Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.ten oder verletzt hat/ soll man ihm die Schenckel mit Saltz und Oel waschen lassen. So ihm aber das Knie geschwollen ist/ so soll man dasselbig mit scharpffem heissem Wein-Essig/ oder mit gesottenem Hirß/ und Leinsaamenbrüh waschen. In allen jetzgemeldten Fällen / ist von nöthen/ daß man den Schaden brenne/ frische Butter in Wasser und Wein-Essig wasche/ und über den Schaden lege/ oder damit schmiere. Letstlichen auch gesaltzen Butter und Geyßschmaltz nehme/ die beyde mit einander vermische / ein Sälblin darauß mache. So es aber hinkkend ist/ darum daß es in ein Dorn getretten/ oder aber sich an Stein und Stöck gestossen hat/ so soll man ihm den Fuß mit warmem Harn waschen/ alt Schmaltz in Oel und weichem Pech zerlassen / und also darüber schlagen. Es ist kein Ding besser/ wann ein Rind hinckt / dann daß man ihm bald/ als es beschädiget wird/ die Schenckel mit frischem Wasser wasche/ und mit altem Schmaltz den Schaden schmiere. So ihnen ihr Horn entweders gespalten oder geschifert ist/ soll man ihnen daselbs zuvor mit Wein-Essig/ Saltz und Oel mit einander vermischt/ bäen / darnach alt Schmaltz in newem Pech oder Hartz zerlassen/ und darüber schlagen. Oder man mag ihm die Fessel/ oder die Geleich unten am Fuß damit fünff oder sechs Tage einander nach schmieren/ solchs erweicht und ermiltert den Horn / und nimmt die Schrunden hinweg. Die Büffel/ oder die wilden Ochsen/ seind allweg besser zum Wagen ziehen/ dann im Pflug zu wercken/ allein darum daß sie selten ohne Tücke seyn. In Italien und Welschland/ in der gantzen Gegend/ da die Statt Pisa genannt / liget/ und man am meisten Büffel findet/ pflegt man mit denselbigen zu fahren / und in Zug/ zwentzig oder dreyssig auff einmahl mit einander einzuspannen. Die grosse runde gemachte Büffelskäß/ seind für sich selbs eines bösen Geschmacks/ wann man sie aber schnittweis in einer Pfannen röstet/ so seind sie eines guten und köstlichen Geschmacks. ten oder verletzt hat/ soll man ihm die Schenckel mit Saltz und Oel waschen lassen. So ihm aber das Knie geschwollen ist/ so soll man dasselbig mit scharpffem heissem Wein-Essig/ oder mit gesottenem Hirß/ und Leinsaamenbrüh waschen. In allen jetzgemeldten Fällen / ist von nöthen/ daß man den Schaden brenne/ frische Butter in Wasser und Wein-Essig wasche/ und über den Schaden lege/ oder damit schmiere. Letstlichen auch gesaltzen Butter und Geyßschmaltz nehme/ die beyde mit einander vermische / ein Sälblin darauß mache. So es aber hinkkend ist/ darum daß es in ein Dorn getretten/ oder aber sich an Stein und Stöck gestossen hat/ so soll man ihm den Fuß mit warmem Harn waschen/ alt Schmaltz in Oel und weichem Pech zerlassen / und also darüber schlagen. Es ist kein Ding besser/ wann ein Rind hinckt / dann daß man ihm bald/ als es beschädiget wird/ die Schenckel mit frischem Wasser wasche/ und mit altem Schmaltz den Schaden schmiere. So ihnen ihr Horn entweders gespalten oder geschifert ist/ soll man ihnen daselbs zuvor mit Wein-Essig/ Saltz und Oel mit einander vermischt/ bäen / darnach alt Schmaltz in newem Pech oder Hartz zerlassen/ und darüber schlagen. Oder man mag ihm die Fessel/ oder die Geleich unten am Fuß damit fünff oder sechs Tage einander nach schmieren/ solchs erweicht und ermiltert den Horn / und nimmt die Schrunden hinweg. Die Büffel/ oder die wilden Ochsen/ seind allweg besser zum Wagen ziehen/ dann im Pflug zu wercken/ allein darum daß sie selten ohne Tücke seyn. In Italien und Welschland/ in der gantzen Gegend/ da die Statt Pisa genannt / liget/ und man am meisten Büffel findet/ pflegt man mit denselbigen zu fahren / und in Zug/ zwentzig oder dreyssig auff einmahl mit einander einzuspannen. Die grosse runde gemachte Büffelskäß/ seind für sich selbs eines bösen Geschmacks/ wann man sie aber schnittweis in einer Pfannen röstet/ so seind sie eines guten und köstlichen Geschmacks. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0099" n="84"/> ten oder verletzt hat/ soll man ihm die Schenckel mit Saltz und Oel waschen lassen. So ihm aber das Knie geschwollen ist/ so soll man dasselbig mit scharpffem heissem Wein-Essig/ oder mit gesottenem Hirß/ und Leinsaamenbrüh waschen. In allen jetzgemeldten Fällen / ist von nöthen/ daß man den Schaden brenne/ frische Butter in Wasser und Wein-Essig wasche/ und über den Schaden lege/ oder damit schmiere. Letstlichen auch gesaltzen Butter und Geyßschmaltz nehme/ die beyde mit einander vermische / ein Sälblin darauß mache. So es aber hinkkend ist/ darum daß es in ein Dorn getretten/ oder aber sich an Stein und Stöck gestossen hat/ so soll man ihm den Fuß mit warmem Harn waschen/ alt Schmaltz in Oel und weichem Pech zerlassen / und also darüber schlagen. Es ist kein Ding besser/ wann ein Rind hinckt / dann daß man ihm bald/ als es beschädiget wird/ die Schenckel mit frischem Wasser wasche/ und mit altem Schmaltz den Schaden schmiere.</p> <p>So ihnen ihr Horn entweders gespalten oder geschifert ist/ soll man ihnen daselbs zuvor mit Wein-Essig/ Saltz und Oel mit einander vermischt/ bäen / darnach alt Schmaltz in newem Pech oder Hartz zerlassen/ und darüber schlagen. Oder man mag ihm die Fessel/ oder die Geleich unten am Fuß damit fünff oder sechs Tage einander nach schmieren/ solchs erweicht und ermiltert den Horn / und nimmt die Schrunden hinweg.</p> <p>Die Büffel/ oder die wilden Ochsen/ seind allweg besser zum Wagen ziehen/ dann im Pflug zu wercken/ allein darum daß sie selten ohne Tücke seyn.</p> <p>In Italien und Welschland/ in der gantzen Gegend/ da die Statt Pisa genannt / liget/ und man am meisten Büffel findet/ pflegt man mit denselbigen zu fahren / und in Zug/ zwentzig oder dreyssig auff einmahl mit einander einzuspannen. Die grosse runde gemachte Büffelskäß/ seind für sich selbs eines bösen Geschmacks/ wann man sie aber schnittweis in einer Pfannen röstet/ so seind sie eines guten und köstlichen Geschmacks.</p> </div> </body> </text> </TEI> [84/0099]
ten oder verletzt hat/ soll man ihm die Schenckel mit Saltz und Oel waschen lassen. So ihm aber das Knie geschwollen ist/ so soll man dasselbig mit scharpffem heissem Wein-Essig/ oder mit gesottenem Hirß/ und Leinsaamenbrüh waschen. In allen jetzgemeldten Fällen / ist von nöthen/ daß man den Schaden brenne/ frische Butter in Wasser und Wein-Essig wasche/ und über den Schaden lege/ oder damit schmiere. Letstlichen auch gesaltzen Butter und Geyßschmaltz nehme/ die beyde mit einander vermische / ein Sälblin darauß mache. So es aber hinkkend ist/ darum daß es in ein Dorn getretten/ oder aber sich an Stein und Stöck gestossen hat/ so soll man ihm den Fuß mit warmem Harn waschen/ alt Schmaltz in Oel und weichem Pech zerlassen / und also darüber schlagen. Es ist kein Ding besser/ wann ein Rind hinckt / dann daß man ihm bald/ als es beschädiget wird/ die Schenckel mit frischem Wasser wasche/ und mit altem Schmaltz den Schaden schmiere.
So ihnen ihr Horn entweders gespalten oder geschifert ist/ soll man ihnen daselbs zuvor mit Wein-Essig/ Saltz und Oel mit einander vermischt/ bäen / darnach alt Schmaltz in newem Pech oder Hartz zerlassen/ und darüber schlagen. Oder man mag ihm die Fessel/ oder die Geleich unten am Fuß damit fünff oder sechs Tage einander nach schmieren/ solchs erweicht und ermiltert den Horn / und nimmt die Schrunden hinweg.
Die Büffel/ oder die wilden Ochsen/ seind allweg besser zum Wagen ziehen/ dann im Pflug zu wercken/ allein darum daß sie selten ohne Tücke seyn.
In Italien und Welschland/ in der gantzen Gegend/ da die Statt Pisa genannt / liget/ und man am meisten Büffel findet/ pflegt man mit denselbigen zu fahren / und in Zug/ zwentzig oder dreyssig auff einmahl mit einander einzuspannen. Die grosse runde gemachte Büffelskäß/ seind für sich selbs eines bösen Geschmacks/ wann man sie aber schnittweis in einer Pfannen röstet/ so seind sie eines guten und köstlichen Geschmacks.
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