Alexis, Willibald: Iblou. In: Ders.: Gesammelte Novellen. Erster Band. Berlin, 1830, S. 1–100.gefüllten Kochgeschirre auf dem langen Rückwege wie- Ein Bach, der in den Steinwänden des Felskes- Ja ja es ist erpreß befohlen, Wir sollen dem Bauer die Gänse holen! Was ließ sich nicht alles überwinden um -- Brom- gefüllten Kochgeſchirre auf dem langen Rückwege wie- Ein Bach, der in den Steinwänden des Felskeſ- Ja ja es iſt erpreß befohlen, Wir ſollen dem Bauer die Gänſe holen! Was ließ ſich nicht alles überwinden um — Brom- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0021"/> gefüllten Kochgeſchirre auf dem langen Rückwege wie-<lb/> der zu leeren, und mit Nichts in das Lager heimzu-<lb/> kehren. Als eines Mittags mein Kochgenoſſe und ich<lb/> große Luſt auf ein Gericht verſpürten, entſchloß ich mich<lb/> am Nachmittage zu einer ſolchen heimlichen Erndte.</p><lb/> <p>Ein Bach, der in den Steinwänden des Felskeſ-<lb/> ſels, welcher unſer Lager bildete, entſprang, führte durch<lb/> eine ſich vielfach windende Felsſchlucht bis nahe an die<lb/> Auſſenwerke der Feſtung. Für Heeresabtheilungen konnte<lb/> der beſchwerliche Fußpfad keine Straße abgeben; zum<lb/> Schleichwege für Spione ſchien er aber ganz geeignet,<lb/> und war deshalb mit mehreren Poſten vom Lager aus<lb/> beſetzt. Am äußerſten Ende dieſer Felſenſchlucht ſollten<lb/> noch reichliche Brombeerſtauden anzutreffen ſeyn. Jch<lb/> ſchlich, Mantel und Feldmütze über Schulter und Oh-<lb/> ren, mit verborgenem Kochgeſchirr, aus dem Lager.<lb/> Ohne von den Poſten entdeckt zu werden, war es un-<lb/> möglich, auf dem engen Grunde fort zu kommen, aber<lb/> die erſte Schildwach wandte ſich um, und die zweite,<lb/> der Luſtigmacher unſerer Compagnie, rief mir nach der<lb/> bekannten Melodie unſeres Signals im parodirten Ge-<lb/> ſange die Verſe zu: <lg type="poem"><l>Ja ja es iſt erpreß befohlen,</l><lb/><l>Wir ſollen dem Bauer die Gänſe holen!</l><lb/></lg> </p><lb/> <p>Was ließ ſich nicht alles überwinden um — Brom-<lb/> beeren! Jmmer weiter und weiter in eine unbekannte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0021]
gefüllten Kochgeſchirre auf dem langen Rückwege wie-
der zu leeren, und mit Nichts in das Lager heimzu-
kehren. Als eines Mittags mein Kochgenoſſe und ich
große Luſt auf ein Gericht verſpürten, entſchloß ich mich
am Nachmittage zu einer ſolchen heimlichen Erndte.
Ein Bach, der in den Steinwänden des Felskeſ-
ſels, welcher unſer Lager bildete, entſprang, führte durch
eine ſich vielfach windende Felsſchlucht bis nahe an die
Auſſenwerke der Feſtung. Für Heeresabtheilungen konnte
der beſchwerliche Fußpfad keine Straße abgeben; zum
Schleichwege für Spione ſchien er aber ganz geeignet,
und war deshalb mit mehreren Poſten vom Lager aus
beſetzt. Am äußerſten Ende dieſer Felſenſchlucht ſollten
noch reichliche Brombeerſtauden anzutreffen ſeyn. Jch
ſchlich, Mantel und Feldmütze über Schulter und Oh-
ren, mit verborgenem Kochgeſchirr, aus dem Lager.
Ohne von den Poſten entdeckt zu werden, war es un-
möglich, auf dem engen Grunde fort zu kommen, aber
die erſte Schildwach wandte ſich um, und die zweite,
der Luſtigmacher unſerer Compagnie, rief mir nach der
bekannten Melodie unſeres Signals im parodirten Ge-
ſange die Verſe zu: Ja ja es iſt erpreß befohlen,
Wir ſollen dem Bauer die Gänſe holen!
Was ließ ſich nicht alles überwinden um — Brom-
beeren! Jmmer weiter und weiter in eine unbekannte
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Zitationshilfe: | Alexis, Willibald: Iblou. In: Ders.: Gesammelte Novellen. Erster Band. Berlin, 1830, S. 1–100, hier S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_iblou_1830/21>, abgerufen am 30.07.2024. |