig<lb/>
i&#x017F;t. Sehet/ &#x017F;o bald nun Mo&#x017F;es die gu&#x0364;te<lb/>
Gottes empfand/ &#x017F;chrey vnnd betete er<lb/>
al&#x017F;o.</p><lb/>
          <p>So hat nun der Allmechtige Gott<lb/>
&#x017F;eine gu&#x0364;te/ gnade/ liebe/ vnnd trew den<lb/>
Men&#x017F;chen offenbaret/ vnd eben &#x017F;o wol<lb/>
fu&#x0364;r vns la&#x017F;&#x017F;en vbergehen wie fu&#x0364;r Mo&#x017F;e/<lb/>
auff daß wir auch al&#x017F;o ruffen vnnd beten<lb/>
&#x017F;ollen/ wie Mo&#x017F;es. Ja &#x017F;prich&#x017F;tu/ wie i&#x017F;t<note place="right">In Chri-<lb/>
&#x017F;to i&#x017F;t alle<lb/>
Gu&#x0364;te vnd<lb/>
Gnade<lb/>
Gottes<lb/>
vns nicht<lb/>
allein ge-<lb/>
offenbaret<lb/>
&#x017F;ondern<lb/>
auch ge-<lb/>
&#x017F;chenckt.<lb/>
Joh. 1.</note><lb/>
dann &#x017F;olches ge&#x017F;chehen/ wann &#x017F;ich Gott<lb/>
mir auch al&#x017F;o offenbarete wie Mo&#x017F;e?<lb/>
Antwort. Es i&#x017F;t in Chri&#x017F;to ge&#x017F;chehen. In<lb/>
dem&#x017F;elben hat Gott alle &#x017F;eine gu&#x0364;te la&#x017F;&#x017F;en<lb/>
fu&#x0364;r vns vbergehen &#x017F;ichtbarlich. Dann<lb/>
wir &#x017F;ahen &#x017F;eine Herrligkeit/ eine Herr-<lb/>
ligkeit des eingebornen Sohns GOttes<lb/>
vom Vater voller Gnade vnd Warheit.</p><lb/>
          <p>Wan wir nun das bedencken/ was<lb/>
Chri&#x017F;tus fu&#x0364;r vns gethan/ &#x017F;o mo&#x0364;chten wir<lb/>
wol ru&#x017F;&#x017F;en: <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr/Herr</hi></hi> GOtt/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F f</fw><fw place="bottom" type="catch">barm-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[431/0455] das Gott vnſer Gebet gewis erhoͤre. gnedig/ geduͤltig/ von groſſer guͤte vnnd trewe/ der du Mifſethat vnd Suͤnde ver- gibſt/ vnnd barmhertzig biſt in tauſent Glied/ vor welchem niemand vnſchuͤldig iſt. Sehet/ ſo bald nun Moſes die guͤte Gottes empfand/ ſchrey vnnd betete er alſo. So hat nun der Allmechtige Gott ſeine guͤte/ gnade/ liebe/ vnnd trew den Menſchen offenbaret/ vnd eben ſo wol fuͤr vns laſſen vbergehen wie fuͤr Moſe/ auff daß wir auch alſo ruffen vnnd beten ſollen/ wie Moſes. Ja ſprichſtu/ wie iſt dann ſolches geſchehen/ wann ſich Gott mir auch alſo offenbarete wie Moſe? Antwort. Es iſt in Chriſto geſchehen. In demſelben hat Gott alle ſeine guͤte laſſen fuͤr vns vbergehen ſichtbarlich. Dann wir ſahen ſeine Herrligkeit/ eine Herr- ligkeit des eingebornen Sohns GOttes vom Vater voller Gnade vnd Warheit. In Chri- ſto iſt alle Guͤte vnd Gnade Gottes vns nicht allein ge- offenbaret ſondern auch ge- ſchenckt. Joh. 1. Wan wir nun das bedencken/ was Chriſtus fuͤr vns gethan/ ſo moͤchten wir wol ruſſen: Herr/Herr GOtt/ barm- F f

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/455
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/455>, abgerufen am 10.05.2024.