[Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628.1624. [Beginn Spaltensatz] H. V. K. Der Gute. [Spaltenumbruch] 88. Das Graß. [Spaltenumbruch] So grün als tröge.[Ende Spaltensatz] Bekompt dem vieh auch wol/ daß es gesund seyn möge: Der Hute drumb genant ich bin so trög als grün/ Weil mans im Sommer braucht/ als durch den Winter hin. Dem grünen Grase wird das leben recht vergliechen/ Dem trögen hew das fleisch wann es todt und verbliechen/ Gott gebe daß wann wir einst all seyn ausgetrögt. Als gut noch mögen seyn in Gottes scheun gelegt. [Beginn Spaltensatz]
D. W. F. Die weisse Niesewurtz das Niesen thut erregen/Der Erregende. [Spaltenumbruch] 89. Weisse Niesewurtz. [Spaltenumbruch] Das Niesen.[Ende Spaltensatz] Drumb meinen Nahmen man nicht ferne darff auslegen/ Erregend kan man wol seyn wanns zum guten ist/ Vnd daß hinweg man thu betrug und argelist. Drumb last einander uns zur tugend nur anregen/ Vnd alles nach dem Recht gemessen überlegen/ So zur geniessung wir gelangen werden bald/ Ob uns schon diese welt gering und schlecht abmahlt. [Beginn Spaltensatz]
H. H. M. Die flüß und manche seuch der Wegereich thut stillen/Der Stillende. [Spaltenumbruch] 90. Das Kraut Wegereich oder Wegebreit. [Spaltenumbruch] Flüssige Gebresten.[Ende Spaltensatz] Die man erdulden wol muß sonsten mit unwillen/ Den Nahmen Stillend ich mir drumb genommen hab/ Auff daß ja nicht blieb aus des kräutleins reiche gab. Die laster hauffen weiß zufliessend man soll stillen/ Darbey auch reumen weg untugend und muthwillen/ So wird man stillend han sehr gute frucht gebracht/ In frieden still mit ruh denn haben größre macht. Der
1624. [Beginn Spaltensatz] H. V. K. Der Gute. [Spaltenumbruch] 88. Das Graß. [Spaltenumbruch] So gruͤn als troͤge.[Ende Spaltensatz] Bekompt dem vieh auch wol/ daß es geſund ſeyn moͤge: Der Hute drumb genant ich bin ſo troͤg als gruͤn/ Weil mans im Sommer braucht/ als durch den Winter hin. Dem gruͤnen Graſe wird das leben recht vergliechen/ Dem troͤgen hew das fleiſch wann es todt und verbliechen/ Gott gebe daß wann wir einſt all ſeyn ausgetroͤgt. Als gut noch moͤgen ſeyn in Gottes ſcheun gelegt. [Beginn Spaltensatz]
D. W. F. Die weiſſe Nieſewurtz das Nieſen thut erregen/Der Erregende. [Spaltenumbruch] 89. Weiſſe Nieſewurtz. [Spaltenumbruch] Das Nieſen.[Ende Spaltensatz] Drumb meinen Nahmen man nicht ferne darff auslegen/ Erregend kan man wol ſeyn wanns zum guten iſt/ Vnd daß hinweg man thu betrug und argeliſt. Drumb laſt einander uns zur tugend nur anregen/ Vnd alles nach dem Recht gemeſſen uͤberlegen/ So zur genieſſung wir gelangen werden bald/ Ob uns ſchon dieſe welt gering und ſchlecht abmahlt. [Beginn Spaltensatz]
H. H. M. Die fluͤß und manche ſeuch der Wegereich thut ſtillen/Der Stillende. [Spaltenumbruch] 90. Das Kraut Wegereich oder Wegebreit. [Spaltenumbruch] Fluͤſſige Gebreſten.[Ende Spaltensatz] Die man erdulden wol muß ſonſten mit unwillen/ Den Nahmen Stillend ich mir drumb genommen hab/ Auff daß ja nicht blieb aus des kraͤutleins reiche gab. Die laſter hauffen weiß zuflieſſend man ſoll ſtillen/ Darbey auch reumen weg untugend und muthwillen/ So wird man ſtillend han ſehr gute frucht gebracht/ In frieden ſtill mit ruh denn haben groͤßre macht. Der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0038"/> <note place="left">1624.</note> <lg type="poem"> <head><lb/><cb type="start"/><hi rendition="#fr">H. V. K.<lb/> Der Gute.</hi><lb/><cb/> 88.<lb/> Das Graß.<lb/><cb/> So gruͤn als troͤge.<cb type="end"/> </head><lb/> <l>Das ſchoͤne wuͤchſig Graß iſt gut ſo gruͤn als troͤge.</l><lb/> <l>Bekompt dem vieh auch wol/ daß es geſund ſeyn moͤge:</l><lb/> <l>Der <hi rendition="#fr">Hute</hi> drumb genant ich bin ſo troͤg als gruͤn/</l><lb/> <l>Weil mans im Sommer braucht/ als durch den Winter hin.</l><lb/> <l>Dem gruͤnen Graſe wird das leben recht vergliechen/</l><lb/> <l>Dem troͤgen hew das fleiſch wann es todt und verbliechen/</l><lb/> <l>Gott gebe daß wann wir einſt all ſeyn ausgetroͤgt.</l><lb/> <l>Als gut noch moͤgen ſeyn in Gottes ſcheun gelegt.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head><cb type="start"/><hi rendition="#fr">D. W. F.<lb/> Der Erregende.</hi><lb/><cb/> 89.<lb/> Weiſſe Nieſewurtz.<lb/><cb/> Das Nieſen.<cb type="end"/> </head><lb/> <l>Die weiſſe Nieſewurtz das Nieſen thut erregen/</l><lb/> <l>Drumb meinen Nahmen man nicht ferne darff auslegen/</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Erregend</hi> kan man wol ſeyn wanns zum guten iſt/</l><lb/> <l>Vnd daß hinweg man thu betrug und argeliſt.</l><lb/> <l>Drumb laſt einander uns zur tugend nur anregen/</l><lb/> <l>Vnd alles nach dem Recht gemeſſen uͤberlegen/</l><lb/> <l>So zur genieſſung wir gelangen werden bald/</l><lb/> <l>Ob uns ſchon dieſe welt gering und ſchlecht abmahlt.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head><cb type="start"/><hi rendition="#fr">H. H. M.<lb/> Der Stillende.</hi><lb/><cb/> 90.<lb/> Das Kraut Wegereich oder<lb/> Wegebreit.<lb/><cb/> Fluͤſſige Gebreſten.<cb type="end"/> </head><lb/> <l>Die fluͤß und manche ſeuch der Wegereich thut ſtillen/</l><lb/> <l>Die man erdulden wol muß ſonſten mit unwillen/</l><lb/> <l>Den Nahmen <hi rendition="#fr">Stillend</hi> ich mir drumb genommen hab/</l><lb/> <l>Auff daß ja nicht blieb aus des kraͤutleins reiche gab.</l><lb/> <l>Die laſter hauffen weiß zuflieſſend man ſoll ſtillen/</l><lb/> <l>Darbey auch reumen weg untugend und muthwillen/</l><lb/> <l>So wird man ſtillend han ſehr gute frucht gebracht/</l><lb/> <l>In frieden ſtill mit ruh denn haben groͤßre macht.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Der</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0038]
H. V. K.
Der Gute.
88.
Das Graß.
So gruͤn als troͤge.
Das ſchoͤne wuͤchſig Graß iſt gut ſo gruͤn als troͤge.
Bekompt dem vieh auch wol/ daß es geſund ſeyn moͤge:
Der Hute drumb genant ich bin ſo troͤg als gruͤn/
Weil mans im Sommer braucht/ als durch den Winter hin.
Dem gruͤnen Graſe wird das leben recht vergliechen/
Dem troͤgen hew das fleiſch wann es todt und verbliechen/
Gott gebe daß wann wir einſt all ſeyn ausgetroͤgt.
Als gut noch moͤgen ſeyn in Gottes ſcheun gelegt.
D. W. F.
Der Erregende.
89.
Weiſſe Nieſewurtz.
Das Nieſen.
Die weiſſe Nieſewurtz das Nieſen thut erregen/
Drumb meinen Nahmen man nicht ferne darff auslegen/
Erregend kan man wol ſeyn wanns zum guten iſt/
Vnd daß hinweg man thu betrug und argeliſt.
Drumb laſt einander uns zur tugend nur anregen/
Vnd alles nach dem Recht gemeſſen uͤberlegen/
So zur genieſſung wir gelangen werden bald/
Ob uns ſchon dieſe welt gering und ſchlecht abmahlt.
H. H. M.
Der Stillende.
90.
Das Kraut Wegereich oder
Wegebreit.
Fluͤſſige Gebreſten.
Die fluͤß und manche ſeuch der Wegereich thut ſtillen/
Die man erdulden wol muß ſonſten mit unwillen/
Den Nahmen Stillend ich mir drumb genommen hab/
Auff daß ja nicht blieb aus des kraͤutleins reiche gab.
Die laſter hauffen weiß zuflieſſend man ſoll ſtillen/
Darbey auch reumen weg untugend und muthwillen/
So wird man ſtillend han ſehr gute frucht gebracht/
In frieden ſtill mit ruh denn haben groͤßre macht.
Der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDas zugrundeliegende Exemplar weist einen Fehler … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |