Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Grund vnd Vrsach

Funda-
ment vn-
sers Glau-
bens/ Lie-
be vnd Ge-
bets.
Rom. 10.gleuben/ jhn vber alle ding lieben/ vnd jhn
in allen nöten anruffen sollen. Vnd durch
die Offenbarung hat er vnser Gebet er-
wecket/ vnnd ins Hertz pflantzen wollen.
Dann wie soll man anruffen/ den man
nicht kennet. Nemet euch ein Exempel
von Mose/ Exod. 34. Als er wolte Got-
tes Angesicht sehen/ darauff sprach der
Herr: Mein Angesicht kan kein
Mensch sehen vnd lebendig bleiben/ das
ist/ in meinem vnbegreifflichen wesen:
Aber das will ich thun. Ich will dich auff
einen Felsen stellen/ vnnd für dir vberge-
hen/ vnnd für mir her gehen lassen alle
meine güte (Nota, nicht ein Tröpflein
meiner güte/ oder ein Particul dauon/
wie du in allen Creaturen siehest/ son-
dern alle meine güte soltu sehen vnnd
empfinden) So wirstu mir hinden nach
sehen/ das ist/ du wirst aus meinen Wer-
cken mich erkennen lernen. Als nun Gott
der Herr in den Wolcken ernieder
kam/ vnd alle seine güte vnd Herrligkeit
vor Mose vbergieng/ rieff Moses:
Herr/Herr Gott barmhertzig vnd

gnedig/

Grund vnd Vrſach

Funda-
ment vn-
ſers Glau-
bens/ Lie-
be vnd Ge-
bets.
Rom. 10.gleuben/ jhn vber alle ding lieben/ vnd jhn
in allen noͤten anruffen ſollen. Vnd durch
die Offenbarung hat er vnſer Gebet er-
wecket/ vnnd ins Hertz pflantzen wollen.
Dann wie ſoll man anruffen/ den man
nicht kennet. Nemet euch ein Exempel
von Moſe/ Exod. 34. Als er wolte Got-
tes Angeſicht ſehen/ darauff ſprach der
Herr: Mein Angeſicht kan kein
Menſch ſehen vnd lebendig bleiben/ das
iſt/ in meinem vnbegreifflichen weſen:
Aber das will ich thun. Ich will dich auff
einen Felſen ſtellen/ vnnd fuͤr dir vberge-
hen/ vnnd fuͤr mir her gehen laſſen alle
meine guͤte (Nota, nicht ein Troͤpflein
meiner guͤte/ oder ein Particul dauon/
wie du in allen Creaturen ſieheſt/ ſon-
dern alle meine guͤte ſoltu ſehen vnnd
empfinden) So wirſtu mir hinden nach
ſehen/ das iſt/ du wirſt aus meinen Wer-
cken mich erkennen lernen. Als nun Gott
der Herr in den Wolcken ernieder
kam/ vnd alle ſeine guͤte vnd Herꝛligkeit
vor Moſe vbergieng/ rieff Moſes:
Herr/Herr Gott barmhertzig vnd

gnedig/

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[430/0454] Grund vnd Vrſach gleuben/ jhn vber alle ding lieben/ vnd jhn in allen noͤten anruffen ſollen. Vnd durch die Offenbarung hat er vnſer Gebet er- wecket/ vnnd ins Hertz pflantzen wollen. Dann wie ſoll man anruffen/ den man nicht kennet. Nemet euch ein Exempel von Moſe/ Exod. 34. Als er wolte Got- tes Angeſicht ſehen/ darauff ſprach der Herr: Mein Angeſicht kan kein Menſch ſehen vnd lebendig bleiben/ das iſt/ in meinem vnbegreifflichen weſen: Aber das will ich thun. Ich will dich auff einen Felſen ſtellen/ vnnd fuͤr dir vberge- hen/ vnnd fuͤr mir her gehen laſſen alle meine guͤte (Nota, nicht ein Troͤpflein meiner guͤte/ oder ein Particul dauon/ wie du in allen Creaturen ſieheſt/ ſon- dern alle meine guͤte ſoltu ſehen vnnd empfinden) So wirſtu mir hinden nach ſehen/ das iſt/ du wirſt aus meinen Wer- cken mich erkennen lernen. Als nun Gott der Herr in den Wolcken ernieder kam/ vnd alle ſeine guͤte vnd Herꝛligkeit vor Moſe vbergieng/ rieff Moſes: Herr/Herr Gott barmhertzig vnd gnedig/ Funda- ment vn- ſers Glau- bens/ Lie- be vnd Ge- bets. Rom. 10.

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Zitationshilfe:	Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/454>, abgerufen am 10.05.2024.

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