Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

nit allein mit disputiren zu erhalten.
de/ Sap. 7. Die Furcht des Her-
ren
ist der Weißheit Anfang/ sagt
der 111. Psalm. Ergo, So ist die Gott-
losigkeit der Thorheit vnd Blindheit
Anfang.

2. So stehet das wahre Erkent-
nis vnnd Bekentnis Christi vnd reiner
Lehre nicht allein in Worten/ sondern
auch in der That/ vnnd heiligem Le-
ben/ wie S. Paulus sagt Tit. 1. Sie
sagen/ sie erkennen Gott/ Aber mit
den Wercken verleugnen sie es/ sie
sind/ an welchen GOtt einen Grewel
hat/ vnd sind zu allen guten Wercken
vntüchtig. Da hören wir das Chr-Christi
Erkent-
nis nicht
in Worten
sondern in
der krafst.

stus vnd sein Wort mit dem Gottlo-
sen Leben ja so hart verleugnet wird als
mit Worten/ wie aberinals Sanct
Paulus spricht 2. Tim. 3. Sie haben
einen Schein der Gottseligkeit/ Aber
die Krafft verleugnen sie. Vnd was
kan doch das für eine wahre Erkent-
nis Christi seyn/ welche man nie mit
der That erwiesen hat? Wer Christi
Demut/ Sanfftmut/ Gedult/ vnnd

Liebe

nit allein mit diſputiren zu erhalten.
de/ Sap. 7. Die Furcht des Her-
ren
iſt der Weißheit Anfang/ ſagt
der 111. Pſalm. Ergo, So iſt die Gott-
loſigkeit der Thorheit vnd Blindheit
Anfang.

2. So ſtehet das wahre Erkent-
nis vnnd Bekentnis Chriſti vnd reiner
Lehre nicht allein in Worten/ ſondern
auch in der That/ vnnd heiligem Le-
ben/ wie S. Paulus ſagt Tit. 1. Sie
ſagen/ ſie erkennen Gott/ Aber mit
den Wercken verleugnen ſie es/ ſie
ſind/ an welchen GOtt einen Grewel
hat/ vnd ſind zu allen guten Wercken
vntuͤchtig. Da hoͤren wir das Chr-Chriſti
Erkent-
nis nicht
in Wortẽ
ſondern in
der krafſt.

ſtus vnd ſein Wort mit dem Gottlo-
ſen Leben ja ſo hart verleugnet wird als
mit Worten/ wie aberinals Sanct
Paulus ſpricht 2. Tim. 3. Sie haben
einen Schein der Gottſeligkeit/ Aber
die Krafft verleugnen ſie. Vnd was
kan doch das fuͤr eine wahre Erkent-
nis Chriſti ſeyn/ welche man nie mit
der That erwieſen hat? Wer Chriſti
Demut/ Sanfftmut/ Gedult/ vnnd

Liebe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0451" n="419"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">nit allein mit di&#x017F;putiren zu erhalten.</hi></fw><lb/>
de/ Sap. 7. Die Furcht des <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Her-<lb/>
ren</hi></hi> i&#x017F;t der Weißheit Anfang/ &#x017F;agt<lb/>
der 111. P&#x017F;alm. <hi rendition="#aq">Ergo,</hi> So i&#x017F;t die Gott-<lb/>
lo&#x017F;igkeit der Thorheit vnd Blindheit<lb/>
Anfang.</p><lb/>
          <p>2. So &#x017F;tehet das wahre Erkent-<lb/>
nis vnnd Bekentnis Chri&#x017F;ti vnd reiner<lb/>
Lehre nicht allein in Worten/ &#x017F;ondern<lb/>
auch in der That/ vnnd heiligem Le-<lb/>
ben/ wie S. Paulus &#x017F;agt Tit. 1. Sie<lb/>
&#x017F;agen/ &#x017F;ie erkennen Gott/ Aber mit<lb/>
den Wercken verleugnen &#x017F;ie es/ &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ind/ an welchen GOtt einen Grewel<lb/>
hat/ vnd &#x017F;ind zu allen guten Wercken<lb/>
vntu&#x0364;chtig. Da ho&#x0364;ren wir das Chr-<note place="right">Chri&#x017F;ti<lb/>
Erkent-<lb/>
nis nicht<lb/>
in Worte&#x0303;<lb/>
&#x017F;ondern in<lb/>
der kraf&#x017F;t.</note><lb/>
&#x017F;tus vnd &#x017F;ein Wort mit dem Gottlo-<lb/>
&#x017F;en Leben ja &#x017F;o hart verleugnet wird als<lb/>
mit Worten/ wie aberinals Sanct<lb/>
Paulus &#x017F;pricht 2. Tim. 3. Sie haben<lb/>
einen Schein der Gott&#x017F;eligkeit/ Aber<lb/>
die Krafft verleugnen &#x017F;ie. Vnd was<lb/>
kan doch das fu&#x0364;r eine wahre Erkent-<lb/>
nis Chri&#x017F;ti &#x017F;eyn/ welche man nie mit<lb/>
der That erwie&#x017F;en hat? Wer Chri&#x017F;ti<lb/>
Demut/ Sanfftmut/ Gedult/ vnnd<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Liebe</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[419/0451] nit allein mit diſputiren zu erhalten. de/ Sap. 7. Die Furcht des Her- ren iſt der Weißheit Anfang/ ſagt der 111. Pſalm. Ergo, So iſt die Gott- loſigkeit der Thorheit vnd Blindheit Anfang. 2. So ſtehet das wahre Erkent- nis vnnd Bekentnis Chriſti vnd reiner Lehre nicht allein in Worten/ ſondern auch in der That/ vnnd heiligem Le- ben/ wie S. Paulus ſagt Tit. 1. Sie ſagen/ ſie erkennen Gott/ Aber mit den Wercken verleugnen ſie es/ ſie ſind/ an welchen GOtt einen Grewel hat/ vnd ſind zu allen guten Wercken vntuͤchtig. Da hoͤren wir das Chr- ſtus vnd ſein Wort mit dem Gottlo- ſen Leben ja ſo hart verleugnet wird als mit Worten/ wie aberinals Sanct Paulus ſpricht 2. Tim. 3. Sie haben einen Schein der Gottſeligkeit/ Aber die Krafft verleugnen ſie. Vnd was kan doch das fuͤr eine wahre Erkent- nis Chriſti ſeyn/ welche man nie mit der That erwieſen hat? Wer Chriſti Demut/ Sanfftmut/ Gedult/ vnnd Liebe Chriſti Erkent- nis nicht in Wortẽ ſondern in der krafſt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die "Urausgabe" des ersten Teils von Johann Arndt… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/451
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/451>, abgerufen am 22.11.2024.