Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.nach Petersburg oder Madrid entfernen könnte? "Ich will darüber nachdenken." "Reiten ist sehr gut. Treibt auch das finstre "Zu Herrn von Wandel, dem ich noch meinen "Verschließt sich auch viel in seinem Laboratoire." "Oder bei der Lupinus," lächelte Bovillard. "Inclination!" "Wer hätte das denken sollen!" "De gustibus -- wissen Sie. Ueberhaupt, was "Was macht er denn da?" "Liest die Akten durch. Ich hab ihn empfohlen." "Wozu die Pupillenakten?" "Was der Mann sich für Agricultur interessirt!" "Der Grund und Boden der märkischen Güter "Er findet Ihnen im kleinsten Umstand Ren¬ 18 *
nach Petersburg oder Madrid entfernen könnte? „Ich will darüber nachdenken.“ „Reiten iſt ſehr gut. Treibt auch das finſtre „Zu Herrn von Wandel, dem ich noch meinen „Verſchließt ſich auch viel in ſeinem Laboratoire.“ „Oder bei der Lupinus,“ lächelte Bovillard. „Inclination!“ „Wer hätte das denken ſollen!“ „De gustibus — wiſſen Sie. Ueberhaupt, was „Was macht er denn da?“ „Lieſt die Akten durch. Ich hab ihn empfohlen.“ „Wozu die Pupillenakten?“ „Was der Mann ſich für Agricultur intereſſirt!“ „Der Grund und Boden der märkiſchen Güter „Er findet Ihnen im kleinſten Umſtand Ren¬ 18 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0285" n="275"/> nach Petersburg oder Madrid entfernen könnte?<lb/> Was meinen Sie dazu? Können's ja mit Lombard<lb/> abmachen.“</p><lb/> <p>„Ich will darüber nachdenken.“</p><lb/> <p>„Reiten iſt ſehr gut. Treibt auch das finſtre<lb/> Blut aus. Sollten auch reiten, Geheimrath, Ihr<lb/> Embonpoint — aber beſſer, wie geſagt, iſt Karlsbad.<lb/> — Haben Sie ſolche Eile?“</p><lb/> <p>„Zu Herrn von Wandel, dem ich noch meinen<lb/> Dank ſchulde. Man trifft ihn ſo ſelten zu Hauſe.“</p><lb/> <p>„Verſchließt ſich auch viel in ſeinem Laboratoire.“</p><lb/> <p>„Oder bei der Lupinus,“ lächelte Bovillard.</p><lb/> <p>„Inclination!“</p><lb/> <p>„Wer hätte das denken ſollen!“</p><lb/> <p>„<hi rendition="#aq">De gustibus</hi> — wiſſen Sie. Ueberhaupt, was<lb/> der Mann präſtiren kann! Sagt mir der Präſident<lb/> vom Pupillencollegium, tagelang ſitzt er in der<lb/> Regiſtratur ohne Refraichement.“</p><lb/> <p>„Was macht er denn da?“</p><lb/> <p>„Lieſt die Akten durch. Ich hab ihn empfohlen.“</p><lb/> <p>„Wozu die Pupillenakten?“</p><lb/> <p>„Was der Mann ſich für Agricultur intereſſirt!“</p><lb/> <p>„Der Grund und Boden der märkiſchen Güter<lb/> iſt doch nicht in den Pupillenakten verzeichnet.“</p><lb/> <p>„Er findet Ihnen im kleinſten Umſtand Ren¬<lb/> ſeignements. Sie glauben nicht, wie merveillös er<lb/> im Diviniren iſt. Aus einer Gutsrechnung, was an<lb/> Gerſte, Korn, Waizen gewonnen iſt, zu welchen<lb/> Preiſen das Holz fortging, wie viel Torf geſtochen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">18 *<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [275/0285]
nach Petersburg oder Madrid entfernen könnte?
Was meinen Sie dazu? Können's ja mit Lombard
abmachen.“
„Ich will darüber nachdenken.“
„Reiten iſt ſehr gut. Treibt auch das finſtre
Blut aus. Sollten auch reiten, Geheimrath, Ihr
Embonpoint — aber beſſer, wie geſagt, iſt Karlsbad.
— Haben Sie ſolche Eile?“
„Zu Herrn von Wandel, dem ich noch meinen
Dank ſchulde. Man trifft ihn ſo ſelten zu Hauſe.“
„Verſchließt ſich auch viel in ſeinem Laboratoire.“
„Oder bei der Lupinus,“ lächelte Bovillard.
„Inclination!“
„Wer hätte das denken ſollen!“
„De gustibus — wiſſen Sie. Ueberhaupt, was
der Mann präſtiren kann! Sagt mir der Präſident
vom Pupillencollegium, tagelang ſitzt er in der
Regiſtratur ohne Refraichement.“
„Was macht er denn da?“
„Lieſt die Akten durch. Ich hab ihn empfohlen.“
„Wozu die Pupillenakten?“
„Was der Mann ſich für Agricultur intereſſirt!“
„Der Grund und Boden der märkiſchen Güter
iſt doch nicht in den Pupillenakten verzeichnet.“
„Er findet Ihnen im kleinſten Umſtand Ren¬
ſeignements. Sie glauben nicht, wie merveillös er
im Diviniren iſt. Aus einer Gutsrechnung, was an
Gerſte, Korn, Waizen gewonnen iſt, zu welchen
Preiſen das Holz fortging, wie viel Torf geſtochen
18 *
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |