Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.Ein Christ wird nur nicht von der Welt verhindert die-selbige zu empfahen. Nichtig- keit vnsers Lebens. Bedencke die kurtze Zeit deines Le- Wie ein Christ le- ben sol. Wie ein Mensch zu sterben begeret/ Selig ist der Knecht/ den der Herr ist aber
Ein Chriſt wird nur nicht von der Welt verhindert die-ſelbige zu empfahen. Nichtig- keit vnſers Lebens. Bedencke die kurtze Zeit deines Le- Wie ein Chriſt le- ben ſol. Wie ein Menſch zu ſterben begeret/ Selig iſt der Knecht/ den der Herr iſt aber
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Ein Chriſt wird
nur nicht von der Welt verhindert die-
ſelbige zu empfahen.
Bedencke die kurtze Zeit deines Le-
bens/ wie viel Vbungen Chriſtlicher
Tugenden du verſeumet haſt/ die halbe
Zeit deines Lebens haſtu geſchlaffẽ/ die
andere helffte haſtu mit Eſſen vñ trin-
cken zugebracht/ vnd wenn du nun ſter-
ben ſolt/ haſtu kaum angefangen recht
zu leben/ vnd gutes zu thun.
Wie ein Menſch zu ſterben begeret/
ſo ſoll er auch leben. Du wolteſt ja nit
gern ſterben als ein Gottloſer/ Ey ſo
ſoltu auch nicht leben als ein Gottlo-
ſer/ Wiltu ſterben als ein Chriſt/ So
muſtu leben als ein Chriſt. Der lebet
aber als ein Chriſt/ der alſo lebet/ als
wenn er heute ſterben ſolte. Ein Knecht
muß jmmer bereit ſeyn fuͤr ſeinem Her-
ren zu erſcheinen/ wenn er jhm ruffet.
Nun ruffet Gott einen jeglichen durch
den Tod.
Selig iſt der Knecht/ den der Herr
wachend find/ wenn er koͤmpt. Er wird
jhn vber alle ſeine Guͤter ſetzen. Wer
iſt aber
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