Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.eisernen Volke, Glanz und Elasticität diesem Herr¬ "Sei unser Genius wach!" "Und wir auf sein Commando! Darauf kommt "Stein ist fest. Er wird auf Hardenbergs eben "Keiner darf ruhen, wir alle müssen einheizen, "Sie vergessen --" "Die für die Gebildeten schreiben! Ins Volk eiſernen Volke, Glanz und Elaſticität dieſem Herr¬ „Sei unſer Genius wach!“ „Und wir auf ſein Commando! Darauf kommt „Stein iſt feſt. Er wird auf Hardenbergs eben „Keiner darf ruhen, wir alle müſſen einheizen, „Sie vergeſſen —“ „Die für die Gebildeten ſchreiben! Ins Volk <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0292" n="282"/> eiſernen Volke, Glanz und Elaſticität dieſem Herr¬<lb/> ſchergeſchlechte, jene Wunderkraft, die dies Reich aus<lb/> einem Nichts geſchaffen, wäre lungenkrank im letzten<lb/> Stadium!“</p><lb/> <p>„Sei unſer Genius wach!“</p><lb/> <p>„Und wir auf ſein Commando! Darauf kommt<lb/> es an.“</p><lb/> <p>„Stein iſt feſt. Er wird auf Hardenbergs eben<lb/> ſo feſte Unterſtützung rechnen dürfen.“</p><lb/> <p>„Keiner darf ruhen, wir alle müſſen einheizen,<lb/> ſchüren, jeder an ſeiner Stelle. Brandſtifter ſein wird<lb/> jetzt zur Tugend und Pflicht. Keine Parteimeinungen<lb/> mehr, Civil und Militair, die traurige Spaltung<lb/> muß verſchwinden. Die Prinzen unterſtützt! Die<lb/> Königin! Vor allem Prinz Louis! Die Regimenter<lb/> angejubelt auf der Parade beim Marſch. Haben wir<lb/> denn keine Kriegslieder, keine Dichter! Auf dem<lb/> Theater Stücke, die das Blut entzünden! Wozu ha¬<lb/> ben wir Federn, Papier, Druckerſchwärze, Zeitungen,<lb/> wenn ſie nur da ſind, um Räthſel und Anektoten zu<lb/> drucken. Das wäre das Mittel um Blitze —“</p><lb/> <p>„Sie vergeſſen —“</p><lb/> <p>„Die für die Gebildeten ſchreiben! Ins Volk<lb/> die Blitze geſchleudert! Das gilt es. Haß, Grimm<lb/> muß die Maſſen durchwühlen, die Rachewuth zum<lb/> Opfermuth werden. Erfinde man Gräuelgeſchichten,<lb/> wenn die wirklichen noch nicht zünden vom Franzoſen¬<lb/> übermuth, von Schande und Schändungen, Er¬<lb/> preſſungen, Hohn und Höllenluſt; dieſe Dichtung iſt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [282/0292]
eiſernen Volke, Glanz und Elaſticität dieſem Herr¬
ſchergeſchlechte, jene Wunderkraft, die dies Reich aus
einem Nichts geſchaffen, wäre lungenkrank im letzten
Stadium!“
„Sei unſer Genius wach!“
„Und wir auf ſein Commando! Darauf kommt
es an.“
„Stein iſt feſt. Er wird auf Hardenbergs eben
ſo feſte Unterſtützung rechnen dürfen.“
„Keiner darf ruhen, wir alle müſſen einheizen,
ſchüren, jeder an ſeiner Stelle. Brandſtifter ſein wird
jetzt zur Tugend und Pflicht. Keine Parteimeinungen
mehr, Civil und Militair, die traurige Spaltung
muß verſchwinden. Die Prinzen unterſtützt! Die
Königin! Vor allem Prinz Louis! Die Regimenter
angejubelt auf der Parade beim Marſch. Haben wir
denn keine Kriegslieder, keine Dichter! Auf dem
Theater Stücke, die das Blut entzünden! Wozu ha¬
ben wir Federn, Papier, Druckerſchwärze, Zeitungen,
wenn ſie nur da ſind, um Räthſel und Anektoten zu
drucken. Das wäre das Mittel um Blitze —“
„Sie vergeſſen —“
„Die für die Gebildeten ſchreiben! Ins Volk
die Blitze geſchleudert! Das gilt es. Haß, Grimm
muß die Maſſen durchwühlen, die Rachewuth zum
Opfermuth werden. Erfinde man Gräuelgeſchichten,
wenn die wirklichen noch nicht zünden vom Franzoſen¬
übermuth, von Schande und Schändungen, Er¬
preſſungen, Hohn und Höllenluſt; dieſe Dichtung iſt
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