Agricola, Johann Jacob: Pharmacopaevs, oder Haus-Apothecker genandt. Bd. 2. Nördlingen, 1677.Brenner gebrauchen/ auff folgende Form / wie pag. I. n. 3. zu ersehen ist. Verschaffe dir einen Ofen von Backensteinen und Leimen/ also formirt/ daß Er inwendig weit/ auf daß eine Blase einer Elen / oder fünff viertel hoch/ und einer halben Elen brait/ auf einem Eysen / so durch den Ofen gehen muß/ fein gehebte gesetzt werden kan/ unter der Blasen muß einer Spannen hoch raum und ein Loch seyn/ wodurch die Kolen hinein geworffen/ und durch dero anzündung die Distillirung in der Blasen verricht werden kan. Es muß auch ferner unter den Kohlen ein Rost oder Loch sein / dardurch die Aschen fallen kan/ und man solche füglich herauß thun kan. Es muß auch ein solcher Distillier-Ofen zwey Windlöcher haben/ daß der Dampff und Rauch dardurch gehe mit Stöpfflein/ so darzu bereit seyn/ auf daß man solche Windlöcher eines nach dem andern zustopffen kan; Es gehöret auch zu solcher Blase gesetzt wird/ wie dann auch ein Kuchelfaß und andere Röhre/ so durch das Kühlfaß gehet/ und der Schnabel am Helme/ so zur Blasen gehörig/ oben fein gewiß hinein trette. So bald du nun solches alles beysammen/ so nehme die Blumen oder das Kraut/ so du wilt/ zerhacke es zimlich klein/ thue es alsdann in die Blase/ giesse Wasser darauff/ so vil darzu nöthig/ setze den Helm auf die Blase/ und den Schnabel deß Helms thue fein gehebe in die Röhre deß Kühlfasses/ darinn das Kühlwasser allbereit gegossen/ und die Röhre wohl vermacht seyn soll/ alsdann setze den Recipienten unter die Röhre im Kühlfaß/ verlutiere die Fugen deß Helms der Röhren im Kühlfasse und deß Recipeinten/ mache unter die Blasen ein mehliches Feüer/ alsdann wirst du ein gutes Distillirtes Wasser empfangen. Observation bey dieser Distillirung. Erstlich soll in der Blasen allemahl der dritte Theil leer verbleiben. Anderns muß ein Tropffen dem andern folgen/ derohalben das Feüer darnach regiret werden muß. Drittens/ so fern es zu starck distilliren solte/ kan man solches mit einem genetzten Lumpen verhindern/ so Brenner gebrauchen/ auff folgende Form / wie pag. I. n. 3. zu ersehen ist. Verschaffe dir einen Ofen von Backensteinen und Leimen/ also formirt/ daß Er inwendig weit/ auf daß eine Blase einer Elen / oder fünff viertel hoch/ und einer halben Elẽ brait/ auf einem Eysen / so durch den Ofen gehen muß/ fein gehebte gesetzt werden kan/ unter der Blasen muß einer Spannen hoch raum und ein Loch seyn/ wodurch die Kolen hinein geworffen/ und durch dero anzündung die Distillirung in der Blasen verricht werden kan. Es muß auch ferner unter den Kohlen ein Rost oder Loch sein / dardurch die Aschen fallen kan/ und man solche füglich herauß thun kan. Es muß auch ein solcher Distillier-Ofen zwey Windlöcher haben/ daß der Dampff und Rauch dardurch gehe mit Stöpfflein/ so darzu bereit seyn/ auf daß man solche Windlöcher eines nach dem andern zustopffen kan; Es gehöret auch zu solcher Blase gesetzt wird/ wie dann auch ein Kuchelfaß und andere Röhre/ so durch das Kühlfaß gehet/ und der Schnabel am Helme/ so zur Blasen gehörig/ oben fein gewiß hinein trette. So bald du nun solches alles beysammen/ so nehme die Blumen oder das Kraut/ so du wilt/ zerhacke es zimlich klein/ thue es alsdann in die Blase/ giesse Wasser darauff/ so vil darzu nöthig/ setze den Helm auf die Blase/ und den Schnabel deß Helms thue fein gehebe in die Röhre deß Kühlfasses/ darinn das Kühlwasser allbereit gegossen/ und die Röhre wohl vermacht seyn soll/ alsdann setze den Recipienten unter die Röhre im Kühlfaß/ verlutiere die Fugen deß Helms der Röhren im Kühlfasse und deß Recipeinten/ mache unter die Blasen ein mehliches Feüer/ alsdann wirst du ein gutes Distillirtes Wasser empfangen. Observation bey dieser Distillirung. Erstlich soll in der Blasen allemahl der dritte Theil leer verbleiben. Anderns muß ein Tropffen dem andern folgen/ derohalben das Feüer darnach regiret werden muß. Drittens/ so fern es zu starck distilliren solte/ kan man solches mit einem genetzten Lumpen verhindern/ so <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0009" n="3"/> Brenner gebrauchen/ auff folgende Form / wie pag. I. n. 3. zu ersehen ist. Verschaffe dir einen Ofen von Backensteinen und Leimen/ also formirt/ daß Er inwendig weit/ auf daß eine Blase einer Elen / oder fünff viertel hoch/ und einer halben Elẽ brait/ auf einem Eysen / so durch den Ofen gehen muß/ fein gehebte gesetzt werden kan/ unter der Blasen muß einer Spannen hoch raum und ein Loch seyn/ wodurch die Kolen hinein geworffen/ und durch dero anzündung die Distillirung in der Blasen verricht werden kan. Es muß auch ferner unter den Kohlen ein Rost oder Loch sein / dardurch die Aschen fallen kan/ und man solche füglich herauß thun kan. Es muß auch ein solcher Distillier-Ofen zwey Windlöcher haben/ daß der Dampff und Rauch dardurch gehe mit Stöpfflein/ so darzu bereit seyn/ auf daß man solche Windlöcher eines nach dem andern zustopffen kan; Es gehöret auch zu solcher Blase gesetzt wird/ wie dann auch ein Kuchelfaß und andere Röhre/ so durch das Kühlfaß gehet/ und der Schnabel am Helme/ so zur Blasen gehörig/ oben fein gewiß hinein trette.</p> <p>So bald du nun solches alles beysammen/ so nehme die Blumen oder das Kraut/ so du wilt/ zerhacke es zimlich klein/ thue es alsdann in die Blase/ giesse Wasser darauff/ so vil darzu nöthig/ setze den Helm auf die Blase/ und den Schnabel deß Helms thue fein gehebe in die Röhre deß Kühlfasses/ darinn das Kühlwasser allbereit gegossen/ und die Röhre wohl vermacht seyn soll/ alsdann setze den Recipienten unter die Röhre im Kühlfaß/ verlutiere die Fugen deß Helms der Röhren im Kühlfasse und deß Recipeinten/ mache unter die Blasen ein mehliches Feüer/ alsdann wirst du ein gutes Distillirtes Wasser empfangen.</p> <p>Observation bey dieser Distillirung.</p> <p>Erstlich soll in der Blasen allemahl der dritte Theil leer verbleiben. Anderns muß ein Tropffen dem andern folgen/ derohalben das Feüer darnach regiret werden muß. Drittens/ so fern es zu starck distilliren solte/ kan man solches mit einem genetzten Lumpen verhindern/ so </p> </div> </body> </text> </TEI> [3/0009]
Brenner gebrauchen/ auff folgende Form / wie pag. I. n. 3. zu ersehen ist. Verschaffe dir einen Ofen von Backensteinen und Leimen/ also formirt/ daß Er inwendig weit/ auf daß eine Blase einer Elen / oder fünff viertel hoch/ und einer halben Elẽ brait/ auf einem Eysen / so durch den Ofen gehen muß/ fein gehebte gesetzt werden kan/ unter der Blasen muß einer Spannen hoch raum und ein Loch seyn/ wodurch die Kolen hinein geworffen/ und durch dero anzündung die Distillirung in der Blasen verricht werden kan. Es muß auch ferner unter den Kohlen ein Rost oder Loch sein / dardurch die Aschen fallen kan/ und man solche füglich herauß thun kan. Es muß auch ein solcher Distillier-Ofen zwey Windlöcher haben/ daß der Dampff und Rauch dardurch gehe mit Stöpfflein/ so darzu bereit seyn/ auf daß man solche Windlöcher eines nach dem andern zustopffen kan; Es gehöret auch zu solcher Blase gesetzt wird/ wie dann auch ein Kuchelfaß und andere Röhre/ so durch das Kühlfaß gehet/ und der Schnabel am Helme/ so zur Blasen gehörig/ oben fein gewiß hinein trette.
So bald du nun solches alles beysammen/ so nehme die Blumen oder das Kraut/ so du wilt/ zerhacke es zimlich klein/ thue es alsdann in die Blase/ giesse Wasser darauff/ so vil darzu nöthig/ setze den Helm auf die Blase/ und den Schnabel deß Helms thue fein gehebe in die Röhre deß Kühlfasses/ darinn das Kühlwasser allbereit gegossen/ und die Röhre wohl vermacht seyn soll/ alsdann setze den Recipienten unter die Röhre im Kühlfaß/ verlutiere die Fugen deß Helms der Röhren im Kühlfasse und deß Recipeinten/ mache unter die Blasen ein mehliches Feüer/ alsdann wirst du ein gutes Distillirtes Wasser empfangen.
Observation bey dieser Distillirung.
Erstlich soll in der Blasen allemahl der dritte Theil leer verbleiben. Anderns muß ein Tropffen dem andern folgen/ derohalben das Feüer darnach regiret werden muß. Drittens/ so fern es zu starck distilliren solte/ kan man solches mit einem genetzten Lumpen verhindern/ so
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