Agricola, Johann Jacob: Pharmacopaevs, oder Haus-Apothecker genandt. Bd. 2. Nördlingen, 1677.du ihn auf den Helm legest. Vierdtens soll das Kühlwasser zeitlich erfrischet werden/ wann es sonderlich erhitzt ist. Die Vierdte Art zu distilliren ist per Balneum Mariae genandt. Diese Art per Balneum Mariae ist erfunden/ weilen etliche der Meinung/ daß es kräfftiger und nicht so vil Phlegmatische Feuchtigkeiten bey sich habe/ wird auf folgende masse distilliret. Verschaffe dir bey dem Kupfferschmid einen kupffernen Kessel/ in der Höhe und Weitung/ auf daß man einen Zihnern oder Gläsern Distillier Kolben reimlich darein setzen kan/ setze solchen Kessel in einen darzu bereiteten Ofen/ wie pag. 1. num. 4. zu ersehen; geiß darein so vil Wasser/ daß wann die Kolben darinn stehen/ nicht überlauffen können. Die Kolbe müssen mehr als die Helffte mit wohlgehackten Kräutern erfüllt seyn/ nach disem setze den Helm auf/ und den Recipienten unter deß Helms Schnabel/ verlutire die Fugen/ und mache das Feüer drunter/ und distillire so lang die Blumen oder das Kraut/ biß du keine Krafft mehr spührest/ das Wasser aber/ so in dem Kessel ist/ muß immer in wehrendem sieden erhalten werden/ und wann es was einsiedet/ must du es noch füllen. Seynd alfo diser Kessel unterschiedlich/ daß man einen oder 2. auch mehr kan darein setzen/ wie in der Figur pag. 1. num. 4. angezeigt ist/ und vilerley Wasser durch diß Balneum distilliren kanst. Die Fünffte Art zu distilliren ist der faule Henze genandt. Der faule Henze ist für die faule Laboranten/ welche sich zu zeiten verschlaffen / muß auff folgende Art zugericht werden. Du must haben eine kupfferne oder eyserne lange Röhre/ und zu underst muß die Röhre an den Rost gemacht werden / daß die Asche von den glüenden Kohlen kan durchfallen/ daß also die Röhre auf dem Rost stehet/ gerade über dem Mundloche/ da man sonsten pflegt die Aschen herauß zu ziehen; diese lange Röhr wirft man voller Kohlen biß oben auß/ du must es auch du ihn auf den Helm legest. Vierdtens soll das Kühlwasser zeitlich erfrischet werden/ wann es sonderlich erhitzt ist. Die Vierdte Art zu distilliren ist per Balneum Mariae genandt. Diese Art per Balneum Mariae ist erfunden/ weilen etliche der Meinung/ daß es kräfftiger und nicht so vil Phlegmatische Feuchtigkeiten bey sich habe/ wird auf folgende masse distilliret. Verschaffe dir bey dem Kupfferschmid einen kupffernen Kessel/ in der Höhe und Weitung/ auf daß man einen Zihnern oder Gläsern Distillier Kolben reimlich darein setzen kan/ setze solchen Kessel in einen darzu bereiteten Ofen/ wie pag. 1. num. 4. zu ersehen; geiß darein so vil Wasser/ daß wann die Kolben darinn stehen/ nicht überlauffen können. Die Kolbe müssen mehr als die Helffte mit wohlgehackten Kräutern erfüllt seyn/ nach disem setze den Helm auf/ und den Recipienten unter deß Helms Schnabel/ verlutire die Fugen/ und mache das Feüer drunter/ und distillire so lang die Blumen oder das Kraut/ biß du keine Krafft mehr spührest/ das Wasser aber/ so in dem Kessel ist/ muß immer in wehrendem sieden erhalten werden/ und wann es was einsiedet/ must du es noch füllen. Seynd alfo diser Kessel unterschiedlich/ daß man einen oder 2. auch mehr kan darein setzen/ wie in der Figur pag. 1. num. 4. angezeigt ist/ und vilerley Wasser durch diß Balneum distilliren kanst. Die Fünffte Art zu distilliren ist der faule Henze genandt. Der faule Henze ist für die faule Laboranten/ welche sich zu zeiten verschlaffen / muß auff folgende Art zugericht werden. Du must haben eine kupfferne oder eyserne lange Röhre/ und zu underst muß die Röhre an den Rost gemacht werden / daß die Asche von den glüenden Kohlen kan durchfallen/ daß also die Röhre auf dem Rost stehet/ gerade über dem Mundloche/ da man sonsten pflegt die Aschen herauß zu ziehen; diese lange Röhr wirft man voller Kohlen biß oben auß/ du must es auch <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0010" n="4"/> du ihn auf den Helm legest. Vierdtens soll das Kühlwasser zeitlich erfrischet werden/ wann es sonderlich erhitzt ist.</p> <p>Die Vierdte Art zu distilliren ist per Balneum Mariae genandt.</p> <p>Diese Art per Balneum Mariae ist erfunden/ weilen etliche der Meinung/ daß es kräfftiger und nicht so vil Phlegmatische Feuchtigkeiten bey sich habe/ wird auf folgende masse distilliret. Verschaffe dir bey dem Kupfferschmid einen kupffernen Kessel/ in der Höhe und Weitung/ auf daß man einen Zihnern oder Gläsern Distillier Kolben reimlich darein setzen kan/ setze solchen Kessel in einen darzu bereiteten Ofen/ wie pag. 1. num. 4. zu ersehen; geiß darein so vil Wasser/ daß wann die Kolben darinn stehen/ nicht überlauffen können. Die Kolbe müssen mehr als die Helffte mit wohlgehackten Kräutern erfüllt seyn/ nach disem setze den Helm auf/ und den Recipienten unter deß Helms Schnabel/ verlutire die Fugen/ und mache das Feüer drunter/ und distillire so lang die Blumen oder das Kraut/ biß du keine Krafft mehr spührest/ das Wasser aber/ so in dem Kessel ist/ muß immer in wehrendem sieden erhalten werden/ und wann es was einsiedet/ must du es noch füllen.</p> <p>Seynd alfo diser Kessel unterschiedlich/ daß man einen oder 2. auch mehr kan darein setzen/ wie in der Figur pag. 1. num. 4. angezeigt ist/ und vilerley Wasser durch diß Balneum distilliren kanst.</p> <p>Die Fünffte Art zu distilliren ist der faule Henze genandt.</p> <p>Der faule Henze ist für die faule Laboranten/ welche sich zu zeiten verschlaffen / muß auff folgende Art zugericht werden. Du must haben eine kupfferne oder eyserne lange Röhre/ und zu underst muß die Röhre an den Rost gemacht werden / daß die Asche von den glüenden Kohlen kan durchfallen/ daß also die Röhre auf dem Rost stehet/ gerade über dem Mundloche/ da man sonsten pflegt die Aschen herauß zu ziehen; diese lange Röhr wirft man voller Kohlen biß oben auß/ du must es auch </p> </div> </body> </text> </TEI> [4/0010]
du ihn auf den Helm legest. Vierdtens soll das Kühlwasser zeitlich erfrischet werden/ wann es sonderlich erhitzt ist.
Die Vierdte Art zu distilliren ist per Balneum Mariae genandt.
Diese Art per Balneum Mariae ist erfunden/ weilen etliche der Meinung/ daß es kräfftiger und nicht so vil Phlegmatische Feuchtigkeiten bey sich habe/ wird auf folgende masse distilliret. Verschaffe dir bey dem Kupfferschmid einen kupffernen Kessel/ in der Höhe und Weitung/ auf daß man einen Zihnern oder Gläsern Distillier Kolben reimlich darein setzen kan/ setze solchen Kessel in einen darzu bereiteten Ofen/ wie pag. 1. num. 4. zu ersehen; geiß darein so vil Wasser/ daß wann die Kolben darinn stehen/ nicht überlauffen können. Die Kolbe müssen mehr als die Helffte mit wohlgehackten Kräutern erfüllt seyn/ nach disem setze den Helm auf/ und den Recipienten unter deß Helms Schnabel/ verlutire die Fugen/ und mache das Feüer drunter/ und distillire so lang die Blumen oder das Kraut/ biß du keine Krafft mehr spührest/ das Wasser aber/ so in dem Kessel ist/ muß immer in wehrendem sieden erhalten werden/ und wann es was einsiedet/ must du es noch füllen.
Seynd alfo diser Kessel unterschiedlich/ daß man einen oder 2. auch mehr kan darein setzen/ wie in der Figur pag. 1. num. 4. angezeigt ist/ und vilerley Wasser durch diß Balneum distilliren kanst.
Die Fünffte Art zu distilliren ist der faule Henze genandt.
Der faule Henze ist für die faule Laboranten/ welche sich zu zeiten verschlaffen / muß auff folgende Art zugericht werden. Du must haben eine kupfferne oder eyserne lange Röhre/ und zu underst muß die Röhre an den Rost gemacht werden / daß die Asche von den glüenden Kohlen kan durchfallen/ daß also die Röhre auf dem Rost stehet/ gerade über dem Mundloche/ da man sonsten pflegt die Aschen herauß zu ziehen; diese lange Röhr wirft man voller Kohlen biß oben auß/ du must es auch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |