Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.In dem Augenblick rasselte eine staubbedeckte Ka¬ "Verfluchter Kerl, warum hier grade! rief er "Wenn es Ihnen darauf ankommt, führe ich Es war ein Courier. Der Rittmeister, im Schein "Was bringen Sie in Ihrer Tasche, Schmi¬ "Brennend Feuer," antwortete der Feldofficier, Der wohlbeleibtere Cavallerieofficier hatte Mühe, In dem Augenblick raſſelte eine ſtaubbedeckte Ka¬ „Verfluchter Kerl, warum hier grade! rief er „Wenn es Ihnen darauf ankommt, führe ich Es war ein Courier. Der Rittmeiſter, im Schein „Was bringen Sie in Ihrer Taſche, Schmi¬ „Brennend Feuer,“ antwortete der Feldofficier, Der wohlbeleibtere Cavallerieofficier hatte Mühe, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0332" n="322"/> <p>In dem Augenblick raſſelte eine ſtaubbedeckte Ka¬<lb/> leſche um die Ecke. Bei der raſchen Wendung mochte<lb/> das Hinterrad an einen Stein geſtoßen ſein, das<lb/> Rad brach und der leichte Wagen ſtürzte um. Schon<lb/> im nächſten Augenblick hatte der darin Sitzende mit<lb/> einem Fluch ſich aus dem Wagen gearbeitet. Der<lb/> Fluch galt den Pferden, oder dem Kutſcher, eine<lb/> barſche Zurechtweiſung den Beiden, welche zum Helfen<lb/> hinzugeſprungen waren. Auf ihre Frage, ob er keinen<lb/> Schaden gelitten, antwortete der Mann, der ſeinen<lb/> militairiſchen Mantel in die Kaleſche zurückwarf und<lb/> haſtig nach einer Ledertaſche griff: „Das wäre das<lb/> Wenigſte!“</p><lb/> <p>„Verfluchter Kerl, warum hier grade! rief er<lb/> ſich umſehend dem Kutſcher zu. Es iſt ja noch eine<lb/> Viertelſtunde bis zum —“ Er nannte den Namen<lb/> eines Miniſters.</p><lb/> <p>„Wenn es Ihnen darauf ankommt, führe ich<lb/> Sie auf kürzerem Wege dahin?“ ſagte Bovillard.</p><lb/> <p>Es war ein Courier. Der Rittmeiſter, im Schein<lb/> der Laterne, bei welchem der Reiſende die Ledertaſche<lb/> beſah, erkannte einen befreundeten jüngern Officier.</p><lb/> <p>„Was bringen Sie in Ihrer Taſche, Schmi¬<lb/> linsky?“</p><lb/> <p>„Brennend Feuer,“ antwortete der Feldofficier,<lb/> indem er die Taſche wieder zuſchloß. „Ja auf dem<lb/> nächſten Weg, meine Herren, zum Miniſter.“</p><lb/> <p>Der wohlbeleibtere Cavallerieofficier hatte Mühe,<lb/> den Beiden nachzukommen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [322/0332]
In dem Augenblick raſſelte eine ſtaubbedeckte Ka¬
leſche um die Ecke. Bei der raſchen Wendung mochte
das Hinterrad an einen Stein geſtoßen ſein, das
Rad brach und der leichte Wagen ſtürzte um. Schon
im nächſten Augenblick hatte der darin Sitzende mit
einem Fluch ſich aus dem Wagen gearbeitet. Der
Fluch galt den Pferden, oder dem Kutſcher, eine
barſche Zurechtweiſung den Beiden, welche zum Helfen
hinzugeſprungen waren. Auf ihre Frage, ob er keinen
Schaden gelitten, antwortete der Mann, der ſeinen
militairiſchen Mantel in die Kaleſche zurückwarf und
haſtig nach einer Ledertaſche griff: „Das wäre das
Wenigſte!“
„Verfluchter Kerl, warum hier grade! rief er
ſich umſehend dem Kutſcher zu. Es iſt ja noch eine
Viertelſtunde bis zum —“ Er nannte den Namen
eines Miniſters.
„Wenn es Ihnen darauf ankommt, führe ich
Sie auf kürzerem Wege dahin?“ ſagte Bovillard.
Es war ein Courier. Der Rittmeiſter, im Schein
der Laterne, bei welchem der Reiſende die Ledertaſche
beſah, erkannte einen befreundeten jüngern Officier.
„Was bringen Sie in Ihrer Taſche, Schmi¬
linsky?“
„Brennend Feuer,“ antwortete der Feldofficier,
indem er die Taſche wieder zuſchloß. „Ja auf dem
nächſten Weg, meine Herren, zum Miniſter.“
Der wohlbeleibtere Cavallerieofficier hatte Mühe,
den Beiden nachzukommen.
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