Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.Von der Liebe den Heiligen bistu heilig/ vnd bey denVerkehrten bistu verkert/ das ist/ hastu ein verkehrt Hertz gegen deinem Bru- der/ so ist dir Gott auch zuwieder. Der Nech- ste ist vn- ser Proba. Darumb ist vns nun vnser Nechster Gott wie- derrufft seine Ver- gebung wenn wir nicht ver- geben wol- len. Darumb hat es GOtt so genaw alle
Von der Liebe den Heiligen biſtu heilig/ vnd bey denVerkehrten biſtu verkert/ das iſt/ haſtu ein verkehrt Hertz gegen deinem Bru- der/ ſo iſt dir Gott auch zuwieder. Der Nech- ſte iſt vn- ſer Proba. Darumb iſt vns nun vnſer Nechſter Gott wie- derrufft ſeine Ver- gebung wenn wir nicht ver- gebẽ wol- len. Darumb hat es GOtt ſo genaw alle
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0292" n="260"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Liebe</hi></fw><lb/> den Heiligen biſtu heilig/ vnd bey den<lb/> Verkehrten biſtu verkert/ das iſt/ haſtu<lb/> ein verkehrt Hertz gegen deinem Bru-<lb/> der/ ſo iſt dir Gott auch zuwieder.</p><lb/> <note place="left">Der Nech-<lb/> ſte iſt vn-<lb/> ſer Proba.</note> <p>Darumb iſt vns nun vnſer Nechſter<lb/> zur Proba geſetzet der liebe Gottes/ dz<lb/> iſt/ an vnſerm Nechſten wil vns Gott<lb/> probieren/ ob vnſere Liebe gegen jhm<lb/> rechtſchaffen ſey. Denn Gott darff vn-<lb/> ſers Dienſtes nicht ein Staͤublein/ ſon-<lb/> dern der Nechſte.</p><lb/> <note place="left">Gott wie-<lb/> derrufft<lb/> ſeine Ver-<lb/> gebung<lb/> wenn wir<lb/> nicht ver-<lb/> gebẽ wol-<lb/> len.</note> <p>Darumb hat es GOtt ſo genaw<lb/> auff den Nechſten gerichtet/ vnd auff<lb/> vnſer Gewiſſen gelegt/ daß wir in allen<lb/> Dingen vns nach jhm richten ſollen/<lb/> vnd allemal/ ja alle Stunde alſo gegen<lb/> vnſern Nechſtẽ geſinnet ſeyn/ wie er ge-<lb/> gen vns. Denn vnſer keiner kan ohne<lb/> ſeines Nechſten Verſoͤhnung bey Gott<lb/> in gnaden bleiben/ Gottes halben hat<lb/> keine Noth. Der gantze Welt Suͤnd<supplied>e</supplied><lb/> ſind auff einmal auffgehoben/ vñ voll<supplied>-</supplied><lb/> kommene vergebung erlanget worden<lb/> durch den Tod Jeſu Chriſti. Denn wir<lb/> alle ſind ď Knecht/ welchem der Koͤnig<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">alle</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [260/0292]
Von der Liebe
den Heiligen biſtu heilig/ vnd bey den
Verkehrten biſtu verkert/ das iſt/ haſtu
ein verkehrt Hertz gegen deinem Bru-
der/ ſo iſt dir Gott auch zuwieder.
Darumb iſt vns nun vnſer Nechſter
zur Proba geſetzet der liebe Gottes/ dz
iſt/ an vnſerm Nechſten wil vns Gott
probieren/ ob vnſere Liebe gegen jhm
rechtſchaffen ſey. Denn Gott darff vn-
ſers Dienſtes nicht ein Staͤublein/ ſon-
dern der Nechſte.
Darumb hat es GOtt ſo genaw
auff den Nechſten gerichtet/ vnd auff
vnſer Gewiſſen gelegt/ daß wir in allen
Dingen vns nach jhm richten ſollen/
vnd allemal/ ja alle Stunde alſo gegen
vnſern Nechſtẽ geſinnet ſeyn/ wie er ge-
gen vns. Denn vnſer keiner kan ohne
ſeines Nechſten Verſoͤhnung bey Gott
in gnaden bleiben/ Gottes halben hat
keine Noth. Der gantze Welt Suͤnde
ſind auff einmal auffgehoben/ vñ voll-
kommene vergebung erlanget worden
durch den Tod Jeſu Chriſti. Denn wir
alle ſind ď Knecht/ welchem der Koͤnig
alle
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie "Urausgabe" des ersten Teils von Johann Arndt… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |