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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Der elendeste in seinem Hertzen
Was des
Menschen
eigen ist.
Denn wer sich eines Dinges wirdig
achtet/ der empfehet nicht alles von Got
auß Gnaden. Gnade ist es vnnd nicht
Wirdigkeit/ was du vmb vnd vmb bist.
Ein Mensch hat nichts das sein ist/
denn seine Sünde/ sein Elend/ Nichtig-
keit vnd Schwachheit/ das ander ist al-
les Gottes.


Ein mensch
ein Schat
te.

Ein Mensch ist nichts anders denn
ein Schatte. Sihe an einen Schatten
eines Baums/ was ist er? Nichts. Re-
get sich der Baum/ so beweget sich der
Schatte auch/ wes ist nun die Bewe-
gung? Nicht des Schatten/ sondern
des Baums: Also wes ist dein Leben?
Nicht dein/ sondern Gottes/ wie ge-
schrieben stehet Act. 17. In jhm leben/
weben/ vnd sind wir/ Die Epffel des
Baums erscheinen auch wol im schat-
ten/ aber sie sind nicht des Schatten/
Schön
gleichnis.
sondern des Baums: Also tregestu gute
Früchte/ sie sind nit dein/ sie erscheinen
wol in dir/ aber als ein Schatte/ sie
kommen aber auß dem ewigen Vrsprung/
welcher ist Gott/ wie ein Apffel nicht

auß

Der elendeſte in ſeinem Hertzen
Was des
Menſchen
eigen iſt.
Denn wer ſich eines Dinges wirdig
achtet/ der empfehet nicht alles võ Got
auß Gnaden. Gnade iſt es vnnd nicht
Wirdigkeit/ was du vmb vnd vmb biſt.
Ein Menſch hat nichts das ſein iſt/
denn ſeine Suͤnde/ ſein Elend/ Nichtig-
keit vnd Schwachheit/ das ander iſt al-
les Gottes.


Ein mẽſch
ein Schat
te.

Ein Menſch iſt nichts anders denn
ein Schatte. Sihe an einen Schatten
eines Baums/ was iſt er? Nichts. Re-
get ſich der Baum/ ſo beweget ſich der
Schatte auch/ wes iſt nun die Bewe-
gung? Nicht des Schatten/ ſondern
des Baums: Alſo wes iſt dein Leben?
Nicht dein/ ſondern Gottes/ wie ge-
ſchrieben ſtehet Act. 17. In jhm leben/
weben/ vnd ſind wir/ Die Epffel des
Baums erſcheinen auch wol im ſchat-
ten/ aber ſie ſind nicht des Schatten/
Schoͤn
gleichnis.
ſondern des Baums: Alſo tregeſtu gute
Fruͤchte/ ſie ſind nit dein/ ſie erſcheinen
wol in dir/ aber als ein Schatte/ ſie
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welcher iſt Gott/ wie ein Apffel nicht

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[184/0216] Der elendeſte in ſeinem Hertzen Denn wer ſich eines Dinges wirdig achtet/ der empfehet nicht alles võ Got auß Gnaden. Gnade iſt es vnnd nicht Wirdigkeit/ was du vmb vnd vmb biſt. Ein Menſch hat nichts das ſein iſt/ denn ſeine Suͤnde/ ſein Elend/ Nichtig- keit vnd Schwachheit/ das ander iſt al- les Gottes. Was des Menſchen eigen iſt. Ein Menſch iſt nichts anders denn ein Schatte. Sihe an einen Schatten eines Baums/ was iſt er? Nichts. Re- get ſich der Baum/ ſo beweget ſich der Schatte auch/ wes iſt nun die Bewe- gung? Nicht des Schatten/ ſondern des Baums: Alſo wes iſt dein Leben? Nicht dein/ ſondern Gottes/ wie ge- ſchrieben ſtehet Act. 17. In jhm leben/ weben/ vnd ſind wir/ Die Epffel des Baums erſcheinen auch wol im ſchat- ten/ aber ſie ſind nicht des Schatten/ ſondern des Baums: Alſo tregeſtu gute Fruͤchte/ ſie ſind nit dein/ ſie erſcheinen wol in dir/ aber als ein Schatte/ ſie kom̃en aber auß dem ewigẽ Vrſprung/ welcher iſt Gott/ wie ein Apffel nicht auß Schoͤn gleichnis.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/216>, abgerufen am 24.11.2024.