Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.im Menschen. leuchtet denn allein das/ was GOttselbst ist/ nemlich eitel Liebe vnd Barm- hartzigkeit/ Langmut/ Gedult/ Sanfft mut/ Freundligkeit/ Heiligkeit/ Trost/ Leben vnnd Seligkeit. Also wolte derGott in Christo offenbar. vnsichtbare Gott in Christo sichtbar vnd offenbar werden/ vnd sich in jhm den Menschen zu erkennen geben/ wie- wol er auff eine viel höhere Weise Got- tes Bilde ist nach seiner Gottheit/ nemlich Gott selbst/ vnd Gottes we- sentliches Ebenbilde/ vnd der Glantz sei-Hebr. I. ner Herrligkeit/ daruon wir auff diß- mal nicht reden/ sondern allein wie er in seiner heiligen Menscheit gewandelt vnd gelebet hat. Eine solche heilige Vnschuld ist das wolte C ij
im Menſchen. leuchtet denn allein das/ was GOttſelbſt iſt/ nemlich eitel Liebe vnd Barm- hartzigkeit/ Langmut/ Gedult/ Sanfft mut/ Freundligkeit/ Heiligkeit/ Troſt/ Leben vnnd Seligkeit. Alſo wolte derGott in Chriſto offenbar. vnſichtbare Gott in Chriſto ſichtbar vnd offenbar werden/ vnd ſich in jhm den Menſchen zu erkennen geben/ wie- wol er auff eine viel hoͤhere Weiſe Got- tes Bilde iſt nach ſeiner Gottheit/ nemlich Gott ſelbſt/ vnd Gottes we- ſentliches Ebenbilde/ vñ der Glantz ſei-Hebr. I. ner Herrligkeit/ daruon wir auff diß- mal nicht redẽ/ ſondern allein wie er in ſeiner heiligen Menſcheit gewandelt vnd gelebet hat. Eine ſolche heilige Vnſchuld iſt das wolte C ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0041" n="9"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">im Menſchen.</hi></fw><lb/> leuchtet denn allein das/ was GOtt<lb/> ſelbſt iſt/ nemlich eitel Liebe vnd Barm-<lb/> hartzigkeit/ Langmut/ Gedult/ Sanfft<lb/> mut/ Freundligkeit/ Heiligkeit/ Troſt/<lb/> Leben vnnd Seligkeit. Alſo wolte der<note place="right">Gott in<lb/> Chriſto<lb/> offenbar.</note><lb/> vnſichtbare Gott in Chriſto ſichtbar<lb/> vnd offenbar werden/ vnd ſich in jhm<lb/> den Menſchen zu erkennen geben/ wie-<lb/> wol er auff eine viel hoͤhere Weiſe Got-<lb/> tes Bilde iſt nach ſeiner Gottheit/<lb/> nemlich Gott ſelbſt/ vnd Gottes we-<lb/> ſentliches Ebenbilde/ vñ der Glantz ſei-<note place="right">Hebr. <hi rendition="#aq">I.</hi></note><lb/> ner Herrligkeit/ daruon wir auff diß-<lb/> mal nicht redẽ/ ſondern allein wie er in<lb/> ſeiner heiligen Menſcheit gewandelt<lb/> vnd gelebet hat.</p><lb/> <p>Eine ſolche heilige Vnſchuld iſt das<lb/> Bilde Gottes in Adam auch geweſt/<note place="right">Bilde<lb/> Gottes<lb/> wird in<lb/> Demut<lb/> bewaret.</note><lb/> vnd daſſelbe ſolte er in wahrer Demut<lb/> vnd Gehorſam bewaret vnd erkandt<lb/> haben/ dz er nicht ſelbſt das hoͤchſte gut<lb/> were/ ſondern das er nur des hoͤchſten<lb/> Guts Bilde were/ das ſich in jhm hette<lb/> abgebildet. Da ers aber ſelbſt ſeyn<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C ij</fw><fw place="bottom" type="catch">wolte</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [9/0041]
im Menſchen.
leuchtet denn allein das/ was GOtt
ſelbſt iſt/ nemlich eitel Liebe vnd Barm-
hartzigkeit/ Langmut/ Gedult/ Sanfft
mut/ Freundligkeit/ Heiligkeit/ Troſt/
Leben vnnd Seligkeit. Alſo wolte der
vnſichtbare Gott in Chriſto ſichtbar
vnd offenbar werden/ vnd ſich in jhm
den Menſchen zu erkennen geben/ wie-
wol er auff eine viel hoͤhere Weiſe Got-
tes Bilde iſt nach ſeiner Gottheit/
nemlich Gott ſelbſt/ vnd Gottes we-
ſentliches Ebenbilde/ vñ der Glantz ſei-
ner Herrligkeit/ daruon wir auff diß-
mal nicht redẽ/ ſondern allein wie er in
ſeiner heiligen Menſcheit gewandelt
vnd gelebet hat.
Gott in
Chriſto
offenbar.
Hebr. I.
Eine ſolche heilige Vnſchuld iſt das
Bilde Gottes in Adam auch geweſt/
vnd daſſelbe ſolte er in wahrer Demut
vnd Gehorſam bewaret vnd erkandt
haben/ dz er nicht ſelbſt das hoͤchſte gut
were/ ſondern das er nur des hoͤchſten
Guts Bilde were/ das ſich in jhm hette
abgebildet. Da ers aber ſelbſt ſeyn
wolte
Bilde
Gottes
wird in
Demut
bewaret.
C ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie "Urausgabe" des ersten Teils von Johann Arndt… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |