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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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zu lieben sey.
Liebe geschehen/ darumb wer des ewi-Liebe ein
Bild des
ewigen
Lebens.

gen lebens Bild anschawen/ ja dessel-
ben einen Vorschmack haben will/ der
vbe sich in dieser Tugend/ er wird reich-
lich dadurch ergetzet vnd erfrewet wer-
den/ vnd viel Ruhe vnd Friede im Her-
tzen haben.

7. Je reiner/ brünstiger vnd hertz-
licher nun die liebe ist/ je neher der gött-
lichen Art vnd Natur/ Denn in Gott/Verwand
nis Got-
tes in der
Liebe.

in Christo vnd im heiligen Geist ist die
allerreineste/ zarteste/ brünstigste/ edleste
vnd hertzlichste Liebe. Rein ist die liebe/
wenn man nicht vmb eigenes Nutzes
vnnd vmb eigenes geniesses willen
liebet/ sondern lauter vmb der liebe
Gottes willen/ weil vns Gott so rein
vnnd lauter vmbsonst liebet ohne allen
Nutz. Darumb wer vmb seines Nutzes
willen den Nechsten liebet/ der hat keine
reine liebe/ vnnd keine göttliche liebe.Vnter-
scheid der
Heydni-
schen vnd
Christli-
chen Liebe.

Vnd das ist der Vnterscheid vnter der
Heydnischen liebe/ vnd vnter der Christ-
lichen liebe: Ein Christ liebet seinen
Nechsten in Gott/ in Christo/ lauter

vmb-

zu lieben ſey.
Liebe geſchehen/ darumb wer des ewi-Liebe ein
Bild des
ewigen
Lebens.

gen lebens Bild anſchawen/ ja deſſel-
ben einen Vorſchmack haben will/ der
vbe ſich in dieſer Tugend/ er wird reich-
lich dadurch ergetzet vnd erfrewet wer-
den/ vnd viel Ruhe vnd Friede im Her-
tzen haben.

7. Je reiner/ bruͤnſtiger vnd hertz-
licher nun die liebe iſt/ je neher der goͤtt-
lichen Art vnd Natur/ Denn in Gott/Verwand
nis Got-
tes in der
Liebe.

in Chriſto vnd im heiligen Geiſt iſt die
allerreineſte/ zarteſte/ bruͤnſtigſte/ edleſte
vnd hertzlichſte Liebe. Rein iſt die liebe/
wenn man nicht vmb eigenes Nutzes
vnnd vmb eigenes genieſſes willen
liebet/ ſondern lauter vmb der liebe
Gottes willen/ weil vns Gott ſo rein
vnnd lauter vmbſonſt liebet ohne allen
Nutz. Darumb wer vmb ſeines Nutzes
willen den Nechſten liebet/ der hat keine
reine liebe/ vnnd keine goͤttliche liebe.Vnter-
ſcheid der
Heydni-
ſchen vnd
Chriſtli-
chẽ Liebe.

Vnd das iſt der Vnterſcheid vnter der
Heydniſchen liebe/ vñ vnter der Chriſt-
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[273/0305] zu lieben ſey. Liebe geſchehen/ darumb wer des ewi- gen lebens Bild anſchawen/ ja deſſel- ben einen Vorſchmack haben will/ der vbe ſich in dieſer Tugend/ er wird reich- lich dadurch ergetzet vnd erfrewet wer- den/ vnd viel Ruhe vnd Friede im Her- tzen haben. Liebe ein Bild des ewigen Lebens. 7. Je reiner/ bruͤnſtiger vnd hertz- licher nun die liebe iſt/ je neher der goͤtt- lichen Art vnd Natur/ Denn in Gott/ in Chriſto vnd im heiligen Geiſt iſt die allerreineſte/ zarteſte/ bruͤnſtigſte/ edleſte vnd hertzlichſte Liebe. Rein iſt die liebe/ wenn man nicht vmb eigenes Nutzes vnnd vmb eigenes genieſſes willen liebet/ ſondern lauter vmb der liebe Gottes willen/ weil vns Gott ſo rein vnnd lauter vmbſonſt liebet ohne allen Nutz. Darumb wer vmb ſeines Nutzes willen den Nechſten liebet/ der hat keine reine liebe/ vnnd keine goͤttliche liebe. Vnd das iſt der Vnterſcheid vnter der Heydniſchen liebe/ vñ vnter der Chriſt- lichen liebe: Ein Chriſt liebet ſeinen Nechſten in Gott/ in Chriſto/ lauter vmb- Verwand nis Got- tes in der Liebe. Vnter- ſcheid der Heydni- ſchen vnd Chriſtli- chẽ Liebe.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/305>, abgerufen am 17.05.2024.