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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Rustholtz/ Item die Weintrusen am liebsten: Auch ist ihnen geschnitten Weitzen oder Rockenstroh trefflich gut. Die Sprewer pflegt man ihnen bißweilen unter ihr essen zu mischen: Aber solche Speise blähet sie viel mehr/ dann daß es sie solt starck machen. Der Aecker aber macht die Ochsen schöbicht. Gesotten Kölkraut mit Kleyen vermischt / machet dem Rind ein schönen grossen Bauch/ nehren gleichwol etwas leichter: Solchs thun die Gerstenspreuer mit Kleyen vermischt. Man kan auch den Rindern Weingrappen/ von welchen man schon den Leurtranck gemacht hat/ unter ihr Futter mengen. Doch soll man sie vorhin abwäschen/ und widerum trucknen lassen. Es ist aber allwegen besser/ daß man ihnen gemeldte Weingrappen also für sich selbst ungewaschen gebe/ dann also haben sie daran zu trincken und auch zu essen/ macht sie schön und gestallt/ mutig und starck. Die Rinder macht kein Ding feißter als der Herbstgrummat.

Das II. Capitel.

Von der Ochsen oder Rinder Zustand oder Presten.

EIn Ochs ist weniger kranck dann ein Pferdt: Die Alten damit sie ihren allgemeinen Kranckheiten fürkommen möchten/ haben stäts ihre Rinder all vier Zeit im Jahr/ zu Ende drey Tag nach einander purgirt. Etliche mit Feigbonen und Cypreßkörnlin/ eines so viel als deß andern zustossen/ und in anderthalb Maß Wasser gesotten/ die gantze Nacht in der Lufft gebeitzet/ und also dem Rind eingegeben. Etliche haben ander Ding und Artzney/ nach Gelegenheit der Kranckheit/ und eines jedes Lands-Art genommen/ und dem Rind eingegeben.

Mancherhand Kranckheiten Gebresten und Zustände deß Rind viehes haben wir müglichsten Fleiß allhie beschrieben/ so wol auch eine Figur hieher setzen wöllen/ darauß der Leser einer jeder Kranckheit Ursprung zuersehen.

Rustholtz/ Item die Weintrusen am liebsten: Auch ist ihnen geschnitten Weitzen oder Rockenstroh trefflich gut. Die Sprewer pflegt man ihnen bißweilen unter ihr essen zu mischen: Aber solche Speise blähet sie viel mehr/ dañ daß es sie solt starck machen. Der Aecker aber macht die Ochsen schöbicht. Gesotten Kölkraut mit Kleyen vermischt / machet dem Rind ein schönen grossen Bauch/ nehren gleichwol etwas leichter: Solchs thun die Gerstenspreuer mit Kleyen vermischt. Man kan auch den Rindern Weingrappen/ von welchen man schon den Leurtranck gemacht hat/ unter ihr Futter mengen. Doch soll man sie vorhin abwäschen/ und widerum trucknen lassen. Es ist aber allwegen besser/ daß man ihnen gemeldte Weingrappen also für sich selbst ungewaschen gebe/ dann also haben sie daran zu trincken und auch zu essen/ macht sie schön und gestallt/ mutig und starck. Die Rinder macht kein Ding feißter als der Herbstgrummat.

Das II. Capitel.

Von der Ochsen oder Rinder Zustand oder Presten.

EIn Ochs ist weniger kranck dann ein Pferdt: Die Alten damit sie ihren allgemeinen Kranckheiten fürkommen möchten/ haben stäts ihre Rinder all vier Zeit im Jahr/ zu Ende drey Tag nach einander purgirt. Etliche mit Feigbonen und Cypreßkörnlin/ eines so viel als deß andern zustossen/ und in anderthalb Maß Wasser gesotten/ die gantze Nacht in der Lufft gebeitzet/ und also dem Rind eingegeben. Etliche haben ander Ding und Artzney/ nach Gelegenheit der Kranckheit/ und eines jedes Lands-Art genommen/ und dem Rind eingegeben.

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[76/0089] Rustholtz/ Item die Weintrusen am liebsten: Auch ist ihnen geschnitten Weitzen oder Rockenstroh trefflich gut. Die Sprewer pflegt man ihnen bißweilen unter ihr essen zu mischen: Aber solche Speise blähet sie viel mehr/ dañ daß es sie solt starck machen. Der Aecker aber macht die Ochsen schöbicht. Gesotten Kölkraut mit Kleyen vermischt / machet dem Rind ein schönen grossen Bauch/ nehren gleichwol etwas leichter: Solchs thun die Gerstenspreuer mit Kleyen vermischt. Man kan auch den Rindern Weingrappen/ von welchen man schon den Leurtranck gemacht hat/ unter ihr Futter mengen. Doch soll man sie vorhin abwäschen/ und widerum trucknen lassen. Es ist aber allwegen besser/ daß man ihnen gemeldte Weingrappen also für sich selbst ungewaschen gebe/ dann also haben sie daran zu trincken und auch zu essen/ macht sie schön und gestallt/ mutig und starck. Die Rinder macht kein Ding feißter als der Herbstgrummat. Das II. Capitel. Von der Ochsen oder Rinder Zustand oder Presten. EIn Ochs ist weniger kranck dann ein Pferdt: Die Alten damit sie ihren allgemeinen Kranckheiten fürkommen möchten/ haben stäts ihre Rinder all vier Zeit im Jahr/ zu Ende drey Tag nach einander purgirt. Etliche mit Feigbonen und Cypreßkörnlin/ eines so viel als deß andern zustossen/ und in anderthalb Maß Wasser gesotten/ die gantze Nacht in der Lufft gebeitzet/ und also dem Rind eingegeben. Etliche haben ander Ding und Artzney/ nach Gelegenheit der Kranckheit/ und eines jedes Lands-Art genommen/ und dem Rind eingegeben. Mancherhand Kranckheiten Gebresten ũd Zustände deß Rind viehes haben wir müglichsten Fleiß allhie beschrieben/ so wol auch eine Figur hieher setzen wöllen/ darauß der Leser einer jeder Kranckheit Ursprung zuersehen.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/89>, abgerufen am 24.11.2024.