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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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des Ersten Buchs

GOtt hat dem Menschen einge-
pflantzet eine reine/ keusche/ züchtige
Eheliebe/ nach dem Geist Kinder zu
zeugen/ nach dem Ebenbilde GOttes.
Vnd ist keine heiligere Lust noch Liebe
gewest denn das Ebenbilde GOTtes
fortzupflantzen/ vnd das menschliche
Geschlecht zu vermehren zu GOttes
Ehren vnd des Menschen ewiger Se-Heilig ehe
in der vn-
schuld

ligkeit/ ja wenn ein Mensch in der Vn-
schuld hundert tausent Kinder zeugen/
vnd das Ebenbilde GOttes vnd seine
Ehre fortpflantzen hette können/ das
were seine heiligste/ höchste Lust vnnd
Freude gewest/ denn das were alles aus
Liebe gegen Gott vnd des menschlichen
Geschlechts als des Ebenbildes Gotts
geschehen. Denn wie Gott den Me-
schen in heiliger vnd hertzlicher wol[lu]st
vnd Wolgefallen geschaffen/ vnd ine
Freude vnd Wone an jhm gehab als
an seinem Bilde: Also hette au[ch] der
Mensch in heiliger Wollust sein[es] glei-
chen gezeuget/ Freud vnd Won[e] an jm
gehabet als an Gottes Ebenb[ild]e. Wie

aber
des Erſten Buchs

GOtt hat dem Menſchen einge-
pflantzet eine reine/ keuſche/ zuͤchtige
Eheliebe/ nach dem Geiſt Kinder zu
zeugen/ nach dem Ebenbilde GOttes.
Vnd iſt keine heiligere Luſt noch Liebe
geweſt denn das Ebenbilde GOTtes
fortzupflantzen/ vnd das menſchliche
Geſchlecht zu vermehren zu GOttes
Ehren vnd des Menſchen ewiger Se-Heilig ehe
in der vn-
ſchuld

ligkeit/ ja wenn ein Menſch in der Vn-
ſchuld hundert tauſent Kinder zeugen/
vnd das Ebenbilde GOttes vnd ſeine
Ehre fortpflantzen hette koͤnnen/ das
were ſeine heiligſte/ hoͤchſte Luſt vnnd
Freude geweſt/ denn das were alles aus
Liebe gegen Gott vnd des menſchlichen
Geſchlechts als des Ebenbildes Gotts
geſchehen. Denn wie Gott den Me-
ſchen in heiliger vnd hertzlicher wol[lu]ſt
vnd Wolgefallen geſchaffen/ vnd ine
Freude vnd Wone an jhm gehab als
an ſeinem Bilde: Alſo hette au[ch] der
Menſch in heiliger Wolluſt ſein[eſ] glei-
chen gezeuget/ Freud vñ Won[e] an jm
gehabet als an Gottes Ebenb[ild]e. Wie

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[467/0499] des Erſten Buchs GOtt hat dem Menſchen einge- pflantzet eine reine/ keuſche/ zuͤchtige Eheliebe/ nach dem Geiſt Kinder zu zeugen/ nach dem Ebenbilde GOttes. Vnd iſt keine heiligere Luſt noch Liebe geweſt denn das Ebenbilde GOTtes fortzupflantzen/ vnd das menſchliche Geſchlecht zu vermehren zu GOttes Ehren vnd des Menſchen ewiger Se- ligkeit/ ja wenn ein Menſch in der Vn- ſchuld hundert tauſent Kinder zeugen/ vnd das Ebenbilde GOttes vnd ſeine Ehre fortpflantzen hette koͤnnen/ das were ſeine heiligſte/ hoͤchſte Luſt vnnd Freude geweſt/ denn das were alles aus Liebe gegen Gott vnd des menſchlichen Geſchlechts als des Ebenbildes Gotts geſchehen. Denn wie Gott den Me- ſchen in heiliger vnd hertzlicher wolluſt vnd Wolgefallen geſchaffen/ vnd ine Freude vnd Wone an jhm gehab als an ſeinem Bilde: Alſo hette auch der Menſch in heiliger Wolluſt ſeineſ glei- chen gezeuget/ Freud vñ Wone an jm gehabet als an Gottes Ebenbilde. Wie aber Heilig ehe in der vn- ſchuld

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/499>, abgerufen am 11.06.2024.