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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Stuck an sich hat/ mustu ihm weder mit poldern oder schlagen/ noch mit der Stichruten/ solche seine böse Tück abgewöhnen. Dann etliche werden davon nur noch viel stutziger/ grimmiger und toller: etliche leidens und duldens hinwiderum gern. Derhalben bind ihm solches Falls alle viere/ und laß ihn ein Tag oder etliche wol hungerig werden. Dann obgemeldte Tück und Geylheit kommen nirgends anders her/ dann daß sie zu sehr feißt seyn.

So hat es auch ein sondere weise/ wie man die Rind halten und füttern soll / dann nicht wenig daran gelegen/ so wohl der Gesundheit als der Arbeit halben / daß man die Rind und Ochsen weder zu feißt noch zu mager halte. Dann ein überauß sehr feißt Thier/ wann es zu der Arbeit erhitziget/ mag kein Gefährlichkeit deß Tods entfliehen/ und solches von wegen der überigen zerschmeltzten Feißte / die sich nachmahls über den gantzen Leib ergeußt. Und so das Thier solchs Zufalls halben nicht hinfallt und stirbt/ so ist es doch hinfort kein nutz / und mag schwerlich getawen.

Kein Rind noch Ochsen soll man im Winter/ wann sie ohn das müssig stehen / und nicht viel arbeiten/ mit überigem Futter überschütten. Allerley Gemüß / als Wicken/ Erbsen und Bonenstroh oder Stupfflen essen die Ochsen gern. So pflegt man auch die Rinder gemeinlich mit gesottener Gerst/ und grob gestossenen Bonen feißt zu machen und zu mästen. Hew gibt man ihnen sehr gern / und wiewol nicht so viel als den Pferdten/ jedoch so viel sie mögen auffsressen / insonderheit wann sie hart arbeiten.

Im Land Limosin/ und sonst andern Orten/ wo man viel grosse Rettich hat / pfleget man die Ochsen mit solcher Rubenspeiß zu füttern und zu mästen. Aber sie werden nicht dar von starck/ geben auch kein fett und feißt Fleisch. Junge Rebzweiglin ist der Rinder bestes essen/ und man gibt ihnen gern einen guten Pusch zum Nacht-Futter daran zu mumpffen.

Die Rinder essen sonst auch junge Rebzweiglin oder Aestlin von

Stuck an sich hat/ mustu ihm weder mit poldern oder schlagen/ noch mit der Stichruten/ solche seine böse Tück abgewöhnen. Dann etliche werden davon nur noch viel stutziger/ grimmiger und toller: etliche leidens und duldens hinwiderum gern. Derhalben bind ihm solches Falls alle viere/ und laß ihn ein Tag oder etliche wol hungerig werden. Dann obgemeldte Tück und Geylheit kommen nirgends anders her/ dann daß sie zu sehr feißt seyn.

So hat es auch ein sondere weise/ wie man die Rind halten und füttern soll / dann nicht wenig daran gelegen/ so wohl der Gesundheit als der Arbeit halben / daß man die Rind und Ochsen weder zu feißt noch zu mager halte. Dann ein überauß sehr feißt Thier/ wann es zu der Arbeit erhitziget/ mag kein Gefährlichkeit deß Tods entfliehen/ und solches von wegen der überigen zerschmeltzten Feißte / die sich nachmahls über den gantzen Leib ergeußt. Und so das Thier solchs Zufalls halben nicht hinfallt und stirbt/ so ist es doch hinfort kein nutz / und mag schwerlich getawen.

Kein Rind noch Ochsen soll man im Winter/ wañ sie ohn das müssig stehen / und nicht viel arbeiten/ mit überigem Futter überschütten. Allerley Gemüß / als Wicken/ Erbsen und Bonenstroh oder Stupfflen essen die Ochsen gern. So pflegt man auch die Rinder gemeinlich mit gesottener Gerst/ und grob gestossenen Bonen feißt zu machen und zu mästen. Hew gibt man ihnen sehr gern / und wiewol nicht so viel als den Pferdten/ jedoch so viel sie mögen auffsressen / insonderheit wañ sie hart arbeiten.

Im Land Limosin/ und sonst andern Orten/ wo man viel grosse Rettich hat / pfleget man die Ochsen mit solcher Rubenspeiß zu füttern und zu mästen. Aber sie werden nicht dar von starck/ geben auch kein fett und feißt Fleisch. Junge Rebzweiglin ist der Rinder bestes essen/ und man gibt ihnen gern einen guten Pusch zum Nacht-Futter daran zu mumpffen.

Die Rinder essen sonst auch junge Rebzweiglin oder Aestlin von

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[75/0088] Stuck an sich hat/ mustu ihm weder mit poldern oder schlagen/ noch mit der Stichruten/ solche seine böse Tück abgewöhnen. Dann etliche werden davon nur noch viel stutziger/ grimmiger und toller: etliche leidens und duldens hinwiderum gern. Derhalben bind ihm solches Falls alle viere/ und laß ihn ein Tag oder etliche wol hungerig werden. Dann obgemeldte Tück und Geylheit kommen nirgends anders her/ dann daß sie zu sehr feißt seyn. So hat es auch ein sondere weise/ wie man die Rind halten und füttern soll / dann nicht wenig daran gelegen/ so wohl der Gesundheit als der Arbeit halben / daß man die Rind und Ochsen weder zu feißt noch zu mager halte. Dann ein überauß sehr feißt Thier/ wann es zu der Arbeit erhitziget/ mag kein Gefährlichkeit deß Tods entfliehen/ und solches von wegen der überigen zerschmeltzten Feißte / die sich nachmahls über den gantzen Leib ergeußt. Und so das Thier solchs Zufalls halben nicht hinfallt und stirbt/ so ist es doch hinfort kein nutz / und mag schwerlich getawen. Kein Rind noch Ochsen soll man im Winter/ wañ sie ohn das müssig stehen / und nicht viel arbeiten/ mit überigem Futter überschütten. Allerley Gemüß / als Wicken/ Erbsen und Bonenstroh oder Stupfflen essen die Ochsen gern. So pflegt man auch die Rinder gemeinlich mit gesottener Gerst/ und grob gestossenen Bonen feißt zu machen und zu mästen. Hew gibt man ihnen sehr gern / und wiewol nicht so viel als den Pferdten/ jedoch so viel sie mögen auffsressen / insonderheit wañ sie hart arbeiten. Im Land Limosin/ und sonst andern Orten/ wo man viel grosse Rettich hat / pfleget man die Ochsen mit solcher Rubenspeiß zu füttern und zu mästen. Aber sie werden nicht dar von starck/ geben auch kein fett und feißt Fleisch. Junge Rebzweiglin ist der Rinder bestes essen/ und man gibt ihnen gern einen guten Pusch zum Nacht-Futter daran zu mumpffen. Die Rinder essen sonst auch junge Rebzweiglin oder Aestlin von

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/88>, abgerufen am 24.11.2024.